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Veröffentlicht am 22.09.2019

Reicht leider nicht ganz an Band 1 heran

Erebos 2
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Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick ...

Als bei Nick auf dem Monitor seines Smartphones “Sei gegrüßt, Nick. Willkommen zurück.” liest, ist mir glatt eine kleine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Erebos ist wieder zurück und genau wie Nick hatte auch der Leser gehofft, dass dies nicht wieder passiert. Schnell wird sowohl Nick, als auch dem Leser klar, dass Erebos nicht nur wieder zurück ist, sondern sich weiterentwickelt hat.

Der Einstieg gestaltete sich dann auch sehr spannend. Obwohl es Jahre her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, fühlte ich mich sofort wieder in die Geschichte gezogen. Nick, 10 Jahre älter geworden, spielt auch hier wieder eine tragende Rolle. Der zweite Protagonist ist Derek, ein 16jähriger Jugendlicher. Ich fand diese beiden Gegenpole eigentlich sehr schön. Nick, der weiß, was Erebos ist und was auf ihn zukommen wird und Derek, der genauso naiv an Erebos herangeht, wie Nick vor 10 Jahren. Beide Stränge haben mir zugesagt.

Mit Nick fieberte ich natürlich ein bisschen mehr mit, denn man kannte ihn einfach schon. Aus dem Jugendlichen ist ein sehr sympathischer junger Mann geworden. Derek geht das Ganze mehr wie die Jugendlichen damals an. Es ist ein Spiel für ihn, welches immer mehr in die Realität eingreift. Im Gegensatz zu dem, was Nick und seine Kameraden damals erledigen mussten kommt Derek aber eigentlich gut weg. Nicks Spielstrang hat mir besser gefallen, weil er einfach auch mehr interagiert. Er weiß, wie Erebos tickt und wozu das Spiel in der Lage ist. Dieses Mal hat es ganz andere Möglichkeiten, als damals, als es noch auf Diskette weiter gereicht wurde. Zum Glück hat Nick alte Freunde an seiner Seite, die zu ihm stehen. Der ganze Umgang Nicks mit dem “Spiel” war eben ein anderer, ein erwachsenerer Umgang. Das war schon sehr spannend zu lesen.

Eine ganze zeitlang war ich mir gar nicht so ganz sicher, ob Erebos 2 mich komplett überzeugen kann. Das Buch spielt eher wenig in der virtuellen Welt von Erebos, sondern mehr in der echten Welt. Dabei hat Ursula Poznanski super herausgearbeitet, wie die digitale Technik uns auch jetzt schon beobachten und ausspionieren kann. Man denke an Siri oder Alexa, die auf Spracheingabe reagieren. Wer weiß schon, in wie weit das Handy inzwischen unsere Gespräche mithört und für was man diese Technologie benutzen könnte. Die Ideen der Autorin waren auf jeden Fall nicht besonders weit hergeholt, sondern sehr nachvollziehbar.

Ich fand ehrlich gesagt, dass sich dieses Buch ein kleines bisschen zieht. Klar hat man sofort wieder das ungute Gefühl, aber im Gegensatz zum ersten Band wirkte Erebos auf mich jetzt fast harmloser. Was mich hat dran bleiben lassen ist, dass ich unbedingt wissen wollte, warum Erebos zurück ist und wer dieses mal hinter Erebos steckt. Die Geschichte insgesamt ist rund, weißt keine Logiklöcher auf und man findet schnell einen roten Faden, den man auch nicht wieder los zu lassen braucht.

Die Auflösung war mir dann allerdings doch ein bisschen zu einfach. Das verfolgte Ziel hätte man definitiv auch anders erreichen können, als Erebos zu reaktivieren. War okay, passte alles zusammen, aber hat mich nicht ganz überzeugt. Ich hätte mir da irgendwie einen größeren Kracher gewünscht.

Von mir gibt es für den zweiten Band aus dem Erebos-Universum 4 Sterne. Band 1 kann ich auch uneingeschränkt empfehlen. Band 2 macht Spaß, aber kommt nicht an den ersten Band heran.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Hat mir schöne Lesestunden beschert

Extended hope
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Schnell hatte Sarah Saxx mich mit ihrem flüssigen Schreibstil wieder in die Geschichte um das Extended gezogen. Hayley kannten wir ja schon aus dem ersten Band und bereits da war sie sehr sympathisch. ...

Schnell hatte Sarah Saxx mich mit ihrem flüssigen Schreibstil wieder in die Geschichte um das Extended gezogen. Hayley kannten wir ja schon aus dem ersten Band und bereits da war sie sehr sympathisch. Nun wird also ihre Geschichte erzählt und wir bekommen deutlich mehr von ihrem Hintergrund mit.

