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Veröffentlicht am 08.04.2020

Leichte Urlaubslektüre

Kein Sommer ohne Liebe
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Locationscout Greer findet in Florida das ideale Städtchen für eine große Filmproduktion. Alle sind von dieser Kulisse begeistert, nur bei Bürgermeister Eb stößt dieser Plan nicht auf Begeisterung. Während ...

Locationscout Greer findet in Florida das ideale Städtchen für eine große Filmproduktion. Alle sind von dieser Kulisse begeistert, nur bei Bürgermeister Eb stößt dieser Plan nicht auf Begeisterung. Während der Dreharbeiten geraten die Beiden mehr als einmal aneinander.

"Kein Sommer ohne Liebe" ist ein leichter Sommerroman, der sich gut und flüssig lesen lässt. Mary Kay Andrews nimmt den Leser mit in einen verschlafenen Küstenort in Florida und schafft es gut die Atmosphäre in diesem Ort mit all seinen Problemen darzustellen.
Greer ist eine sympathische Hauptfigur, die während der nervenaufreibenden Dreharbeiten immer den Überblick behält. Sie ist die gute Seele und das Gesicht der Filmcrew für die Stadtbewohner und damit auch Ansprechpartner für alle Probleme. Ich fand es toll, wie sie für jedes Problem eine Lösung findet und nebenbei auch ihr Privatleben in Ordnung bringt.

Dieses Buch ist sicher keine anspruchsvolle Lektüre aber als Urlaubsschmöker oder Zwischendurchroman gut zu lesen.

Einzig das Cover passt für mich nicht so ganz zur Geschichte. Hier hätte ich mir etwas mehr Küstenort-Feeling gewünscht.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Zwei starke Frauen auf Spitzbergen

Insel der blauen Gletscher
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1907: Emilie hadert mit ihrem Schicksal und den vielen Verhaltensregeln, die ihr Leben als Tochter eines Fabrikbesitzers mit sich bringt. Daher zögert sie nicht lange als sie die Chance bekommt, als Mann ...

1907: Emilie hadert mit ihrem Schicksal und den vielen Verhaltensregeln, die ihr Leben als Tochter eines Fabrikbesitzers mit sich bringt. Daher zögert sie nicht lange als sie die Chance bekommt, als Mann verkleidet an einer Forschungsreise nach Spitzbergen teilzunehmen. Hier erlebt sie das Abenteuer ihres Lebens und zeigt was wirklich in ihr steckt.
2013: Hannah steht vor den Trümmern ihrer Ehe und reist für eine Reisereportage nach Spitzbergen. Hier entdeckt sie nicht nur eine faszinierende Landschaft, sondern auch ihre lang verschütteten Träume und Wünsche wieder.

Christine Kabus entführt den Leser in die faszinierende Welt Spitzbergens. Der Roman schildert die Geschichte zweier starker Frauen, wobei sich die Erzählung in jedem Kapitel abwechselt.
Beide Frauen waren mir sehr sympathisch und ich habe mich in beide Geschichte gut einfühlen können, wobei mich Emilies Geschichte die 1907 spielt viel mehr fasziniert hat und auch mehr zu bieten hatte. Hannahs Geschichte war für mich eher schmückendes Beiwerk.
Mir fehlte znächst der Zusammenhang der beiden Geschichten, den die Autorin dann in den letzten Kapiteln doch noch herstellte. Dies wirkte für mich allerdings sehr gezwungen und konstruiert.
Dies ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Insgesamt war die "Insel der blauen Gletscher" eine interessante Geschichte, die sich gut und zügig lesen ließ und durch die Perspektivwechsel den Spannungsbogen immer gut aufrecht erhielt.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein schöner Norwegenroman

Das Lied des Nordwinds
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Christine Kabus beschreibt die Geschichte zweier ganz unterschiedlicher Frauen in Norwegen Anfang des 20. Jahrhunderts.

Karoline, die gelangweilte und ungeliebte Frau eines deutschen Grafen, versucht ...

