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Veröffentlicht am 19.03.2020

Der uralte Kampf „Gut gegen Böse“

Der unsichtbare Freund
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Fast 23 Stunden Fantasy-Horror-Hörerlebnis! Das ist "Der unsichtbare Freund" von Stephen Chbosky in der Hörbuchversion.

Die alleinerziehende Kate flieht mit Christopher, ihrem 7jährigen Sohn, vor ihrem ...

Fast 23 Stunden Fantasy-Horror-Hörerlebnis! Das ist "Der unsichtbare Freund" von Stephen Chbosky in der Hörbuchversion.

Die alleinerziehende Kate flieht mit Christopher, ihrem 7jährigen Sohn, vor ihrem gewalttätigen Freund und taucht in einem abgelegenen Ort unter. Direkt am Haus liegt der Missionswald. Eines Tages betritt Christopher diesen Wald, angetrieben von einer Stimme, die nur er hört und geführt von einer Wolke mit Gesicht. Sechs Tage lang bleibt er verschwunden. Als er wieder auftaucht, ist er nicht mehr der Junge mit Lernproblemen, sondern ein intelligenter Christopher mit besondere Fähigkeiten und Gaben. Ab sofort ist er wie besessen von dem Zwang, im Wald ein Baumhaus zu errichten. Getrieben durch die Stimme, die ihm klar macht: wenn er es nicht bis Weihnachten fertig gebaut hat, werden alle, der ganze Ort, sterben.

Ich fühlte mich beim Hören nahezu sofort an die Netflix-Serie "Stranger Things" erinnert. Und an diverse Stephen King-Bücher. "Der unsichtbare Fremde" ist ein sehr umfassendes Buch (wie gesagt: fast 23 Stunden lang), sehr detailreich und wirklich fantasievoll. Zudem ist es recht subtil horrormäßig. Beim Hören empfand ich es nicht als so schlimm, hatte dann aber nachts tatsächlich den einen oder anderen nicht so schönen Traum.

Die ersten beiden mp3-CD´s vergingen wie im Flug, die letzte zog sich dann aber doch ziemlich in die Länge und war eher anstrengend, da sehr verworren und überbordend. Meiner Meinung nach hätte man das Ende auch ein wenig kürzer machen können. Es wäre dann weniger "schwurbelig" gewesen und für meinen Geschmack besser. Auch gab es sehr viele Wiederholungen (das Wort "Babyzähnchen" kam gefühlt 50 Mal im Buch vor und beschreibt die Steige, die zum Baumhaus hochführt). Und auch der Ausdruck "ein Lächeln wie ein krankes Stirnrunzeln" habe ich mehrfach gehört. Wie gesagt: manchmal wäre hier für meinen Geschmack weniger mehr gewesen. Letztlich ist es ein Buch über den uralten Kampf zwischen Gut und Böse. Nicht wirklich vorhersehbar, teilweise war ich über eine Wendung schon verblüfft, aber angenehm.

Der Sprecher (David Nathan, die deutsche Synchronstimme von Christian Bale und Johnny Depp) macht einen hervorragenden Job! Er liest es super betont und ich konnte allein anhand seiner Stimmfarbe erkennen, wen er aktuell spricht.

Mein Fazit: 4 von 5 Sternen. Einen Stern ziehe ich ab für das sehr lange, sich ziehende Ende, das für meinen Geschmack wirklich einen Tick zu viel Geschehen beinhaltete. Ansonsten ein wirklich fantasievolles, gruseliges Hörvergnügen für Freunde von Serien wie Stranger Things und für Fans von Stephen King.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Humorvolle Unterhaltung mit Tiefgang und viel Gefühl

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Man muss nicht unbedingt ein Kenner oder Freund von Theater sein, um bei diesem Büchlein auf seine Kosten zu kommen. Mit "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" ...

Man muss nicht unbedingt ein Kenner oder Freund von Theater sein, um bei diesem Büchlein auf seine Kosten zu kommen. Mit "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" hat man hier zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke in einem Buch.

"Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist quasi ein Monolog. Hans Fredenbek, eben jener Beamter, erzählt dem Publikum aus einem Leben. Ein Ein-Mann-Stück sozusagen. Ich musste teilweise an Comedians denken, die ja auch eine Ein-Mann-Show hinlegen. Und - noch viel wichtiger - ich musste streckenweise auch mindestens so sehr lachen wie bei einer Comedyshow. Der Autor haut in diesem Stück ein sprachliches Kunstwerk nach dem anderen raus. Seine Wortwahl ist sehr umfassend und - Hans Fredenbek ist nun mal Beamter durch und durch - auch etwas verschachtelt und manchmal nicht so leicht zu lesen. Aber seine Wortschöpfungen sind wunderbar. Beispiel gefällig? "mediterrane Barfußläufigkeit". Oder die Abkürzung "VBB", die für "Vollkommene Beamtenbefriedigung" steht. In diesem Theaterstück hat Martin Schörle wirklich sprachlich aus dem Vollen geschöpft.

Aber: es ist nicht nur lustig. Denn eigentlich ist der Hans Fredenbek eine arme Socke. Er lebt für seinen Beruf, für sein Beamtentum und lässt dafür sämtliches Privatleben links liegen. Für ihn ist sein Büro das echte, wahre Leben während er mit dem Leben außerhalb nicht (mehr) zurechtkommt.
Die langen, mit vielen "..." bedachten Sätze mit den teils recht komplizierten Wortkombinationen und Gedankensprüngen und Zwischensätzen macht es nicht gerade zu einer leichten, flüssig lesbaren Lektüre. Also nichts für mal eben zwischendurch und auf die Schnelle. Ich musste es zwischendurch mal zur Seite legen, um das bisher gelesen sacken zu lassen und so Raum für den nächsten Abschnitt zu schaffen. Sonst führte das - bei mir zumindest - zu einer leichten Überforderung.


Das zweite Theaterstück, "Einladung zum Klassentreffen", fand ich tatsächlich sogar noch besser als den "Beamten-Monolog". Hier konnte ich mir das Bühnenbild und das Stück so richtig gut vorstellen und habe tatsächlich auch richtig Lust bekommen, es "so richtig" zu sehen. Hier spielen ein paar mehr Menschen mit, auch wenn die Hauptpersonen Marina und Carsten den Großteil zu zweit bestreiten. Und zwar mittels eines Telefonats. Beide waren vor mehr als 20 Jahren ein paar und hören sich heute zum ersten Mal wieder... eben deswegen, weil Carsten das Klassentreffen organisiert und alle Ehemaligen zusammentrommelt. Das Gespräch ist sehr emotional, sehr lustig, sehr schön und einfach nur gut! Ich konnte mich sofort in die beiden hineinversetzen und die Art und Weise, wie der Autor diese Liebesgeschichte aufbaut, ist wirklich mehr als gelungen. Große Gefühle, viel Humor aber auch viel Schmerz. Ganz wunderbar.

Von mir gibt es für das Buch insgesamt 4 von 5 Sternen und ich kann es wirklich guten Gewissens weiterempfehlen - nicht nur Theaterliebhabern sondern all denjenigen, die sich gerne kurzweilig aber dennoch mit Tiefgang unterhalten lassen.

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Veröffentlicht am 20.11.2019

Historischer Roman und Krimi in einem

Die letzte Stunde
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Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis ...

Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis schreibt. Doch sie kann auch historisch! Das stellt sich in dem Roman "Die letzte Stunde" trefflich unter Beweis.

Über das Bloggerportal von Randomhouse bin ich in den Genuss dieses mal etwas anderen Minette-Walters-Roman gekommen. Schon allein das Cover spricht mich sehr an, da ich dieses kräftige Rot wunderschön finde und auch die Blüte und die geprägte Schrift sind einfach edel und schön.

Zum Inhalt: Die Pest wütet in Südengland im Sommer des Jahres 1348 und macht vor keinem Halt. Lady Anne, Herrin von Develish, trotzt Dank ihres offenen Geistes und Intellekts dem Schwarzen Tod durch Sauberkeit und Trennung der Erkrankten von den Gesunden. Damit schafft sie es, nahezu alle Menschen des Anwesens vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch nicht ohne sich vor Verzweifelten und Raffgierigen zur Wehr setzen zu müssen. Zudem gehen die Vorräte zur Neige und mit ihrer Tochter Eleanor hat sie wirklich ein verwöhntes Früchtchen in ihrer Nähe, die sie zu hassen scheint.

