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Veröffentlicht am 23.11.2016

Der Angstmann

Der Angstmann
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Rezension zu Der Angstmann von Frank Goldammer

Titel: Der Angstmann
Autor: Frank Goldammer
Verlag: dtv
Seitenzahl: 336
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum: 23.09.2016
Isbn: 978-3-423-261203

Inhalt:

Dresden, ...

Rezension zu Der Angstmann von Frank Goldammer

Titel: Der Angstmann
Autor: Frank Goldammer
Verlag: dtv
Seitenzahl: 336
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum: 23.09.2016
Isbn: 978-3-423-261203

Inhalt:

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Gassen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück.

Meinung:

„Der Angstmann“ war wieder mal eines jener Bücher, auf welches ich durch die vielen Bookstagram Posts aufmerksam geworden bin. Durch den Klappentext und das bedrückende Coverbild waren meine Erwartungen an den Kriminalroman sehr hoch angesetzt. Leider wurden sie nicht gänzlich erfüllt.

Mit Kriminalinspektor Heller hat Frank Goldammer einen Charakter geschaffen, der sich auf der einen Seite durch seine Taten - besonders in dieser schwierigen Zeit - ein Gesicht macht und auf der anderen Seite trotzdem irgendwie immer unnahbar, angreifbar bleibt. Er war in der Lage, Güte zu zeigen, wo andere bereits abgestumpft waren und doch wurde seine Position in diesem Krieg bis kurz vor Schluss nicht wirklich erkennbar, obwohl hier und da Hinweise eingestreut wurden.

„Heller erwiderte nichts. Leute mit Totenköpfen an ihren Mützen sollten einen Anblick wie diesen aushalten können.“ - Seite 13

Seine Ermittlungen in den Mordfällen an den jungen Mädchen finden zu einer Zeit statt, in der die Leute schon so viele Tote zu beklagen haben, dass sie sich mit einem „einfachen“ Mörder nicht mehr auseinander setzen wollen (und können). Seine Leidenschaft zum Beruf in allen Ehren, verstrickt er sich teilweise doch zu sehr in seine Arbeit und lässt dadurch seine Frau und das Nachhausekommen zu ihr in den Hintergrund geraten. Ich habe mich an diesen Stellen ernsthaft gefragt, wie man damals seine Prioritäten eingeteilt hätte.

Im Allgemeinen fand ich die Stimmung, die während und nach Ende des Krieges herrschte sehr gut transportiert. Dies lag vor allem am Sprachgebrauch der Figuren, der sehr authentisch eingesetzt wurde. Auch die Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit, die die Menschen nach so vielem Elend befallen hat, wurden hier sehr gut verarbeitet.

„Es ist kein Dämon, Karin, es ist ein Mensch.“ - Seite 81

Durch die Kriegserzählungen meiner Großeltern weiß ich, dass man damals ab einem bestimmten Punkt einfach nur noch funktionieren musste, um sich und seine Familie durch diese Zeit zu bringen. Auch die grausame Bombennacht sowie die Darstellung der Opfer hat Goldammer überzeugend beschrieben.

„Die meisten Menschen hasteten an den Einschusslöchern in den Wänden vorbei, ohne sie zu bemerken.“ - Seite 132

Genauso waren es die Parallelen zu unserer aktuellen Flüchtlingssituation, die Goldammer eindrücklich in sein Werk hat mit einfließen lassen.

„Die Lager platzen aus allen Nähten. Besonders Lager eins ist dem Gauleiter ein Dorn im Auge. Es sollte nur ein Durchgangslager werden, doch es ist längst überfüllt. Die wollen nicht weiter, fühlen sich hier sicher, sie bekommen Lebensmittel und warten auf Verwandte.“ - Seite 46

Damals wie heute, waren (und sind) Menschen vor dem Krieg auf der Flucht. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, mussten (und müssen) sie auch noch mit Anfeindungen aus der Bevölkerung rechnen. Ob der Autor dies mit Absicht eingebaut hat, um ein Statement zu setzen, sei einmal dahingestellt.

