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Veröffentlicht am 29.08.2019

Rita und die Abendröter

Rita räumt die Hecke auf
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Inhaltsangabe:
Rita Sanddorn hat mit ihrem Mann Ralf eine Parzelle im Kleingartenverein Abendröte. Abgesehen von einigen Unstimmigkeiten zwischen ihr und dem Vereinsvorsitzenden Manni, aber das soll sich ...

Inhaltsangabe:
Rita Sanddorn hat mit ihrem Mann Ralf eine Parzelle im Kleingartenverein Abendröte. Abgesehen von einigen Unstimmigkeiten zwischen ihr und dem Vereinsvorsitzenden Manni, aber das soll sich bald ändern. Er muss seinen Posten, altersbedingt, bald abgeben und Nachfolger soll sein bester Freund Hajo werden. Diese Rechnung haben die beiden nicht mit Rita gemacht. Ganz spontan bewirbt sie sich ebenfalls für den Posten und gewinnt. Allerdings hält die Freunde nur kurz an, denn in dem Vereinsbüro Gießkanne findet sie einen ungeöffneten Brief, der die Räumung der Kleingärten beinhaltet. Das lässt sich Rita nicht gefallen und tritt den Kampf gegen den Erben Sythenstein an.


Rita räumt die Hecke auf ist der neuste Roman von Carsten Uekötter. Dieses Cover hat meine Neugierde geweckt und als ich dann auch noch den dazu gehörigen Klapptext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Dies habe ich auch getan und es war definitiv keine Fehlentscheidung.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und kaum das ich mit diesem Roman angefangen habe, wollte ich es auch nicht mehr aus den Händen legen. Carsten Uekötter versteht sein Handwerk und weiß, wie man Leser begeistern kann. Seite für Seite merkte ich, wie mich der Kleingartenverein Abendröte immer mehr in seinen Bann zog. Es macht so viel Spaß Rita und ihre Parzellennachbarn zu begleiten und sich über den gut eingestreuten Wortwitz und der Situationskomik zu erfreuen, der mich hier und da lauthals auflachen ließ. Alle Charaktere waren so detailliert und liebevoll beschrieben, so dass sie mein Herz im Sturm erobern konnten. Mit ihren Ecken und Kanten hinterließen sie einen authentischen und sympathischen Eindruck. Hier spielt es absolut keine Rolle, wen man hier herausnimmt. Rita, die taffe Frau, die sich durch nicht und niemanden unterkriegen lässt. Ihr Ehemann Ralf, der ihr tatkräftig zur Seite steht und sie unterstützt. Manni, der zwar einen Querulanten mimt, aber sein Herz doch am rechten Fleck hat oder Swenja, die sich immer wieder arrangiert und einbringt und somit mit einigen Vorurteilen aufräumen konnte. Von dieser Kleingartennachbarschaft kann man so viel lernen. Vor allen Dingen, dass Reden die meisten Probleme beseitigt. Dank der detaillierten Beschreibung der Lokalitäten konnte ich mir die Kleingartenanlage Parzelle für Parzelle sehr gut vorstellen. In dieser Anlage und mit diesen Nachbarn würde ich auch sehr gerne einziehen.
In der Handlung geht es um die Erhaltung der Kleingartenkolonie Abendröte, die, dank des Erben, vor der Auflösung steht. Klang und sanglos wollen das aber die Parzellenmieter nicht hinnehmen und kämpfen für den Erhalt dieser alten Tradition. Mit List und Tücke lassen sie nichts unversucht, um ihr kleines Stück Glück zu behalten. Carsten Uekötter hat es geschafft, dem Leser den Zusammenhalt dieser kleinen Gärtnergemeinschaft sehr gut rüber zu bringen. Frei nach dem Motto: Alle für einen, einer für alle! Es war so großartig mitanzusehen, wie Jung und Alt sich gemeinsam für eine Sache stark gemacht haben. Ob sie ihren Traum weiterträumen dürfen oder nicht, werde ich natürlich nicht verraten. Ich kann nur soviel verraten: es wird lustig und spannend zu gleich!


