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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2017

Nicht ganz so "simple", aber ein gutes Kochbuch

Simple
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Ein schön gestaltetes Kochbuch mit einer interessanten Haptik des Umschlags.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt eine große Bandbreite an Rezepten an zu Themen wie Eier, Ofengerichte, Hülsenfrüchte, fruchtige ...

Ein schön gestaltetes Kochbuch mit einer interessanten Haptik des Umschlags.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt eine große Bandbreite an Rezepten an zu Themen wie Eier, Ofengerichte, Hülsenfrüchte, fruchtige Desserts etc auf.
Man merkt, dass Diana Henry Britin ist; die Fleischrezepte enthalten viel Lamm, auch wenn es ein extra Kapitel zu Hähnchen gibt.
Aus dem Pastakapitel habe ich eines mit Linguine, Walnüssen und Anchovis ausprobiert, was unter die Kategorie "simple" fällt und sehr lecker war. Hier gab es nicht viele Zutaten zu kaufen. Was ich gut finde, oftmals gibt die Autorin Alternativen zu Zutaten an, allerdings sind mir manche Zutaten dann immer noch zu kompliziert zu besorgen, weil ich sie nicht in unserem Supermarkt erhalte, der zwar gut sortiert ist, aber nicht alles hat.
In ihrem Einkaufsleitfaden am Ende rät sie zu Onlineeinkäufen. Dann gibt es noch ein gutes Register, um Rezepte schnell wieder zu finden. Die Fotos der Gerichte sind ansprechend und es gibt zu vielen Gerichten Bilder, leider nicht zu allen.
Ein Buch zum Schmökern und die Chance, sich mal auf Neues einzulassen und etwas auszuprobieren, was nicht so einfach ist, aber als Herausforderung verstanden werden kann.

Veröffentlicht am 12.01.2017

Eine Reise in die 90er Jahre

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Maggie ist 16 Jahre alt und vor Kurzem mit ihrer Mutter und ihrer Schwester von Chicago nach Irland gezogen, in die Nähe von Dublin. Ihre Mutter hat wieder geheiratet und Colm stammt aus Bray. In Chicago ...

Maggie ist 16 Jahre alt und vor Kurzem mit ihrer Mutter und ihrer Schwester von Chicago nach Irland gezogen, in die Nähe von Dublin. Ihre Mutter hat wieder geheiratet und Colm stammt aus Bray. In Chicago haben sie im selben Haus wie Nanny Ei und ihrem Onkel Kevin gewohnt. Ihre Mutter Laura hatte oft wechselnde Liebhaber und wenn sie nicht da war, konnten Maggie und Ronnie immer zu ihrer Oma gehen. Kevin ist der Patenonkel von Maggie, aber für sie ist er mehr so was wie ein älterer Bruder; er ist nur 10 Jahre älter als sie. Und er führt Maggie in die Welt der Musik und ein wenig auch die der Literatur ein. Kevin ist ihr großes Vorbild und in Irland vermisst sie ihn sehr. Sie schließt dort auch nicht schnell neue Freundschaften, sondern freut sich nur auf die Carepakete von Kevin. Doch dann lernt sie unter anderem den fast Hundertjährigen Dan Sean kennen, bei dem sie viele Stunden verbringt und auch mal schweigen kann. Beim ersten Mal verläuft sie sich auf dem Rückweg und trifft auf Eoin, der ihr den Weg zurück zeigt.
Ein Roman über das Erwachsenwerden, über Musik, Irland, Familie, Freundschaft und vieles mehr. Und natürlich auch ein wenig über Nirvana und Kurt Cobain, der dem Buch den Namen gab.
Keine locker-leichte Liebesgeschichte ohne Anspruch, sondern ein Gesellschaftsbild, ein Bild des Lebens. Nicht immer vorhersehbar, aber dennoch nicht voll von Überraschungen. Eine schöne Reise in die erste Hälfte der 1990er Jahre mit interessanten Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Lesespass
  • Thema
Veröffentlicht am 14.11.2016

Mord in Südtirol

Die Stille der Lärchen
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Dies ist der zweite Fall von commissario Grauner und seinem ispettore Saltapeppe, die sich hier schon etwas näher kommen und sich auf mehr auf die Kultur des anderen einlassen.
Es ist mittlerweile Frühling ...

