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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2019

Äußerst beeindruckend

Der Gesang der Flusskrebse
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Als ein angesehener Bewohner der Küstenstadt Barkley Cove stirbt, sind sich dessen Bewohner schnell einig: Das Marschmädchen hat Chase Andrews getötet. Kya Clark lebt sehr isoliert im Marschland, die Bewohner ...

Als ein angesehener Bewohner der Küstenstadt Barkley Cove stirbt, sind sich dessen Bewohner schnell einig: Das Marschmädchen hat Chase Andrews getötet. Kya Clark lebt sehr isoliert im Marschland, die Bewohner der Stadt wollen mit ihr nichts zu tun haben. Sumpfschlampe nennen sie sie, ohne sie überhaupt näher zu kennen. Doch Kya findet sich in der Natur bestens zurecht. In die Stadt geht sie nur gezielt, um ihre Vorräte aufzustocken. Hat sie etwas mit dem Mord zu tun?

Sehr einfühlsam und in einer bildhaften und poetischen Sprache erzählt die Autorin Delia Owens die Geschichte von Kya, die durch die Geschehnisse zu einer Ausgestoßenen der Gesellschaft wurde und völlig allein und einsam aufwuchs, ohne Unterstützung durch die Gemeinschaft. Ihren Kontakt zu den Stadtbewohnern beschränkte sie wegen der Sticheleien der Einwohner auf ein Minimum, bis auf ein farbiges Ehepaar, mit dem sich freundschaftliche Verhältnisse entwickelten. Die Geschichte ist sachlich und dennoch so eindringlich erzählt, dass sie mich noch lange beschäftigt hat. Sehr detailliert, aber niemals langweilig sind die Beschreibungen des Marschlandes mit ihrer Flora und Fauna: Sie schildern in lebendigen Farben Kyas Lebensraum und geben die passende Atmosphäre für die Geschichte ab. Kya wird so lebendig geschildert, dass der Leser sofort Sympathie für sie empfindet.

Das Buch erzählt nachhaltig eine Geschichte, die mir noch lange im Bewusstsein bleiben wird. Sehr gerne empfehle ich sie weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Mörderische Variante des täglich wiederkehrenden Murmeltieres

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Eine rauschende Ballnacht soll es werden, als Familie Hardcastle auf ihr Anwesen Blackheath einlädt. Doch die Hintergründe dazu sind bitter: Vor einigen Jahren wurde der Sohn des Hauses tot aufgefunden, ...

Eine rauschende Ballnacht soll es werden, als Familie Hardcastle auf ihr Anwesen Blackheath einlädt. Doch die Hintergründe dazu sind bitter: Vor einigen Jahren wurde der Sohn des Hauses tot aufgefunden, die Eltern gaben der Tochter die Schuld, die danach auf ein französisches Internat gebracht wurde. Nun soll ihre erzwungene Verlobung stattfinden, genau am Jahrestag des ermordeten Jungen. Doch der Abend endet mit dem Mord an ihr, inszeniert als Selbstmord. Aiden Bishop soll herausfinden, wer daran Schuld trägt, und dafür wiederholt sich in einer unendlichen Schleife immer wieder dieser Tag, den er täglich im Körper eines anderen Gastes verbringt. Erst wenn es ihm gelingt, den Mörder zu finden, wird sich diese Schleife auflösen und er kann in sein eigenes Leben zurück.

Der Autor Stuart Turton hat sich eine mörderische Variante des täglich wiederkehrenden Murmeltieres einfallen lassen. Indem Aiden Bishop immer wieder den Körper wechselt, kommen immer wieder neue Aspekte des Mordes ans Tageslicht. Dabei muss Bishop vorsichtig sein, wem er vertrauen kann, denn es gibt Gegner, die diese Auflösung mit allen Mitteln verhindern wollen. Das lässt eine düstere Atmosphäre entstehen und heizt die Spannung zusätzlich an. Sehr gelungen finde ich, wie die Personen ausgearbeitet wurden, so dass die Geschichte äußerst authentisch wirkt. Die Auflösung kommt äußerst überraschend, mit keinem Gedanken hätte ich diese erraten können, doch das passt zu diesem verschachtelten Buch, das mit jeder gelesenen Seite mehr fasziniert. Dennoch ist die Geschichte nicht ganz einfach zu lesen, so mancher wird davon vermutlich enttäuscht sein. Wer jedoch dabeibleibt, wird mit einer äußerst spannenden Variante eines Krimis im Gewand des täglich wiederkehrenden Murmeltieres beschenkt.

Mich hat das Buch gut fesseln und unterhalten können, deshalb empfehle ich es gerne weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Auf Mörderjagd im Urlaub

Das Grauen in dir
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Profilerin Andrea Thornton ist mit ihrer Familie in Urlaub auf der schottischen Insel Skye. Da bittet ein Polizist sie um Mithilfe bei einem Fall, der ihn schon seit Jahren umtreibt: Jedes Jahr wird ein ...