In der Gemeinschaft rund um Lady Anne herrschen nun nicht mehr Standesdünkel und gesellschaftliche Konventionen sowie das Zurschaustellen von Rang und Namen. Vielmehr geht es nun ums gemeinsame Überleben, um Zusammenhalt und eben um jeden einzelnen Menschen dieser Gemeinschaft. Sehr zum Verdruss von Tochter Eleanor sowie des von Lady Anne´s Ehemann seinerzeit eingestellten Verwalter Hugh de Courtesmain. Als Lady Anne dann noch den niedrig gestellten aber sehr intelligenten Bastard Thaddeus Thurkell vortan zu ihrem Verwalter ernennt, sorgt das für Unruhe und Unzufriedenheit. Dann geschieht ein Mord und alles wird droht zu zerbrechen.

Ohne dass ich mich jetzt eine Emanze nennen würde kann ich doch behaupten, dass ich Bücher, in denen es um Frauen in früheren Zeiten geht, die quasi ihren Mann stehen und die unbeirrbar und stark und intelligent sind und sich durchsetzen können, sehr liebe! Genauso ein Buch ist das auch hier. Lady Anne wird mir sofort sympathisch, weil sie sich den damaligen Konventionen widersetzt, ihren sehr von seinem Stand eingenommenen und furchtbar widerwärtigen Ehemann so behandelt, wie er es verdient und sich so aufopfernd um ihre Schützlinge kümmert.

Aber das ist nicht alles. In diesem historischen Roman geht es um die Pest. Deren Auswirkungen werden ausführlich beschrieben und ich ertappe mich wirklich oft dabei wie ich denke: "zum Glück habe ich damals nicht gelebt". Minette Walters beschreibt die damalige Zeit und deren Menschen sehr anschaulich und deutlich, ohne große Schnörkel. Das gefällt mir sehr. Auch die Geschichte an sich (Kampf gegen die Pest, der Mord und alles drum herum) ist einfach fesselnd und spannend.

Allerdings könnten die einzelnen Charaktere irgendwie mehr herausgearbeitet, persönlicher, lebendiger geschrieben werden. Ich mag Bücher, bei denen mir die Charaktere entweder sehr ans Herz wachsen, weil sie einfach toll sind oder die ich mit tiefster Inbrunst verabscheue, weil es echte Mistkäfer sind. Diese Empfindungen fehlten mir hier ein bisschen, das hätte ich gern stärker gefühlt.

Aber auch so ist es einfach ein tolles, spannendes und sehr lesenswertes Buch und ich gebe dafür sehr gerne vier Sterne mit einem Plus... also fast 5, wenn auch nicht ganz.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein Kochbuch für Kino- und Serien-Junkies

Filmreif kochen
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Wer Filme/Serien mag und noch dazu gerne kocht, der wird von diesem Kochbuch begeistert sein. Von Game of Scones bis Jurassic Pork - allerlei leckere Gerichte, inspiriert von Film und Serie.

Das Buch ...

Wer Filme/Serien mag und noch dazu gerne kocht, der wird von diesem Kochbuch begeistert sein. Von Game of Scones bis Jurassic Pork - allerlei leckere Gerichte, inspiriert von Film und Serie.

Das Buch ist in 12 Abschnitte unterteilt - davon 10 Filme/Serien und 2 Extrakapitel:

⇰ Orange is the New Snack
⇰ Jurassic Pork
⇰ Baking Bread
⇰ Immer wieder sonntags (Tatort)
⇰ Mett Men
⇰ Teufelsbraten
⇰ Better Call Salt
⇰ House of Tarts
⇰ Der Tatortreiniger
⇰ Gabe of Scones
⇰ Küchenhelfer
⇰ Trockenzeit

Jedes Kapitel hat mehrere gut erklärte und sehr schön bebilderte Rezepte. Bei jedem Rezept steht, wie lange die Zubereitungszeit dauert, ob es einfach oder nicht ganz einfach ist und wie viele Kalorien (kcal) eine Portion hat. Die Rezepte sind Schritt-für-Schritt aufgebaut, so dass man wirklich gut damit zurecht kommt... auch als Kochlaie.