Das ende dieses Romans war so schön stimmig, aber irgendwie schreit es nach einer Fortsetzung. Ich würde zu gerne mehr über diese Laubenpieper (berlinerisch) erfahren und wer weiß, vielleicht liest man sich ja mal wieder.

Ein sehr humorvoller, aber auch sozialer Roman über eine Kleingartenkolonie, die sich für ihr kleines Stück Glück so einsetzt. Für mich war es ein Sommerhighlight, der Lust auf mehr macht. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung oben drauf! Weiter so…..

Veröffentlicht am 24.08.2019

Ein erstklassiger Auftakt einer sehr bewegenden Trilogie

Träume von Freiheit - Flammen am Meer
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Inhaltsangabe:
1875 erschüttert eine Explosion den Hafen von Bremerhaven. Johanne Claussen, die mit ihrer gesamten Familie dort war, überlebt den Anschlag schwer verletzt. Wie durch ein Wunder hat ihre ...

Inhaltsangabe:
1875 erschüttert eine Explosion den Hafen von Bremerhaven. Johanne Claussen, die mit ihrer gesamten Familie dort war, überlebt den Anschlag schwer verletzt. Wie durch ein Wunder hat ihre kleine Tochter Elsie keinen Kratzer abbekommen und bleibt unversehrt. Die restlichen Familienmitglieder besaßen dieses Glück nicht, denn keiner überlebt dieses Inferno. Unter den Toten befand sich auch Johannes Ehemann. Was wird nun aus ihr und Elsie?

Der Attentäter war schnell gefunden und hieß: William King Thomas! Ihn fand man schwer verletzt in seiner Kabine auf der „Die Mosel“. Nach ein paar Tagen verstarb er, aber für seine Frau Cecilia war das unbekümmerte Leben in Dresden vorbei, denn sie war die Witwe vom „Dynamit- Teufel“. Daraufhin beschloss sie mit ihren Kindern nach New York zu fliehen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Wird es ihr gelingen oder holt die Vergangenheit sie dort auch wieder ein?


Flammen am Meer ist der Auftakt der neuen Träume von Freiheit – Trilogie und zugleich der Debütroman von Silke Böschen. Da ich immer wieder nach neuen Autoren Ausschau halte und historische Romane liebe, bin ich auf dieses Buch gestoßen. Nach dem ich den Klapptext gelesen hatte, wusste ich schnell, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin konnte mich sofort überzeugen. Silke Böschen versteht ihr Handwerk und weiß, wie sie ihre Leser in den Bann ziehen kann. Ab der ersten Seite wusste ich, dass dies „meine Geschichte“ ist und tauchte in das Leben von Johanne Claussen und Cecilia Thomas ein und ab. Sofort merkte ich, dass der Autorin sehr viel an dieser Geschichte lag. In akribischer Kleinstarbeit hat sie sämtliche historische Fakten von Hinterbliebenen und aus Archiven, die sie bekommen konnte zusammengetragen, um daraus diese einzigartige Geschichte zu schreiben. Angefangen bei den ausdrucksstarken und facettenreichen Charakteren, in die ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Wenn die Protagonisten mich berühren, dann kann und will ich dieses Buch nicht mehr zu Seite legen. Ich muss wissen, wie es mit ihnen weitergehen wird und genau das war hier der Fall. Die detaillierte Beschreibung der Kulisse um 1875 – 1927 hat mich in die Zeit zurückversetzen können. Lange Überfahrten, zwei Klassen Gesellschaften, Droschken, die den Verkehr beherrschen u.v.m.
Wie schon erwähnt, handelt es sich bei diesem Roman um eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch nie von diesem Unglück gehört habe, dennoch haben mich die zwei Schicksale sehr berührt. Die kurzen Kapitel und der immer wiederkehrende Wechsel zwischen den beiden Akteuren, vermitteln dem Leser einen sehr guten Einblick in deren Lebenssituation. Johanne, die bis auf ihre kleine Tochter alle verloren hat und mit ihrer Handamputation jetzt einen Weg finden muss, allein zurecht zu kommen. Cecilia Thomas, die als „Witwe eines Mörders“ und den Anschuldigungen versucht, sich und ihren Kindern ein neues Leben aufzubauen. Was für beide gar nicht so einfach ist, denn die Vergangenheit lässt sich so schnell nicht abschütteln. Auch wenn beide Frauen unterschiedliche Schicksale erleiden mussten, so hatten sie eines gemeinsam: sie waren zwei starke Persönlichkeiten, die ihren Weg gefunden und auch gegangen sind. Am Ende dieses Romans erlebt der Leser einen kleinen Zeitsprung, in dem wir erfahren, wie es mit Johanne und Cecilia weitergegangen ist. Was mir sehr gut gefallen hat.