Profilerin Andrea Thornton ist mit ihrer Familie in Urlaub auf der schottischen Insel Skye. Da bittet ein Polizist sie um Mithilfe bei einem Fall, der ihn schon seit Jahren umtreibt: Jedes Jahr wird ein Junge im Teenageralter vergewaltigt, nun schon seit 13 Jahren. Zwei der Jungs überlebten, die anderen hat der Vergewaltiger ermordet. Andrea ist sehr schnell dazu bereit und erstellt kurzerhand ein Täterprofil, das schnell zu einer Festnahme führt. Doch der Täter ist gerissen, so schnell will er sich nicht geschlagen geben…

Es ist jedesmal von neuem faszinierend, wenn Andrea aus den vorliegenden Informationen und einigen wenigen gezielten Fragen ein Täterprofil ausarbeitet, das in kürzester Zeit zum Auffinden des Täters führt. Auch diesmal ist das sehr gelungen dargestellt, der Fall wirkt insgesamt äußerst realistisch, sowohl von der Ermittlertätigkeit her wie auch vom Privatleben der Profilerin, das auch in diesem Band eine Rolle spielt. Spannend ist es, sich mit Andrea auf die Suche nach wichtigen Hinweisen zu begeben. Auch für gefährliche Momente ist gut gesorgt in diesem Band. Bedingt durch den Urlaub der Protagonistin werden beim Lesen Urlaubsgefühle wach, wenn die schottische Landschaft in das Geschehen mit eingebunden wird.

Diese interessante Verquickung von Urlaubsgefühlen und spannendem Thriller hat mir sehr gut gefallen, deshalb muss ich das Buch, besser aber die gesamte Reihe unbedingt weiter empfehlen und vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Das Mittelalter spannend erklärt

Geheimnisvolle Welt des Mittelalters
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Das Leben im Mittelalter – viele Kinder haben schon etwas davon gehört: von Ritterturnieren und Burgfräuleins, von stolzen Burgen und Festungen, von den Wikingern, die sich auf Raubzüge auf das Meer begeben ...

Das Leben im Mittelalter – viele Kinder haben schon etwas davon gehört: von Ritterturnieren und Burgfräuleins, von stolzen Burgen und Festungen, von den Wikingern, die sich auf Raubzüge auf das Meer begeben haben. Dieses Buch gibt einen umfassenden und gleichzeitig kindgerechten Einblick in eine Zeit, die in vielem so ganz anders ist als unser heutiges Leben.

Viele Themen aus dem Mittelalter werden aufgegriffen: das Leben in der Stadt und auf dem Land, mit vielen Facetten, die Kinder interessieren wie z.B. welche Kleidung getragen wurde, ob Kinder zur Schule gingen, wie eine Kathedrale gebaut wurde und noch vieles mehr. Der Text wird ergänzt durch Fotos und vor allem durch Illustrationen, die teilweise wie Wimmelbilder erscheinen, man kann vieles darauf entdecken. Die Informationen der Autorin finden sich gut in den Bildern wieder. Das Verhältnis zwischen Text und Illustrationen ist gut ausgewogen und lädt dazu ein, sich in das Buch zu vertiefen. Zum Schluss des Buches gibt es einen Teil zum Ausprobieren, es gibt Anleitungen zum Fladenbrot backen, Stoffe färben und einen Lederbeutel basteln. Das kindliche Interesse wird zunächst gut gestillt, das Buch kann aber auch gut als Gesprächsaufhänger verwendet werden, um weitere Informationen von den Erwachsenen einzufordern.

Dieses informative und schön aufgemachte Buch gibt für Kinder ab 8 Jahren einen guten Einblick in das Mittelalter mit einem verständlichen Text und üppigen Illustrationen, die zum Lesen und Betrachten einladen. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe begeisterte 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Unbedingt empfehlenswert!

Erziehen ohne Schimpfen
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Wer Kinder erzieht, wird sich immer wieder beim Schimpfen ertappen. Und sich hinterher fragen, ob das wirklich nicht anders geht. Die Autorin Nicola Schmidt bietet Hilfe genau in den Situationen, wenn ...

Wer Kinder erzieht, wird sich immer wieder beim Schimpfen ertappen. Und sich hinterher fragen, ob das wirklich nicht anders geht. Die Autorin Nicola Schmidt bietet Hilfe genau in den Situationen, wenn Eltern glauben, es gäbe keine andere Möglichkeit mehr. Sie hilft, aus der Schimpf-Falle herauszukommen.

Was habe ich schon nach Ideen gesucht, wie ich selbst aus der Schimpf-Falle herausfinde! Dieses Buch ist für mich wirklich hilfreich, es gibt neue Ideen und Anstöße, so dass jeder seinen eigenen Weg finden kann, um ohne Schimpfen und in einem konstruktiven Miteinander umzugehen. Nicola Schmidt erklärt die Hintergründe dazu: Was in solchen Situationen passiert, warum Eltern ausrasten, warum wir eigentlich gar nicht gerne schimpfen möchten, dass es zur Kindererziehung „ein ganzes Dorf“ braucht und eine Kleinfamilie damit eigentlich überfordert ist, und sie zeigt auf, wie Kinder sich fühlen und reagieren, wenn sie beschimpft werden. Sie zeigt aber auch auf, welche Möglichkeiten es gibt, aus einer belasteten Situation wieder herauszufinden, bietet Alternativen zum Schimpfen und vergisst dabei nicht, dass es allen Beteiligten gut gehen muss. Einzelne Situationen werden beispielhaft dargestellt, wobei klar ist, dass Kinder mitbestimmen, aber nicht die Bestimmer sind. Das Buch bietet den theoretischen Hintergrund und ist auf die Praxis zugeschnitten.

Dieser Ratgeber wird für mich immer bereit liegen zum Nachschlagen, Drin-rum-Schmökern, Neue-Ideen-holen und Alte-gute-Ideen-wiederaufleben-lassen. Man kann gar nicht alles auf einmal verarbeiten, bei jedem Durchblättern holt man sich neue Anstöße zur Veränderung. Dafür vergebe ich begeisterte 5 von 5 Sternen und empfehle das Buch unbedingt weiter.