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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2019

Flucht

Über die Grenze
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Die zehnjährige Gerda ist gerade mal zehn Jahre alt, aber viel abenteuerlustiger und mutiger als ihr "langweiliger" älterer Bruder Otto, der sich nur für Karten interessiert und ein wahrer Stubenhocker ...

Die zehnjährige Gerda ist gerade mal zehn Jahre alt, aber viel abenteuerlustiger und mutiger als ihr "langweiliger" älterer Bruder Otto, der sich nur für Karten interessiert und ein wahrer Stubenhocker ist, der sich immer an die Regeln hält und überängstlich ist. Gerda hingegen liebt es, ein Musketier zu sein und imaginäre Kämpfe auszufechten. Auch in Norwegen merkt man den Mangel an Lebensmitteln und die Deutschen sind 1942 ebenso präsent wie die Norweger, die kollaborieren. Die Eltern von Gerda und Otto werden denunziert und verhaftet und dann entdecken die beiden Kinder zwei jüdische Kinder, die dringend über die Grenze nach Schweden müssen. Gerda will sofort helfen, Otto hat viele Einwände, aber dann ist er doch dabei. Ein Buch, das Kindern eine schwierige Zeit näher bringt, aber dabei kindlich bleibt und auch von Streit unter Geschwistern und Spielen handelt.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Linton und Trent

Die letzte Witwe
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Ich lese diese Reihe ab dem ersten Band und habe mich sehr gefreut, einen neuen spannenden Fall für (oder mit?) Sara Linton und Special Agent Will Trent zu lesen. Karen Slaughter ist es auch dieses Mal ...

Ich lese diese Reihe ab dem ersten Band und habe mich sehr gefreut, einen neuen spannenden Fall für (oder mit?) Sara Linton und Special Agent Will Trent zu lesen. Karen Slaughter ist es auch dieses Mal gelungen, mich alles um mich herum vergessen zu lassen und ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Wie üblich ist das Tempo hier sehr hoch und actionreich. Doch die Reihe verläuft beileibe nicht nach Schema F. Dieses Mal wird bei einem Angriff auf das Krankenhaus Will verletzt und Sara von den Rechtsradikalen, die den Anschlag verübt haben, entführt. Will ermittelt undercover und infiltriert die Gruppe. Ich finde es auch immer interessant, die Fortführung der privaten Geschichte der beiden zu lesen, allerdings denke ich, der Thriller lässt sich auch so gut lesen. Hier stimmte für mich alles. Spannung, Geschichte, Auflösung, Schreibstil.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Erschütternd

Die Nickel Boys
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Diesem Roman liegt eine wahre Geschichte zugrunde und darum fand ich sie noch erschütternder als ich sie sonst gefunden hätte. Denn Colson Whitehead hat einen unnachahmlichen Schreibstil, mit dem er seine ...

Diesem Roman liegt eine wahre Geschichte zugrunde und darum fand ich sie noch erschütternder als ich sie sonst gefunden hätte. Denn Colson Whitehead hat einen unnachahmlichen Schreibstil, mit dem er seine Leser in seine Geschichte sogartig reinzieht und sie erstmal nicht wieder loslässt. Man taucht tief ein in diesen Roman und in die Geschichte und erfährt viel über die Ungerechtigkeit der Rassentrennung in den Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren.
Mit Elwood ist ihm ein äußerst interessanter und vielschichtiger Protagonist gelungen und durch ihn erfahren wir die Erlebnisse in der Nickel Academy noch bewusster und näher. Leid, Ungerechtigkeit, Rassismus und dann immer wieder unvorhersehbare Wendungen. Ein Buch, das lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Alte Sorten

Alte Sorten
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Zwei Frauen, auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam und dennoch finden sie sich per Zufall und werden für die jeweils andere ein hilfreicher Anker. Auch wenn es erst nur so scheint, dass die ältere ...

Zwei Frauen, auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam und dennoch finden sie sich per Zufall und werden für die jeweils andere ein hilfreicher Anker. Auch wenn es erst nur so scheint, dass die ältere Liss der jüngeren Sally hilft. Diese sucht einen Unterschlupf, ist mit sich und dem Leben unzufrieden und mag es nicht, ständig bevormundet zu werden. Doch Liss lässt sie in Ruhe, reagiert ganz anders als andere Erwachsene. Es ist mitunter ein Akt auf dem Drahtseil. Doch die Mitarbeit auf dem Hof tut Sally gut und Liss ist erfreut, wie schnell die Jüngere versteht, wie alles funktioniert.

Eine berührende Geschichte, ohne in den Kitsch abzudriften. Eine Geschichte über zwei Frauen. Über ein Dorf, in dem vieles noch so wie früher ist. Eine Geschichte über das Leben, Freundschaft, Prioritäten und so vieles mehr. Erzählt in einem wunderbaren Schreibstil.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Der zweite Fall

Der Fluch des Hauses Foskett
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Nach "Mord in der Manglestreet" ist dies nun also der zweite Fall um den persönlichen - auf keinen Fall privaten! - Ermittler Sydney Grice und sein Mündel March Middleton, aus deren Sicht auch diese Geschichte ...

Nach "Mord in der Manglestreet" ist dies nun also der zweite Fall um den persönlichen - auf keinen Fall privaten! - Ermittler Sydney Grice und sein Mündel March Middleton, aus deren Sicht auch diese Geschichte rückblickend in Form von Memoiren erzählt wird. Man kann dieses Buch sicherlich auch ohne Kenntnis des ersten Teiles lesen, allerdings fehlen dann die Einblicke in die Vergangenheit von March, ihre Erinnerungen an Edward - die hier weitergeführt werden - und an die Geschichte des Zusammenlebens mit Sidney Grice, diesen mürrischen, exzentrischen Ermittler mit Glasauge und Erfinder von mal mehr, mal weniger praktischen Dinge. Der jedoch trotz allem das Herz auf dem rechten Fleck hat. Dieser Fall ist für Grice sehr persönlich. Er wird von dem Apotheker Horatio Green gebeten, die Mitglieder eines Sterbevereins zu überwachen und eventuelle Todesfälle zu untersuchen. Doch dass Mister Green schon bei diesem ersten Treffen verstirbt, damit hat keiner gerechnet. Und dann auch noch ermordet. Und er bleibt nicht das einzige Opfer. Der Titel spielt auf die Familie Foskett an, bei denen Grice als Jugendlicher viel Zeit verbracht hat und er ist Lady Foskett immer noch einen Gefallen schuldig. Auch dieser Fall hat eine äußerst interessante Auflösung zu bieten und konnte mich gut unterhalten.