Christine Kabus beschreibt die Geschichte zweier ganz unterschiedlicher Frauen in Norwegen Anfang des 20. Jahrhunderts.

Karoline, die gelangweilte und ungeliebte Frau eines deutschen Grafen, versucht auf eigene Faust in Norwegen den unehelichen Sohn ihre Mannes zu finden, um diesen zu Hause als Erben zu präsentieren.
Liv, eine junge Frau aus armen Verhältnissen, arbeitete im Haushalt eines Missionslehrers. Kann sie den Sohn des Lehrers, der von seinem Vater sehr hart und ungerecht behandelt wird, vor einem schweren Schicksal bewahren?

Christine erzählt hier die Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die an sich auch gar nichts miteinander zu tun haben. Die Geschichten laufen nebeneinander her, ohne sich wirklich zu treffen.
Liv war mir sehr sympathisch. Sie stammt aus ärmsten Verhältnissen, aber geht mutig und entschlossen ihren Weg und lässt sich hierbei auch nicht einschüchtern.
Karoline dagegen fand ich immer etwas naiv und schicksalsergeben. Es dauert viel zu lange, bis sie sich aufrafft und ihr Leben selbst in den Hand nimmt. Sie hätte ich während des Lesens oftmals schütteln mögen.

Insgesamt fühlte ich mich bei diesem Roman gut unterhalten, wenn auch die Handlung für mich zu vorhersehbar war und zwischendurch auch immer mal wieder einige Längen hatte. Die unterschiedlichen Lebensumstände der Frauen, einmal in einem gräflichen Haushalt in Deutschland und zum anderen als Dienstmagt in einem Lehrerhaushalt wurden gut und anschaulich beschrieben. Unter dem Stricht hat mir die Geschichte von Liv wesentlich besser gefallen, als die von Karoline.

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Veröffentlicht am 08.09.2019

Eine spannende Familiengeschichte

Das Geheimnis der Fjordinsel
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1980: Nach dem Tod ihres geliebten Großvaters erfährt die junge Rieke, dass ihre totgeglaubte Großmutter noch lebt. Sie macht sich auf den Weg nach Norwegen, um diese zu suchen und die Hintergründe ihres ...

1980: Nach dem Tod ihres geliebten Großvaters erfährt die junge Rieke, dass ihre totgeglaubte Großmutter noch lebt. Sie macht sich auf den Weg nach Norwegen, um diese zu suchen und die Hintergründe ihres Verschwindens aufzuklären.

1926: Die junge Johanne muss nach dem Tod ihres Vaters für ihre Familie sorgen und deren Geschäft am Laufen halten. Hierzu greift sie zu unkonventionellen Mitteln. Dabei streift sie das enge Korsett des Mädchens aus gutem Hause ab und stürzt sich in das Abenteuer ihres Lebens.

Dies war mein erster Roman von Christine Kabus. Auch wenn ich anfangs ein paar kleine Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte einzutauchen, hat sie mich nach einigen Kapiteln völlig gefesselt. Der Roman spielt in zwei Zeitzonen und stellt die Geschichte von Rieke und Johanne dar, die sich kapitelweise abwechseln. So bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Dies liegt sicherlich auch an dem lebendigen und flüssigen Schreibstil der Autorin.

Johannes Geschichte spielt 1926 in Norwegen. Äußerlich ist sie die Tochter aus gutem Hause und fügt sich den geltenden Konventionen und Ansprüchen (vor allem ihrer Mutter). Allerdings wird schnell klar, dass dies nicht die wirkliche Johanne ist. Im Laufe der Geschichte wirft sie diese Konventionen über Bord und folgt nur noch ihrem Gefühl und ihrer eigenen inneren Stimme. Diese Entwicklung war für mich gut nachzuvollziehen und wirkte nie unglaubwürdig. Johannes Geschichte ist sehr spannend und bis zum Schluss habe ich mit ihr gefiebert, gelitten und mich gefreut.

An Johannes Geschichte fand ich auch die Einblicke in die Vergangenheit Norwegens toll. Sowohl die Sitten und Gebräuche als auch der historische Hintergrund wurden für mich sehr gelungen dargestellt.