Der Epilog und auch das Personenregister fand ich ebenfalls klasse, so konnte ich mich nochmals in die historischen Daten vertiefen und die Geschichte nochmals passieren lassen.


Flammen am Meer von Silke Böschen ist für mich eine bewegende und historisch gut recherchierten Zeitreise gewesen, die mich fasziniert zurückgelassen hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Band dieser spannenden Trilogie, auch wenn dieser erst ca. 2021 erscheinen soll. Herzlichen Glückwunsch Silke Böschen für den sehr guten Start ins Autorenleben und ich hoffe, ich werde in Zukunft weitere unterhaltsame Romane von ihnen lesen dürfen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein Roadtrip, der etwas anderen Art

Von wegen Dolce Vita!
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Inhaltsangabe:
Das Leben der 72jährigen Journalistin Angie könnte nicht langweiliger sein. Keine Aufträge und wenn dann sind es eher die belanglosen Stories, für die sich eh keiner interessiert. Auch ihr ...

Inhaltsangabe:
Das Leben der 72jährigen Journalistin Angie könnte nicht langweiliger sein. Keine Aufträge und wenn dann sind es eher die belanglosen Stories, für die sich eh keiner interessiert. Auch ihr Familienleben liegt im Argen, denn seit Jahren hat sie weder zu ihrer Tochter Janis noch zu Enkelin Leonie Kontakt. Durch einen puren Zufall begegnet sie Janis wieder, aber statt versöhnlicher Worte gibt es wieder Streit. Angie wäre nicht Angie, wenn sie hier so schnell aufgeben würde. Dank ihrer journalistischen Fähigkeiten bespitzelt sie ihre Tochter samt Familie und dort sieht sie nach Jahren ihre Enkeltochter wieder. Als Angie Leonie aus einer verzwickten Lage befreit, freunden die beiden sich an. Eines Tages steht nach einem Familienstreit Leonie vor Angies Wohnung und kurzum nimmt Angie sie mit nach Sardinien zum Woodstock-Revival. Als Janis davon erfährt, wird die geplante Urlaubsreise, die eigentlich nach Schweden gehen sollte, kurzum nach Sardinien verlegt. Ein abenteuerlicher Roadtrip beginnt.

Von wegen Dolce Vita! ist der neuste Roman der erfolgreichen Autorin Tessa Hennig. Da ich ein großer Fan von ihren Romanen bin, stand für mich fest, dass auch dieser hier gelesen werden muss. Der Klapptext versprach mir eine turbulente Familiengeschichte, die auch eine Reise in die Vergangenheit beinhaltet. So startete ich mit Oma Angie in eine ungewöhnliche Urlaubsreise

