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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2016

Durchwachsen

Ruht das Licht
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Der zweite Teil der Trilogie um die Wölfe von Mercy Falls beginnt idyllisch. Sam und Grace leben zusammen in ihrem Zimmer. Ihren Eltern bleibt dieser Umstand verborgen, interessieren sie sich doch nur ...

Der zweite Teil der Trilogie um die Wölfe von Mercy Falls beginnt idyllisch. Sam und Grace leben zusammen in ihrem Zimmer. Ihren Eltern bleibt dieser Umstand verborgen, interessieren sie sich doch nur am Rande für das Leben ihrer Tochter.

Während Sam sich wieder langsam an das andauernde Mensch-Sein gewöhnt, wird es für Grace bald unerträglich. Die Rudelzugänge, für die noch Beck verantwortlich zeigte, machen Sam das Leben nicht unbedingt einfacher und bald wachsen ihm die Vorkommnisse über den Kopf.

Die Fortsetzung zu „Nach dem Sommer“, beginnt schleppend und zieht sich leider schleppend weiter. Schon zu Beginn ist klar, in welches Schicksal die Autorin Grace schicken will. Die Charaktere bleiben dabei im besten Fall blass und wirken zumeist absolut desinteressiert an ihrer eigenen Lage, sowie ihrem Umfeld.

Die Eltern-Tochter Beziehung zwischen Grace und ihren Eltern gerät von einer Schieflage in eine andere und war für meine Begriffe nicht mehr nachvollziehbar.

Abschließend zum Klappentext – dass ist kein Klappentext, dass ist eine Inhaltsangabe.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Wirr

Die Plantage
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Antonia Lorimer steht vor den Trümmern ihres Lebens, der Unabhängigkeitskrieg hinterlässt ihr einen toten Ehemann und eine brachliegende, halb niedergebrannte Plantage, die schon vor dem Krieg hochverschuldet ...

Antonia Lorimer steht vor den Trümmern ihres Lebens, der Unabhängigkeitskrieg hinterlässt ihr einen toten Ehemann und eine brachliegende, halb niedergebrannte Plantage, die schon vor dem Krieg hochverschuldet war.

Antonia will sich nicht in ihr Schicksal ergeben, sie schlägt Kaufangebote und Heiratskandidaten aus und schließlich gelingt es ihr auch, die Bankgläubiger zu überzeugen, den Notverkauf der Plantage aufzuschieben.

Inmitten ihres Überlebenskampfes begegnet sie William Spencer, einem britischen Soldaten, der sich schwerverletzt auf ihren Grund und Boden rettet. Entgegen aller Widrigkeiten, nimmt sie sich seiner an und pflegt ihn gesund.

Was sie nicht weiß, Wiliam ist nicht das erste Mal auf Legacy…

Der Klappentext verspricht einen großen Südstaaten-Roman. Leider kann das Buch dieses Versprechen kaum halten.

Antonia fällt schon nach den ersten Kapiteln für den feschen britischen Soldaten und bleibt das ganze Buch über eine Frau, die sich von einer Abhängigkeit in die nächste begibt.

Wiliam Spencer ist der britische Soldat im amerikanischen Lager, obwohl er während des Krieges grausame Berühmtheit erlangte, betritt er unter falschem Namen die innersten Kreise der amerikanischen Pflanzergremien und wird weder enttarnt oder auch nur in Zweifel gezogen. Ein Einzelner, der glaubt ihn erkannt zu haben, wird von seinem Umfeld nicht ernst genommen und auch die Autorin greift diesen Seitenstrang der Geschichte nicht mehr auf.

Diese und andere Ungereimtheiten ziehen sich quer durch die Geschichte. So wird die Romanze zwischen Wiliam und Antonia zwar angedeutet aber keineswegs in voller Tiefe beschrieben, im Gegenteil immer wieder führt die Autorin Ressentiments der beiden Charaktere gegenüber dem jeweiligen anderen ins Feld, dadurch gerät ein eifersüchtiger Ausbruch Williams einem Konkurrenten gegenüber höchst unglaubwürdig und attestiert William eher die charakterliche Reife eines 17-jährigen.

Catherine Tarley hat für ihren Roman ausführlich recherchiert, nur scheint es, dass sie sich beim Entwickeln des Plots nicht entscheiden konnte ob sie eine Liebesgeschichte, einen Thriller oder doch einen Historienroman schaffen wollte. Das Ergebnis war leider, dass sie keines der angesprochenen Genres gut bedient hat.

