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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Lesenswert, informativ und umfangreich

MyHighlands Isle of Skye
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In diesem Reiseführer über die Isle of Skye findet ihr viele nützliche Tipps, wenn ihr eure Reise dorthin plant. Es werden 45 Sehenswürdigkeiten und 4 Tages-Rundfahrten beschrieben. Diese drehen sich vor ...

In diesem Reiseführer über die Isle of Skye findet ihr viele nützliche Tipps, wenn ihr eure Reise dorthin plant. Es werden 45 Sehenswürdigkeiten und 4 Tages-Rundfahrten beschrieben. Diese drehen sich vor allem um die großartige Landschaft, interessante historische Stätten, das Leben in der Vergangenheit oder auch Whiskey-Destillerien. Stephan Goldmann punktet mit Geheimtipps, die bei seinen eigenen Reisen entdeckt hat. Die Umgebung ist besonders geeignet für Wanderfreunde. Für diese werden verschiedene Routen erklärt. Es werden außerdem Unterkünfte, Restaurants und Imbisse empfohlen. Doch auch die Geschichte der Isle of Skye ist ein Thema, ebenso wie die verschiedenen Clans der Insel. Es geht um Geographie, Flora und Fauna sowie generell Wissenswertes. Dieser Reiseführer ist sehr lesenswert, informativ und umfangreich. Viele verschiedene Photografien machen definitiv Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Wie sprechen wir über den Tod?

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Es handelt sich bei „Postscript“ um den zweiten Teil des beliebten Bestsellers „P.S. Ich liebe dich“. Man muss diesen aber nicht zwangsläufig gelesen haben, um die Geschichte zu verstehen.

Vor sieben ...

Es handelt sich bei „Postscript“ um den zweiten Teil des beliebten Bestsellers „P.S. Ich liebe dich“. Man muss diesen aber nicht zwangsläufig gelesen haben, um die Geschichte zu verstehen.

Vor sieben Jahren hat Holly ihren Ehemann Gerry verloren. Nach seinem Tod haben sie zehn Briefe von ihm erreicht, die ihr geholfen haben, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen. Gerry hat sie aus ihrem schwarzen Loch, ihrer Komfortzone herausgelockt und dadurch konnte sie wieder zu sich selber finden. Nach all der Zeit spricht Holly im Podcast ihrer Schwester über diese schwere Phase, die Briefe, deren Inhalt und wie viel sie ihr bedeuten. Von der Idee begeistert, kommt eine Gruppe schwer kranker Menschen auf sie zu und bittet Holly um Hilfe. Auch sie wollen ihren Lieben etwas hinterlassen, benötigen jedoch Unterstützung und Beratung bei der Umsetzung. Zunächst will die junge Frau davon nichts wissen, schließlich hat sie hart für ihr neues Leben gekämpft und viel erreicht. Es gibt sogar einen neuen Mann an ihrer Seite. Nie mehr will sie mit Fremden über Gerry und seine Briefe reden, denn nur das eine Mal während des Podcasts hat bereits alte Gefühle wieder aufgewühlt. Doch letztendlich kommt sie dem so genannten „P.S. Ich liebe dich“ Club näher als erhofft...

Mir gefällt die Vorstellung, Familie und/ oder Freunden nach dem Tod etwas persönliches zu hinterlassen. Für mich ist aber auch irgendwie klar, dass es nicht nur um die Hinterbliebenen, sondern auch um den Sterbenden selber geht. Auch für ihn kann das Planen, Schreiben oder Erschaffen von Botschaften eine vorbereitende und therapeutische Wirkung haben. Die Gewissheit gehen zu müssen, jemanden zurückzulassen, nicht mehr dabei sein und etwas verpassen zu können, vielleicht sogar in Vergessenheit zu geraten, muss furchtbar und beängstigend sein.