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin zog mich sofort in Geschichte rein. Ab der ersten Seite befand ich mich mitten in Angies Leben, dass turbulenter gar nicht sein konnte. Tessa Hennig schafft es immer wieder ihre Charaktere so zu kreieren, dass man meint, sie wären mitten aus dem Leben gegriffen. Durch ihre Ecken und Kanten wirken sie authentisch und lebensnah, so konnte ich mich sehr gut in die Personen hineinversetzen. Hier spielt es absolut keine Rolle wen man sich hier herausgreifen würde. Jede Person hat ihren Platz und bereicherte die Geschichte. Der 72jährigen Oma Angie merkte ich sofort an, dass sie ihr Leben liebte, aber auch, dass sie ihre Tochter und Enkelin schmerzlich vermisste. Ein Streit oder eine Meinungsverschiedenheit und es herrscht Funkstille und das führte dazu, dass sie weder mit ihrer Tochter Janis noch mit Enkelin Leonie Kontakt hatte.
Janis, ist mit ihrer bodenständigen Art und Weise genau das Gegenteil ihrer Mutter. Wo ihre Mutter spontane Aktionen liebt, mag Janis es lieber abgesichert und geordnet.
Enkelin Leonie ist ein kleiner Teenager, der gegen jeden und alles ist. Besonders gegen den neuen Freund von ihrer Mutter und die Schwedenreise. Viel lieber würde sie nach Ibiza fliegen, Party machen und das Leben genießen.
Aber nicht nur bei den Charakteren merkt man die Liebe zum Detail. Die einzigartige und wunderschöne Kulisse von Sardinien wurde brillant eingefangen und wiedergespiegelt, so dass man meinte, man wäre vor Ort. Ein schönes Fleckchen Erde, an dem man sich sehr gut vorstellen könnte, alt werden zu wollen.
Die Handlung ist eine bewegende und etwas ausgewöhnliche Zeitreise, die nicht besser hätte geschrieben werden können. Die Autorin schafft es immer wieder einen Roman über Alltagsproblemen zu schreiben, der nicht langweilig wirkt. Mit viel Humor und Wortwitz schreibt sie über Familienkonflikte, Teenagerprobleme, Selbstfindung, Vergangenheit, Zukunftspläne und der Liebe, die mich an manchen Stellen lauthals auflachen ließ. Wer weiß, vielleicht hat sich diese Geschichte irgendwo so abgespielt. Möglich wäre es.
Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, Oma Angie und Co auf ihre etwas ungewöhnliche (Zeit-) Urlaubsreise zu begleiten. Ein stimmiges Ende rundet diesen Roman perfekt ab und alles was bleibt, ist ein ungewöhnlicher Roadtrip auf dem alle eine Menge dazu gelernt haben.


Wo Tessa Hennig drauf steht ist auch Tessa Hennig drin! Danke, für diesen Urlaubsroman, der einen auch hier und da nachdenklich zurücklässt. Ein klärendes Gespräch, Zuhören und Verständnis für den anderen und schon sind einige Probleme vom Tisch. Oder entstehen gar nicht erst. Für mich war es eine Urlaubsreise wert und deshalb gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung dazu.







Veröffentlicht am 29.07.2019

Ein bewegender und spannender erster Band der Swan-River-Reihe

Die Australien-Töchter - Wo die Hoffnung dich findet
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Inhaltsangabe:
1861, England
Nach dem Tod ihrer Mutter versorgt Cassandra Blake ihren Vater Edwin und ihre drei Schwestern. Allerdings wird die wirtschaftliche Lage immer schwieriger und sie verliert ihre ...

Inhaltsangabe:
1861, England
Nach dem Tod ihrer Mutter versorgt Cassandra Blake ihren Vater Edwin und ihre drei Schwestern. Allerdings wird die wirtschaftliche Lage immer schwieriger und sie verliert ihre Arbeit. Das Gehalt ihres Vaters reicht vorn und hinten nicht aus, um Essen und Miete bezahlen zu können. Cassandra und ihre Schwestern müssen in die Suppenküche, dort arbeitet ihre Tante und diese ist nicht gerade gut auf ihre Nichten zu sprechen. Wo sie nur kann, macht sie ihnen das Leben schwer. Eines Tages lernt Cassandra Reece kennen und lieben, aber eine gemeinsame Zukunft haben sie nicht. Reece möchte sein Glück in Australien versuchen. Als Edwin stirbt, lässt sie nichts unversucht, die Schwestern loszuwerden. Mit einer gemeinen Intrige schafft sie auch und die Schwestern wandern nach Australien aus. Werden sie dort ihr Glück finden?

