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Sarah_Knorr

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Veröffentlicht am 01.09.2019

Die Legende der Orakelkönigin..

Die Orakelkönigin
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Klappentext:

Eine Kurzgeschichte über die legendäre Orakelkönigin aus der Welt von "Der schwarze Thron"

Drillingsköniginnen auf der Insel Fennbirn werden mit unterschiedlichen magischen Begabungen geboren. ...

Klappentext:

Eine Kurzgeschichte über die legendäre Orakelkönigin aus der Welt von "Der schwarze Thron"

Drillingsköniginnen auf der Insel Fennbirn werden mit unterschiedlichen magischen Begabungen geboren. Doch kommt eine Orakelkönigin auf die Welt, die die Gabe des Hellsehens besitzt, wird sie sofort ertränkt. Niemals darf eine Seherin um den Thron Fennbirns kämpfen, da sie den Wettstreit durch ihre Gabe zu ihren Gunsten beeinflussen könnte ... Dies war nicht immer so. Erst die Herrschaft von Königin Elsabet machte diese brutale Maßnahme nötig. Denn sie war die letzte Orakelkönigin, und ihre Herrschaft war gezeichnet von Blut und Gewalt – so sagt es die Legende. Doch ist es die Wahrheit?



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Buchcover finde ich unglaublich gelungen! Diese Vorgeschichte zu "Der schwarze Thron" bleibt dem Stil der Reihe treu. Zu sehen ist eine Krone aus Gold, an dessen Enden sich ein schwarzer Nebel aus schwarzen Krähen erhebt. Die Krone wirkt rein und unbefleckt. Das Cover passt total zur Handlung!

Zum Inhalt: In diesem Band geht es nicht um die typischen Themen, wie Macht und Ansehen oder Intrigen, aus der eigentlichen Reihe, auch weniger um Mirabella, Arsinoe und Katharine. Hier wird sich vor allem auf die Geschichte der Orakelkönigin. Diese Vorgeschichte richtet sich auf vergangene Zeiten, um deutlich zu sein nämlich um 500 Jahre noch vor der Handlung in "Der schwarze Thron". Die letzte Orakelkönigin wollte eigentlich nur Frieden für ihr Volk, sowie ein wenig Glück und Liebe für sich selbst, doch genau dies wird letztendlich zu ihrem Verhängnis. Was aber auch noch aufgegriffen wurde, ist das Zusammenspiel aus der Königin und dem Schwarzen Rat.

Zum Schreibstil: Kendare Blake hat einen sehr flüssigen, leichten und detailreichen Schreibstil. Von der ersten Seite an war ich wieder in Handlung drin! Diese Handlung wird aus der Sichtweise einer dritten Person geschrieben. Hauptsächlich wird die Handlung aus der Sichtweise von Elsabet erzählt, aber zum Teil werden einige Abschnitte auch aus der Perspektive der engsten Vertrauten und Freunden erzählt. Die Charaktere sind wie immer interessant und gut ausgearbeitet. Königin Elsabet ist eine sehr aufrichtige, offene und ehrliche Königin, was total rübergekommen ist! Auch hier gibt es einen stetigen Szenenwechsel zwischen den Charakteren und der Szenerie. Spannung ist auch vorhanden und es gibt einige überraschende Wendungen. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen.



Mein Fazit:

"Der schwarze Thron" ist ein guter Fantasyroman, der den Leser mit seinen Giftmischern, Naturbegabten, Elementariern und vor allem seinen Drillingsköniginnen sehr unterhält.

Diese Vorgeschichte kann ich jedem begeisterten "Der schwarze Thron"-Leser nur empfehlen. Es ergänzt die Welt von Fennbirn ausgezeichnet! "Die Orakelkönigin" spielt 500 Jahre vor der Haupthandlung, macht diesen Band aber dennoch wichtig. Auch hier wurde wieder etwas fortgeführt, was bereits in der Hauptreihe kurz aufgegriffen wurde.