Dieses Buch ist definitiv keine leichte Kost, denn es geht um Themen, über die man nicht gerne spricht: Krankheit, Angst, Verzweiflung, Leiden, die Vorbereitung auf das Sterben, den Tod selber, Trauer und Verlust. Wer meint, dass hier die rosa-rote Brille aufgesetzt wurde, irrt sich. Auf ein Happy End sollte man dementsprechend nicht für alle Personen hoffen. Die Geschichte ist sehr emotional, tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Auf der anderen Seite ist sie aber auch sehr schön, macht Mut und Hoffnung und erzählt von liebenswürdigen Charakteren. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Ginika (und Jewel)! Die junge Frau ist wirklich stark, bewundernswert und inspirierend.

„Postscript“ wird aus Hollys Perspektive geschrieben und man bemerkt deutlich ihren inneren Zwiespalt bezüglich des Clubs. Die wiederholte Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und Gerrys Briefen, löst altbekannte Gefühle in ihr aus. Plötzlich ist es so, als wäre ihr verstorbener Ehemann wieder da und sie fühlt sich hin und her gerissen zwischen seinem Vermächtnis und dem Wunsch dem Club zu helfen einerseits und ihrem Bedürfnis nach Selbstschutz auf der anderen Seite. Insgesamt macht Holly eine sehr große Entwicklung durch und ich finde ihr Engagement beeindruckend. Doch obwohl sie auf ihre Umwelt oft tough, erfolgreich und unerschütterlich wirkt (ausgenommen ihre Familie und Freunde, diese machen sich große Sorgen!), weiß der Leser wie es wirklich in ihrem Inneren brodelt und wie schnell sich ihr Gedankenkarussell dreht. Spannend!

Mich hat das Buch tief berührt, bewegt und einige Male zum Weinen gebracht. Meiner Meinung nach ist es eine würdige Fortsetzung zu „P.S. Ich liebe dich“. Besonders gut gefallen haben mir in dem Zusammenhang auch die Rückblicke, welche bestimmte Erinnerungen an Hollys und Gerrys Vergangenheit beleuchtet haben. Für mich stellt das eine gelungene Verknüpfung der beiden Teile dar, so dass Gerry tatsächlich auch für den Leser nochmal neu auflebt und wieder ins Gedächtnis gerufen wird.

Ein Muss für Fans der Autorin und ganz besonders natürlich für alle, die den Vorgängerband geliebt haben!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Da bleibt kein Auge trocken

Dem Horizont so nah
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Auf einem Jahrmarkt lernt Jessica den drei Jahre älteren Danny kennen. Er ist ganz klar ein Aufreißer, schließlich spielt er mit seinen Freunden dieses Spiel, bei dem es darum geht, wer an einem Abend ...

Auf einem Jahrmarkt lernt Jessica den drei Jahre älteren Danny kennen. Er ist ganz klar ein Aufreißer, schließlich spielt er mit seinen Freunden dieses Spiel, bei dem es darum geht, wer an einem Abend die meisten Handynummern sammelt. Doch wie sehr sie sich doch irren soll!

Obwohl sie ihn nicht attraktiv finden will, passiert natürlich genau das: Durch seine scheinbar selbstsichere und schon fast arrogante Art zieht er sie in seinen Bann. Dabei verhält er sich sowas von widersprüchlich: in der einen Minute charmant und witzig, im nächsten Moment abweisend und verschlossen. Welches Geheimnis hütet Danny? Was ist ihm in seiner Vergangenheit widerfahren?

Vorab: Dieses Buch beinhaltet eine autobiographische Geschichte der Autorin. Das heißt, es hat sämtliche Charaktere wirklich gegeben! Die Ereignisse werden aus der Sicht der Protagonistin (und Autorin) geschildert, wie sie diese erlebt hat. An dieser Stelle: Vielen Dank, dass du uns an dieser unglaublich tragischen und emotionalen Lebens- und Liebesgeschichte hast teilhaben lassen!