Mein erstes daraus ausprobiertes Gericht ist von der Serie Mad Men inspiriert... hier natürlich abgewandelt in Mett Men. Und zwar gab es die "Mett Avenue Meat Balls".

Die Umsetzung des Rezeptes war wirklich kinderleicht und ging recht flott.

Die Menge reicht für 4 Personen und das ist auch ziemlich genau so, wie es gepasst hat (bis auf die Hackmenge… die war schon sehr großzügig bemessen). Mein Mann und ich haben unseren "Anteil" gegessen (SEHR lecker!!!) und den Rest haben wir unseren Eltern gegeben, die das ganze am nächsten Tag aufgewärmt zu Mittag gegessen haben und auch sehr begeistert waren.

Ich habe auch noch das Gericht "Velociraptortelloni mit saftigem Pulled Pork" ausprobiert (was ein geiler Name, oder??) - natürlich aus der Rubrik Jurassic Pork.

Auch dieses Rezept war gut zum Nachkochen, allerdings muss das Fleisch, um wirklich zart zu sein und quasi von selbst auseinander zu fallen (Pulled Pork halt) doch länger als die im Rezept angegebene Zeit im Ofen bleiben... und zwar locker 1 Stunde länger... gern auch 1,5 Stunden. Unser Fleisch hatte nicht 1 kg wie im Rezept angegeben, sondern 300 g mehr... ich glaube nicht, dass diese 300 g diese Abweichung ausmachen. Aber wie gesagt: nach der angegebenen Zeit war es einfach noch zu fest.

Der Geschmack war dagegen wirklich super! Das Rezept ist für 4-6 Personen und auch das passt. Wir haben mehrfach davon gegessen. Nachdem die Tortelloni weg waren, haben wir einfach Gnocchi dazu gekocht, mmmmh... 😋,

Es sind wirklich viele schöne Rezepte in diesem Buch, auch sehr abwechslungsreich und ich werde garantiert noch einige daraus kochen bzw. backen bzw. zubereiten. Es gibt nämlich auch verschiedenes Backwerk und Snacks und sogar Getränke.

Alles in allem ein tolles, 160 Seiten umfassendes Kochbuch für Fans von Film und Serie. Es ist total liebevoll gestaltet, wie ich finde, die Fotos sind einfach nur schön und witzig und die gesamte Aufmachung macht einfach Lust darauf, die Dinge darin nachzukochen und auszuprobieren. Zudem sind es keine überkandidelten Gerichte mit unaussprechlichen Zutaten sondern allesamt bodenständige Rezepte, deren Zutaten man ohnehin zu Hause hat oder einfach in jedem Supermarkt kaufen kann. Toll!

Von mir 4 von 5 möglichen Sternen 🌟🌟🌟🌟

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  • Rezeptideen
Veröffentlicht am 23.09.2019

Fesselnd und spannend und sehr unterhaltsam mit kleinem Wermutstropfen

Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel
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Der 2. Teil der Mitford-Sage rund um die 6 Schwestern dieser englischen Familie aus besseren Kreisen steht dem 1. Teil in keinster Weise nach. Natürlich sind die Geschichten nahezu frei erfunden, beruhen ...

Der 2. Teil der Mitford-Sage rund um die 6 Schwestern dieser englischen Familie aus besseren Kreisen steht dem 1. Teil in keinster Weise nach. Natürlich sind die Geschichten nahezu frei erfunden, beruhen jedoch auf Persönlichkeiten des wahren Lebens und sind daher - wie ich finde - einfach noch mal ein Stück interessanter als reine Fiktion.

Ich habe dieses Buch gewonnen bei Lovelybooks und sage HERZLICHEN DANK! Es kam genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich Freitag letzte Woche und am Samstag sind wir Richtung Genau in Urlaub gefahren: Kreuzfahrt über´s Mittelmeer... 1 Woche Zeit zum Erholen und natürlich auch zum Lesen. Daher bin ich natürlich mit dem Buch schon durch. Kunststück, war es doch wirklich lockerfluffig und superspannend geschrieben!