Insgesamt gebe ich dieser Vorgeschichte 5 von 5 Punkten. Eine klare Leseempfehlung!


Danke an das Bloggerportal und dem Blanvalet- Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Veröffentlicht am 01.09.2019

Wo Könginnen noch junge Mädchen waren, einander liebten und beschützten!

Die jungen Königinnen
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Klappentext:

Die Vorgeschichte zu "Der schwarze Thron" über die Kindheit der Königinnen von Fennbirn.

Es gab eine Zeit, in der Mirabella, Arsinoe und Katharine noch nicht alles dafür getan hätten, den ...

Klappentext:

Die Vorgeschichte zu "Der schwarze Thron" über die Kindheit der Königinnen von Fennbirn.

Es gab eine Zeit, in der Mirabella, Arsinoe und Katharine noch nicht alles dafür getan hätten, den Thron zu erringen. Eine Zeit, in der sie nicht von rivalisierenden Herrscherhäusern darauf trainiert wurden, ihre Schwestern zu töten. Eine Zeit, in der sie einfach Schwestern waren. Dies ist die Geschichte der drei Königinnen bevor sie getrennt wurden, als sie sich noch lieben und beschützen durften. Und es ist die Geschichte ihrer Trennung, die Geschichte wie sie zu Rivalinnen bis auf den Tod wurden...



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Buchcover finde ich unglaublich gelungen! Diese Vorgeschichte zu "Der schwarze Thron" bleibt dem Stil der Reihe treu. Zu sehen ist eine Krone aus Bronze, an dessen Enden sich ein schwarzer Nebel aus schwarzen Krähen erhebt. Das Cover passt total zur Handlung!

Zum Inhalt: In diesem Band geht es nicht um die typischen Themen, wie Macht und Ansehen oder Intrigen, aus der eigentlichen Reihe. Hier wird sich vor allem auf die Geschichte der drei Königinnen konzentriert, noch bevor sie getrennt wurden und sich als Rivalinnen betrachteten. Es geht um drei Mädchen, die sich lieben und beschützen. Die Kindheit und Jugend der drei Schwestern wird nun näher betrachtet. Diese Vorgeschichte ist in drei Teile gegliedert worden: der Tag der Einforderung, drei Jahre nach der Einforderung und die Folgen von Arsinoes Fluchtversuch. Diese sind natürlich noch einmal in die drei Schwestern und deren Häuser untergliedert.

Zum Schreibstil: Kendare Blake hat einen sehr flüssigen, leichten und detailreichen Schreibstil. Von der ersten Seite an war ich wieder in Handlung drin! Was aber mir zusätzlich noch gefallen hat, war wie die Autorin Kendare Blake es schafft, die Gefühle und Emotionen der Protagonisten richtig unter die Haut zu bringen! Diese Handlung wird aus der Sichtweise einer dritten Person geschrieben. Hauptsächlich wechselt die Sicht zwischen Arsinoe, Katharine und Mirabella. Zum Teil werden einige Abschnitte auch aus der Perspektive der engsten Vertrauten und Freunden erzählt. Die Charaktere sind wirklich interessant und so unterschiedlich, wie nur möglich. Ich fand es sehr interessant, wie sich die drei Königinnen nach der Einforderung entwickelt haben. Dabei wachsen sie einem näher ans Herz. Dass das Leben in den verschiedenen Häusern nicht einfach war, haben wir schon in den ersten Bändern der Reihe des öfteren lesen müssen. Nun aber alles genauer erzählt zu bekommen, bereitet einen doch schon teilweise Gänsehaut. Auch hier gibt es einen stetigen Szenenwechsel zwischen den Charakteren und der Szenerie. Spannung gibt es nicht besonders. Also wer vor allem auf Kampfszenen oder Gefechte oder sogar Intrigen aus ist, den muss ich leider enttäuschen. Dennoch fand ich persönlich diese Vorgeschichte für sich schon spannend. Es wurden hier Ereignisse aufgegriffen, die in dem Hauptband bereits kurz erwähnt wurden. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen.