Für den einen mag die Geschichte teilweise sprunghaft, lückenhaft oder oberflächlich erscheinen. Doch wenn man bedenkt, dass all das tatsächlich geschehen ist und Jessica Koch ihre Erlebnisse mit Danny und Nina noch mal aufleben lässt, dann wird klar, dass ihre Prioritäten zu dieser Zeit nicht unbedingt auf ihrer Familie, ihren Freunden oder ihrer Arbeitsstelle gelegen haben. Es geht hier einzig und allein um Danny und sein Schicksal, seine Vergangenheit und seine Gegenwart. Ein Teil davon ist auch Tina, die für ihn wie eine Schwester ist, die er unter seine Fittiche genommen hat und für deren Wohlergehen er sich verantwortlich fühlt. Danny ist ein absolut liebenswürdiger, einfühlsamer und starker Charakter. Leider wird er im Buch sozusagen zum tragischen Helden.

Die Beziehung der drei untereinander ist wirklich etwas besonderes. Auch wenn man sich teilweise fragt, ob das alles noch "gesund" ist, denke ich, dass es in ihrer Situation genau richtig war. Sie sind füreinander da, stehen zueinander und würden alles tun, um die anderen zu schützen.

Dieses Buch ist übrigens der Auftakt einer Trilogie. Im zweiten Teil geht es im Dannys dunkle Vergangenheit und der finale Band beschreibt Tinas Leidensgeschichte. Denn beide Charaktere wurden in ihrer Kindheit derart zerbrochen, dass sie nur noch zusammen "ganz" sein können.

Dieses Buch ist emotional, mitreißend und traurig. Es zerstört den Leser regelrecht und stürzt ihn in einen Wirbelsturm der Gefühle: Wut, Hass, Angst, Verzweiflung, Trauer, Freundschaft, Liebe, Mut und Hoffnung - all dies erlebt man während dieser Lektüre. Ich glaube, dass ich mich nicht unbedingt weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte: Da bleibt kein Auge trocken.

Am 10. Oktober kommt die Verfilmung von "Dem Horizont so nah" in die deutschen Kinos. Wer nicht wissen möchte, welch "dunkles" Geheimnis Danny mit sich trägt, sollte ich den Trailer NICHT anschauen!

Veröffentlicht am 19.09.2019

Insekten als Sympathie-Träger

Libelle, Marienkäfer & Co.
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Der Untertitel ist Programm: In "Libelle, Marienkäfer & Co" dreht sich alles um die faszinierende Welt der Insekten und was sie für unser Überleben bedeuten. Denn auch wenn uns Menschen der Grund nicht ...

Der Untertitel ist Programm: In "Libelle, Marienkäfer & Co" dreht sich alles um die faszinierende Welt der Insekten und was sie für unser Überleben bedeuten. Denn auch wenn uns Menschen der Grund nicht immer klar ist, so hat doch jedes Insekt seinen Nutzen und seine Daseinsberechtigung und trägt damit zu einem intakten Ökosystem bei.

In diesem Fachbuch über Insekten beschreibt die Autorin deren Körperbau, Fortpflanzung und welchen Platz verschiedene Exemplare in der in der Nahrungskette einnehmen. Sie geht insbesondere auf ihren Einfluss auf Pflanzen, Tiere und den Menschen ein. Ohne die kleinen Helfer würde ein Großteil der (Nutz-)Pflanzen nicht bestäubt werden, dementsprechend würden sie nicht blühen und auch keine Früchte tragen. Der Mensch lebt schon lange als Nutznießer der Insekten, die uns beispielsweise Honig und Seide überlassen. Doch das sind nur die offensichtlichsten Erzeugnisse. Es gibt noch viele andere Produkte, bei denen man sich gar keine Gedanken darüber macht, dass Insekten an ihrer Herstellung beteiligt sein könnten. Insekten sind außerdem die Hausmeister der Natur, denn sie bauen anorganisches Material ab und wandeln es in fruchtbare Erde um.

