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Veröffentlicht am 09.10.2019

Zum Schmökern und/oder Nachkochen bestens geeignet

Little Library Cookbook
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Auf der Suche nach einer Geschenkidee bin ich auf das "Little Library Cookbook" gestossen. Mir gefällt die Idee, ein Kochbuch nur über Rezepte aus Bücher zu machen.

Das hübsche Cover lädt ein, den Inhalt ...


Auf der Suche nach einer Geschenkidee bin ich auf das "Little Library Cookbook" gestossen. Mir gefällt die Idee, ein Kochbuch nur über Rezepte aus Bücher zu machen.

Das hübsche Cover lädt ein, den Inhalt zu erforschen. Und mit diesem kann man sich tagelang verweilen. Immer mal wieder ein bisschen weiterlesen, Rezepte gucken und die Bilder auf sich wirken lassen.

Das "Little Library Cookbook" führt die Leser durch den ganzen Tag: es beginnt mit Frühstücksideen, macht eine Mittagspause, später darf die britische Teatime natürlich nicht fehlen, bevor es Zeit zum Abendessen ist. Das Kapitel Mitternachtsmahl (wer kennt die nicht aus WG-Zeiten?) rundet den Tag ab. Doch es ist noch lange nicht fertig, denn da man ab und an auch Partys feiert, sind auch zu diesem Thema Rezepte vorhanden. Abgerundet wird das Buch mit Weihnachtsrezepten zum Schluss.

Der australischen Autorin, die in England lebt, merkt man die Liebe zum Lesen deutlich an. Sie verbindet seit ihrer Kindheit gewisse Speisen und Essensdüfte mit den von ihr gelesenen Büchern. Daraus entstand die Idee zu diesem Kochbuch.

Ob Pippi Langstrumpf, Pu der Bär, Sherlock Holmes, Harry Potter oder Jane Austen, Sylvia Platz, Gabriel Garcia Marquez, Daphne du Maurier, Agatha Christie, C. S. Lewis oder Banana Yoshimoto - die Rezeptauswahl ist gross und ausgewogen. Somit kommt niemand zu kurz, es ist sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei, literarisch wie rezeptemässig.

Die Rezepte sind gut umsetzbar. Einige sind ein wenig aufwendig geraten, doch wenn man nicht soviel Zeit investieren will, kann man die Rezepte schneller und einfacher umsetzen, in dem man die Mayonnaise nicht selbst macht, handelsüblichen Ricotta oder bereits vorgeschnittenes Fleisch/Fisch kauft und Pelati anstatt frische Tomaten verwendet.

Einige Rezepte sind vegan, allerdings nicht viele. Viele Veganer sind es sich aber wie Allergiker eh gewohnt, Rezepte zu ihren Gunsten zu verändern, von daher sollte man sich nicht abschrecken lassen.

Ausserdem unterhält das Kochbuch auch so, ohne dass man ein einziges Rezept ausprobiert. Denn Kate Young schreibt nicht nur bei jedem Rezept dazu, aus welchem Buch die Speise kommt, sondern auch was sie damit verknüpft oder welche Erlebnisse sie assoziiert.

Fazit: Egal ob man alles nachkocht oder nur darin schmökert: es ist ein tolles Geschenk für alle Bücher- und Kochfans!
4 Punkte.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Weihnachtlich romantischer Abschluss der Serie

Weihnachten im kleinen Brautladen am Strand
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Weihnachten ist nahe - dies merkt Holly bereits, als sie aus dem Bahnhof in St. Aidan tritt und nur noch eine Kutsche mit Santa Claus und einem Weihnachstelf als Taxi zur Verfügung steht, um sie zu ihrem ...

Weihnachten ist nahe - dies merkt Holly bereits, als sie aus dem Bahnhof in St. Aidan tritt und nur noch eine Kutsche mit Santa Claus und einem Weihnachstelf als Taxi zur Verfügung steht, um sie zu ihrem Ziel, dem - mittlerweile nicht mehr - kleinen Brautladen am See zu bringen.