Dies ist der zweite Fall von commissario Grauner und seinem ispettore Saltapeppe, die sich hier schon etwas näher kommen und sich auf mehr auf die Kultur des anderen einlassen.
Es ist mittlerweile Frühling geworden in Südtirol. Die Leiche eines jungen Mädchens wird unter den Ur-Lärchen von St.-Getraud gefunden, unter deren Wurzeln sich der Eingang zur Hölle befinden soll. Ein Schuldiger ist schnell gefunden; der Architekt Haller stellt sich, sagt nach seiner Verhaftung aber nicht mehr viel. Ist ihm Glauben zu schenken? Es gibt eindeutig zu viele Ungereimtheiten. Oder war es doch sein Sohn Michael, dem fast die gesamte Dorfgemeinschaft als "Mörder" beschimpft? Und was haben die Ereignisse im ehemaligen Kurbad Mitterbad von vor fast 100 Jahren und eine Familienfeindschaft, die so lange besteht, damit zu tun? Oder ist das auch eine falsche Spur?

Auch dieses Buch ist sehr spannend, ein komplexer Fall, der dem Leser Südtirol und seine Einwohner nahe bringt und immer wieder Unterschieder aufzeigt zu den Neapolitanern. Gute Unterhaltung mit einem Ende, das mal wieder zeigt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Kommissär Reitmeyer ist wieder da

Wintergewitter
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Der Erste Weltkrieg ist vorbei und die politische Situation in München nun eine ganz andere als im ersten Teil der Reihe. Kommissär Reitmeyer wurde zwar im Krieg nicht schwer verletzt, aber er leidet seitdem ...

Der Erste Weltkrieg ist vorbei und die politische Situation in München nun eine ganz andere als im ersten Teil der Reihe. Kommissär Reitmeyer wurde zwar im Krieg nicht schwer verletzt, aber er leidet seitdem unter Panikattacken wegen seiner Erlebnisse. Jedoch versucht er diese vor seinen Mitmenschen verborgen zu halten.
In den Novembertagen des Jahres 1920 hat Reitmeyer viel mit einer Reihe von Einbrüchen zu tun. Kein Wunder bei der notleidenden Bevölkerung nach dem Krieg. Doch nicht nur das, es werden die Leichen von zwei ermordeten jungen Frauen gefunden, die ihr Glück wohl im boomenden Filmgeschäft versuchen wollten.
Bald trifft Reitmeyer auf Gerti, eine junge Studentin aus Berlin, die ihre Schwester in München sucht.
Auch ohne moderne Ermittlungsmethoden gelingt es Reitmeyer, seine Fälle aufzuklären. Sein kriminalistischer Instinkt ist ganz wichtig. Reitmeyer ist aber auch einer, der sehr mitfühlend ist und seine Menschlichkeit zeigt.
Schon 1920 zeigt sich, wie ein Rechtsruck durch Deutschland geht.
Der Autorin gelingt es sehr gut, die historischen Ereignisse und Verwicklungen in ihr Buch einzubinden ohne dass das Buch dadurch an Spannung verliert.
Ein Plus des Buches ist auch der Anhang mit Anmerkungen zur historischen Einordnung von im Buch erwähnten historischen Personen und Ereignissen.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Schönes Winterbuch

Winterblüte
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Heiligendamm, Dezember 1902. Der junge Christian Baabe findet bei einem Ausritt am Strand ein bewusstloses junges Mädchen, das fest in seinen Händen einen sogenannten Barbara-Zweig hält. Eine katholische ...

Heiligendamm, Dezember 1902. Der junge Christian Baabe findet bei einem Ausritt am Strand ein bewusstloses junges Mädchen, das fest in seinen Händen einen sogenannten Barbara-Zweig hält. Eine katholische Tradition, bei der man am Tag der heiligen Barbara, am 4. Dezember, einen Zweig abschneidet und in eine Vase stellt. Wenn dieser zu Weihnachten blüht, gehen Wünsche in Erfüllung. Da sie sich an diesen Brauch erinnert, nennt Johanna, die Schwester von Christian, sie einstweilen Barbara. Die Eltern von Christian und Johanna führen ein Gästehaus und Johanna soll bald verlobt werden, doch sie interessiert sich für keinen der von ihren Eltern vorgeschlagenen Kandidaten, da sie sich in Peter Vandenboom verliebt hat. Leider sind die beiden Familien seit langer Zeit verfeindet; warum, das ergründen die Geschwister im Laufe der Geschichte.

Neben diesen Erzählsträngen erfährt man im Buch was über das Leben in der damaligen Zeit in einem Gästehaus, sowohl auf Seiten der Herrschaft als auch der Bediensteten oder über Heiligendamm zu der Zeit.
Durch die wechselnden Perspektiven erhält man Einblick in die unterschiedlichen Personen, die kurzen Kapitel empfand ich ebenso als angenehm.
Die drei oben beschriebenen Protagonisten werden gut dargestellt, ebenso weiter mehr oder weniger wichtige Personen. Die Geschichte ist in sich schlüssig und unterhält gut.
Eine locker-leichte Lektüre für den Herbst.