Mein Fazit:

Der Schwarze Thron ist ein guter Fantasyroman, der den Leser mit seinen Giftmischern, Naturbegabten, Elementariern und vor allem seinen Drillingsköniginnen sehr unterhält.

Diese Vorgeschichte kann ich jedem begeisterten "Der schwarze Thron"-Leser nur empfehlen. Vielleicht erfährt man kaum bis gar nichts neues rund um die Welt von Mirabelle, Arisinoe und Katharine, aber es werden Ereignisse aufgegriffen, die bereits im Hauptband erwähnt wurden. Was mir zusätzlich gefallen hat, war der Schreibstil von Blake.

Insgesamt gebe ich dieser Vorgeschichte 5 von 5 Punkten. Eine klare Leseempfehlung!

Danke an das Bloggerportal und dem Blanvalet- Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Veröffentlicht am 05.06.2019

So hässlich kann eine Trennung sein..

The Couple
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Klappentext:

„Einer der verstörendsten Thriller, die ich seit Jahren gelesen habe.“ – Gillian Flynn

Mike und Verity sind das perfekte Paar. Und um seine Traumfrau glücklich zu machen, hat Mike nicht ...

Klappentext:

„Einer der verstörendsten Thriller, die ich seit Jahren gelesen habe.“ – Gillian Flynn

Mike und Verity sind das perfekte Paar. Und um seine Traumfrau glücklich zu machen, hat Mike nicht nur einen gut bezahlten Job angenommen, sondern auch ein wunderschönes Haus gekauft. Er würde alles für sie tun. Auch wenn das bedeutet, dass sie manchmal grausame Spiele spielen. Doch plötzlich trennt Verity sich von ihm und verliebt sich in einen anderen Mann. Mike wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie antwortet nicht auf seine Anrufe und auch nicht auf seine Nachrichten. Aber dann wird ihm etwas klar: Ein neues Spiel hat begonnen und er muss Verity nun beweisen, wie weit er wirklich gehen kann …



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Buchcover finde ich unglaublich gelungen. Es ist düster und sticht mir doch immer wieder direkt ins Auge. Es passt unglaublich gut zur Handlung! Zu sehen sind zwei Gestalten, die einmal sich direkt in die Augen blicken und Rücken an Rücken zueinander stehen.

Zum Inhalt: Mike und Verity sind seit neun Jahren ein Paar und leben ein wenig in ihrer eigenen Welt. Es passte quasi kein Blatt zwischen die beiden - sie waren sehr glücklich und vor allem Mike fühlte sich seiner Traumfrau extrem verbunden, würde für sie sogar alles tun. Sie kennen sich sehr gut, haben ihre eigene geheimen Zeichen und ein erfülltes Sexualleben. Beide spielen mit Fremden ihre sexualisierten Spielchen, das sich "Crave" nennt, indem sich Verity von anderen Männern anbaggern lässt bevor Mike sie "rettet". Für seine große Liebe hat Mike sogar ein wunderschönes Haus gekauft. Aus beruflichen Grünen muss Mike für eine Weile nach Amerika und die beiden führen eine Fernbeziehung. Doch nach seiner Rückkehr ist alles nicht mehr, wie es war. Zu Mikes Entsetzen beendet Verity die Beziehung zu ihm, möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben und zudem hat sie sich in einen anderen Mann verliebt und möchte diesen auch heiraten. Schon bald ist er davon überzeugt, dass auch dies nur eine Bestrafung sei und Verity ihn prüfen möchte. Er sieht darin eine andere, krassere und doch ausgeklügelte Form ihres "Crave"-Spiels. Doch nun sitzt Mike wegen Mordes im Gefängnis und soll für seinen Anwalt zur Vorbereitung auf den Prozess das ganze Spiel schriftlich erklären.