Foodstylistin Holly will einen ruhigen Monat in der Wohnung oben im "Brides by the Sea" verbringen. Obwohl sie Weihnachten liebt, will sie dieses Jahr über die Festtage alleine sein. Denn vor einem Jahr ist sie vor einem Heiratsantrag davon gerannt ist. Ihr ist eigentlich klar, dass Luc und sie nicht zusammen passen, aber sie trauert ihm dennoch nach. Der Leser versteht dies nicht wirklich, denn es ist klar, dass weder sie ihn noch er sie jemals richtig geliebt hat. Aber da Holly sich immer schon in zweiter Reihe hinter ihrer Schwester sah, hat sie wohl das Gefühl, dass es auch in der Liebe so sein muss.

Deshalb macht sie auch keine Freudensprünge, als sie nicht nur die Strandhochzeit von ihren Freunden fotografieren soll - der Grund wieso sie nach Hause nach St. Aidan kam - sondern einige andere auch. Denn Jules, der Hausfotograf von "Brides by the Sea" ist erkrankt. Holly traut es sich nicht zu Jules würdig zu vertreten, ihr Selbstwertgefühl ist sehr gering.

Dem Team vom Brautladen ist aber schnell klar, dass Holly fotografieren kann, sogar Jules ist eifersüchtig. Holly bekommt Unterstützung vom örtlichen Weinhändler und Bierbrauer Rory, den sie von früher aus der Schule kennt. Holly meint, er hätte sie immer gehänselt und mag auch jetzt seine Sprüche nicht. Und dennoch merkt sie immer mehr, dass Rory derjenige ist, der sie am besten kennt.

Rory ist ein toller Charakter. Über ihn erfährt man zuerst sehr wenig, denn Holly ist mit ihren Vorurteilen ihm gegenüber beschäftigt. Erst nach der Hälfte sieht man ihn mit ganz anderen Augen. Einiges hat sich schon abgezeichnet: er kümmert sich alleine um seine Nichte und den Babyneffen. Die Mutter der beiden, Rorys Schwester, musste sich einer Herzoperation unterziehen. Daneben kümmert er sich weiter um sein Geschäft und auch um Holly und wird Teil des Brautladen-Teams.

Jess ist mit Bart im Skiurlaub, aber immer bestens über alles informiert. Poppy gönnt sich keine Ruhe, obwohl sie hochschwanger ist. Immie will es werden. Nur Lilly und Sera bleiben hier blass, werden nur nebenbei erwähnt. Dafür packt die Feuerwehr wieder mit an, diesmal an einem für gestandene Feuerwehrmänner eher ungewöhnlichen "Projekt"

Schwierige Kunden fehlen auch dieses Mal nicht, diesmal in Figur der Brautmutter Marilyn, der die Hochzeitsplanung ihres Sohnes und seiner Braut nicht passt. Doch das Team hat alles im Griff.

Die Liebesgeschichte in diesem Band entwickelt sich langsam, aber zart, und wird schön und glaubhaft beschrieben.

Schon auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte gepackt. Mitgefühl und Freundschaft werden in St. Aidan gross geschrieben, humorvolle Szenen und Freudentränen wechseln sich ab. Ein ganz grosses Plus ist Rory, dessen Entwicklung am eindrücklichsten geschildert wurde - endlich mal viel Gefühl! "Weihnachten im kleinen Brautladen am Strand" ist somit für mich der beste Teil der Serie.

Der Alkohol fliesst nicht mehr so stark wie in den vorherigen Bänden, aber Hunger auf Cupcakes und Kuchen bekommt man dank Poppys Backkünsten jedesmal wenn sie in der Küche steht - und das tut sie gefühlt auf jeder fünften Seite. Zum Glück gibt es als Anhang einige Rezepte zum Nachbacken. Beim Geniessen der Köstlichkeiten kann man sich dann nochmals an die Zeit im Brautladen "Brides by the Sea" zu erinnern.

