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Veröffentlicht am 11.11.2019

Das Leben der Frida

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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„Als sie wenig später an ihrer Staffelei stand und die Buntheit des Lebens wiederzugeben versuchte, dessen Teil sie ab heute wieder war, da spürte sie reines Glück." [49]

Mit dem elften Band der Reihe ...

„Als sie wenig später an ihrer Staffelei stand und die Buntheit des Lebens wiederzugeben versuchte, dessen Teil sie ab heute wieder war, da spürte sie reines Glück." [49]

Mit dem elften Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" widmet sich die Autorin Caroline Bernard dem schicksalshaften Leben der Malerin des Leidens und nennt ihren Roman treffend: „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“.
Es ist ein Roman über eine starke, selbstbewusste Frau und ihre Beziehung zum mexikanischen Maler Diego Rivera. Vieles in Fridas Leben war nicht einfach. Schicksalsschläge zeichnen ihr Leben. Kinderlähmung, diverse andere Schicksalsschläge, wie zum Beispiel der Bus-Unfall - ihr Becken wird von einer Stahlstange durchbohrt – und häufige Operationen, konnten die willensstarke Frau nicht bezwingen.

"Ich bestehe bald nur noch aus Narben." [245]

Der Roman gibt einen guten Einblick in ein Leben, das durch Schmerz und Leid geprägt ist. Die ständigen körperlichen Schmerzen verarbeitete Frida in ihren zahlreichen Selbstportraits und Bildern – farbenfroh. Und somit gilt sie als bekannteste Malerin Lateinamerikas.
Bernards Werk lässt sich gut lesen. Flüssiger Schreibstil, viele interessante Informationen, welche gut verpackt wurden und dem Leser*innen ansprechend präsentiert werden, gewähren einen guten Einblick und zeigen ein bewegtes Leben.
Die Ereignisse sind gut recherchiert. Dies wird auch in dem Nachwort und in den Quellen gut belegt. Manches ist mir jedoch zu weichgespült, hilft aber dem Roman. Wer keine Autobiographie erwartet, kann darüber aber getrost hinwegsehen und wird mit einem Leseerlebnis über eine beeindruckende Persönlichkeit belohnt.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Abenteuer in Ninjago City

LEGO® NINJAGO® – Die Stärke der Ninja
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Wer kennt sie nicht, die Ninjas aus Ninjago City? In dem Buch "Die Stärke der Ninja" stürzt sich das Ninja-Team in spannende Abenteuer. Dabei ist Spaß garantiert und die kleinen Leserinnen sind in ihrem ...


Wer kennt sie nicht, die Ninjas aus Ninjago City? In dem Buch "Die Stärke der Ninja" stürzt sich das Ninja-Team in spannende Abenteuer. Dabei ist Spaß garantiert und die kleinen Leserinnen sind in ihrem Element.

Thematisch gliedert sich das Buch, für Erstleser aufgrund der großen Schrift und der angenehmen Geschichtenlänge bestens geeignet, in folgende Punkte:

Was du über die Ninja wissen solltest – Ein kleine Einführung, für den Fall, dass man aus unerfindlichem Grund nicht über die aktuellen Geschehnisse im Bilde ist.

Den drei abgeschlossenen und altersgerechten Abenteuern:
Höhlenkatastrophe – mit Cole, dem schwarzen Ninja der Erde
Karaoke-Blues - mit Jay, dem blauen Ninja des Blitzes
Eine offene Rechnung - mit Nya, der Tüftlerin, Ninja des Wassers

Und einem Glossar, das alles wichtige noch einmal kurz und prägnant zusammenfast.

Das Verhältnis aus Text zu Bildern ist gut gewählt. Die zahlreichen Illustrationen unterstützen bzw. motivieren und inspirieren die kleinen Leser
innen. Der Schreibstil ist gut und somit verständlich für Kinder. Die Abenteuer haben eine gut gewählte Länge und überfordern Erstleser auch nicht. Lego Fans kommen voll auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Leben und Tod und die Grausamkeit dahinter

Dunkle Botschaft: Thriller
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„Tief in seinem Herzen glühte die Sehnsucht nach Zuneigung. Vielleicht war ja nicht alles verloren. Vielleicht gab es Hoffnung, und alles würde gut werden.“ [44]

Diesmal ist es wahrlich eine „dunkle Botschaft“, ...

„Tief in seinem Herzen glühte die Sehnsucht nach Zuneigung. Vielleicht war ja nicht alles verloren. Vielleicht gab es Hoffnung, und alles würde gut werden.“ [44]

Diesmal ist es wahrlich eine „dunkle Botschaft“, welche es zu lösen gilt. Und ehe es sich die Protogonisten, Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler, versehen, stehen sie mitten in einem verzwickten Fall, der beiden einiges abverlangt.

