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Veröffentlicht am 29.10.2019

Wichtiges Thema - scheitert für mich an der Umsetzung.

Wir sind das Klima!
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Hoffnung, Erwartungen und Vorfreude waren bei diesem Buch sehr groß - und fielen mit jeden Kapitel mehr in sich zusammen.

Die grundsätzliche Idee dieses Buches ist so wichtig und muss viel mehr und deutlicher ...

Hoffnung, Erwartungen und Vorfreude waren bei diesem Buch sehr groß - und fielen mit jeden Kapitel mehr in sich zusammen.

Die grundsätzliche Idee dieses Buches ist so wichtig und muss viel mehr und deutlicher an- und ausgesprochen werden. In aller Kürze wird hier die These vorgestellt, dass es enorme gemeinschaftliche positive Auswirkungen auf das Klima hätte, wenn alle Menschen vegan leben würden (oder zumindest zu 2/3 vegan - keine Tierprodukte vor dem Abendessen). Ja klar, da sind viele andere Faktoren wie Emmissionen und Industrieverschmutzungen, ganz zu schweigen von Politikern, die zu wenig einwirken oder gar nicht erst "glauben" - aber darum geht es in diesem Buch nicht.

Dieses Buch richtet sich an Menschen, die sagen "Ja, was kann ich als einzelne Person schon ausrichten, das macht doch keinen Unterschied." Und vielleicht recycelt diese Person auch schon. Oder fährt weniger mit dem Auto. Oder nutzt nur noch die Öffis. Und auch wenn das alles sehr lobenswert ist, brungt es in der Summe nicht viel. Und: Nicht jeder Mensch kann z.B. komplett aufs Auto verzichten.

Die Änderung der Ernährung aller hingegen würde eine gewaltige Auswirkung haben. Und jeder könnte theoretisch sofort damit anfangen. Darum geht es in diesem Buch. Leider schafft es das Buch nicht, seine Botschaft klar, deutlich und mitreißend rüberzubringen - es kratzt nur hier und da an der Oberfläche.

Und ich bin ein großer Fan von Foers Argumentation. Ich habesie so freudig erwartet und wollte dieses Buch so sehr ins Herz schließen. Denn mir selbst fehlt so oft der ökologische Faktor bei so vielen Diskussionen um Veganismus. Nicht falsch verstehen: Ethische Gründe, vergan zu leben, sind richtig und wichtig, keine Frage. Trotzdem geht der ökologische Aspekt zu oft unter, und wenn man sich den Zustand unseres Planeten anschaut, darf dieser Aspekt nicht so ins Hintertreffen geraten. Ich war also willens und bereits, Foer zuzujubeln. Und das Buch fing auch ganz stark an, endete aber in... Gleichgültigkeit. Was ist passiert?

Teil 1: Foer nimmt sich viel Zeit, seine Idee zu erläutern. Er baut ganz sachte ein schönes Narrativ auf, ein sehr langes Eröffnungsplädoyer, wie ein gewaltiger Essay. Mir hat das sehr gut gefallen. Foer nutzt verschiedene Beispiele von Individuuen, die zusammen für "das große Ganze" arbeiten und bedrohliche Situationen durch diese Gemeinschaftsleistung (nicht nur, sondern auch) überwinden. Er stellt die Unterschiede in der Begrifflichkeit von glauben vs. wissen dar und dass es am Ende gar nicht (nur) zählt, ob du etwas weißt oder nicht - es ist der Glaube, der dich zur Tat schreiten lässt. Die Beispiele reichen von geschitlichen bis sehr persönlichen, von Überblick bis Introspektive, er springt hin und her und baut seine Argumentation sehr langsam auf. Erst kurz vor Ende verwebt alle Stränge zusammen und präsentiert die tiefliegende Intention des Buchs. Mir hat diese Herangehensweise sehr gefallen.