Die Australien-Töchter „Wo die Hoffnung Licht findet“ von Anna Jacobs ist der erste Teil der der Swan-River-Saga über die vier Blake Schwestern. Ich muss gestehen, dass ich noch nie einen Roman von dieser Autorin gelesen habe, aber der Klapptext weckte sofort meine Neugierde. Ich liebe historische Familienromane und wenn sie zudem auch noch in Australien spielen, ist es schon ein MUSS dieses Buch zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig und entführt den Leser sofort in das bescheidene Leben der Familie Blake. An den detaillierten Beschreibungen der Kulisse merkte ich, dass Anna Jacobs einen ganz speziellen Bezug zu Lancashire (Geburtsort) und Australien (Heimat) hat. Sie beschreibt beide Handlungsorte so brillant und wunderschön, dass man als Leser ein genaues Bild von diesen Gegenden hat. Die Charaktere sind ausdruckstark und facettenreich dargestellt worden. Dank der präzisen Darstellung konnte ich mich sehr gut in die Figuren hineinversetzen. Was Edwin Blake seinen Töchtern mit auf den Weg gegeben hat, hat mich sehr beeindruckt. Er hat sie zu selbstständigen und starken Frauen erzogen, die auch ihre Meinung äußern sollen. Letzteres passte vielen Mitmenschen nicht, aber genau das ist es, was die Töchter mit beiden Beinen im Leben stehen lässt.
Anna Jacobs hat hier einen sehr einfühlsamen und zugleich mitreißenden Roman über die Blake Schwestern geschrieben, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Trotz Arbeitslosigkeit und Hunger haben sie gelernt sich im Leben durchzubeißen. So leicht lassen sie sich durch nichts und niemanden entmutigen, aber gegen ihre intrigante Tante Isabel sind sie machtlos. Diese scheut keine Mittel und Wege, die vier Schwestern aus ihrem Leben und deren Heimat heraus zu ekeln. Mit dem nötigen Kleingeld schafft sie es letztendlich auch, aber den Preis, den sie dafür bezahlen muss, ist ebenfalls enorm hoch. Die Schwestern reisen in eine ungewisse Zukunft nach Australien. Was wird sie dort erwarten und werden sie dort eine Anstellung finden? Wird Cassandra dort ihren Reece wiedersehen und falls ja, wird es eine gemeinsame Zukunft geben?
Auch wenn der Beginn dieses Buches ein wenig langatmig war, merkte ich, wie mich die Handlung immer mehr und mehr in ihren Bann zog. Ich konnte und wollte dieses Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen, denn zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit den Blakes weitergehen wird. Was ich sehr schön fand, waren die vielen Handlungen, und trotzdem wirkte sie nicht gehetzt oder überladen. Für mich war es einfach perfekt und sehr stimmig. Zwar gibt es hier und da einige Szenen, die vorhersehbar waren, aber die gibt es in vielen Büchern auch, aber das schmälert den Lesespass nicht. Zu gerne hätte ich weitergelesen, aber leider muss ich auf den zweiten Band noch ein wenig warten.

Die Australien- Töchter „Wo die Hoffnung Licht findet“ ist ein grandioser Auftakt dieser Swan-River-Reihe. Mich hat Anna Jacobs mit ihrem neuen Werk überzeugt und ich freue mich schon auf den nächsten (und die nachfolgenden) Bände.
5 Sterne und ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.08.2019

Was für eine bewegende Geschichte

Aufbruch in ein neues Leben
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Inhaltsangabe:
Luises Oma ist Dorfhebamme und für ihre Enkeltochter gibt es nichts Schöneres, als in die Fußstapfen ihrer Großmutter zu treten. Allerdings soll Luise eine fundierte Ausbildung machen und ...