Riekes Geschichte dagegen verläuft viel ruhiger und weniger dramatisch. Hier scheint sich ganz von selbst eins ins andere zu fügen. Auch wenn Rieke durch den Verlust ihres Großvaters etwas aus der Bahn geworfen wird, fängt sie sich recht schnell wieder und macht sich auf die Suche nach ihrer Großmutter. Das alles in ihrer ruhigen, bodenständigen Art.

Riekes Geschichte war für mich vorhersehbarer und nicht so spannend wie Johannes, passte aber trotzdem hervorragend in diesen Roman, wie eine Art Rahmen für die abenteuerliche Geschichte Johannes.

Aber nicht nur die zwei Hauptcharaktere sondern auch die Nebenfiguren wurden von Frau Kabus mit viel Liebe zum Detail lebendig und vielschichtig beschrieben.

Fazit:
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Auch wenn manche Entwicklungen vorhersehbar waren, hat mich das Ende doch überrascht und sehr gerührt. Die Geschichte war spannend und trotz der wechselnden Zeitebenen nie verwirrend. Für mich eine klare Leseempfehlung.

Meine Lust auf weitere Romane von Christine Kabus, die wohl alle in Norwegen spielen, ist definitiv geweckt und ich freue mich schon auf die nächste Reise ins Land der Fjorde.

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Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine starke Frau geht ihren Weg

Eine unerhörte Affäre
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Magdalena ist gradlinig, intelligent und nicht auf den Mund gefallen – aber leider auch bettelarm und völlig allein auf der Welt. Aus Verzweiflung beschließt sie als Gesellschaftsdame für die blutjunge ...

Magdalena ist gradlinig, intelligent und nicht auf den Mund gefallen – aber leider auch bettelarm und völlig allein auf der Welt. Aus Verzweiflung beschließt sie als Gesellschaftsdame für die blutjunge Venus zu arbeiten, die der Einladung nach Schloss Wadenstierna folgt, wo Gabriel Graf de la Grip seine zukünftige Frau wählen soll. Hier trifft Magdalena auf den jungen Grafen, der alles verkörpert, was Magdalena verabscheut.

Eine unerhörte Affäre ist der dritte historische Roman von Simona Ahrnstedt, der auf der Burg Wadenstierna spielt, welche mir bereits aus „Eine unbeugsame Braut“ bekannt war. Es gefällt mir gut, dass auch immer wieder Bezüge zu vorherigen Romanen der Autorin hergestellt werden, trotzdem aber jeder Roman eine eigene abgeschlossene Geschichte erzählt.

Magdalena finde ich großartig. Sie hat Schlimmes durchgemacht, früh ihre Eltern verloren und wurde dann von einer Familie zur nächsten gereicht. Jetzt schlägt sie sich so durch, bleibt aber sich und ihren Überzeugungen trotzdem treu. Sie ist sehr intelligent und gebildet, außerdem hält sie sich mit Ihren Ansichten nicht zurück und entspricht so gar nicht dem Erwartungsbild an eine Frau in der damaligen Zeit. Somit zieht sie auch das Interesse des Grafen auf sich, der von ihr fasziniert ist, eben weil sie so anderes ist als alle anderen Frauen, die er zwar regelmäßig benutzt, die ihn aber im Grunde langweilen. Zwischen den Beiden sprühen von Anfang an die Funken und es macht Spaß, diese Dialoge zu lesen.

Simona Ahrnstedt schreibt hier wieder gewohnt flüssig und fesselnd. Bis zum Ende habe ich mit Magdalena gehofft, geliebt und gelitten. Die scheinbar so ausweglose Situation hat die Autorin auf eine interessante Weise gelöst, die ich zwar zwischendrin schon mal vermutet habe, mir aber aufgrund des historischen Rahmens nicht wirklich vorstellen konnte.

Eine unerhörte Affäre ist für mich nicht der beste Roman der Autorin, aber für Freunde dieses Genres auf jeden Fall lesenswert.