Zum Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin Araminta Hall ist sehr flüssig, detailreich und sehr glaubhaft! Die Handlung wird konsequent aus der Sichtweise von Mike als eine Art innerer Monolog erzählt. Dadurch wissen wir Leser nicht mehr als Mike, haben alles durch seine Augen gesehen und trauen können wir ihm erst recht nicht. Er wird einem an einigen Stellen doch unheimlich. Seine Liebe zu Verity ist obsessiv und seine Interpretation der Dinge, die um ihn herum geschehen, ist mehr als phantasievoll. Aber da Mike einem alles erzählt, werden wir Leser Zeuge seiner fehlenden Empathie und seiner unfassbar innovativen Sicht der Dinge. Er denkt, dass er Verity besser kenne als sie sich selber und er zudem auch als einziger weiß, was gut für sie sei. Seine Obsession trägt deutlich krankhafte Züge. Mike interpretiert Situationen offensichtlich immer anders als alle anderen um ihn herum. Aber genau hier muss man sich fragen, was Realität und was Wahn ist. Im Nachwort erklärt die Autorin, dass sie sich bewusst dazu entschieden hat, die Handlung nur aus Mikes Sichtweise zu schildern. Für Sie ist der Plot in einem Psychothriller weniger wichtig als die Psychologie. Die menschliche Psyche ist enorm komplex und somit beinhaltet dies die Möglichkeit für zahlreiche Handlungsvarianten, denn jeder interpretiert und verhält sich in Bezug auf ein und dieselbe Situation ganz individuell. Dennoch war ich von Mikes innerer Gedankenwelt jedenfalls von der ersten Seite an fasziniert. Mike ist ein sehr gestörter, deformierter Charakter und es was sehr interessant seine Gedanken zu lesen. Erst durch Verity hat er Verhaltensmuster erlernt, zu denen er alleine nicht fähig gewesen wäre. Sie hat ihm oft die Welt erklärt und auch, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Genau dies ist im Laufe der Geschichte deutlich geworden! Durch die einseitige Erzählform sind einem als Leser bewusst Informationen vorenthalten worden, weshalb man sich am Schluss des Buches eine eigene Meinung bilden muss. Auch dies machte für mich einen zusätzlichen Reis aus. Obwohl das Geschehen rein fiktiv ist, hatte ich ständig das Gefühl, dass es sich genauso in der Realität ereignen könnte. Nach jeder Eskalationsstufe habe ich gedacht, dass es schlimmer nicht mehr kommen könnte und doch wurde es immer und immer schlimmer, und das auch noch absolut glaubhaft. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen.



Mein Fazit:

Obwohl ich kein großer Fan von Thriller bin und doch andere Genres bevorzuge, hat mich dieses Buch echt überzeugt! Es überzeugt nicht nur durch die Handlungen als solches, sondern vor allem davon, dass der Leser besonders beansprucht wird. Durch die einseitige Erzählform werden dem Leser bewusst Informationen vorenthalten. Und dennoch trotz der Fiktivität erscheint es so unfassbar glaubhaft!

Von mir gibt es insgesamt 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!



Vielen Dank an das Bloggerportal und dem Heyne - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Veröffentlicht am 27.03.2019

Wenn ein Verrat zwei Freundinnen entzweit..

Bella Ciao
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Klappentext (übernommen):

Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fast fünfzig Jahren wurde sie hier von ihrer ...

Klappentext (übernommen):

Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fast fünfzig Jahren wurde sie hier von ihrer besten Freundin Anita und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriff und sich in New York eine neue Existenz aufbaute. Nach einem halben Jahrhundert will sie Anita wieder treffen – wie werden sie sich gegenübertreten?