Teil 2: Ein paar Seiten mit konkreten Fakten. 3-5 Fakten pro Seite, thematisch sortiert, es geht um Klimawandel, Massentierhaltung und die gegenseitige Beeinflussung. Für mich persönlich nichts Neues, aber mir gefiel der deutliche Kontrast zwischen dem langen, eher philosophischen Teil 1 und der krassen "in your face"-Darstellung der Fakten. Ich war wach und bereit, weiter geht's!

Teil 3: Hier kam die Narrative für mich ins Schlingern. Vom Stil her Teil 1 sehr ähnlich, viele Beispiele wurden erneut aufgegriffen. Allerdings hatte dieser Teil einen anderen Blickwinkel, es war mehr ein konkreter Handlungsaufruf. Mir war dieser allerdings zu zahm. Hinzu kommt, dass die stilistische Wiederholung den Effekt von Teil 1 im Nachhinein etwas beliebiger gemacht hat - schade.

Teil 4: Ist ein langes Interview von Foer mit sich selbst/seiner Seele. Da hat er mich komplett mit verloren. Foers großes Problem ist, dass er selbst große Probleme damit hat, komplett vegan zu leben, auch wenn er das selbst als beste Lösung anerkennt. Aber er schafft es nicht, seine Gelüste nach einem Burger hier oder Milch da sind zu stark und er gibt nach. Das erwähnt er an verschiedenen Stellen im Buch, diese Zerissenheit/Heuchelei, versucht sie zu erklären, sich zu rechtfertigen. Teil 4 beinhaltet in erster Linie dieses inneren Konflikt. Und auch wenn das alles sehr offen und ehrlich ist, schwächt es seine eigene Rolle als Autor und öffnet möglichen Kritikern Tür und Tor für Fragen wie: "Warum sollte ich deinem Rat folgen, wenn du dich selbst nicht daran hälst?" Hier fehlte mir Motivation, Optimismus, Anreiz. Stattdessen fühlte ich mich, als würde mir der Autor seine Sünden und Gelüste beichten, aber wer bin ich, um ihm Absolution zu erteilen, und warum sollte ich das tun? Das hat mich sehr ratlos zurückgelassen.

Teil 5: Das Finale, aber anstatt nun endlich zum Punkt zu kommen und alles zusammenzuführen, gibt es wieder ein Kapitel wie eine Mischung aus den Teilen 1 und 3: gleicher Stil, gleiche Beispiele, mehr Familienangelegenheiten plus ein sehr persönlicher Brief von Foer an seine Kinder (fragt er sie auch nach Absolution?) und dann war das Buch einfach zu Ende. Kein Schlussstatement, kein Fazit.

Es gibt einen sehr umfangreichen Anhang mit Quellenangaben und Bibliografie, aber es ist nicht leicht, die Quellen zuzuordnen, da der Haupttext selbst keine Fußnoten beinhaltet. Lesende müssen also nach der betreffenden Textstelle suchen. Kann man machen, ist aber umständliche - hier hätte ich mir besseren Service gewünscht. Vor dem eigentlichen Anhang gibt es noch einen längeren Appendix mit Fakten zur Massentierhaltung. Sowas habe ich im Haupttext vermisst (auch wenn sich Foer in diesem Appendix zu sehr auf verschiedene Interpretationsformen der Studien versteift als mit den Ergebnissen an sich zu arbeiten).

Ein anderes aktuelle Buch zum Thema ist "Die unbewohnbare Erde" von David Wallace-Wells - geschrieben, nachdem ein gleichnamiger Essay im New York Magazine quasi durch die Decke ging. Foer zitiert diesen Essay, und ein bisschen hatte ich das Gefühl als wollte er versuchen, es Wallace-Wells gleichzutun: Einen starken Essay schreiben und ein Buch drumrum stricken. Und nun, hätte Foer nur den Essay (Teil 1) geschrieben, vielleicht noch mit den Fakten aus Teil 2 zum Unterfüttern - es hätte für mich richtig gut funktioniert als starkes, bewegendes, einnehmendes Schriftstück. Als repitives Buch das außer dem Eröffnungsteil kaum neue Einblicke bietet, hat es für mich leider nicht funktioniert. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Foer der Klimabewegung damit einen Gefallen getan hat, sei es, im Bestreben den Klimawandel zu bekämpfen oder die Themen Veganismus und/oder bewusster(e) Ernährung zu verbreiten..

