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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2019

Durchweg gute Unterhaltung

Moses und das Mädchen im Koffer
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Eigentlich sollte es für Stefan Moses und seine Lebensgefährtin Juliane ein entspannter Nachmittag auf ihrem Segelschiff werden. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, auch ...

Eigentlich sollte es für Stefan Moses und seine Lebensgefährtin Juliane ein entspannter Nachmittag auf ihrem Segelschiff werden. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, auch ein Anruf von Bonnekamp, Moses’ Chef, zwingt die beiden dazu gleich wieder umzukehren. Nicht weit vom Hafen an einem Strandabschnitt wurde ein großer Koffer angespült und dessen Inhalt ist graunhaft, denn die Leiche eines Mädchens im Teenageralter, herausgeputzt wie eine Puppe, befindet sich darin. Wer ist das Mädchen? Warum musste sie sterben? Moses und seine Kollegin Helwig beginnnen, zu ermitteln.
Meine Meinung
Mit Moses und das Mädchen im Koffer erscheint bereits der zweite Band der Hamburg Krimi Reihe rund um den Ermittler Stefan Moses aus der Feder von Ortwin Ramadan. Schon mit dem ersten Band Moses und das Schiff der Toten, konnte mich Ramadan sehr gut unterhalten und dementsprechend neugierig war ich auf den nächsten Teil der Reihe. Die Bücher lassen sich im Grunde auch unabhängig voneinander lesen, auch wenn es im Leben der Ermittler natürlich Entwicklungen gibt, bleiben diese hier in einem angemessenen Rahmen, so dass auch Quereinsteiger keine inhaltlichen Probleme mit der Story bekommen.
Der Einstieg ist gleich spannend, denn wir treffen hier auf ein Entführungsopfer und man spürt schon hier, dass die Gefahr, in der das Mädchen schwebt, enorm ist.
Dabei liest sich das Buch locker und flüssig und Ramadan verliert sich nicht in kleinste Details oder unnötige Ausschmückungen, was für einen spannenden Handlungsverlauf sorgt. Moses steht vor einem Fall, der ihm durchweg ungewöhnlich vorkommt, dabei tappt der erfahrene Ermittler durchaus für eine Weile im Dunkeln. Erfahrenerer Krimileser oder Vielleser in diesem Bereich könnten zwar vom psychologischen Hintergrund her durchaus Ahnungen bekommen, wohin die Reise führt, doch Ramadan packt hier einige Überraschungen mit ein. Ich fühlte mich mit diesem Buch rundum gut unterhalten.
Erzählt wird die Story aus zwei Perspektiven, zum einen beobachtet der Leser Moses bei seinen Ermittlungen, zum anderen bekommen wir die Sicht des entführten Mädchens. Gerade letztere Perspektive “mag” ich in Spannungsromanen immer ganz besonders, sorgen sie doch dafür, dass man hier mitleiden und mithoffen kann. Auch hier brachten das eine Menge Spannung und Abwechslung mit in den Krimi. In diesem Fall weiß man als Leser dann auch noch ein kleines bisschen mehr über den Täter, so dass man den Ermittlern zumindest einen Tick weit voraus ist.
Stefan Moses ist ein sehr interessanter Protagonist, über den ich gerne mehr erfahren würde. Selbst kam er einst als kleiner Junge mit einem Containerschiff nach Deutschland, wo er adoptiert wurde. Bis heute quälen ihn Alpträume, von denen er selbst nicht genau sagen kann, woher sie kommen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, ob sich da im Laufe der Reihe mehr aufklären wird.
Die weiteren Figuren bleiben im Gegensatz zu Moses eher blass, bzw. bekommen soweit ein klares Bild, wie es für die Handlung notwendig ist. Dadurch sticht hier aber vor allem Moses deutlich hervor.
Mein Fazit
Ein gelungener Krimi, der für gute Unterhaltung sorgt. Vor allem die Perspektive des entführten Mädchens sorgte für Spannung. Zwar hatte ich hin und wieder Ideen wohin mich die Ermittlungen führen werden, doch es gab auch hier immer wieder mal Überraschungen. Moses ist mir sehr sympathisch und ich bin durchaus neugierig auf weitere Fälle des Ermittlers.