Insekten sind Überlebenskünstler, sie waren schon vor den Dinosauriern da und werden auch noch hier sein, wenn die Menschheit ausstirbt. Man kann also einiges von ihnen lernen! In der Zukunft könnten Insekten noch viel mehr an Bedeutung gewinnen als es bereits jetzt der Fall ist. Themen wie Plastikabbau oder Nahrungsmittelproduktion spielen hier eine Rolle.

Der Einsatz von Insektiziden sollte gut überlegt sein, denn deren Auswirkungen sind nicht abzusehen. Der Mensch hat schon einige Tier- und/ oder Insektenarten ausgerottet, doch welche Folgen das letztendlich für die Natur haben wird, ist nicht immer umfassend erforscht. Fakt ist, dass Insekten äußerst wichtig für das Überleben von Mensch, Tier und Pflanze sind.

Anne Sverdrup-Thygeson spricht auf unterhaltsame, humorvolle und liebevolle Art und Weise von Insekten. Dabei bleibt die Lektüre des Buches stets spannend, interessant, informativ, aber auch einfach und verständlich erklärt. Sie lässt Insekten zu Sympathie-Trägern werden und hat meine Meinung über sie definitiv geändert. Nach dem Lesen sieht man sie einfach mit anderen Augen. Es sind faszinierende kleine Wesen, die zu beeindruckenden Dingen fähig sind!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Stressmanagement mal anders

Der 5-Minuten-Urlaub
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Das Buch beschäftigt sich damit, dass man sich täglich 5 Minuten Auszeit gönnen sollte, um stressige Situationen zu verarbeiten, diesen vorzubeugen oder ihnen besser begegnen zu können und auf lange Sicht ...

Das Buch beschäftigt sich damit, dass man sich täglich 5 Minuten Auszeit gönnen sollte, um stressige Situationen zu verarbeiten, diesen vorzubeugen oder ihnen besser begegnen zu können und auf lange Sicht ein Burnout zu vermeiden.

Man erfährt unter anderem, was bei Stress überhaupt im Körper passiert, was das für Auswirkungen auf ihn oder unsere Psyche hat und was man dagegen tun kann. Die Autorin gibt Tipps, wie man sich einen 5-Minuten Urlaub gönnen und die täglich notwendige Entspannung finden kann. Man lernt außerdem "Nein" zu sagen und negative Glaubenssätze aufzulösen. Dabei bedient Claudia Graser sich der (Selbst-)Hypnose. Wer dem Thema gegenüber skeptisch ist, wird im Buch vom Gegenteil überzeugt.

Das Buch beinhaltet einige Listen und Fragebögen. Dementsprechend muss man sich ein wenig mit dem Buch beschäftigen. Dies ist besonders interessant, weil man sich mehr Gedanken über sich selber, sein Leben und seinen Tagesablauf macht. Darüber, was einen stört, was einen krank macht und wie es einem überhaupt geht. So wird einem vielleicht auch überhaupt erst klar, dass etwas nicht stimmt.

Das besondere am Buch ist, dass der Leser zu bestimmten Themen QR-Codes findet. Diese führen zu kurzen Videos, Audio-Dateien oder auch Anti-Stress-Bildern. Diese Videos ergänzen den Text sehr gut. Man findet auf diese Weise außerdem 35 Minuten Selbsthypnose und 60 Minuten Entspannungsmusik.

Claudia Graser hat dem Buch durch eigene Photographien das gewisse Etwas gegeben. Man findet fast auf jeder Seite auf Thema und Text abgestimmte Bilder, die kleine Modell-Figuren in verschiedenen Situationen zeigen. Großartig!

"Der 5-Minuten Urlaub" ist sehr informativ und interessant, wenn man sich auf das Thema Selbsthypnose einlässt. Der Mix aus Text, Photographien, Fragebögen/ Listen sowie Video- und Audio-Dateien macht die Lektüre sehr unterhaltsam. Schön ist auch, dass das Ganze recht humorvoll geschrieben ist. In Kombination mit den Photographien ist das der Knaller!