Fazit: Weihnachtlich romantisch und somit der perfekte Abschluss der Wedding-Shop-Reihe!
4 Punkte.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Komplexe und diffuse Angelegenheiten

Der Oktobermann
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Flüsse gibt es nicht nur in London, auch durch Deutschland fliessen einige dieser Gewässer. Magie ist hierzulande ebenfalls reichlich vorhanden, und somit gibt es auch jenseits der britischen Insel ein ...

Flüsse gibt es nicht nur in London, auch durch Deutschland fliessen einige dieser Gewässer. Magie ist hierzulande ebenfalls reichlich vorhanden, und somit gibt es auch jenseits der britischen Insel ein Pendant zum Londoner Folly - wenn auch kleiner.

Die Abteilung heisst hier "Komplexe und diffuse Angelegenheiten", kurz KDA, und wird von "der Chefin" geleitet. Diese Frau in rot bekommt man nur am Ende schnell zu Gesicht, scheint aber eine spannende Person zu sein. Stattdessen haben wir das grosse Vergnügen Tobi Winter kennen zu lernen.

Tobi, Sohn eines Polizisten aus Mannheim, kennt das Folly, die Nachtigall und Peter Grant bisher nur vom Hörensagen. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft noch ändern wird, eine Zusammenarbeit in gewissen Dingen oder zumindest eine Vernetzung könnte ich mir gut vorstellen. Tobi wurde in Magie ausgebildet und reist nach Bedarf durch die Lande. Im Hintergrund gibt es ein Spezialkommando, das aber nur ausrückt, wenn Tobi sie ruft.

Als am Rande eines Weinbergs eine Leiche gefunden und eine Transgression vermutet wird, wird Tobi zum Tatort beordert. Ihm zur Seite wird Vanessa Sommer, eine lokale Kommissarin, gestellt. Sie ist neugierig, wissbegierig und lässt sich nicht so leicht abschrecken. Vanessa und Tobi, Sommer und Winter - ein tolles Team!

Ben Aaronovitch nutzt diesen eigenständigen Ableger der Peter Grant-Serie um einiges von Grunde auf zu erklären. Deshalb eignet sich "Der Oktobermann" sehr gut für Leser, die sich bisher noch nicht an die "Flüsse von London" getraut haben und sich mal einlesen wollen in diese doch sehr spezielle, aber sehr gefällige Welt des Abnormalen.

Langjährige Fans der Nightingale-Crew werden auch auf ihre Kosten kommen: ich höre das freudige "Aaah, jetzt gehts los", wenn sie das erste Mal den Begriff "Fluss" lesen. Kurz darauf werden sie mit der Flussgöttin Kelly bekannt gemacht und am Ende der 205 Seiten sind sie einiges klüger, was die Geschichte des "abstrusen Scheiss" in Deutschland betrifft und haben einen interessanten und geschichtsträchtigen Fall mit Tobi Winter und Vanessa Sommer verfolgt.

Fazit: Schön, KDA nun in Deutschland zu haben - hoffentlich war das erst der Auftakt!
4 Punkte.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Wenn "irgendwohin" Juis bedeutet

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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Nach "Apfelkuchen am Meer" und "Apfelträume am Meer" nimmt uns Anne Barns ein drittes Mal mit nach Juist. Auf die Insel, auf der vor zwei Jahren schon Merle, Agata und Conny glücklich und sesshaft wurden. ...

Nach "Apfelkuchen am Meer" und "Apfelträume am Meer" nimmt uns Anne Barns ein drittes Mal mit nach Juist. Auf die Insel, auf der vor zwei Jahren schon Merle, Agata und Conny glücklich und sesshaft wurden. Ob das auch Caro, Protagonistin in diesem Winterroman, gelingen wird?