Schließlich verweist Foer einige Male auf Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit". Er lobt die generelle Botschaft des Film, kritisiert ihn aber in zwei Punkten: Erstens, dass er den Faktor Ernährung/Massentierhaltung überhaupt nicht mit einbezieht - diese Lücke schließt Foers Buch (naja, teilweise...). Zweitens kritisiert er das Ende des Films, die Aufforderungen seien zu weiche, zu uninspiriert, zu wenig: "Sprich mit einen Eltern" oder "Schreib deiner zuständigen politischen Vertretung" usw. - mag sich alles richtig anfühlen, wird dir ein gutes Gefühl geben, aber wird aber kaum was bringen. Und ziemlich genau so geht es mir auch mir Foers Buch. Ich bin wirklich ratlos und erstaunt wie wenig mich dieses Buch inspiriert hat.

Ich kann es leider nicht bedingunglos empfehlen, so sehr ich mir das auch gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Schade!

Kintsugi
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Ach, schade. Da habe ich mir deutlich mehr von versprochen, dass ich mehr drin bin, mehr mitleide, mehr "dabei bin". Aber dieses Buch wollte mich irgendwie nicht richtig mitnehmen. Da war diese kühle Distanz, ...

Ach, schade. Da habe ich mir deutlich mehr von versprochen, dass ich mehr drin bin, mehr mitleide, mehr "dabei bin". Aber dieses Buch wollte mich irgendwie nicht richtig mitnehmen. Da war diese kühle Distanz, die immer zwischen uns stand.

Kintsugi ist es "kleines" Buch, begrenzt in Sachen Raum und handelnder Charaktere. Ein Kammerspiel in einem Haus an einem See in der Uckermark, mit vier Menschen, die einander seit 20 Jahren zugewandt sind und sich in- und auswendig kennen. Denken sie zumindest. Doch weder Max und Reik, das hausbesitzende schwule Paar, noch Reiks bester Freund Tonio oder seine Tochter Pega - von Beginn an von dem Trio quasi co-aufgezogen - sind so ganz ehrlich. Nicht gegenüber den anderen, aber auch nicht immer gegenüber sich selbst. Und so kommen sie dann doch ans Tageslicht, die verborgenen Dinge, die den Dynamiken der Gruppe ganz neue Richtungen verleihen.

Das hörte sich alles ganz toll an, und ging auch gut los. Ich war voll und ganz bereit, mich komplett auf die vier einzulassen. Aber ich kam einfach nicht richtig ran. Die Charaktere blieben mir fremd, sie haben keine Gefühle in mir ausgelöst - und das ist es, was ich von Büchern erwarte. Die Dynamiken zwischen den Figuren, ihre Bewegungen zueinander hin und wieder weg - ich stand am Rande und habe es zur Kenntnis genommen. Mehr leider nicht.

Stilistisch war das größtenteils okay, grob untereilt ist das Buch in vier große Kapitel, in denen jede Figur abwechselnd einen langen Monolog halten darf. Diese geben Einblicke in Vergangenes und die daraus entstandenen Konsequenzen. Hier und da wurde mir etwas zu viel ausgeholt, die Charaktere erschienen mir dann zu weit weg. Zwar waren sie auch in diesen Szenen fast nie allein, dann aber doch - Interaktion findet nur wenig statt, die Handlung spielt sich auf einer tieferen, inneren, sehr intimen Ebene ab - und eben da bin ich nicht richtig rangekommen.