Veröffentlicht am 30.10.2019

„Kastanienmann, komm herein”

Der Kastanienmann
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Naia Thulin und ihr neuer Partner Mark Hess, der bei Europol in Ungnade fiel und nun zur Mordkommission in Kopenhagen versetzt wurde, werden zu einem grausigen Leichenfund auf einem Spielplatz gerufen. ...

Naia Thulin und ihr neuer Partner Mark Hess, der bei Europol in Ungnade fiel und nun zur Mordkommission in Kopenhagen versetzt wurde, werden zu einem grausigen Leichenfund auf einem Spielplatz gerufen. Eine junge Frau wurde grausam misshandelt und getötet und die einzige Spur: eine kleines Kastanienmännchen. Die beiden Ermittler stehen vor einem Rätsel, was sich noch mehr vergrößert, als man auf einer der Kastanien einen Fingerabdruck findet. Der Abdruck passt zur Tochter einer Politikerin, Rosa Hartung, die ermordet wurde, doch eigentlich ist der Mord aufgeklärt und der Täter sitzt im Gefängnis. Aber wie kommt der Fingerabdruck auf die Figur? Und dann taucht das nächste Kastanienmännchen auf.
Meine Meinung
Ein düsteres Cover passend zum Inhalt und ein spannender Klappentext machen neugieirg auf diesen Thriller. Schon der Einstieg mit einem sehr grausigen Prolog liest sich absolut spannend und fesselte mich schnell an das Buch. Der Schreibstil des Autors Søren Sveistrup ist leicht und gut verständlich, dabei aber recht schonungslos, denn die Taten werden manches Mal mit, für mich, passendem Maß an Details beschrieben. Damit ist es vielleicht nicht unbedingt für die zartbesaiteten Leser geeignet, aber doch schon sehr intensiv, denn man leidet hier schon sehr mit.
Der Thriller ist im großen und ganzen sehr spannend, nur hin und wieder ein wenig zu ausschweifend erzählt. Trotzdem ließen sich die über 600 Seiten in einem Rutsch weglesen. Die Taten sind wirklich grauenhaft und man bekommt im Prolog zwar einen kleinen Hinweis und kann sich so nach und nach auch zusammenreimen, warum der Täter so handelt, doch wer letzten Endes dahinter steckt, bleibt im Verborgenen. Man hat hier also beim Lesen genügend Zeit, mitzurätseln und Theorien aufzustellen, darf sich aber immer wieder aufs Neue überraschen lassen. Dabei tun sich hier so manch menschliche Abgründe auf, die den Leser betroffen machen.
Erzählt wird hier aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich aus der Sicht der beiden Ermittler Thulin und Hess, aber auch aus der Sicht der Politikerin Hartung. Somit bekommt man ein gewisses Maß an Überblick, aber hält auch einen gewissen Abstand.
Thulin bleibt mir in diesem Buch noch ein wenig fremd, auch wenn ich so ein bisschen aus ihrem privaten Leben erfahren habe. Mark Hess ist ein sehr direkter Mensch, der gerne aus dem Bauch heraus handelt und über ganz viel Intuition und Gespür verfügt. Mit der Politikerin Rosa Hartung und mit ihrem Mann konnte ich als Mutter sehr gut mitempfinden. Alles in allem bleiben die Charaktere recht oberflächlich, was ich aber bei einem Thriller, bei dem die Spannung im Vordergrund steht, nicht weiter schlimm finde.
Mein Fazit
Ein Thriller, der trotz seines Umfangs, zu unterhalten weiß und auch wenn es hin und wieder etwas langatmig wurde, ist es auf keinen Fall langweilig. Im Mittelpunkt stehen die grausigen Taten und wer dahinter steckt, bleibt bis zur Auflösung ein Rätsel. Das Motiv wurde mir zwar schon recht schnell klar, doch trotzdem liest sich das Buch so spannend wie eine Folge Criminal Minds im TV anzuschauen ist. Genau das richtige Buch für gute Unterhaltung an einem verregneten Herbsttag.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Typisches Fantasyszenario und doch eine geniale Geschichte

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Catherine, die Prinzessin von Brigant, soll Prinz Tzsayn von Pitoria heiraten, um die beiden eher feindlich gesinnten Königreiche zu einen. Zumindest glaubt Catherine, dass genau das der Plan ist, den ...