Hayley hat es im Leben bestimmt nicht immer einfach gehabt. Mit einer Mutter, die Männern und der Liebe zu tiefst mißtraut und dies auch ihren Töchtern von Klein auf eintrichtert hat Hayley nicht gerade den besten Start für eine Beziehung. Immer wieder verhält sie sich nicht unbedingt rational und stößt Aaron von sich weg. Sie denkt nur das Schlechteste von ihm. Einerseits nachvollziehbar dargestellt wurde es mir am Ende fast schon ein bisschen zu viel. Sie fing tatsächlich an, mir auf die Nerven zu gehen. Ich hatte fast das Gefühl, dass Sarah Saxx ihre Protagonstin in der Entwicklung rückwärts gehen lässt, bevor es dann endlich vorwärts ging.

Aaron, gutaussehend, durchtrainiert, der typische Mann aus dem New Adult Bereich. Auch er trägt sein Päckchen mit sich herum. Aaron ist bei Weitem nicht so sensibel, wie es Trenton aus dem ersten Band war. Aaron reagiert ab und an wie eine beleidigte Leberwurst. Ich konnte sein Verhalten aber auch irgendwie nachvollziehen. Hayley hat es ihm auch wirklich nicht leicht gemacht und selbst der geduldigste Mann (was Aaron nicht gerade ist) hätte da resigniert.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass es bei Hayley und Aaron eigentlich nur um Sex geht. Normale Gespräche können die beiden scheinbar nicht führen, was ich ein bisschen schade fand, denn dadurch fehlte es für mich an der Intimität zwischen den beiden. Unlogisch, wenn es doch hauptsächlich um Sex geht? Noch intimer geht ja kaum könnte man jetzt einwerfen. Was ich meine ist, dass tiefgründige, sensible Gespräche fehlen, obwohl beide Protagonisten definitiv was im Kopf haben und sich viele Gedanken über das Leben und die Welt machen.

Letzten Endes ist damit alles gesagt über dieses Buch. Es geht um die Geschichte von Hayley und Aaron und um das Auf und Ab ihrer sich anbahnenden Beziehung. Mehr passiert nicht so wirklich. Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen mehr erwartet hätte, da Band 1 einfach mehr versprochen hat, aber letzten Endes konnte ich auch in diese Geschichte versinken und habe das Buch genossen.

Auch wenn mir “EXTENDED trust” deutlich besser gefallen hat, vergebe ich auch hier 4 Sterne. Die Reihe ist bisher sehr gut zu lesen und auch EXTENDED hope hat mir einige schöne Lesestunden beschwert.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Viel ernster, als man es von der Autorin gewohnt ist

Die Stunde der Inseltöchter
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Dieses Buch ist sehr viel ernster, als wir es sonst von Sarah Morgan gewohnt sind. Es hat mir aber auch wirklich gut gefallen.

Die Schwestern Lauren und Jenna haben beide ihre Geschichte und damit ihr ...

Dieses Buch ist sehr viel ernster, als wir es sonst von Sarah Morgan gewohnt sind. Es hat mir aber auch wirklich gut gefallen.

Die Schwestern Lauren und Jenna haben beide ihre Geschichte und damit ihr Päckchen zu tragen. Gewundert hat mich, dass der Klappentext nur auf Lauren eingeht, denn auch Jennas Geschichte kommt nicht zu kurz.

Ganz besonders gefallen hat mir, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Töchtern und ihrer Mutter Nancy weiterentwickelt. Sehr erwachsen schaffen die Drei es, nicht nur eine Basis zu finden, auf der sie miteinander leben können, sondern ihre Beziehung zu einer wirklich schönen Beziehung auszubauen.

Sarah Morgan hat als Perspektive alle drei Frauen gewählt und so bekommen wir gute Einblicke in das Seelenleben und die Gedanken aller Frauen. Der Schreibstil ist wie von der Autorin gewohnt locker und eingängig, wobei diese Geschichte einige Längen aufweist, die nicht hätten sein müssen. hätte sie an der einen oder anderen Stelle etwas gestrafft wäre die Geschichte noch spannender geworden.

Anne Fink hat das Hörbuch für mich “okay” gesprochen. Teilweise hätte sie gerne etwas mehr Elan an den Tag legen dürfen. Die Betonungen waren manchmal nicht so ganz an der richtigen Stelle. Man hört sich in ihre Art zu lesen aber nach einiger Zeit ein und es war jetzt nicht total schlecht. Ich habe auch schon deutlich schlechtere Hörbuchsprecher gehört.

Von mir gibt es für dieses Buch, dass völlig vom sonstigen Stil von Sarah Morgan abweicht 4 Sterne. Sie beweist, dass sie auch andere Geschichten, als seichte Unterhaltung schreiben kann.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Schöne Spin-offs zu zwei Reihen von Sarah Morgan

Wenn zwei sich finden, freut sich das Glück
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“Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit” erzählt die Geschichte von Nik und Lily, die im zweiten Band der Puffin Island Serie ihren Gastauftritt haben. Lily ist extrem süß. Sie beteuert immer wieder, wie stahlhart ...

“Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit” erzählt die Geschichte von Nik und Lily, die im zweiten Band der Puffin Island Serie ihren Gastauftritt haben. Lily ist extrem süß. Sie beteuert immer wieder, wie stahlhart sie ist, wie wenig Gefühle sie hat. Nachdem sie betrogen wurde, hat sie nun beschlossen, auch endlich Sex ohne Gefühle haben zu wollen. Leider merkt auch der leser schnell, daass Lily ein Mensch ist, der an die große Liebe glaube und für den Familie das einzig Wahre ist. Sie ist wirklich ganz bezaubernd, wie sie trotzdem versucht, endlich mal anders, nicht gefühlvoll und weich, sondern eben knallhart zu sein, und wie sie an sich selbst scheitert.

