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Veröffentlicht am 13.09.2019

Heimatroman aus dem Schwarzwald

Wolf
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Wolf ist ein historischer Roman aus dem Schwarzwald, geschrieben von Marie Brunntaler. Ich habe schon ihren Roman Das einfache Leben gerne gelesen. Die Autorin lässt ihre Geschichten in der Landbevölkerung ...


Wolf ist ein historischer Roman aus dem Schwarzwald, geschrieben von Marie Brunntaler. Ich habe schon ihren Roman Das einfache Leben gerne gelesen. Die Autorin lässt ihre Geschichten in der Landbevölkerung spielen.

Dieser Roman hat Schrötteln im Südschwarzwald im Jahre 1820 als Schauplatz. Der etwa 15jährige Gabriel wird halbwild aufgefunden. Um ihn wogt ein Geheimnis.
Die Autorin lässt in dem Roman einige Themen anklingen. Da ist der Abt, mit seinem Drang zu Jungen. Es kommt zu eigenartigen Todesfällen, Eifersüchteleien und Grausamkeiten.

Dieser Heimatroman besticht durch die Beschreibung der Nöte, Wünsche, Liebe und Rache. Es ist eine fesselnde Geschichte, die mich gut unterhalten hat.


Veröffentlicht am 13.09.2019

Gefühle in Bildern malen.

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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Frida Kahlo und die Farben des Lebens ist ein neues Buch interessanter starker Frauen vom Aufbauverlag. Geschrieben von Caroline Bernard, ein Pseudonym von Tania Schlie.

Hier stellt sie uns die mexikanische ...


Frida Kahlo und die Farben des Lebens ist ein neues Buch interessanter starker Frauen vom Aufbauverlag. Geschrieben von Caroline Bernard, ein Pseudonym von Tania Schlie.

Hier stellt sie uns die mexikanische Malerin Frida Kahlo vor. Als sechsjährige erkrankte sie an der Kinderlähmung. 1925 wollte sie noch Ärztin werden, aber dann überlebt sie schwerverletzt einen Busunfall. Lange musste sie im Gipsbett liegen, da bringt ihr Vater ihr Leinwand und Farben. Als 17jährige malt sie ihr erstes Selbsttragend.
Als sie wieder gesund ist befasst sie sich weiter mit dem Malen. Sie zeigt ihre Bilder dem Maler Diego Rivera, den sie später auch heiratet. Eine Weile lebt sie im Schatten ihres Mannes, aber dann zeigt sie was sie kann.
Sie beschreibt ihre Gefühle in ihren Bildern.

Die Autorin beschreibt die Lebensumstände und die Emotionen der Künstlerin liebevoll und real.
Dieser Roman hat mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ein interessanter Zustand.

Die guten Tage
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„Die guten Tage“ ist der erste Roman von dem serbischen Schriftsteller Marko Dinec.

Sein Protagonist fährt nach vielen Jahren von Wien nach Belgrad, weil seine Großmutter gestorben ist. Der Bus wird ...


„Die guten Tage“ ist der erste Roman von dem serbischen Schriftsteller Marko Dinec.

Sein Protagonist fährt nach vielen Jahren von Wien nach Belgrad, weil seine Großmutter gestorben ist. Der Bus wird der Gastarbeiter Express genannt und fährt täglich die Strecke.
Der junge Mann, ein Serbe, ist der Erzähler der Geschichte.
Seine Großmutter hat 4 Söhne und alle sind in dem grausamen Krieg der Balkanländer beteiligt und überzeugt im Recht zu sein.
Der Erzähler ist aus diesem Umfeld geflohen. Er beschimpft seinen Vater und seine Onkel mit direkter Sprache. Er wird als Feigling angesehen. Es ist schon eine eigenartige Familie.
Der Autor bringt uns die Zustände und Vergangenheit in Serbien nahe. Der Schreibstil ist modern und klar. Ein gutes Debüt.



Veröffentlicht am 07.09.2019

Laufen gegen die Trauer

Laufen
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Von der Autorin Isabel Bogdan habe ich schon Der Pfau gerne gelesen. Der neue Roman „Laufen“ ist zwar ganz anders, aber auch besonders gut.

Es geht um eine Icherzählerin, die beim Laufen ihre Gedanken ...


Von der Autorin Isabel Bogdan habe ich schon Der Pfau gerne gelesen. Der neue Roman „Laufen“ ist zwar ganz anders, aber auch besonders gut.

Es geht um eine Icherzählerin, die beim Laufen ihre Gedanken kreisen lässt. Sie ist 43 Jahre alt und hat vor 1 Jahr ihren Lebenspartner verloren. Sie fängt zu Laufen an und versucht mit ihrer Trauer und Ärger fertig zu werden. Ein, ein, aus, aus, aus trainiert sie das Laufen um die Alster. Ihr Partner litt an Depressionen und sie gibt sich noch die Schild, das sie nicht früher bemerkt hat, das es ihm wieder schlechter ging. Wirklich traurig war, das seine Eltern und sie sich nicht gegenseitig stützen konnten.

Isabel Bogdan versteht es mit viel Einfühlungsvermögen die Trauerbewältigung in Worte zu fassen. Der spritzige fesselnde Schreibstil, lässt den Leser daran teilnehmen. Sie ist eine brillante Schriftstellerin, von der ich noch viele gute Romane erwarte.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Norwegen in der Besatzungszeit

Vergesst unsere Namen nicht
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Der norwegische Autor Simon Stranger hat seinen Roman „Vergesst unsere Namen nicht“
nach wahren Begebenheiten geschrieben. Er beginnt vor 80 Jahren. In Trondheim.
Es ist erschreckend gut geschrieben, ...


Der norwegische Autor Simon Stranger hat seinen Roman „Vergesst unsere Namen nicht“
nach wahren Begebenheiten geschrieben. Er beginnt vor 80 Jahren. In Trondheim.
Es ist erschreckend gut geschrieben, aber teilweise schwer zu verdauen.
Das die Kriegszeit in Norwegen genau so schlimm war wie in Deutschland, habe ich nicht so richtig gedacht.
Der Autor schreibt über die Familie Komissar.
In der Familie wurde nicht viel über die Vergangenheit erzählt.
Der Werdegang des Henry Oliver Rinnan war erschreckend. Die Vorgänge in dem Haus kann man sich nicht vorstellen. Ich möchte in so einem Haus auch nicht leben. Da bekommt man ja Alpträume.
Der Roman hat den norwegischen Buchhändlerpreis und den Riksmal Preis wirklich verdient.
Simon Stranger hat die Geschichte ehrlich und hart geschrieben. Dieses Thema darf nicht vergessen werden.
Eine wirklich hervorragende Lektüre.