Catherine, die Prinzessin von Brigant, soll Prinz Tzsayn von Pitoria heiraten, um die beiden eher feindlich gesinnten Königreiche zu einen. Zumindest glaubt Catherine, dass genau das der Plan ist, den ihr Vater, König Aloysius, schmiedet. In Brigant herrscht ein strenges Männerregime und Catherine hat es alles andere als leicht. Wie schön sind da die Ausritte gemeinsam mit ihrem Leibwächter Ambrose, zumal ihr Herz auch ein wenig schneller schlägt, wenn sie ihn nur sieht. Doch all das sind nur Träume, die nicht nur ihr Vater, sondern auch ihr Bruder Boris mit allen Mitteln vereiteln wollen. Catherine bleibt nichts anderes übrig, als sich dem Willen zu beugen und plötzlich beginnen sich die Ereignisse rund um Catherine zu überschlagen.
Meine Meinung
Das Cover ist ein absoluter Eyecatcher, das mich auf den ersten Blick neugierig auf das Buch gemacht hat.
Schon beim Einstieg konnte mich die Autorin fesseln und mitreißen und auch wenn es da schon ein wenig brutaler wurde, so fand ich, dass genau das auch die Zeit, in der die Geschichte spielen soll, lebendig und glaubhaft wird. Sally Green erzählt leicht und flüssig die Geschichte von Brigant und Pitoria und deren Bewohner. Zwar braucht man vor allem zu Beginn noch ein wenig Aufmerksamkeit, um die Personen zuordnen zu können, doch auch das gibt sich, je mehr man in der Geschichte abtaucht.
Ja, ich gebe zu, dass der Grundstein der Geschichte ein geradezu typisches Szenario der derzeitigen High Fantasy wiedergibt, doch trotzdem konnte mich die Geschichte begeistern und für sich gewinnen. Weite Teile der Geschichte lesen sich aber einfach nur spannend und nur ab und an gab es kleinere Längen. Die ein oder andere Szene konnte ich dann auch vorausahnen, wodurch dann auch einfach diese Längen entstanden. Doch das ich einen Roman von über 500 Seiten an zwei Abende verschlungen habe, spricht dann wieder absolut für dieses Buch.
Das Worldbuilding mutet mittelalterlich an, wobei sich die Welten von Brigant und Pitoria völlig voneinander unterscheiden. Herrschen in Brigant noch die Männer mit strenger Hand, sieht man das alles in Pitoria gelassener. Im großen und ganzen trifft man hier wenig auf Fabelwesen, doch es gibt Dämonen und diese haben eine Eigenschaft, die besonders im Mittelpunkt steht. Mehr möchte ich da allerdings an dieser Stelle nicht verraten.
Sally Green erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und man lernt dabei die unterschiedlichsten Charaktere kennen. Das sorgt nicht nur für einen guten Überblick sondern auch für das Gefühl einer gewissen Verbundenheit mit den einzelnen Protagonisten.
Da wäre Prinzessin Catherine, in deren Rolle ich mich von der ersten Seite an einfühlen konnte und ihre Handlungen, Gefühle und Auftreten absolut nachvollziehen konnte. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, die gerade in brenzligen Situationen ganz besondere Stärke findet. Ich mochte sie und habe absolut mit ihr mitgefühlt und gezittert.
Doch neben Catherine stehen auch noch viele, absolut spannende Personen mit im Mittelpunkt, sei es Edyon aus Pitoria, der uneheliche Sohn eines Königs und ein Dieb oder die kleine Dämonenjägerin Tash, die mich mit ihrer Art begeistern konnte. Alles in allem sorgten die Charaktere für das nötige Mitfühlen und brachten viel Spannung und Abwechslung in die Geschichte. Mir hat die Charakterzeichnung wirklich unheimlich gut gefallen und jeder von ihnen wurde in meiner Vorstellung lebendig.
Mein Fazit
Auch wenn es ein recht typisches Grundgerüst in dieser Geschichte gibt, das mich die ein oder andere Handlung vorausahnen ließ, brachte mir der erste Band der Kingdoms of Smoke Reihe wirklich gute Unterhaltung. Gerade die unterschiedlichen Charaktere, die man mal mehr, mal weniger mochte, gaben ein lebendiges und authentisches Bild. Durch das offene Ende fieber ich dem zweiten Teil, der im März des nächsten Jahres erscheinen wird, absolut entgegen. Gelunge Fantasy, die ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Konnte mich überraschen

Die Liebe des Schwarzmagiers
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Schon länger sind Diana und der Magier John ein Paar. Mit seinen Zaubershows fasziniert John sein Publikum und niemand ahnt, wie seine Tricks wirklich funktionieren, denn John ist in Wahrheit ein echter ...

