Es ist viel zu viel passiert, sodass die Haupthandlung kaum Platz bekam. Und mit den Charakteren wurde ich nur sehr langsam warm.
Wegen der Masse an Informationen und Geschehnissen in diesem Buch, finde ich es wahnsinnig schwierig, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Die meiste Zeit wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. ...
Wegen der Masse an Informationen und Geschehnissen in diesem Buch, finde ich es wahnsinnig schwierig, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Die meiste Zeit wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Yumeko muss die Zerstörung ihres Tempels miterleben, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Zieh-Vater bittet sie einen Teil einer wichtigen Schriftrolle an sich zu nehmen und sie zu einem geheimen Tempel zu bringen, um sie zu schützen. In den falschen Händen bringt diese Schriftrolle großes Unglück über die Welt. Viele gefährliche Menschen und Wesen sind hinter ihr her. Zur selben Zeit bekommt Tatsumi den Auftrag, alle Teile dieser Schriftrolle zu beschaffen. Er und Yumeko begegnen sich bei dem zerstörten Tempel und schließen einen Pakt, während sie beide dem jeweils anderen etwas vorenthalten. Mit diesem Pakt und ihren Geheimnissen machen die beiden sich auf die abenteuerliche und gefährliche Reise.
Das Buch beginnt mit einem Kapitel aus Sukis Perspektive, eine Figur, die eine sehr lange Einführung bekommt und dann im weiteren Verlauf völlig an Relevanz verliert.
Tatsumis erstes Kapitel hat mich dann zu Tode gelangweilt. Es startet ziemlich sofort mit einem sehr langen Kampf. Mir war zu dem Zeitpunkt erstens nicht klar, wer Tatsumi ist, ich habe ihn noch gar nicht kennengelernt, außerdem wusste ich nichts über diesen merkwürdigen Dämonen. Es gab einfach einen Kampf, der vielleicht sogar ganz spannend hätte sein können, aber dadurch, dass die Figuren noch gar nicht eingeführt wurden, konnte ich überhaupt nicht mitfiebern. Mir doch egal, wer von den beiden gewinnt oder verliert, wenn ich noch keine Connection zu ihnen aufbauen konnte. Es war zudem ein recht ekliger Kampf mit schwachen Dialogen und platten Sprüchen. Aaah Ich weiß nicht. Ich bin einfach nicht gut in die Geschichte gestartet. Wobei mir Yumeko deutlich sympathischer war. Die freche, naive Halbfüchsin macht in dieser Geschichte die bedeutenste und spannenste Entwicklung durch. Sie ist sehr behütet aufgewachsen und hat bisher nur mit den Mönchen gelebt. Der plötzliche Realitätssturz ist ganz schön viel für sie.
Okame, den abgeklärten Ronin, empfand ich als Lichtblick. Sein trockener Humor, seine sarkastischen Sprüche und seine Unverblümtheit… er brachte endlich etwas Schwung in die Geschichte. Als er zu der Gruppe hinzustieß, tauten auch die anderen Figuren auf und ich konnte sie immer besser leiden. Ich brauchte ganz schön lang, um mit den Figuren warm zu werden. Aber so ab der Hälfte hatte ich sie ins Herz geschlossen. Während die Freundschaft der drei wuchs, wuchs auch die Sympathie, die ich für sie empfand. Und jetzt, wo ich durch bin, muss ich sagen: eine tolle Truppe! Ich mochte, wie man beobachten konnte, wie zwischen den Figuren die Zuneigung und Loyalität wuchs und sie widerwillig Freunde wurden :D
Mit den ganzen Figuren und Sagen und merkwürdigen Wesen konnte ich nicht so viel anfangen. Auch blieb mir der Sinn der Geschichte irgendwie verborgen. Es gab viele nicht nachvollziehbare Sprünge und plötzlich tauchten Wesen oder Figuren auf, die nur unzureichend eingeführt wurden oder auf einmal nicht mehr relevant für die Story waren. Ich empfand die Art des Erzählens als reines Chaos. Ich hatte echte Schwierigkeiten, den Durchblick zu behalten. Flüche, Geister, Dämonen, Samurai, Magie, Ehre, Drachen, Schriftrollen, Clans, riesige Insekten und und und... es war viel zu viel. Ansonsten mochte ich den Schreibstil aber gerne.
Außerdem gab es massenhaft Kämpfe, die gefühlt nur zum Füllen der Seiten da waren. Das lese ich nicht so gerne, finde ich in Büchern einfach nicht so interessant.
Einen richtigen Höhepunkt gab es in der Geschichte nicht. Es endet genauso blutig und brutal, wie es begonnen hat.
Insgesamt habe ich das Buch als ein großes Lehrbuch für japanische Geschichte, Sagen und Mythologie wahrgenommen. Unsere Held*innen stolpern hier von einem Abenteuer ins nächste und begegnen vielen Geistern und mystischen Wesen etc. und die Hauptstory bleibt total auf der Strecke. Es mag für Fans des Genres genau das Richtige sein. Es lag nicht am Buch, es lag an mir :D