Denn glücklich ist Caro gerade nicht. Ihr Freund ist extrem eifersüchtig, nach einer unschönen Situation trennt sie sich von ihm. Als fast gleichzeitig eine Patientin im Spital ihr eine Perlenkette überreicht und Caro bittet, diese nach Juist zu bringen, nimmt sie die Gelegenheit wahr und macht Ferien.

Kurzentschlossen reist sie nach den Weihnachtsfeiertagen nach Juist. Unterwegs nimmt sie einen Anhalter mit, der "irgendwohin" will, wie sein Schild ihr sagt. Max, der Anhalter, weiss nicht, dass Caro ihn kennt. Seine Frau ist vor einigen Jahren auf ihrer Station gestorben, und Caro sah Max damals öfters am Krankenbett sitzen und musizieren.

Zu zweit geht die Autofahrt nach Norddeich schnell vorbei. Bald erreichen die beiden mit der Fähre Juist. Max hat Freunde in Juist, Caros Ziel kam ihm gerade recht. Caro hat die Ferienwohnung von Grossmutter Enna, bekannt aus "Apfelkuchen am Meer", gemietet und freut sich, einige ruhige Tage mit ihrem Hund auf der Insel verbringen zu können.

Das mit der Ruhe ist so ein Ding - fast unmöglich, denn die Einladung zum Suppe essen bei Enna ist nur der Anfang und zieht weitere Einladungen von Inselbewohner nach sich. Enna gibt Caro einen Tipp betreffend der Perlenkette. Doch nach einem Gespräch mit einer Inselbewohnerin passiert sehr sehr lange nichts mehr diesbezüglich. Am Ende dachte ich schon, die Kettengeschichte wäre vergessen gegangen, aber sie wird am Ende ganz kurz zu Ende gebracht. Da diese Kette der Aufhänger dieses Romans ist, war mir das zu wenig Thema und Spannung kam bei mir keine auf.

Dafür passiert sonst ganz viel: Merle ist hochschwanger, Agatas Ex-Mann Damian ist aufgetaucht, man hat Angst, dass er Ärger macht, Ole macht Conny eifersüchtig und Max und Caro - ja, die verlieben sich.

Auch hier geht das Verlieben schell. Bei Caro kann ich es mir noch vorstellen, da sie Max früher schon beobachten konnte, und auf der Autofahrt hatten sie ja auch Zeit, um sich kennenzulernen, aber dennoch geht es auch hier zügig. Zwar mit viel mehr Problemen als im ersten Band bei Merle und Jannes, aber eben doch schneller als in anderen Romanen und im realen Leben.

Das hört sich zwar ein bisschen oberflächlich an, ist es aber nicht. Die Autorin Anne Barns macht das super: in ihren Roman steckt immer viel Tiefgang, dramatische Schicksale und starke Emotionen, und dennoch lesen sich ihre Bücher locker leicht weg. Das muss man als Autorin erst mal können.

Max bleibt ein wenig blass, ähnlich wie Jannes im ersten Band. Ich hätte gerne mehr über Max erfahren. Doch der Schwerpunkt der Autorin liegt wohl sehr bewusst auf der Charakterisierung ihrer Frauenfiguren, was mir gut gefällt. So sind die Frauenfreundschaften zum Beispiel immer sehr liebevoll dargestellt. Egal, ob die Frauen schon lange befreundet sind oder sich eben erst kennen gelernt haben - frau ist nett zueinander und hilft, mit dem was man kann, den anderen. Dies tun auch die Männer des Romans, sie sorgen sich und helfen genau so wie die Frauen, bleiben dabei nur etwas mehr im Hintergrund. All diese Freundschaften sind generationenübergreifend, so dass jede Leserin auch gerne Teil der bunt gemischten Gemeinschaft wäre.

"Bratapfel am Meer" besticht mit seinen schönen Sätzen, den wunderschönen Beschreibungen der Insel im Winter und natürlich mit dem tollen Schreibstil, der die Leserinnen mitnimmt. Man fühlt sich dabei vor Ort, spürt den kalten Wind, den Schnee, die Liebe und würde am liebsten immer mit am Tisch sitzen, um all die sehr lecker beschriebenen Sandwichs, Kuchen, Stullen und besonders Merles Bratapfel, nach dem der Roman benannt wurde, probieren.