Schon länger sind Diana und der Magier John ein Paar. Mit seinen Zaubershows fasziniert John sein Publikum und niemand ahnt, wie seine Tricks wirklich funktionieren, denn John ist in Wahrheit ein echter Magier, genauer sogar ein Schwarzmagier. Er stammt aus einer längst vergangenen Zeit, in der er mehr als gefürchtet ist und unsere Welt kann er nur durch ein Portal betreten. Alles scheint in bester Ordnung, bis John eines Tages Daniel bei Diana trifft. Dieser ist ein alter Freund Dianas, doch John sieht rot und tötet ihn. Diana ist schockiert und will nichts mehr von John wissen, so dass er zurück in seine Welt kehrt. Doch dann geschieht etwas, mit dem auch Diana nicht gerechnet hat und auch sie reist zurück ins Mittelalter und plötzlich sind die Bedrohungen, die sie erwarten, von ganz anderer Art.
Meine Meinung
Ich muss ja sagen, dass mich hier zunächst der Titel etwas abschreckte, doch wer eine Liebesgeschichte dahinter erwartet, der liegt definitiv falsch, auch wenn Johns Liebe zu Diana eine zentrale Rolle spielt, erzählt Beatrice Regen hier noch so viel mehr. Das düstere Cover passt da schon richtig gut zum Inhalt der Geschichte und machte mich dann doch neugierig.
Der Einstieg zog sich für mich ein wenig in die Länge, da mir die ein oder andere Situation zu ausführlich erzählt wurde. Doch je weiter die Geschichte fortging, desto mehr Schwung nahm sie auf. Beatrice Regen erzählt flüssig und mit klaren Worten und entführt den Leser in düstere, brutalere Zeiten. Was mir hier richtig gut gefallen hat, ist, dass die Autorin hier nichts beschönigt, nichts romantisiert. Die Zeiten waren grausam und hart und gewisse Foltermethoden werden hier sehr deutlich geschildert. Wer da zarter besaitet ist, sollte sich darauf auf jeden Fall einstellen.
Die Handlungsschauplätze wechseln ab zwischen unserer Welt und die Welt des Schwarzmagiers. Diese Welt, die der des Mittelalters gleicht, wurde sehr lebendig und intensiv geschildert. Ich fühlte mich hier direkt gemeinsam mit Diana in Johns Welt versetzt, denn die Bilder, die man erhält, bewirken ein detailreiches Kopfkino.
Die Geschichte beginnt noch recht ruhig, wir erleben John und Diana in unserer Welt und erfahren mehr darüber, wie es sein muss, mit einem Magier zusammenzuleben. Doch die Spannung steigert sich immer mehr und wir dürfen hier mit manch einer überraschenden Wengung rechnen.
Erzählt wird hier aus verschiedenen Perspektiven, bei denen zunächst Diana im Mittelpunkt steht. Später wechseln die Ansichten zwischen John und Diana und der Leser bleibt dadurch sehr dicht am Geschehen.
Diana machte es mir nicht immer leicht, sie wirklich zu mögen. Sie war mal anstrengend, mal zickig und doch hatte sie auch ihre hilfsbereiten Seiten. Gut fand ich, dass sie nicht das zarte und naive Pflänzchen ist, trotzdem ist sie eine Figur, zu der ich Abstand wahren konnte. Auch John war kein leichter Charakter und doch mochte ich ihn auf seine Weise. Seine Liebe zu Diana ist schon etwas besonderes und auch wenn er alles andere als harmlos ist, fand ich ihn einfach besonders. Diese Gegensätzlichkeit der Charaktere fand ich richtig gut ausgearbeitet und zeigen deutlich, dass niemand nur schwarz oder weiß ist, sondern voller Facetten steckt. Neben den beiden Protagonisten spielen noch einige weitere Charaktere wichtige Rollen. Auch hier fand ich die Ausarbeitung der Personen gelungen, denn niemand ist wirklich vorhersehbar und so manch einer sorgte für Überraschungen.
Mein Fazit
Ein spannendes Debüt, bei dem ich in eine düstere und brutale Vergangenheit entführt wurde und die dadurch nur umso lebendiger und realistischer wirkte. Beschönigt wird hier nichts und auch wenn ich keine Probleme mit blutigen Szenen habe, musste ich doch so manches Mal schlucken. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, nur hin und wieder gab es Szenen, die mir ein wenig zu ausschweifend wurden. Liebe Beatrice, dein Debüt ist wirklich gelungen und ich bin gespannt, in welche Welten du uns Leser noch entführen wirst.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Konnte mich überraschen 

