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Veröffentlicht am 18.11.2016

Andreas Gruber: Todesfrist

Todesfrist
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Meine Meinung:

Die 26-jährige Protagonistin Sabine Nemez arbeitet als Kommissarin bei der Münchner Polizei im Kriminal- Dauerdienst. Eines Abends trifft sie auf der Straße ihren völlig aufgelösten Vater, ...

Meine Meinung:

Die 26-jährige Protagonistin Sabine Nemez arbeitet als Kommissarin bei der Münchner Polizei im Kriminal- Dauerdienst. Eines Abends trifft sie auf der Straße ihren völlig aufgelösten Vater, der aus Köln angereist ist um seiner Tochter mitzuteilen, dass ihre Mutter entführt wurde. Der Entführer hatte sich bei ihm gemeldet und ihm eine Frist von 48 Stunden gegeben, um herauszufinden warum der Täter sie entführt hat. Falls er es nicht errät, müsse sie sterben. Sabine macht sich mit ihrem Vater auf den direkten Weg zur Polizeiwache, als sie erfährt, dass im Münchner Dom eine Frauenleiche gefunden wurde. Da es sich hierbei um ihre Mutter handelt, will sie den Mörder unbedingt schappen. Hilfe bekommt sie von dem niederländischen Fallanalytiker, Entführungsspezialist und forensischer Kripopsychologe Maarten S. Sneijder, der aufgrund der Besonderheit der Morde zu dem Fall hinzugezogen wird. Er ist arrogant, ein Klugscheißer, sarkastisch, raucht Gras und klaut Bücher einer Buchhandlungskette und trotzdem wächst er einen ans Herz und ist der Genie in der ganzen Sache. Dazu kommt die Psychotherapeutin Dr. Helen Berger, die mit ihrem Mann, dem Staatsanwalt und ihrem Jack-Russel Terrier Dusty in der Nähe von Wien lebt. Diese erhält ebenfalls einen Anruf vom Mörder und begibt sich auf die Suche nach Hinweisen.


Die Story erstreckt sich über vier Städte, von Köln über München bishin nach Wien und Leipzig und verfügt über zwei Handlungsstränge (Sabine und Maarten & Dr. Helen Berger), die allmählich ineinander fließen. Der Serienmörder hält sich an einem Kinderbuch fest, dem in Deutschland erfolgreichstem Kinderbuch "Struwwelpeter" von Dr. Heinrich Hoffmann aus dem Jahre 1845. Hierbei handelt es sich um ein Bilderbuch, bei dem Kinder nach Fehlverhalten drastische Folgen erleiden.


Der österreichische Autor Andreas Gruber hat es geschafft, mich von Beginn an in seinen Bann zu ziehen. Das passiert selten und ist demnach ein großer Pluspunkt für diesen Thriller. Er schreibt überwiegend in kurzen Sätzen, flüssig, und bleibt dabei sehr sachlich. Man kann sich als Leser gut in die handelnden Personen hineinversetzen, hat alles bildlich vor Augen und kann richtig mitfiebern. Außerdem gibt es ständig neue Wendungen, welche die Geschichte umso spannender machen. Trotz, dass man schon sehr früh weiß, wer der Mörder ist, bleibt es spannend.


Fazit:

Absolut empfehlenswert für jeden der Thriller mag, aber auch ein super Einstieg für all diejenigen, die noch keine Thriller Erfahrung haben.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Sophia Bergmann - Zum Glück ein Jahr

Zum Glück ein Jahr
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Meine Meinung:
Zu Beginn werden uns Julia und Nelly vorgestellt, die sich für eine Frauensilvesterparty mit dem Motto "dress to impress" schick machen. Während der Party bittet Nelly ihre sieben Freundinnen ...

Meine Meinung:
Zu Beginn werden uns Julia und Nelly vorgestellt, die sich für eine Frauensilvesterparty mit dem Motto "dress to impress" schick machen. Während der Party bittet Nelly ihre sieben Freundinnen jeweils 3 Punkte zu notieren, die sie vor ihrem Tod noch machen / erleben möchten. Die am Ende 24 Punkte teilen sich Nelly und Julia kurzerhand auf und beschließen sie abzuarbeiten. Darunter sind Punkte wie "Haschkekse probieren", "eine heiße Affäre von früher wieder zu treffen" und "in einem Film mitspielen". Die beiden fangen mit den leichteren Punkten an und so kreuzt Nelly ihre Patientenverfügung an, während Julia sich Gras besorgt und high in einen Sexshop fährt.