Der Roman ist Teil einer Serie. Man kann ihn ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, es macht aber viel mehr Spass, wenn man die Juister Pappenheimer schon aus den vorherigen Bänden kennt. Deshalb empfehle ich, die drei Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Fazit: Ein total gemütlicher Winterroman für kuschlige Lesestunden auf dem Sofa.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Apfelrosentorte für alle bitteschön

Apfelkuchen am Meer
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Anne Barns Romane fallen auf durch ihre schönen Cover - auf jedem ist etwas Gebackenes zu sehen, das im jeweiligen Roman meistens auch vorkommt.

Hier ist es eine Apfelrosentorte, die in Merles Familie ...

Anne Barns Romane fallen auf durch ihre schönen Cover - auf jedem ist etwas Gebackenes zu sehen, das im jeweiligen Roman meistens auch vorkommt.

Hier ist es eine Apfelrosentorte, die in Merles Familie ein Traditionsgebäck ist und nur zu speziellen Anlässen gebacken wird. Zwei Apfelrosetten fehlen jeweils auf der Torte, eine für den Grossvater, eine für Tante Undine. Beide kamen vor Jahren bei einem Badeunglück ums Leben. Merles Mutter wie auch Grossmutter Enna geben sich die Schuld am Unglück. Die Erinnerung ist tagtäglich da, doch das Leben geht weiter.

Nach einer abgeschlossenen Konditorlehre studiert Merle nun BWL und hat spontan einen Urlaubsjob gefunden - auf Juist, wo ihre Grossmutter Enna lebt und ihre Freundin Dana in einem Café die legendäre Apfelrosentorte geniessen durfte. Merle möchte wissen, wieso dieses Rezept ausserhalb der Familie gebacken wird, denn bisher war es ein geheimes Familienrezept. So zieht Merle für sechs Wochen auf die Insel. Mit dabei sind auch die offenen Fragen zum Unglück ihrer Verwandten.

Kaum angekommen verliebt sich Merle in Jannes, was zum Glück auf Gegenseitigkeit beruht. Mir ging dies viel zu schnell, es wirkte unnatürlich, auch wenn sich die zwei aus ihrer Kindheit kennen. Aber da liegen Jahre dazwischen und sie müssten sich doch erst neu kennenlernen. Zuerst hörte es sich für mich eher an, als ob Jannes nur eine kurze Sommerromanze sucht - obwohl er nicht der Typ dafür ist, genau so wenig wie auch Merle - weil das alles so blitzschnell geht. Immerhin ist doch nicht alles eitel Sonnenschein und mit ein paar kleineren Konflikten ist zu rechnen.

Auf Juist kennen sich alle, und so spricht sich die Romanze schnell rum. Merle fühlt sich auf der Insel heimischer als sie je gedacht hätte. Sie findet Freundinnen in der Pension Strandrose und im Café und versteht sich auch mit den Freundinnen ihrer Grossmutter blendend, sogar mit Jella, Jannes Mutter.

Und auch die Leser fühlen sich schnell heimisch in dieser schönen Geschichte, die Anne Barns geschrieben hat. Der angenehme Schreibstil lässt das Buch ganz schnell lesen. Mir gefällt, dass alle Altersklassen vorkommen und alle, jung und alt, zusammen anpacken wenn nötig.

"Apfelkuchen am Meer" sorgt für schöne Lesestunden, bietet Romantik, Inselfeeling und ein wenig Spannung. Auch für jene Leser, die ahnen, wie das Badeunglück tatsächlich ablief. Diesbezüglich hätte ich mir aber mehr Emotionen von Oma Enna gewünscht, doch das Buch war dann sehr rasch zu Ende.

Fazit: Warmherzig und kurzweiliger Wohlfühlroman.
4 Punkte.