Mein Herz und deine Krone
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Der Einstieg der Geschichte beginnt eigentlich mit dem Ende, denn Bex steht gleich zu Beginn kurz vor ihrer Hochzeit mit Nick und während sie auf ihre Hochzeit wartet, geht sie in Gedanken noch einmal ...

Der Einstieg der Geschichte beginnt eigentlich mit dem Ende, denn Bex steht gleich zu Beginn kurz vor ihrer Hochzeit mit Nick und während sie auf ihre Hochzeit wartet, geht sie in Gedanken noch einmal ihre gemeinsame Zeit mit Nick durch. Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass ich anhand des Klappentextes gar nicht ahnte, dass es hier Parallelen zu den wirklichen Royales gibt, bzw. das diese Geschichte auf die wahre Geschichte der Royales basiert. So stellte ich das dann erst beim Lesen fest, dass es so einige Gemeinsamkeiten zwischen den fiktiven Charakteren und der wirklichen Charaktere gibt. Allerdings bin ich jetzt niemand, der viel über das wahre Leben des englischen Königshauses weiß und somit brachten mich bestimmte Parallelen durchaus zum Schmunzeln, wenn es sich z. B. um Bekanntes wie das Verhalten des jüngeren Prinzen handelt. Alles andere kann und möchte ich hier gar nicht beurteilen, da ich darüber einfach nichts weiß.

Die Geschichte wird mit einem flüssigen und leichten Schreibstil erzählt, wobei es hier auch die ein oder andere Länge gab. So verfolgte man als Leser einmal zu oft gemeinsame Filmabende oder es wurde einfach zu detailliert beschrieben, trotzdem lässt sich das Buch sehr schnell weglesen, da es einfach sehr einfach und nicht gestelzt erzählt wird. Da ich hier auch keinerlei Erwartungen hatte, konnte mich das Buch durchaus gut unterhalten.

Ich weiß nicht, ob es dem Buch mehr Spannung gegeben hätte, wenn der Prolog nicht wäre, aber da es ja nun auch die Parallelen zu den wahren Royals gibt, ist es für mich so durchaus vertretbar, da man ja hier den Eindruck hat, das Bex ihr gemeinsames Leben mit Nick reflektiert und wie es im wahren Leben endete, weiß dann auch jemand, der das Leben des britischen Königshauses nicht verfolgt. Die Geschichte beinhaltet dann auch einfach alle Höhen und Tiefen des Paares, Zeiten von Freude und Spaß, aber auch Zeiten voller Verlust und Trauer. Das alles war für mich durchaus nachvollziehbar und gelungen dargestellt.

Die ganze Geschichte wird aus der Sicht Rebeccas, in der Ich-Form, geschildert und so erlebt der Leser gleich aus erster Hand die komplette Gefühlswelt der jungen Frau. Auf mich wirkte es alles authentisch und nachvollziehbar und ich konnte mich doch zum großen Teil in die Protagonistin hineinversetzen. Tatsächlich bewundere ich auch ein wenig den Mut, wie Bex hier zu ihrer großen Liebe steht, denn ich weiß nicht, ob ich persönlich diese Kraft, die man aufbringen muss, wenn man ständig im Rampenlicht der Presse und somit der Öffentlichkeit steht, hätte. 

Bex als Protagonistin war mir durchaus sympathisch, ein bodenständiger junger Mensch, der hier in eine Welt geworfen wird, die ein normal Sterblicher wohl nie zu Gesicht bekommt. Sie muss so manch eine Kritik der Öffentlichkeit aushalten und auch den Druck der königlichen Familie und diese ist sehr hart. Nick ist hier ein wenig der Spielball der Königlichen, aber es ist schon recht realistisch dargestellt und nicht eine rosarot gefärbte Märchenwelt, man merkt recht gut, in welchem Zwiespalt er steckt. Die Nebencharaktere bekommen hier ihre Rollen und konnten mich durchaus überzeugen.