Pamela Mitford, eine der 6 Mitford-Schwestern, feiert ihren 18. Geburtstag. Eingeladen sind die Freunde ihrer älteren Schwester Nancy, allesamt Mitglieder der sogenannten Bright Young Things - junge Aristokraten und Mitglieder der feinen Gesellschaft. Es findet eine Schnitzeljagd statt und während dieser stirbt einer der Gäste - Adrian Curtis - durch einen Sturz vom Kirchturm des angrenzenden Friedhofs. Verdächtigt wird Dulcie, ein Dienstmädchen eines anderen Hauses, die mit Adrian offenbar ein Techtelmechtel und in Folge dessen am Todestag auch eine Auseinandersetzung mit ihm hatte.

>> Auf unseresgleichen fällt der Verdacht ja immer als Allererstes. <<
Dieser Satz geht Louisa, Kindermädchen im Hause Mitford, nicht mehr aus dem Kopf. Gesagt hat ihn eben jene Dulcie. Doch Louisa glaubt nicht, dass Dulcie eine Mörderin ist und hat es sich in den Kopf gesetzt, deren Unschuld zu beweisen. Hilfe bekommt sie von Guy, ihrem Freund, der auch schon in Band 1 eine wichtige Rolle spielte. Bei ihren Ermittlungen treffen sie auch auf die berühmt-berüchtigte Alice Diamond und ihre vierzig Diebinnen - eine Bande, die in den 1920er Jahren London unsicher machte.

Was haben diese jedoch mit dem Mord zu tun? Wer hat Adrian ermordet? Einer der Gäste auf Pamela´s Geburtstagsparty? Oder eine dunkler Geselle aus der Londoner Unterwelt? So nach und nach kommen Louisa und Guy dahinter und decken dabei das eine oder andere Geheimnis auf.
Ich mag dieses Buch! Es ist so wunderbar leicht und locker geschrieben, dass ich mich sofort mitten in den 1920er Jahren des damaligen Englands versetzt gefühlt habe. Ich liebe Serien wie Downtown Abbey und Das Haus am Eaton Place und mag die damalige Zeit in England sehr. Von daher: großer Pluspunkt für mich.

Auch finde ich es toll, dass man nahezu allen Charakteren aus dem 1. Teil wieder begegnet ist. Allen voran natürlich Guy und die auch "Muv" und "Farve"... die Mitford-Eltern.

Was mich ein klein wenig enttäuscht hat ist die Tatsache, dass Pamela, die Mitfordschwester, um die es hier auch lt. Klappentext vor allem gehen sollte, eher zu kurz kommt. Ich hatte die Vorstellung, dass jedes Buch dieser Reihe sich besonders einer der 6 Mitford-Schwestern annimmt. Im ersten Teil war das Nancy. So dachte ich also, dass jetzt im 2. Teil Pamela einen großen Part spielen wird. Was allerdings meinem Empfinden nach nicht so war. Schade irgendwie.

Das schmälterte mein Lesevergnügen aber nur ganz minimal. Ich war wirklich gefesselt und wollte nun auch endlich wissen, wer Adrian ermordet hat, vor allem aber auch WARUM und war einfach sehr gespannt, wie Louisa diesen "Fall" lösen wird und welche Erlebnisse sich ihr dabei in den Weg stellen werden.

Schön fand ich auch, wie die Autorin Louisa´s Selbstzweifel darstellt. Wie sie es schafft, dass ich mich in Louisa hineinversetzen konnte und quasi ihre Gefühle miterleben kann, die da u.a. sind: "soll das mein Leben gewesen sein? Dienstmädchen in einer Familie? Werde ich mein ganzes Leben lang fremdbestimmt zubringen? Niemals selbstständig sein? Niemals eine eigene Wohnung haben? Eigene Freunde? Abenteuer? Feiern? Tanzen?". Das war wie ich fand sehr schön mit eingebunden.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen ????... den 5. hätte ich vergeben, wenn Pamela in diesem Buch eine herausragendere Rolle gespielt hätte, was leider nicht der Fall war, wodurch meine Erwartungen daher nicht erfüllt wurden.