Die psychische Erkrankung eines Charakters wurde etwas - für mich - zu stark metaphorisch behandelt. Was mich persönlich überfordert hat, waren die Stilbrüche zwischen den großen Kapiteln. Als eine Art Bindeglied wird eine kürzere Szene in Form eines Theaterstücks dargestellt. Plötzlich reden alle vier durcheinander, es herrscht regen Treiben, Aktivität überall - das war mir zu plötzlich zu viel - als ob plötzlich die Linse aufgerissen wird, mir die Totale bunt und grell entgegen springt und ich keine Sonnenbrille dabei habe.

Schließlich hatte mir das letzte Kapitel zu sehr etwas von "Kreis schließen". Der Titel, "Kintsugi", bedeutet die Kunst, zerbrochene Teeschalen mit Goldlack zu reparieren. Und Brüche, wieder Zusammengekittetes usw. waren auch der rote Faden. Da hätte ich mir am Ende noch etwas mehr Bruch gewünscht - so ergab sich eine Kette, in der Charakter 1 Charakter 2 beleuchtete usw., bis das letzte Kapitel den "Schlussbogen" spannte. Ich hatte gehofft, dass es genau so nicht kommt, das war mir zu "rund".

Abgesehen davon liest sich die Geschichte sich sehr gefällig, und ich bin mir sicher, dass andere Menschen daran sicher mehr Freude haben werden als ich. Ich kann auch nicht sagen, dass es mir überhaupt nicht gefallen hat - es hat mich nur nicht besonders angesprochen und leider zu kalt gelassen.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Nicht, was ich erwartet habe.

Im Schatten des Schleiers
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Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Anhand des Klappentextes und des Untertitels (Mein Kampf für ein Leben in Freiheit. Wie ich Folter und Verfolgung im Iran entkam) hatte ich eine ...

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Anhand des Klappentextes und des Untertitels (Mein Kampf für ein Leben in Freiheit. Wie ich Folter und Verfolgung im Iran entkam) hatte ich eine eindringliche Geschichte über Folter und Flucht erwartet. Stattdessen erzählt Maryam vor allem ihre Lebens- und religiöse Erweckungsgeschichte, die zwar auch mit sehr viel Dramatik aufwarten kann, aber nicht dem entspricht, was ich mir hier erhofft hatte.

Maryam wächst im Iran auf und schildert eindringlich das unterdrückte Leben der Frauen dort (Verschleierung, Zwangsehe usw). Als Frau und Angehörige einer Minderheit hat sie es doppelt schwer: Sie und ihre Familie müssen stets mit willkürlichen Kontrollen oder gar Verhaftungen rechnen, so ziemlich jeder außerhalb der Familie bespitzelt jeden, eine eigene Meinung oder Willen ist Frauen sowieso untersagt. Diese Gängelungen werden im Buch anhand zahlreicher Ereignisse nachvollziehbar und nachhaltig beschrieben.

Dann, langsam, macht sich das zweite, vielmehr das eigentliche, Thema des Buches breit: Glaube, und zwar in verschiedenster Form. Natürlich kommt die "Hausreligion", der Islam, im Alltag oft zu Wort. Einem sehr beträchtlichen Teil der Geschichte wird Raum für alten persischen (Aber)Glauben/Magie eingeräumt, als Maryam Geschäfte mit einer Doanevis (eine Art Hexe) beginnt. Die Thematik war nicht grunsätzlich uninteressant, da für mich neu, nahm aber im Gegensatz zu anderen Themen zu viel Raum ein, ohne dass ersichtlich wurde, warum (außer als Betonung einer Art "Glaubensvielfalt").

Maryam kommt schließlich mit Christen in Kontakt, ist fasziniert von der für sie neuen (und verbotenen) Religion und schließt sich ihr schließlich an - was sie und ihre Familie letztendlich zur Flucht zwingt. Die wird dann, für meinen Geschmack, relativ knapp und unausführlich abgehandelt.

Sprachlich ist das hier kein großer Wurf, entsprechend flott las sich das Buch weg. Aber das erwartet man bei so einer "wahren Geschichte"-Nacherzählung ja gar nicht, zumal sie durch einen Übersetzer verschriftlicht wurde.