Niks Veränderung ging mir persönlich ein bisschen zu schnell von statten. Jemand, der so tief verletzt wurde, wie er braucht mehr, als eine lebenslustige junge Frau und zwei heiße Nächte, um sich zu ändern. Ansonsten ist er natürlich der absolute Traumtyp. Reich, gutaussehend, gut im Bett… Was will Frau mehr? Im Liebesroman ist das alles, was ein perfekter Mann braucht.

Die Geschichte an sich ist relativ vorhersehbar, was auch der Kürze der Geschichte (172 Seiten) geschuldet ist. Alles in allem liest sich die Geschichte flüssig und spannend.

Die Geschichte kann auch unabhängig von der Puffin Island Reihe gelesen werden. Man versteht sie sehr gut auch als Einzelband.


In Mitternacht in Manhattan wird die Geschichte von Matilda und Chase erzählt, die wir im ersten band der Manhattan-Reihe kennenlernen.

Matilda ist ein total liebenswerter Charakter. Schüchtern, tollpatschig, man will sie einfach beschützen. Ich fand es sehr spannend wie sie in die Rolle ihrer Romanfigur Lara schlüpft und sich dann, als Lara, ein bisschen mehr traut, als sie es normalerweise würde.

Chase ist ebenso ein unglaublich sympathischer Charakter. Denkt man zunächst, dass er ein eiskalter, knallharter Geschäftsmann ist, so merkt man schnell, dass man ihm da Unrecht tut. Er hat das herz auf dem rechten Fleck und ist selbstverständlich auch vom Körper her der Traumtyp schlechthin.

Insgesamt liest sich diese Kurzgeschichte mit gut 100 Seiten sehr schnell, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass die Geschichte überstürzt ist, oder irgendetwas vergessen wurde. Es geht hier wirklich nur um die Kennenlerngeschichte, die in Schlaflos in Manhattan nicht untergebracht wurde und dort auch nicht reingepasst hätte. Mir hat die Geschichte um Chase und Matilda sehr gut gefallen und sie rundet den ersten Band der Manhattan Serie sehr schön ab.

Man sollte diese Kurzgeschichte aber nur lesen, wenn man auch Schlaflos in Manhattan gelesen hat, sonst versteht man nicht alles.

Von mir gibt es für diesen Band mit zwei Kurzgeschichten 4 Sterne. Für Fans der Bücher von Sarah Morgan auf jeden Fall ein Must-Read.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Sehr spannender Krimi mit symathischen Ermittlern

Erased
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Sowohl Charles Norcott, als auch seine Frau Vicky waren mir sofort sympathisch, so dass mir der Einstieg in das Buch leicht fiel. Beide Figuren wurden für mich, durch ihren wertschätzenden und liebvollen ...

Sowohl Charles Norcott, als auch seine Frau Vicky waren mir sofort sympathisch, so dass mir der Einstieg in das Buch leicht fiel. Beide Figuren wurden für mich, durch ihren wertschätzenden und liebvollen Umgang miteinander sofort greifbar.

Charles Norcott punktet mit seiner ruhigen und gelassenen Art. Der Umgang mit seiner jungen Assistentin, Elizabeth Badby war unglaublich wertschätzend. Immer wieder ermuntert er sie, eigene Gedanken einzubringen. Auch seine Frau Vicky beweist, dass sie ein kluges Köpfchen hat.

Die weiteren Mitglieder von Norcotts Team, wie Elizabeth Badby oder Nigel Ward sind gut ausgearbeitet. Sie tragen zur Lösung des Falls bei und gerade die Gespräche zwischen den Ermittlern haben mir sehr gefallen. Alle sind in der Lage ihren Job hervorragend auszuführen.

Der Fall ist spannend und ich hatte bis zum Ende absolut keine Ahnung, wer hinter den Taten steckt. Möglichst ohne großes Aufsehen zu erregen löst Charles Norcott den Fall. Dafür ist er definitiv der richtige Mann, sehr bescheiden und angenehm, aber in den richtigen Momenten sich durchaus sehr selbstsicher.

Ich habe während des Lesens sehr viele Informationen über das Leben in Großbritannien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Der Schreibstil, unaufgeregt und bildhaft, sorgte dafür, dass ich das Gefühl hatte, mit Charles und Vicky Norcott am Kaffeetisch zu sitzen und den Fall zu besprechen. Mitten drin, statt nur dabei.

Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und vor allem hat mir gefallen, dass ich das Gefühl hatte, in das Oxford im Jahr 1947 wirklich einzutauchen. Interessante historische Fakten gepaart mit spannenden Ermittlungen und sympathischen Charakteren geben ein rundes Bild. Von mir bekommt der 2. Band der Reihe um Inspector Norcott 4 Sterne.