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover gefällt mir besonders gut. Zu sehen ist eine Frau, die ein weißliches Kleid und rote Schuhe trägt. Ihren Blick hat sie dem Betrachter abgewandt. Diese Frau sitzt auf einem dunklem Sofa. Desweiteren erkennt man einen Tisch, der mit einer blauen Decke bedeckt ist und auf dem Blumen stehen. Die Szenerie wirkt wie eine Fotographie.

Zum Titel: "Bella Ciao" ist ein Kampflied der Partisanen Italiens.

Zum Inhalt: Im Mittelpunkt der Handlung steht die Amerikanerin Giulia Masca, die fast ihr ganzes Leben in New York mit ihrem Ehemann und Sohn verbracht hatte. Erst im Alter kehrt sie auf Drängen ihres Sohnes Michael in die italienische Heimat zurück. Piemont hatte Guilia in ihrer Jugend den Rücken gekehrt, nachdem sie von ihrem damaligen Verlobten Pietro und ihrer besten Freundin Anita hintergangen worden ist. Erst nach einem halben Jahrhundert erlebt Guilia ihr "verpasstes" Leben, das nun Anita führt. Die Autorin Raffaella Romagnolo thematisiert nicht nur eine Familiengeschichte während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern auch die Auseinandersetzung mit Lebensentscheidungen und ihren Folgen. Zudem handelt der Roman von Freundschaft, Betrug, Hass, Verluste, Rache und die Flucht vorwärts. Auch historische Elemente bleiben nicht aus - so umfasst dieser Roman den Zeitraum von etwa 1900 bis 1946. Der Leser erfährt einen tiefen Einblick in die Not, die während beider Weltkriege in Italien herrschte, sowie über die Ausbeutung von Fabrikarbeiter und Landpächter. Aber es wird auch vom Bau des Suezkanal berichtet, sowie die Sozialisten Italiens hin zu dem Aufstieg Mussolinis und den militanten Faschisten.

Zum Schreibstil: Der Schreibstil von Raffaella Romagnolo gefällt mir besonders gut. Dieser ist sehr angenehm und bildhaft, aber auch gefühlsvoll, authentisch und spannend zugleich! Zu den jeweiligen Ereignissen ändert sich der Lesefluss der Autorin. So wird beispielsweise der Lebensalltag in New York sehr sanft und angenehm erzählt, während die Ereignisse unmittelbar nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Revolution an Fahrt aufnehmen! Die Ereignisse, die im Roman beschrieben werden, sind schockierend, da diese sehr real und glaubwürdig rüberkommen. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen. Zusätzlich wurde dieser auch dadurch ermöglicht, dass italienische Ausdrücke oder Sätze direkt im Anschluss übersetzt wurden, aber auch durch die sehr umfangreiche Darstellung und Beschreibung der Geschehnisse. Dennoch ist das Buch durch die vielen Zeitsprünge, Rückblenden und Perspektivwechsel zwischen Anita und Guilia nicht ganz einfach zu lesen. Es erfordert ein gewisses Maß an Konzentration, um das Geschehen folgen und die Ereignisse richtig einordnen zu können. So berichtet der erste Teil des Romanes das Leben von Guilia in Italien und in Amerika sowie das Leben der Familie von ihrer damals besten Freundin Anita und Guilias Verlobten Pietro im italienischen Dorf. Im zweiten Teil erfährt man auch etwas über die nächste Generation. Der dritte Teil ist stark auf die Geschehnisse um den Zweiten Weltkrieg fokussiert. In dieser fiktiven Geschichte kommen sehr viele Personen vor, so dass die eingefügten Familienstammbäume und die Übersicht weiterer Personen zu Beginn jedes der drei Teile Klarheit verschafft. Trotz des fiktiven Charakters wurde hier die Familiensaga mit sehr gut recherchierter Zeitgeschichte verbunden. Dieses Buch ist insgesamt in drei Teilen und neun Kapiteln unterteilt.



