Maht neugierig, Biografien abseits von Lincoln und Kennedy zu lesen
Trinker, Cowboys, SonderlingeWer glaubt, dass Donald Trump der erste und einzige etwas sonderbare Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist, wird eines Besseren belehrt. Schon einige vor ihm sind durch Exzentrik oder unkonventionelles ...
Wer glaubt, dass Donald Trump der erste und einzige etwas sonderbare Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist, wird eines Besseren belehrt. Schon einige vor ihm sind durch Exzentrik oder unkonventionelles Benehmen aufgefallen. Es war nur nicht gar so bekannt. Immerhin haben Nachrichten im 18. und 19. Jahrhundert einige Wochen gebraucht, um an ihr Ziel zu gelangen. Halbwahre/halbfalsche Geschichten von und über Präsidenten sind auch nichts wirklich Neues. Allein die übermäßige Präsenz des derzeitigen Amtsinhaber nervt zusehends. Wenn weder Zeitungen noch TV über ihn berichten würden - eine Wohltat.
Doch zurück zu vorliegendem Buch: Autor Ronald D. Gerste ist Augenarzt und (Medizin)Historiker, der vor allem durch seine Biografien über Abraham Lincoln
und John F. Kennedy bekannt geworden ist.
Wir erfahren einiges über
Andrew Jackson
Franklin Pierce
Ulysses S. Grant
Rutherford B. Haynes
Chester A. Arthur
Grover Cleveland
Theodore Roosevelt
William Howard Taft
Calvin Coolidge
Harry S. Truman
John F. Kennedy
Richard Nixon
Wie es für Kurzbiografien üblich, kann es nur Blitzlichter in den Leben der Porträtierten geben.
Ein bisschen verwirrend ist das amerikanische Wahlsystem. Allerdings hat es schon früher denkbar knappe Wahlausgänge in den diversen Wahlbezirken gegeben. Man könnte fast sagen: „alles schon einmal da gewesen“ - egal ob verhaltensoriginelle, besonders Umtriebige oder Revolverhelden.
Einzig das Wort „Sonderlinge“ ist für mich nicht ganz greifbar. In Zeiten der Duelle und der rauchenden Colts, ist es ganz normal zur Waffe zu greifen, auch wenn man Präsident der Vereinigten Staaten ist. Oder übermäßiger Alkoholgenuss ist ein Thema, aber gesellschaftlich akzeptiert. Es muss also ein Mann ein besonders starker Trinker gewesen sein, wenn dies extra erwähnt wird. Ich denke, das Prädikat „Sonderling“ muss im Kontext des jeweiligen Jahrhunderts bzw. Jahrzehnts gesehen werden. Nicht vergessen darf man auch, dass Journalisten, Biografen oder sonstige Zeitgenossen nicht immer die ganze Wahrheit über die Präsidenten kannten oder sagten.
Fazit:
Dieses Buch weckt die Neugier und das Interesse, andere Biografien der Präsidenten abseits von Kennedy und Lincoln zu lesen. 4 Sterne.