Die 54-jährige Daniela ("Nelly") hat mir von den beiden Protagonistinnen am meisten zugesagt. Sie ist lebhaft, ungestümt, ziemlich angstfrei und ordnungsliebend. Von Anfang an war sie mir sofort symphatisch und ich freute mich umso mehr über ihre Erfahrungen mit der Liste. Die 44-jährige Julia hingegen ist perfektionistisch und kommt etwas "altbacken" herüber.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, locker und humorvoll. Zum Beispiel hat mir Nelly's Treffen mit ihrer alten Affäre gefallen, die vom Kasanova zum Superchristen mutiert ist. Das war urkomisch und ich habe mich in dem Moment köstlich amüsieren können. Generell konnte ich mich in die Story gut reinfinden und hatte beim Lesen alles geistig vor meinen Augen.

Das Cover ist eine Augenweide, so schön sticht der farbenfrohe Baum dem Leser ins Auge. Und auch die Buchklappen sind wie das Cover in hellem blau und farbenfrohen Blättern gehalten. Alleine schon wegen des Covers war ich sofort in dieses Buch verliebt und musste es einfach lesen!

Es gibt wenige Romane, die ich in so kurzer Zeit verschlungen habe. Normalerweise passiert mir das eher bei spannenden Thrillern, doch dieses Buch hier konnte ich einfach nicht aus der Hand nehmen und hatte es in wenigen Tagen fertig gelesen. Es ist erstaunlich, was sich in einem Jahr alles so tun und verändern kann und vorallem wie sich zwei Personen durch eine "Löffelliste" verändern und weiterentwickeln können.

Fazit:
Ein Roman, den man kaum aus der Hand nehmen kann. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Doro Ottermann - Mach mal was!

Mach mal was!
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Zuerst sprang mir das farbenfrohe Cover ins Auge. Vor dem hellblauen Hintergrund befindet sich mittig eine große lilafarbene Sprechblase mit der Aufforderung "Mach mal was!". Mittig darunter die Worte ...

Zuerst sprang mir das farbenfrohe Cover ins Auge. Vor dem hellblauen Hintergrund befindet sich mittig eine große lilafarbene Sprechblase mit der Aufforderung "Mach mal was!". Mittig darunter die Worte "Mitmachen, selbst machen, glücklich machen." Drum herum füllen Papierboote, Herzen, Hände, Tannenzapfen, Regentropfen, Menschen und andere kleine Zeichnungen das Cover aus. Ebenso verhält es sich mit dem Buchrücken. Statt einer Sprechblase hat man sich hier für fünf weiße Kästchen unterschiedlicher Länge und Breite entschieden.

Das Softcover beinhaltet ein rotes Lesebändchen und die Seiten sind - bis auf wenige grüne Ausnahmen - schwarz-weiß gestaltet. Außerdem ist das Buch in folgende Kategorien eingeteilt:

Erleben
Spielen
Jagen & Sammeln
Fühlen
Rausgehen

Die Idee hinter "Mitmach" Büchern finde ich grandios und so begann meine Leidenschaft für diese Art von Büchern mit dem damals überaus gehypten "Mach dieses Buch fertig" von Keri Smith. Welches einem unter anderem befiehlt, es in Kaffee zu tauchen oder auf den Boden zu werfen, was mich anfangs große Überwindung kostete, da ich ungerne schöne Bücher "zerstöre". Nach und nach half es mir aber dabei, langeweilige Stunden zu überbrücken.

Frau Ottermann hat mit ihrem Buch aber nicht nur erreicht, dass man langeweilige Minuten überbrückt oder mal was anderes mit einem Buch anstellt, als es zu lesen. Nein, ihr Buch enthält auch Aufgaben, um schöne Momente zu erleben, mehr Lebensfreude zu bekommen, mehr an die frische Luft zu gehen, seine Stadt neu zu entdecken, Freundschaften zu pflegen. Selbstbewusster zu werden.

"Mach mal was!" enthält Aufgaben, die man sofort auf der Couch erledigen kann und nur wenig Mut kosten, aber auch Aufgaben, für die man andere Personen benötigt und andere Orte wie einen Wald oder einen Park oder auch Menschenmassen. Einige der vorgegebenen Punkte kann man also direkt umsetzen, andere sind schwieriger, beispielsweise Aufgaben zu den jeweiligen Jahreszeiten oder an Orten wie in Flugzeugen. Einige Aufgaben habe ich bereits umgesetzt und mich somit mehr mit meinen Träumen, meinem Essen und mit meinen Büchern beschäftigt.

Fazit:
Wer sich überwinden kann in ein Buch zu kritzeln, der wird mit diesem Werk auf alle Fälle Freude haben.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Susanne Beyer, Martin Doerry - Mich hat Auschwitz nie verlassen

»Mich hat Auschwitz nie verlassen«
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Zu Beginn erscheint ein Vorwort, welches über das damalige Konzentrationslager in Auschwitz, welches als Schlimmstes seiner Zeit galt, berichtet und erklärt.