Inhaltlich, naja: Wer sich für religiöse Themen, Konversionsgeschichten und Lobgesänge auf das Christentum interessiert, dürfte an diesem Buch Gefallen finden. Mir war es von allen drei Dingen zuviel.

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Veröffentlicht am 14.05.2019

Leider nicht ganz so durchgängig gut und interessant wie erhofft.

Hannover
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Einige Kapitel waren schön ausführlich und spannend, wie etwa alles, was Ereignisse behandelt, die in den letzten +/- zehn, 15 Jahren passiert sind. Da war ich selbst auch "am Zahn der Zeit" und habe einiges ...

Einige Kapitel waren schön ausführlich und spannend, wie etwa alles, was Ereignisse behandelt, die in den letzten +/- zehn, 15 Jahren passiert sind. Da war ich selbst auch "am Zahn der Zeit" und habe einiges mitbekommen bzw. in der Erinnerung - die jeweiligen Ereignisse und/oder die mediale Resonanz darauf (Stichworte Schröder, Wulff, Maschmeyer usw). Sehr interessant fand ich auch das Kapitel über Ernst Albrecht, da habe ich noch viel Neues erfahren. Eher öde hingegen - abgesehen vom Einstieg bzw. Überblick - fand ich die Passagen über Spiegel, Stern, Veröffentlichungen zum Reichstagsbrand und die entsprechenden Verstrickungen - da war ich zu weit weg und der Autor hat mich irgendwo zwischendurch verloren.

Ingesamt hat mir die dazugehörige Reportage des Autors ("Der Hannover-Komplex") besser gefallen, da sie intensiver (und vor allem) die Kapitel beleuchtet hat, die ich im Buch lieber mochte. Tipp daher: Bei Interesse an dem Thema Reportage schauen, wenn dann noch weiterer Bedarf besteht, das Buch nachlegen. Ein bisschen Wissen über Hannover bzw. die (politische) Geschichte der letzten zehn, 15 Jahre kann in beiden Fällen nur von Vorteil sein.

Veröffentlicht am 14.05.2019

diese Kombi hier war nicht so ganz meine

Nacktbadestrand
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Ich gebe zu, das Thema hat mich gereizt, denn es ist ja alles andere als alltäglich, dass eine betagte Frau (fast 80) ihr Sexualleben "wiederentdeckt" und dies unverblümt niederschreibt. An der Sache ist ...

Ich gebe zu, das Thema hat mich gereizt, denn es ist ja alles andere als alltäglich, dass eine betagte Frau (fast 80) ihr Sexualleben "wiederentdeckt" und dies unverblümt niederschreibt. An der Sache ist ja zunächst einmal nichts auszusetzen, im Gegenteil.

Mein Problem war eher, dass ich das Buch streckenweise zu langweilig fand - sobald der erste "Schock" (alte Frau hat Sex und auch noch Spaß dabei, herrje... ;P) überwunden und die Neuigkeit der wiederentdeckten Libido an zwei, drei Beispielen bzw. Beispielherren ausreichend erklärt war, war für mich irgendwie die Luft raus.

Und dann muss ich ganz ehrlich gestehen, dass ich das Thema doch befremdlicher fand, als ich es mir selbst eingestehen möchte - was in meinem Fall vermutlich an der zu "dichten Nähe" zur Autorin lag. Ich meine, ich lese das durchaus als Autobiografie - das war schon sehr intim, dazu dann überall die Bilder von Frau Vavrik, ich weiß auch nicht, irgendwie war mir diese Mischung aus pornöser, tabubehafteter Sexbeichte mit eingestreuter Wohnzimmerbiografie ein wenig too much. Und das sagt die Frau, die sonst eigentlich lieber non fiction liest. Und auch gerne Erotica - aber diese Kombi hier war nicht so ganz meine. Komisch, aber besser kann ich es auch nicht erklären. Wie dem auch sei, ich freue mich für Frau Vavrik, denn besser zu spät als nie :)