Ein einzelner Charakter wurde von Tarley gut entwickelt und ausformuliert – Algernon Reed. Seine Abgründe wirken durchdacht und intelligent. Er bleibt aber unglücklicherweise das einzige Highlight dieses Romans.

Einige interessante Aspekte der Geschichte werden zwar angerissen aber nie ausformuliert – die Beweggründe der Indianerin beispielsweise oder aber die Kultur Voodoo-AnhängerInnen.

Insgesamt eine Geschichte, die viel Potential gehabt hätte, von dem kaum etwas umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Leider enttäuschend

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
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Kelsey und Kishan haben die zweite Aufgabe gemeistert um den Fluch, der auf den Prinzenbrüdern liegt zu brechen und schließlich auch Ren aus Lokeshs’ Gefangenschaft befreit. Doch alles hat sich verändert. ...

Kelsey und Kishan haben die zweite Aufgabe gemeistert um den Fluch, der auf den Prinzenbrüdern liegt zu brechen und schließlich auch Ren aus Lokeshs’ Gefangenschaft befreit. Doch alles hat sich verändert. Ren kann sich an seine Beziehung zu Kelsey nicht erinnern, mehr noch er empfindet körperliche Schmerzen wenn er ihr zu nahe kommt.

Kelsey leidet schrecklich unter seiner Abweisung, dennoch ist sie fest entschlossen auch die dritte Aufgabe, die Durga ihnen stellt zu lösen um die Brüder von dem Fluch zu befreien.

Doch auch Kishan hat sich in Kelsey verliebt und bald findet sich das junge Mädchen in einem tragischen Liebesdreieck wieder, das den Erfolg ihres Abenteuers zu gefährden droht.

Der dritte Teil der Tiger-Reihe beginnt relativ gedrückt. Die ProtagonistInnen Ren und Kelsey sind in ihren eigenen Traumata gefangen und auch Kishan maskiert seine Gefühle für Kelsey nicht mehr und macht ihr offensichtliche Avancen.

Colleen Houck schreibt stabil und beständig an der Reihe, ihre Recherche ist wie auch schon in den vorangegangen Bänden bewundernswert und die Abenteuerelemente der fantastischen Reise der Tiger und Kelsey sind gewohnt fantasievoll und mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestaltet.

So wunderschön sich diese Passagen lesen umso anstrengender gerät das Liebesdreieck um Kelsey und die indischen Prinzen. Houck hat leider die Charaktere kaum weiterentwickelt, es sieht eher danach aus, als das die einst forsche Kelsey unter dem Druck sich für einen der Prinzen entscheiden zu müssen sich zu einem phlegmatischen Weibchen entwickelt.

Die „unsterbliche Liebe“ büßt durch das unglückliche Dreieck, vor allem aber Kelseys’ Verhalten, einiges an ihrem romantischen Charme ein.

Insgesamt hätte es der Geschichte gut getan, wenn Houck mehr Disziplin bei den Charakteren und deren Ausgestaltung an den Tag gelegt hätte. Zum anderen blasen sehr viele Details und sich wiederholende Dialoge die Geschichte unnötig auf ohne dieselbe wirklich voranzutreiben.

Für mich leider der aktuelle Tiefpunkt der Reihe, dennoch habe ich die Hoffnung, dass die Autorin mit Teil 4 das Ruder noch herumreißen kann.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Flach

Als Tom mir den Mond vom Himmel holte
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Sophie ist Mitte dreißig, arbeitslos und lebt mit zwei Rentnerinnen in einer Art WG. Als ihr Bruder heiraten soll und die Eltern sich sorgen, dass sie als schwarzes Schaf der Familie sie blamieren wird, ...

Sophie ist Mitte dreißig, arbeitslos und lebt mit zwei Rentnerinnen in einer Art WG. Als ihr Bruder heiraten soll und die Eltern sich sorgen, dass sie als schwarzes Schaf der Familie sie blamieren wird, greift sie zu einer List.

Kurzerhand beschließt Sophie, mit Hilfe einer guten Freundin, ein wenig an ihrem Auftreten herumzumanipulieren. Ein schickes Kostüm hier, eine gefälschte Rolex da, ein Ferrari-Schlüssel ohne Ferrari und schon ist die Maskerade perfekt.

Zu dumm, dass sie just an diesem Abend ihrem Traummann begegnet und auch ihm eine erfolgreiche Geschäftsfrau vorspielt, anstatt zu ihrer Arbeitslosigkeit zu stehen.

Tom und Sophie verlieben sich und mit dem Engerwerden ihrer Beziehung wird es für Sophie immer schwerer ihr gefälschtes Leben vor Tom aufrecht zu erhalten.

