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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Wo der Büffel zwischen den Zeilen grast

Fettnäpfchenführer Vietnam
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Ich mag diese Reihe aus dem Conbook-Verlag sehr. Sie sind i.d.R. etwas überspitzt und konstruiert, was aber einfach dem Thema geschuldet ist. Ansonsten würde man die ganzen Fettnäpfchen nicht beschreiben ...

Ich mag diese Reihe aus dem Conbook-Verlag sehr. Sie sind i.d.R. etwas überspitzt und konstruiert, was aber einfach dem Thema geschuldet ist. Ansonsten würde man die ganzen Fettnäpfchen nicht beschreiben können. Diesem Konzept folgt auch der "Fettnäpfchenführer Vietnam", in dem die Protagonistin Nina, die in Hanoi für eine deutsche Organisation arbeitet und der befreundete Tourist Florian in div. Fettnäpfchen treten. Dabei wird jedoch auch klar, dass dies nicht mit Absicht geschieht, meistens auf Missverständnissen basiert und die Vietnamesen jedes Missgeschick höflich einfach weglächeln. Ich glaube, dass viele Ausländer nicht mal merken, dass sie gerade in ein Fettnäpfchen getreten sind, weil man ihm das in Vietnam nie spüren lassen wird. Gleichzeitig glaube ich auch, dass man anhand dieser Situationen, viel über eine fremde Kultur lernen kann und sie zu mehr Verständnis und Toleranz führen können.

Der Reiseführer ist äußerst unterhaltsam und nützlich. Er gehört für mich als Sekundärliteratur unbedingt ins Gepäck.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Ready to detox?

Detox für Eilige
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Detox (Entgiftung) ist in aller Munde und ich gebe zu, ich war skeptisch beim xten Buch zu diesem Thema. Zumal Maria Lohmann dem Leser noch so allerhand verspricht: Es ginge leicht und schnell und sei ...

Detox (Entgiftung) ist in aller Munde und ich gebe zu, ich war skeptisch beim xten Buch zu diesem Thema. Zumal Maria Lohmann dem Leser noch so allerhand verspricht: Es ginge leicht und schnell und sei trotzdem sehr effektiv.

Mittlerweile kann ich sagen, dass sie nicht zu viel verspricht. Nach einer kurzen Erklärung wie Gifte und Schlacken entstehen bzw. welche Lebensmittel den Stoffwechsel belasten sowie welche einen positiven Effekt haben und wie man Übersäuerung erkennt, legt die Autorin auch schon mit Rezepten und Tipps los. Diese sind, wie versprochen, einfach und schnell; beispielsweise tun bestimmte Nahrungsmittel unseren Organen gut, Basenbäder, aber auch Mudras und Entspannung entsäuern und machen uns fit.

Ein gutes Drittel des Buches füllen jede Menge Detox-Rezepte wie z.B. Express-Kartoffel-Rezepte, div. Smoothies und Getränke, aber auch To go-Rezepte, Salate und Suppen. Alle Rezepte kommen ohne exotische Zutaten aus und sind leicht nachzukochen.

Maria Lohmann hat mich auf knapp 100 Seiten davon überzeugt, Detox immer wieder in meinen Alltag zu integrieren. Vielen Dank!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Spanien unter Franco

Langsame Jahre
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Fernando Aramburus neuester Roman gefällt mir aus mehreren Gründen ausgezeichnet:

1. Er wählt einen außergewöhnlichen Stil, um die schwarze Epoche Spaniens zu beschreiben: Einerseits die biografischen ...

Fernando Aramburus neuester Roman gefällt mir aus mehreren Gründen ausgezeichnet:

1. Er wählt einen außergewöhnlichen Stil, um die schwarze Epoche Spaniens zu beschreiben: Einerseits die biografischen Erinnerungen eines Mannes, der dem Autor von seiner Kindheit in den 60er und 70er Jahre berichtet; andererseits der Autor, der sich dazu Notizen, sog. Notate, macht, wie er diesen Roman angehen will.
2. Bei Aramburu menschelt es: Da gibt es die energische, erzkatholische Tante, die die Familie auf Trab hält, besonders, wenn ihr der Priester verrät was ihre Tochter beichtet. Außerdem
genau diese Tochter, die viel zu früh schwanger wird, heiraten muss, was sicherlich sehr authentisch in die Zeit der 60er und 70er passt, nicht nur in Spanien.
3. Aramburu fängt trotz der Perspektive eines Kindes die politische Situation Spaniens unter der Franco Diktatur sehr anschaulich ein: Die hungernde Landbevölkerung, junge Männer, die im Untergrund ihr Leben riskieren, die katholische Kirche, die dabei ordentlich mitmischt.

Der Roman zeichnet für mich ein realistisches Gesellschaftsbild, das obwohl tragisch, sich eine humoristische Grundhaltung bewahlt.

Unbedingt hörenswert!

Veröffentlicht am 08.07.2019

Nachkriegsdeutschland

Deutsches Haus
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"Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. ...

"Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sondern auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird."

Mit "Deutsches Haus" schafft Annette Hess den Sprung vom Drehbuch zum Roman und stellt die Frage einer ganzen Generation: Wie viel Schuld trägt jemand, der nichts tut? Dabei ist ihr ein außergewöhnlicher Roman gelungen, der ein schwieriges Thema mit viel Zeitgeist äußerst höenswert macht.

Eva Meckbach liest das Hörbuch mit ihrer ruhigen und bedachten Stimme ganz wunderbar. Sie klingt, wie die Protagonistin klingen könnte.

Aus vielerlei Gründen ist "Deutsches Haus" von Annette Hess unbedingt hörenswert.

Veröffentlicht am 21.06.2019

111 Reisetipps

111 Orte in Nordfrankreich, die man gesehen haben muss
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Diese Reihe des Emons Verlags hält was sie verspricht, auch die Ausgabe "111 Orte in Nordfrankreich , die man gesehen haben muss" von Georg Renöckl.

Der Autor war mutig genug, 111 ungewöhnliche Orte aus ...

Diese Reihe des Emons Verlags hält was sie verspricht, auch die Ausgabe "111 Orte in Nordfrankreich , die man gesehen haben muss" von Georg Renöckl.

Der Autor war mutig genug, 111 ungewöhnliche Orte aus der eher unbekannten Region Nordfrankreich zu picken und diese auf einer Seite auf den Punkt zu bringen inkl. Foto, Adresse, ggf. auch Öffnungszeiten und einem weiteren Tipp. Die einzelnen Kapitel beinhalten Orte, die historisch, architektonisch, landschaftlich usw. interessant sind. Das beste daran ist, dass kein einziges Kapitel dabei ist, dass ich uninteressant finde. Einige Orte habe ich sofort auf die Liste der zu besuchenden Orte für meinen nächsten Nordfrankreich-Urlaub gesetzt, wie z.B. die unterirdischen Höhlen in Naours, in denen sich bis zu 600 Menschen mit Vieh verstecken konnten. Oder sehenswerte Markthallen aus dem 17. Jahrhundert, in denen heute noch Wochenmärkte stattfinden; nur um einige wenige zu nennen.

Das Buch ersetzt zwar keinen herkömmlichen Reiseführer, ist aber als zusätzliche Information für einen Urlaub unbedingt empfehlenswert, denn genau diese Orte findet man i.d.R. nicht in einem Reiseführer.