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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2019

Dem Zauber des Eises verfallen ...

Die Eisbaronin
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Bei diesem historischen Roman, der seine Leser von Russland über Norwegen nach Hamburg entführt, stimmt wirklich alles. Die bekannte Autorin Nicole C. Vosseler versteht es hervorragend ihre Leserinnen ...

Bei diesem historischen Roman, der seine Leser von Russland über Norwegen nach Hamburg entführt, stimmt wirklich alles. Die bekannte Autorin Nicole C. Vosseler versteht es hervorragend ihre Leserinnen und Leser in die Welt ihrer Protagonisten zu versetzen. Wie habe ich mitgelitten mit Katya und ihrem Bruder Grischa in ihrem kalten und gefühllosen Zuhause in Russland, aus dem erst kein Entkommen in Sicht war. Mitgefiebert habe ich, als sie den mutigen Schritt wagten um Haus und Hof hinter sich zu lassen und eine Reise ins Unbekannte anzutreten. Über Umwege verschlägt es sie schließlich nach Hamburg, wo sie große Pläne schmieden und die Liebe und das Leben kennen lernen …
Nicole, die meine Mitleserinnen und mich übrigens exzellent live in einer Leserunde begleitet hat, hat einfach ein Händchen für spannende, lebensnahe Unterhaltung, die zudem noch einen riesigen Lernfaktor mit im Gepäck hat. Der Zauber des Eises erwacht aus ihrer Feder zum Leben. Aber werden aus den vier Freunden wirklich Eisbarone oder sind inzwischen doch zu viele Risse im Eis? Wir dürfen neugierig bleiben ... dieses Buch ist der Auftakt zu einer ergreifenden Saga vor der Kulisse der großen Hansestadt Hamburg …

Veröffentlicht am 05.09.2019

So lasset denn die Vergangenheit ruhen ...

Der Anschlag
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32 Stunden ungekürztes Hörvergnügen sind schon eine Hausnummer, die hört man nicht mal so eben nebenbei. Aber das wäre auch schade gewesen, denn das hätte dem großen Meister nicht Genüge getan! Mit seinem ...

32 Stunden ungekürztes Hörvergnügen sind schon eine Hausnummer, die hört man nicht mal so eben nebenbei. Aber das wäre auch schade gewesen, denn das hätte dem großen Meister nicht Genüge getan! Mit seinem Werk „Der Anschlag“ greift Stephen King ein Thema auf, mit dem sich bestimmt jeder von uns schon mal beschäftigt hat. Könnte man doch die Zeit zurückdrehen, was würde man dann alles anders machen! Genau diese Chance erhält unser Protagonist, der Highschool Lehrer Jacob „Jake“ Epping, der als George Amberson in die Vergangenheit reist, um ultimativ die Ermordung des US Präsidenten J. F. Kennedy zu verhindern. Den Auslöser dazu gibt ihm ein Aufsatz einer seiner Schüler in der Erwachsenenbildung, der – heute als Hausmeister tätig – als einziger seiner Familie ein vom Vater inszeniertes Gemetzel überlebte.
Als eingefleischter King Fan, wenn auch die meisten gelesenen Bücher des Autors schon in recht ferner Vergangenheit zurückliegen, fielen mir immer wieder kleine Anlehnungen an frühere Bücher auf, so z. B. die Städte Castle Rock und Derry, die schon in früheren Romanen Kings Schauplätze waren und natürlich der Plymouth Fury, der in „Christine“ die Hauptrolle spielen durfte. Ich liebe solche kleinen Anspielungen auf voran gegangene Werke.
Der Roman ist lang, hat aber in meinen Augen kaum Längen. Alles was drin ist, gehört rein, um die Story rund zu machen. Für mich war das Buch sehr stimmig, ich habe es sehr genossen. Ein großer Applaus gebührt an dieser Stelle natürlich neben dem Autor auch dem wunderbaren Sprecher David Nathan, der mir mit seiner angenehmen Stimme viele Stunden Genuss beschert hat. Mit „Der Anschlag“ musste ich mal wieder feststellen, der Mann kann was, Hut ab!

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gibt es Menschen zweiter Klasse?

Rheinlandbastard
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Sehr ungern zieht der französische Ermittler Didier Anjou den jungen deutschen Kommissar zu Rate als es darum geht, die hinterhältigen Morde an den französischen Besatzungssoldaten aufzuklären. Und sehr ...