Hätte es sich bei diesem Buch um einen ausschließlichen Roman gehandelt, der zur Zeit des 2. Weltkrieges spielt, hätte das Buch sicher meine volle Punktzahl erhalten. Es handelt sich aber schließlich immer noch um einen Kriminalroman und für einen solchen fehlte es mir hier deutlich an Spannung, da der historische Teil des Werkes eindeutig obsiegt. Erst nach der erwähnten Bombennacht nehmen die Ermittlungen ihren Höhepunkt an, der jedoch schon fast am Ende des Buch angesiedelt wurde. Durch die grauen dieser Nacht, war der komplette Spannungsbogen bereits erschöpft und ich habe mich doch ein wenig durch die letzten 100 Seiten quälen müssen. Auch hatte ich bereits früh einen Verdacht, wer die Taten begangen haben könnte und auch wenn ich zunächst noch auf eine falsche Spur geführt worden bin, hat sich meine Vermutung am Ende bestätigt.

Am Ende des Buchs erfährt man, dass dies der erste Fall von Max Heller ist und im Jahr 2017 ein weiteres Buch mit ihm als Ermittler erscheinen wird. Momentan bin ich noch nicht dazu geneigt, auch diesen Kriminalroman lesen zu wollen.

Fazit:

„Der Angstmann“ siegt bei mir mit seinem historischen Anteil auf voller Linie, weiß allerdings mit dem kriminalistischen Teil nicht zu überzeugen. Die Ausgewogenheit von Kriegsstimmung und Mordermittlungen war einfach nicht da. Max Hellers erster Fall gleicht eher einem Kriegsdrama, denn einem Krimi, welcher mir jedoch versprochen wurde.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Die silberne Königin

Die silberne Königin
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Rezension zu Die silberne Königin von Katharina Seck

Titel: Die silberne Königin
Autor: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Fantasy, Märchen
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 14.10.2016
Isbn: 978-3404208623

Das ...

Rezension zu Die silberne Königin von Katharina Seck

Titel: Die silberne Königin
Autor: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Fantasy, Märchen
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 14.10.2016
Isbn: 978-3404208623

Das Buch wurde mir von Bastei Lübbe zwecks einer Leserunde auf wasliestdu.de zur Verfügung gestellt.

Inhalt:

Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst.

Meinung:

Der Einstieg in den Roman war wirklich märchenhaft. Katharina Secks Schreibstil konnte mich schnell in Emmas eisige Welt mitnehmen. Das Leid der Menschen in ihrem Dorf, die aufgrund des ewigen Winters stets am Hungertuch nagen mussten, war genau so greifbar wie der Duft der geschmolzenen Schokolade in Madame Weltfremds Chocolaterie. Dass diese beiden Welten innerhalb eines Dorfs existieren können - die einen Bewohner, die sich kaum über die runden bringen und die anderen, die sich teure Pralinen gönnen können - wurde kritisch und prägnant beschrieben. Ein wichtiger Teil ist die Geschichte in der Geschichte, die Madame Weltfremd Emma und ihrer Kollegin an den Abende nach Ladenschluss erzählt und die sich nach und nach mit Emmas eigener verbindet.

„Es war einmal ein Königreich das vor vielen tausenden Jahren für seine Schönheit bekannt war. Das Königreich hatte keinen Namen, denn kein Name konnte der Schönheit des Landes gerecht werden.“ - Seite 60

Doch dann kam der Einbruch, bei ca. der Hälfte des Buchs, der mit einem Spannungsabfall einher ging. Emma beschließt, dem Leid ihrer Mitmenschen eine Ende zu setzten und sich dem eisigen König entgegen zu stellen. Doch ihre genaue Absicht, ihr Vorhaben blieben regelrecht unklar, da viele Seiten mit leeren Worthülsen gefühlt wurden.

Später fielen mir noch Ähnlichkeiten mit anderen Märchen auf. Zum Bespiel „Die schöne und das Biest“. Bis zu einem gewissen Punkt hatte ich geglaubt (und gehofft), dass dieser Roman ohne eine Liebesgeschichte auskommt. Die aufkommende Romanze nahm zwar (zum Glück) keinen all zu großen Rahmen ein, wirkt in meinen Augen jedoch zu sehr inszeniert. Der Konflikt, entweder die Vergangenheit hinter sich zu lassen, oder Verzeihen zu lernen konnte den Schluss des Romans dann wieder für mich retten.

Ich hätte mir gewünscht, den Zauber, den das Buch am am Anfang versprüht hat, bis zum Ende fühlen zu können. Besonders die Erzählungen von Madame Weltfremd haben ihren eigenen Zauber entfalten können so dass ich es schade fand, dass sie als Person in der zweiten Hälfte in den Hintergrund gerückt ist.