Beispielsweise wurden die "Häftlinge" damals ...

Zu Beginn erscheint ein Vorwort, welches über das damalige Konzentrationslager in Auschwitz, welches als Schlimmstes seiner Zeit galt, berichtet und erklärt.

Beispielsweise wurden die "Häftlinge" damals in zwei Kategorien eingeteilt: Auf der einen Seite die arbeitsfähigen Menschen, auf der anderen die zu dem Zeitpunkt arbeitsunfähigen Menschen wie Kinder, Kranke, Alte oder Schwangere. Die Menschen aus Kategorie zwei wurden meist sofort getötet oder man hat grausame Experimente an ihnen ausprobiert.

Im Anschluss daran folgen die einzelnen Geschichten und Potraits der 20 überlebenden Zeitzeugen, welche von Beyer und Doerry unkommentiert niedergeschrieben wurden. Darunter befindet sich auch das polnische Paar Izzy und Anna, welches zeitgleich in Auschwitz waren und nun seit über 68 Jahren zusammen sind. Auch ist es interessant, wie die Überlebenden heutzutage leben und mit ihrer Vergangenheit umgehen. Einige von ihnen waren Jahre später nochmals an dem grauenvollen Ort andere entfernten ihre Häftlingnummer-Tattoos um das Geschehene innerlich zu bewältigen.

Nach den einzelnen Geschichten folgen auf den Seiten 272 bis einschließlich 277 Kurzbiografien der vorgestellten Zeitzeugen.

Die Erinnerungen an diese grausame Zeit ließen mich beim Lesen mehrmals erschaudern und nach einigen Berichten musste ich das Buch erstmal weglegen und das Gelesene verkraften, bevor ich weiterlesen konnte. Für mich ist es einfach unbegreiflich, wie es damals überhaupt soweit kommen konnte. Die Antwort auf die Frage, warum meine Entscheidung auf dieses Buch fiel, ist auf die Geschichten meines Großvaters zurückzuführen, der mir immer wieder mal über über seine Zeit in einem Arbeitslager erzählte, was mich mich bereits vor Jahren dazu bewegt hat, mich anhand von Dokumentationen, Filmen und Büchern mehr mit der Zeitgeschichte zu beschäftigen.

Trotz dass es sich hierbei um keine leicht verdauliche Lektüre handelt, sollte man es unbedingt lesen. Geschichtlich gesehen ist es auf jeden Fall eins der wertvollsten Bücher in meinem Buchregal.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Oliver Uschmann, Sylvia Witt - Bis zum Schluss

Bis zum Schluss
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In der heutigen Zeit verdrängen viele Menschen den Gedanken daran, nahestehende Menschen zu verlieren und selbst zu sterben. Wir leben in einer schnelllebigen Welt bestehend aus viel Konsum. Denken an ...

In der heutigen Zeit verdrängen viele Menschen den Gedanken daran, nahestehende Menschen zu verlieren und selbst zu sterben. Wir leben in einer schnelllebigen Welt bestehend aus viel Konsum. Denken an Reisen, an den nächsten Einkauf, an die Freizeitgestaltung und das „gemeinsam alt werden“, aber die Gedanken um den Tod versuchen wir möglichst aus unserem Leben zu streichen, zu verbannen.



Doch irgendwann kommt genau dieser Zeitpunkt. Man trauert, man ist verzweifelt, überfordert, fühlt sich alleine gelassen. Und doch hat man in dieser schweren Trauerphase auch Verpflichtungen. "Wie organisiere ich die Trauerfeier?" oder "Was geschieht mit dem Nachlass?" - Dies sind nur zwei der unzähligen Fragen, auf welche Oliver und Sylvia eingehen und versuchen Antworten zu geben.

Trotz, dass ich mich auch für die Verhaltensweisen von Lebewesen interessiere, waren die zahlreichen Zeilen über die körperlichen- sowie seelischen Prozesse des Sterbens für mich leider ab und an sehr mühsam zu lesen und ich hatte oft das Gefühl, einige dieser Absätze überspringen zu müssen, habe es dann aber doch gelesen.

Fazit:
Wer sich für die verschiedenen Verhaltensweisen von Menschen interessiert und sich näher mit der Sterbebegleitung und dem Tod auseinandersetzen möchte, um eventuell einen besseren Umgang damit zu erlangen oder um sich auf einen zukünftigen Todesfall vorzubereiten ist mit diesem Buch bestens versorgt.