Inhaltsangabe:
Luises Oma ist Dorfhebamme und für ihre Enkeltochter gibt es nichts Schöneres, als in die Fußstapfen ihrer Großmutter zu treten. Allerdings soll Luise eine fundierte Ausbildung machen und die soll sie in Berlin in einer Hebammenlehranstalt absolvieren. Schweren Herzen verlässt Luise ihre Heimat in Ostpreußen. In Berlin lernt sie die aus gutem Haus stammende Edith und die aus ärmlicheren Verhältnissen stammende Margot kennen. Trotz der unterschiedlichen Herkunft, freunden die drei sich recht schnell an.


Aufbruch in ein neues Leben ist der erste Teil der neuen Hebammen - Trilogie von Linda Winterberg. Ich liebe historische Romane und, wenn diese auch noch in Berlin spielen, dann ist mein Feuer entfacht. Von dem Klapptext des Buches war ich sofort begeistert und das war quasi das i-Tüpfelchen, dass ich diesen Roman unbedingt lesen musste. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch kein Buch dieser Autorin vorher gelesen hatte und so war es für mich ein Debüt.


Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin konnte mich von Anfang an überzeugen. Linda Winterberg versteht ihr Handwerk und weiß wie man den Leser in ihren Bann zieht. Ab der ersten Seite wusste ich, dass dies „meine Geschichte“ wird und tauchte ein- und ab in das Leben der drei Frauen. Ganz egal, welchen Charakter man hier nehmen würde, ich fand sie allesamt sehr gut dargestellt. Ausdruckstark, facettenreich und allesamt sympathisch und sie bereichern diese Handlung auf ihre Art und Weise. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Personen und ihr Handeln hineinversetzen.
Dank der perfekt ausgearbeiteten Kulisse, konnte die erdrückende, hilfesuchende und teilweise hoffnungsvolle Stimmung, die unter der Bevölkerung herrschte, brillant rübergebracht werden. Zwischen den Zeilen merkte ich, wie der Schrei nach Frieden immer größer wurde. Die Menschen waren das Elend und den Hunger so überdrüssig, dass sie nur noch einen Wunsch hatten: Frieden und genug Lebensmittel!
Die Handlung ist eine bewegende Geschichte von drei jungen Frauen, die einen gemeinsames Ziel haben: sie möchten Hebamme werden! Mit ihrem Lebenstraum wollen sie, trotz der schlechten politischen Lebenssituation, den Müttern ein wenig Hilfe und Unterstützung zukommen lassen. Auch wenn Edith, Margot und Luise in der besten Hebammenlehranstalt ihre Ausbildung absolvieren dürfen, gegen die hohe Sterblichkeitsrate können auch sie nichts ausrichten. Im Krieg gibt es nur Verlierer, aber es ist sehr erschreckend wie viele Babys und Kleinkinder diese Zeit zum Opfer fielen. Egal, ob an Hungersnot oder mangelnder medizinischer (Unter)-versorge. Aber nicht nur die Hebammenausbildung steht im Vordergrund, sondern auch eigene familiäre Probleme haben ihren Platz in dieser Geschichte gefunden. Es macht unheimlich viel Spaß die drei jungen Frauen auf ihrem beruflichen und privaten Weg zu begleiten. Wie aus drei Menschen, die aus so unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, so tolle Freundinnen wurden, ist schon bemerkenswert. Während des Lesens merkte ich immer wieder, wie sehr Linda Winterberg dieses Thema am Herzen lag. In akribischer Kleinstarbeit hat sie Fakten und Informationen aus dieser Zeit zusammengetragen, um daraus eine bewegende Geschichte zu schreiben. Ich bin der Meinung, dass dies ihr mehr als nur gelungen ist.
Schade, dass dieser Roman mit einem kleinen Cliffhanger endet, aber das verschafft Raum für die eigenen Fantasie, wie es jetzt wohl mit Edith, Luise und Margot weitergehen wird.

Ein toller historischer Roman, mit ausdrucksstarken Charakteren, die Vorfreude auf den zweiten Band dieser Hebammen- Saga macht. Ich freu mich schon und bedanke mich bei Linda Winterberg für diese bewegende Zeitreise.
5 von 5 Sternen und ein absolutes Lesehighlight!