„Casper war die Kälte in Person; er trug sie in sich, trug sie zur Schau, trug das Eis wie eine zweite Haut.“ - Seite 119

Fazit:

„Die silberne Königin“ ist ein modernes Märchen, das wunderbar in die kalte Jahreszeit passt. Es konnte mich zu anfangs mit seinem wundervollen und bildhaften Schreibstil mitreißen, wies aber im weiteren Verlauf ein paar Längen auf, die den Lesefluss unterbrechen ließen. Das runde und für ein Märchen typische Ende konnte diesen langatmigen mittleren Teil wieder gut machen, bremsten meine anfängliche Euphorie für den Roman jedoch aus. Im Allgemeinen kam das Buch in der Leserunde jedoch sehr gut an, so dass ich mir vorstellen kann, das es noch viele weitere Fans dazu gewinnen wird.

Nächsten Herbst wird Katharina Secks neustes Werk „Tochter des dunklen Waldes“ (ebenfalls im Bastei Lübbe Verlag) erscheinen. Da ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte, freue mich schon sehr auf ihr neues Buch, auf das wir uns aber noch bis zum 29.09.2017 gedulden müssen.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Wer furcht sät

Wer Furcht sät
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Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: ...

Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 11.11.2016
Isbn: 978-3404174423

Ich habe das Buch als Manuskript vor Erscheinen durch das Portal Lesejury.de erhalten und gemeinsam mit anderen Lesern in einer Leserunde besprochen.

Inhalt:

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist

Meinung:

In der Lesejury Community bin ich durch eine Leserunde auf Tony Parsons aufmerksam geworden. Bislang hatte ich noch keinen seiner Kriminalromane gelesen aber der Inhalt machte mich mehr als neugierig. Letzenden Endes konnte mich das Buch jedoch nicht umhauen.

Dies begründet sich auf mehrere Aspekte. Angefangen mit dem recht unaufgeregtem und sachlichem Schreibstil des Autoren. Man muss nicht zwingend die beiden Vorgänger gelesen haben, aber sollte dann auch keine Einführung der Charaktere erwarten. Die Hauptfigur Max wirkt auf mich lediglich im privaten Umfeld wie ein „echter Mensch“. Sobald er seine Arbeitswelt betritt verblasst alles zu einer weißen großen Masse. Da gibt es zum einen einen Haufen an Kollegen, Ermittlern usw. die man auseinander halten muss. Zum anderen werden die Schauplätze nur recht spärlich beschrieben. Die meisten Figuren rund um Max bleiben daher für mich sehr gesichtslos. Eine Liebesgeschichte wird kurz in die Handlung geschmissen und so schnell wie sie da war, auch wieder hinausgeworfen. Vielleicht sollte dies den Hauptcharakter menschlicher erscheinen lassen, aber es hätte auch niemand gemerkt, wenn dieser Parte einfach weggelassen worden wäre.

Das Thema der Selbstjustiz und der Umgang mit dieser wird für meinen persönlichen Geschmack in keiner ausreichenden Weise zu Ende gedacht. Dies führte auch dazu, dass ein bestimmter Meuchelmord in der Leserunde regelrecht gefeiert wurde. Sollte ein Buch, dass sich mit diesem Thema auseinander setzt nicht eine Botschaft vermitteln? Ich fühlte mich an den ersten Teil der Purge Filmreihe zurück erinnert. Anstatt eine gewisse Moral zu vermitteln, bleibt es beim munteren Abschlachten.

Der nächste große Punkt, ist die Glaubwürdigkeit der Handlungen. Max gerät von einer bizarren Situation in die nächste und kommt auf heldenhafte und unerklärliche Weise wieder heraus. Selbst wenn es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt, erwarte ich einen gewissen Bezug zur Realität. Wenn ich solche Action haben wollen würde, könnet ich mir einen James Bond Film oder einen Schweiger Tatort ansehen (was mir beides keinen Spaß bereitet).

Positiv zu bewerten ist, dass dieser Krimi von Anfang bis Schluss viele actionreiche Szenen aufzuweisen hat (wenn man sie denn gut findet) und dass die Spannung bis zum Ende hin konstant aufrecht erhalten werden konnte. Mir blieben jedoch ein paar Dinge zu unaufgeklärt und auch eine Figur zu wenig beleuchtet, aber diesen wird man bestimmt in einem weiteren Teil wieder antreffen.