Auch wenn Julia ‚nur‘ Rechtsmedizinerin ist, lässt die Autorin Catherine Shepherd sie in diesem Thriller den einen oder anderen Alleingang unternehmen. Das ist auch gut so. Dadurch steigt die Spannung und die Ermittlungen werden befeuert. Akribisch geht es zur Sache. Die Informationen werden Stück für Stück zusammengesetzt. Aber der Täter ist der Polizei immer ein Stück voraus. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Bereits nach dem Prolog weiß man, dass die Geschichte einen nicht atmen lässt. Man jagt durch das Buch, fiebert mit und rätselt, wer denn der Täter sein könnte. Lange tappt man im Dunkeln.

Der Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel treiben die Leser*innen immer weiter. Man kommt gar nicht dazu, das Buch aus der Hand zu legen und zu verschnaufen. Es ist spannend und, obwohl es schon der vierte Teil ist, auch für Neueinsteiger der Reihe "Julia Schwarz" bestens geeignet.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Wunderschön

Stadt am Meer
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Man kann zurecht sagen, dass „Stadt am Meer“ von Joanne Schwartz und Sydney Smith für den deutschen Jugendliteraturpreis 2019 nominiert war.
Es ist ein Bilderbuch, welches durch seine Sprache, teils poetisch ...

Man kann zurecht sagen, dass „Stadt am Meer“ von Joanne Schwartz und Sydney Smith für den deutschen Jugendliteraturpreis 2019 nominiert war.
Es ist ein Bilderbuch, welches durch seine Sprache, teils poetisch und seine wunderschönen Bilder, besticht. Dabei transportieren die Bilder gekonnt die Emotionen. Über der Erde ist es hell, das Meer glitzert und auch eine kaputte Schaukel kann die Lebensfreude der Kinder nicht bremsen. Dagegen sind die Bilder unter Tage sehr bedrückend, dunkel, gefährlich.
Zeitlich spielt die Geschichte in den 1950er- Jahren, also zu einer Zeit, in der es noch üblich war die Familientradition Bergmann zu werden, fortzuführen.
Erzählt wird aus der Sicht eines Jungen - „bei uns ist das nämlich so…“ -, dem Sohn eines Bergmanns. Es handelt von einem ganz normalen Tagesablauf einer Familie. Während der Sohn den Sommertag – mit Blick auf das Meer – genießen kann, schuftet sein Vater unter der Erde. Jedoch ist die Kindheit relativ früh vorbei. Das weiß auch der Sohn, der in seinen Träumen einerseits an die hellen, langen Sommertage denkt, auf der anderen Seite an die finsteren Stollen im Bergwerk. Denn er weiß, dass er eines Tages selbst an der Reihe ist. Somit wiederholt sich dieser Tagesablauf, bis der Junge in die Fußstapfen seines Vaters tritt.

Fazit: Für Kinder ab 5 Jahren bestens geeignet, mit informativen Anmerkungen der Autorin für die Vorleser.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Eine perfekte Welt?

Scythe – Die Hüter des Todes
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„Was zum Teufel sind wir? Wir können doch nicht sein, was wir eigentlich sein sollten.“ [458]

Wie ist es eigentlich in einer perfekten Welt zu leben, in der es weder Krankheiten, Armut oder Tod gibt? ...

„Was zum Teufel sind wir? Wir können doch nicht sein, was wir eigentlich sein sollten.“ [458]

Wie ist es eigentlich in einer perfekten Welt zu leben, in der es weder Krankheiten, Armut oder Tod gibt? Ist das wirklich perfekt? Citra und Rowan, die beiden Protagonisten in dem Roman „Scythe – Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman, werden auf eine harte Probe in dieser anscheinend ach so perfekten Welt gestellt. Denn ganz ohne Tod, funktioniert das System auch nicht.
Beide sollen zum Scythe ausgebildet werden, also denjenigen, die über Leben und Tod entscheiden, gegen ihren Willen und jetzt kommt das große aber: Es wird nur einer zum Scythe ausgewählt. Der andere ist somit zum Tode verurteilt. Damit das Ganze auch richtig spannend wird, muss der frisch gebackene Scythe den anderen nachlesen, also unter die Erde bringen.
Was mir persönlich in diesem Buch aus dem Fischer Verlag besonders gefällt, sind die kleinen Denkanstöße aus den Tagebucheinträgen, die oft philosophisch daher kommen. Wenn jeder in einer perfekten Welt seiner Berufung nachgehen kann und auch mit Leidenschaft dabei ist, darf dann ein Scythe auch mit Leidenschaft töten? Ganz werden die Gedanken nie ausgeführt, das würde wahrscheinlich auch den Rahmen des Buches sprengen.
Der Roman liest sich flüssig, bietet eine interessante Handlung. Shusterman erzeugt ein spannendes Bild der Zukunft, welches auf den ersten Blick verheißungsvoll und auf der anderen Seite sehr verstörend ist.
„Scythe – Die Hüter des Todes“ ist Teil 1 der Trilogie. Obwohl das Ende nicht ganz überraschend kommt, so wartet es jedoch mit einem schönen Cliffhanger auf. Man darf gespannt sein wie es im zweiten Teil weiter geht.