Mein Fazit:

Auch wenn der Roman der Autorin Raffaella Romagnolo nicht immer einfach zu lesen war, hat es mich dennoch vollkommens überzeugen können. Die Autorin hat es geschafft Stimmungen und Atmosphäre sehr authentisch zu vermitteln und mich als Leserin fesseln können!

Daher gibt es von mir insgesamt 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!



Danke an vorablesen.de und dem Diogenes - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Wolfszeit

Wolfszeit
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Klappentext (übernommen):

Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den „Umerzieher“ Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute ...

Klappentext (übernommen):

Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den „Umerzieher“ Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem „Versandgeschäft für Ehehygiene“ alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover gefällt mir besonders gut! Zu sehen ist Mittelpunkt ein Mann, der dem Betrachter zwar den Rücken zugedreht hat, aber auf die Gegebenheiten vor sich blickt. Er trägt einen schwarzen Anzug, eine Mütze sowie Gummistiefel. In seiner Hand hält er einen Korb. Der Hintergrund jedoch wirkt wie das genaue Gegenteil! Weit und breit sieht man nur noch Schutthauen zerbombter und verwüster Gebäude.

Zum Titel: Der Titel "Wolfszeit" bezieht sich auf die Übergangsphase nach Ende des Zweiten Weltkrieges. In dieser Zeit schien "der Mensch zum Wolf" geworden zu sein.

Zum Inhalt: Der Autor Harald Jähner zeigt in seinem Roman "Wolfszeit" ein umfangreiches Bild der deutschen Nachkriegsjahre. Dabei beleutet der Autor die Jahre unmittelbar nach dem Krieg, 1945 bis 1947, die im Vergleich zur NS-Zeit und den ersten Jahren der Bundesreppublik von Historikern deutlich weniger beschrieben worden sind. Der Blick liegt dabei auf verdrängte Aspekte der Nachrkiegszeit - die Erfahrungen von Frauen. In der Nachkriegsgesellschaft herrschte Frauenüberschuss und so lernten sie autonom zu handeln. Doch auch die Gewalterfahrungen seitens der Rotenarmee bleibt nicht unausgesprochen. Trotzdessen beschreibt Jähner den Alltag der Deutschen, welches von Aufbruchstimmung, aber auch von Verlust und Verdrängung geprägt ist. Das Buch erzählt vom Plündern, Stehlen, vom Schwarzhandel, von der Währungsreform und vom VW-Käfer. Es thematisiert aber auch die alliierten Entnazifizierungsmaßnahmen, Nierentischen und Beate Uhses Versandgeschäft.

Zum Schreibstil: Der großartige und doch sehr unterhaltsame Schreibstil machen es einem unmöglich dieses Buch an die Seite zu legen! Harald Jähner hat sehr fundiert recherchiert und dabei mit vielen Quellen und Sekundärliteratur gearbeitet, die im Anhang näher aufgelistet wurde. Er zeigt, dass man vor allem durch Tagebücher, Romane, Filme, Gedichte und Lieder mindestens so viel über eine Gesellschaft erfahren kann wie durch Statistiken oder Parteiprogramme. Dennoch übt Jähner Kritik an der Betrachtung der sogenannten "Stunde null". Außerdem schafft es der Autor die vielen Details und historischen Fakten spannend zusammenzubringen, so dass man dieses Sachbuch genau so verschlingt, als wäre es ein Roman. Ein sehr guter Leseverlauf wird durch kurze Sätze, das Vorhandensein von Absätzen und vielen Fotografien begünstigt. Dieses Sachbuch ist in insgesamt einen Vorwort, zehn Kapitel sowie einen Nachwort und Anhang unterteilt.



Mein Fazit:

Dieses mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019 ausgezeichnete Sachbuch handelt von den ersten zehn Nachkriegsjahren und zeigt, wie Deutschland wieder zu sich kam.

Von mir gibt es insgesamt 5 von 5 Sternen und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!



Danke an den Rowohlt - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!