Noch etwas zur Leserunde: Das Buch erscheint offiziell am 11.11.2016. Rezensionen dürfen erst ab dem 14.11.2016 eingestellt werden. Am 10.11.2016 hätte ich das Buch jedoch schon auf Amazon morgens per Same Day bestellen können. Diese Vorgehensweise erschließt sich mir leider nicht so recht.

Fazit:

Ich bin wieder an ein Buch geraten, dass mich leider nicht überzeugen konnte. Leider häuft sich dies in letzter Zeit, was mich ernüchtert. Für mich gibt es keine Leseempfehlung, jedoch haben sich die Tony Parsons Fans in der Runde gut unterhalten gefühlt. Andere Bücher des Autoren werden nicht den Weg in mein Bücherregal finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 07.11.2016

Bewertung zur englischen Ausgabe

The Sun Is Also a Star
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Rezension zu The sun is also a star von Nicola Yoon

Titel: The sun is also a star
Autor: Nicola Yoon
Sprache: Englisch
Verlag: Corgi Books (Penguin Random House)
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 344
Preis: ...

Rezension zu The sun is also a star von Nicola Yoon

Titel: The sun is also a star
Autor: Nicola Yoon
Sprache: Englisch
Verlag: Corgi Books (Penguin Random House)
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 344
Preis: 8,99 €
Erscheinungsdatum: 01.11.2016
Isbn: 978-0-552-57424-2

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von Pinguin UK für eine Leserunde auf Lovelybooks.de erhalten.

Inhalt:

Natasha: I’m a girl who believes in science and facts. Not fate. Not destiny. Or dreams that will never come true. I’m definitely not the kind of girl who meets a cute boy on a crowded New York City street and falls in love with him. Not when my family is twelve hours away from being deported to Jamaica. Falling in love with him won’t be my story.

Daniel: I’ve always been the good son, the good student, living up to my parents’ high expectations. Never the poet. Or the dreamer. But when I see her, I forget about all that. Something about Natasha makes me think that fate has something much more extraordinary in store—for both of us.

The Universe: Every moment in our lives has brought us to this single moment. A million futures lie before us. Which one will come true?

Meinung:

Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich sehr gefreut. Es wurde ja auch bereits vor Erscheinen sehr beworben und ich habe mir viel von dem neuen Jugendroman von Nicola Yoon versprochen. Ihren vorherigen Roman „Everything Everything“ habe ich bislang nicht gelesen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass ich das Buch zwar mochte, es mich aber nicht umgehauen hat. Die Grundidee hinter der Geschichte ist, dass alles im Universum zusammenhängt und jede Begegnung schicksalsbehaftet ist. Wenn man sich auf eine solche Story einlassen kann und möchte, kann dies sehr unterhaltsam sein. Jedoch wurden (für meinen persönlichen Geschmack) die zufälligen Begegnungen und Ereignisse zu sehr auf die Spitze getrieben.

Am Anfang hat mich der Roman noch richtig mitgerissen. Natashas Geschichte und ihre drohende Abschiebung haben eine bedrückende Atmosphäre geschaffen, die mich schnell mit ihr warm werden lies. Sie ist eine Pragmatikerin und setzt auf die Wissenschaft. Wenn sie Musik hört, macht sie dies mit dem ganzen Körper und wenn sie über Theorien spricht, über die sie etwas gelesen hat, glüht sie von Innen heraus. Natasha ist halt ein richtiger Nerd und es fehlt schwer, sie nicht zu mögen. Was ich allerdings nicht von ihrem Loveinterest Daniel behaupten konnte. Seine Sichtweise auf das Leben und die Liebe gehen nicht mit meinen konform und als in der Leserunde die Ähnlichkeit zu Ted Mosby aus „How I met your mother“ das erst Mal genannt wurde, war es endgültig mit meiner Sympathie für ihn am Ende.

Im Gegensatz zu anderen Jugendbücher dieser Art fand ich die abwechselnde Ich-Erzählweise der beiden hier sehr gelungen. Yoons Schreibstil ist sehr schön und wenn man oft englische Jugendbücher liest hat man keine Probleme, dem Geschehen zu folgen. Neben den Kapiteln aus der Sicht der beiden werden noch weitere kurze Kapitel anderer Figuren eingestreut, die einen tollen Blickwinkel nach außen werfen und die zum Ende hin geschickt zusammen laufen.