Locker flockig beschreibt Silke Schütze wie ihre Protagonistin von einer Lüge in die nächste tappst und sich alsbald in ihrem selbstgesponnenen Netz unentwirrbar verstrickt.

Die sympathische Sophie stolpert durch ihr Leben und schafft es ohne Festanstellung und vor allem ohne Ziel relativ gut über die Runden zu kommen. Einquartiert bei zwei pensionierten Damen, die mehr als einmal rettende Engel in der Not sind, kann sie sich über Existenzängste nicht beklagen.

Schütze versucht lockere Frauenlektüre und tiefgreifende, komplexe Lebensprobleme in ihrem Roman zu verarbeiten. Dies gelingt ihr leider nur bedingt. Eine beginnende schwere Krankheit wird nur gestreift und der Umgang mit ihr, meiner Meinung nach sogar sträflich oberflächlich dargestellt.

Durch das ganze Buch reihen sich Zufälle und Wendungen, die zu Beginn vielleicht noch zum Schmunzeln anregen, aber mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr an den Haaren herbeigezogen wirken und den Plot insgesamt ins Unglaubwürdige und Oberflächliche abgleiten lassen.

Verschiedene Sachverhalte lösen sich wie von selbst, oder werden abgetan, da eine eingehende Betrachtung wohl der seicht dahinplätschernden Geschichte geschadet hätten.

Vielleicht ein Buch für ein paar verregnete Sommerstunden, aber zu großen Teilen entbehrlich.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Wirklich schrecklich

Ewig böse
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James Hastings verdient sein Geld als Double, als Double des bekannten Rappers „Ghost“. Seine Arbeit wirkt sich negativ auf seine Beziehung aus, doch bevor er das Ruder herumreißen kann, wird Stacey überfahren.

Der ...

James Hastings verdient sein Geld als Double, als Double des bekannten Rappers „Ghost“. Seine Arbeit wirkt sich negativ auf seine Beziehung aus, doch bevor er das Ruder herumreißen kann, wird Stacey überfahren.

Der Unfall kann nicht geklärt werden. Beinahe ein Jahr lang ertränkt James seine Trauer in harten Getränken, bespitzelt seine Nachbarn durch das Teleskop seiner verstorbenen Frau, bis eines Tages Annette sich im Haus nebenan einmietet.

Annette gesteht James, dass ihr Mann sich vor kurzem das Leben genommen hat und in seinem Abschiedsbrief die Verantwortung für Stacey’s Tod übernahm. Die beiden beginnen eine seltsame, verworrene und unheilbringende Beziehung.

Bald beginnt Annette sich zu verändern, sie spricht wie Stacey, färbt sich die Haare und in ihrer Nähe kommen Menschen zu Schaden. James verschließt davor die Augen, fährt mit Annette gemeinsam in die Wüste von Sheltering Deserts, doch der vermeintliche „Schutz“ könnte ihm schon sehr bald zum Verhängnis werden.

Ewig böse beginnt als Thriller mit ein paar Schockern hier und da. Schon bald kommt jedoch ein fantastisches Element dazu und die Geschichte gerät eher zu einer Horror-Story. Im Verlauf des Buches finden sich immer mehr Ungereimtheiten und gegen Ende ist der/die Leser/in restlos verwirrt und bleibt ratlos zurück.

Für mich krankt die Geschichte an mehreren Stellen, die Liebe zwischen James und Stacey wird wird nie greifbar oder nachvollziehbar, ihr Schicksal berührt nicht. Auch Annette’s Geschichte bleibt farblos, was vielleicht auch daran liegt, dass sie nie ganz klar gelegt wird.

Die in der Geschichte angelegten Sackgassen verführen nicht zum Rätseln sondern haben mich nur dazu gebracht, sämtlichen ProtagonIstinnen zu misstrauen und das hat mich bald frustriert, weil mir dadurch schon bald bewusst wurde, dass die Geschichte keinerlei Aufklärung finden würde.

Ab der Mitte des Buches werden auch Rückblenden eingeflochten, die Stationen in James und Stacey’s Leben als Paar zeigen, aber diese geraten gezwungen erotisch oder zeigen ebenso bemüht, dass ein dunkles Schicksal bereits seine Schatten vorauswirft.

Auch das offen angelegte Ende, das wahrscheinlich noch mal so richtig gruseln sollte, fand ich nur noch mühsam.

Insgesamt scheint, es dass, sich mehrere Menschen wenig Gedanken um das Buch gemacht haben, spielt es zwar in L.A. und in der Wüste in und rund um Sheltering Palms, so ziert das Cover doch eine Bank in dichtem Schneetreiben.