Sehr ungern zieht der französische Ermittler Didier Anjou den jungen deutschen Kommissar zu Rate als es darum geht, die hinterhältigen Morde an den französischen Besatzungssoldaten aufzuklären. Und sehr zögerlich, ja fast ängstlich sagt dieser zu. Sie stochern zunächst im Dunkeln, vorschnell verhaftete Täter müssen wieder freigelassen werden, vermeintliche Spuren führen ins Leere. Wer steckt wirklich hinter diesen furchterregenden Verbrechen?
Der mir bis dato unbekannte Autor Dieter Aurass hat es geschafft, mich gedanklich ins Rheinland der frühen 20er Jahre zu versetzen, in dem die Morde an den Soldaten bei Weitem nicht das schlimmste Verbrechen waren. Er führte mich als Leserin an ein schwarzes Kapitel der Geschichte heran, das wohl viele lieber zugedeckt gelassen hätten. Wohldurchdacht spickt Aurass seine Kriminalgeschichte mit Informationen zur damaligen Besatzungszeit, bei der die Kleinsten und Unschuldigsten als die größten Verlierer hervorgingen, ohne auch nur einen Moment die Spannung aufzuheben. Ich flog nur so durch die Seiten, war fast traurig als das Buch zu Ende war und hoffe nun auf weitere Fälle im Rheinland.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Ein würdiger Abschluss einer spannenden Trilogie rund um den heiligen Gral ...

Der Erzfeind
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Dieser dritte Teil der Grals-Trilogie um Thomas von Hookton hat mich mit den Längen der ersten beiden Teile restlos versöhnt. Während ich bei besagten Teilen manchmal gar nicht so richtig wusste, wer hier ...

Dieser dritte Teil der Grals-Trilogie um Thomas von Hookton hat mich mit den Längen der ersten beiden Teile restlos versöhnt. Während ich bei besagten Teilen manchmal gar nicht so richtig wusste, wer hier gerade gegen wen kämpfte, hatte dieser finale Part eine klare Linie. Mit Geneviève gewinnt der Roman eine neue Protagonistin, die zugleich aber auch die Freundschaft zwischen Thomas und Robbie schwer ins Wanken bringt. Natürlich werden auch wieder Kämpfe ausgefochten – schließlich ist ja noch Krieg – aber sie dominieren das Buch nicht mehr. Als Hörer erfährt man so einiges über die brutalen Machenschaften der Kirche und zweifelt mit Thomas an der Existenz des Grals. Die ganze Geschichte ist in meinen Augen mal wieder sehr spannend und der talentierte Hörbuchsprecher Frank Stöckle, der auch schon die beiden Vorgängerbände gesprochen hat, versteht es, wirklich das Beste aus dem vorgegebenen Material rauszuholen. Ich werde Thomas von Hookton direkt ein wenig vermissen im Auto …

Veröffentlicht am 20.08.2019

Wenn es das Leben nicht gut mit dir meint ...

Mitten in der Stadt
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Wie schafft man es in einer manchmal fast poetisch anmutenden Sprache solch tragische Lebensverläufe zu beschreiben? Tja, da muss man wohl die wunderbare Autorin Mechtild Borrmann fragen, genau das ist ...

Wie schafft man es in einer manchmal fast poetisch anmutenden Sprache solch tragische Lebensverläufe zu beschreiben? Tja, da muss man wohl die wunderbare Autorin Mechtild Borrmann fragen, genau das ist ihr mal wieder hervorragend gelungen. Wie in all ihren Büchern konzentriert sie sich auf das Wesentliche und verliert sich nicht im Detail. Auf starken 200 Seiten findet man als Leser alles was das Herz begehrt. Während man sich zu Anfang noch wundern mag, wie die zwei Handlungsstränge zusammengehören könnten, tritt schon bald der AHA Effekt ein und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ohne viel Gefühlsduselei litt ich mit Frau Koller und ihren Kindern, konnte aber auch Vittorios Dilemma nachvollziehen, der seinen Sohn gerächt sehen möchte. Normalerweise bin ich kein Fan von solch kurzen Büchern aber bei Frau Borrmann mache ich da gerne eine Ausnahme – vielleicht etwas salopp ausgedrückt aber „Die Frau hat’s echt drauf!“