Zur Hälfte hin brach jedoch meine Begeisterung für das Buch ein. Die Entwicklung ging mir für einen einzigen Tag viel zu schnell, aber ich bin auch wirklich keine Romantikerin. Der Part mit der bevorstehenden Deportierung rückte für mich eher in den Wunsch der Auflösung, als der Ausgang der Liebesgeschichte. Ich fragte mich die ganze Zeit „seid ihr wirklich für einander bestimmt, oder spricht aus euch nur der pubertäre Teenager?“.

Der Schluss des Romans hat mich mit allem wieder versöhnt… doch dann kam der Epilog. Es bleibt einfach festzuhalten, dass dies nicht „meine“ Geschichte war. Ich werde trotzdem „Everything Everything“ lesen, weil ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte.

Zitat:

„If people who were actually born here had to prove they were worthy enough to live in America, this would be a much less populated country“ - Seite 112

Fazit:

„The sun is also a star“ ist ein Jugendroman für absolute Romantiker und Menschen, die an das Schicksal und die Liebe auf den ersten Blick glauben. Allerdings empfehle ich ihn eher einem jüngeren Publikum.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Realitätsgewitter

Realitätsgewitter
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Rezension zu Realitätsgewitter von Julia Zange

Titel: Realitätsgewitter
Autor: Julia Zange
Verlag: Aufbau Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur
Seiten: 157
Preis: 17,95 €
Erscheinungsdatum: 14.11.2016
Isbn: ...

Rezension zu Realitätsgewitter von Julia Zange

Titel: Realitätsgewitter
Autor: Julia Zange
Verlag: Aufbau Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur
Seiten: 157
Preis: 17,95 €
Erscheinungsdatum: 14.11.2016
Isbn: 978-3351036584

Ich danke dem Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:

Marlas Leben ist ein einziges Realitätsgewitter. Wenig Sex, viel iPhone. Viel Bewegung, wenig Sicherheit. Sehr globalisiert, aber immer noch ganz schön deutsch. Marla funktioniert perfekt. Sie hat immer die richtige Maske auf. Doch plötzlich bekommt ihr hochglänzender Panzer kleine Brüche. Plötzlich ist da eine schwere Traurigkeit, die langsam von ihrem Bauch nach oben spült. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf. Und landet schließlich auf Sylt. Eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst.

Meinung:

Trotz des eindringlichen Schreibstils konnte ich zunächst keinen Bezug zu Marla aufbauen. Ihr Leben, ihr Verhalten, ihre Bekanntschaften. Alles wirkte so surreal auf mich. Sie bewegt sich in anderen Kreisen, aber ich finde es dennoch erstaunlich, welch seltsame Gestalten sie um sich scharrt und in was für bizarre Situationen sie gerät. Diese Aneinanderreihung von kuriosen Ereignissen, die auf mich häufig den Eindruck von Tagebucheinträgen erweckt haben, waren mir in weiten Teilen zu sehr fernab der Realität.

Wirkt Marla in den ersten Kapiteln wie ein Blättchen im Winde, so ziel- und orientierungslos, kristallisiert sich jedoch nach einiger Zeit der wahre Kern ihrer Probleme heraus. Ab diesem Punkt hatte mich der Roman gefangen genommen und ich hätte gerne mehr über die Marla erfahren, die sich hinter der Fassade des unnahbaren Großstadtmädchens verbirgt. Wahrheiten werden an Land gespült, aber nicht weiter aufgegriffen. Weniger sonderbare Erlebnisse und mehr echte Einblicke in ihre Gefühlswelt, wie sie gegen Ende des Romans Preis gegeben werden, hätten mir ein größeres Leseerlebnis verschaffen können.

Zitat:

„Für den Rest des Abends schweigt mein Telefon. Obwohl ich 1675 Facebook-Freunde habe.“ - Seite 94

Fazit:

Julia Zange hat mit ihrem Roman „Gefühlsgewitter“ einen Roman geschaffen, der ein - wenn auch manchmal zu skurriles - Bild auf das Leben der Generation „der Unglücklichen“ wirft und dabei trotz einer bedrückenden Stimmung zu unterhalten weiß. Lässt man die nicht immer all zu real wirkenden Lebensumstände der Hauptcharakerin außer Acht, ist dies ein Werk, mit dem sich sicher viele junge Menschen identifizieren können. Es wird viel Raum für eigene Spekulationen offen gelassen. Genauso offen gestaltet sich der Schluss des Romans. Auch wenn ich dieses Buch gerne weiterempfehle war für mich persönlich der Ausgang nicht all zu zufriedenstellend.