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Veröffentlicht am 14.11.2019

EXTENDED love (Ella & Jared) - eine wundervolle Liebesgeschichte

Extended love
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„Was hat sich geändert?“
„Du, Ella. Du bist hier aufgetaucht und hast meinem Leben einen neuen Sinn gegeben.“

Der dritte Teil der Reihe und somit die Geschichte von Ella und Jared war mein Lieblingsteil ...

„Was hat sich geändert?“
„Du, Ella. Du bist hier aufgetaucht und hast meinem Leben einen neuen Sinn gegeben.“

Der dritte Teil der Reihe und somit die Geschichte von Ella und Jared war mein Lieblingsteil aus der EXTENDED-Reihe.
Ich habe die ersten beiden Teile der Reihe, EXTENDED trust (Charlotte & Trenton) und EXTENDED hope (Hayley & Aaron) bereits vorab gelesen und würde persönlich diese Reihenfolge auch jedem empfehlen, da man die Hauptprotagonisten des dritten Bandes bereits in den vorherigen Bänden etwas kennenlernen kann. Jedoch kann dieses Buch auch unabhängig von den anderen beiden Büchern gelesen werden.
Das Cover, ist wie bei den vorherigen Bänden einfach wunderschön gestaltet und passt natürlich auch traumhaft in das Gesamtbild. Wobei ich auch hier sagen muss, dass die gewählte Farbe des dritten Bandes mein Favorit in der Reihe darstellt.
Das Buch ist, wie auch seine Vorgänger, abwechselnd aus der Sicht von Ella und Jared geschrieben, so dass man während des Verlaufs der Geschichte die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten unglaublich gut nachvollziehen kann. Der Schreibstil ist unglaublich leicht und locker, ich als Leser konnte wirklich in die Geschichte eintauchen und habe jede Seite nur so durchgeflogen (vielleicht habe ich das Buch an einem Tage durchgelesen, vielleicht).
Aber nun zu den beiden Protogonisten in diesem Buch – Ella und Jared.
Ella, welche ich im ersten Band schon unglaublich sympathisch fand (& wo ich mich so gefreut habe, dass sie ihre „eigene“ Geschichte bekommt), obwohl man sie ja tatsächlich eher oberflächlich kennenlernt. Dies ändert sich sofort zu Beginn des Buches, da das erste Kapitel aus Ellas Sicht geschrieben ist und man von der Autorin sofort in Ellas Geschichte geworfen wird. Ella verkörpert für mich eine unglaublich starke Frau, die für ihre Träume und Ziele kämpft und sich auch durch (zahlreiche) Rückschläge nicht unterkriegen lässt. Es ist unglaublich bemerkenswert mit welch einer Leidenschaft diese junge Frau bei der Sache ist. Die Autorin schafft es meiner Meinung nach, dass man sich als Leser der Geschichte super mit Ella identifizieren kann.
Nun zu Jared. In den vorherigen beiden Bänden wird er als Womanizer dargestellt und es ist bereits von Anfang an bekannt, dass er als Fellow in Extended arbeitet, trotzdem muss ich gestehen, dass mir dieser Typ schon in den ersten beiden Bänden unglaublich gut gefallen hat. Auch hier habe ich mich unglaublich gefreut als ich erfahren habe, dass er der Hauptprotagonist des dritten Bades wird. Schon nach wenigen Seiten habe ich Jared noch mehr in mein Herz geschlossen als er bereits war. Auch hier ist es der Autorin wunderbar gelungen, einen wirklich authentischen und für den Leser greifbaren Charakter zu erschaffen.
Ich finde, dass in diesem Buch besonders gelungen ist, dass eine Liebesgeschichte auch ohne übertriebenes künstliches Drama auskommt, denn dies kann man lange in der Geschichte von Ella und Jared suchen. Natürlich verläuft auch ihre Liebesgeschichte nicht reibungslos perfekt, jedoch sind die Probleme, vor die die junge Liebe gestellt wird, meiner Meinung nach realistisch, authentisch und nachvollziehbar.
Auch die Nebencharakter sind alle unglaublich einzigartig und toll. Natürlich habe ich mich beim Lesen gefreut ein paar altbekannte Geschichte „wiederzusehen“, besonders Trenton (auch wenn ich mich persönlich über etwas mehr Hayley und Aaron gefreut hätte), aber auch die neu eingeführten Nebencharaktere sind alle so liebevoll gestaltete, dass man die meisten einfach sofort ins Herz schließen muss. Die einzigen Charaktere, mit denen ich bis zum Ende absolut nicht warm geworden bin, sind die Eltern von Ella und Trenton und da ich sehr stark davon ausgehe, dass die auch die absolute Intention der Autorin war, kann ich sie hierfür nur loben.
Jetzt kommen wir zu den wenigen Punkten, die ich nicht hundertprozentig gelungen fand und warum ich nicht fünf Sterne, sondern „nur“ vier Sterne für dieses Buch vergeben habe.
In einigen Moment ging mir die Geschichte einfach zu schnell voran. Besonders das „Problem“, welches Jared seit Jahren belastet und weshalb er sogar jahrelang in Therapie ist, scheint sich durch Ella nahezu von einer zur nächsten Sekunde in Luft aufzulösen. Und auch wenn man sofort die Verbindung von den beiden spüren kann, scheint mir auch Ella sich nach ihrer katastrophalen Trennung fast ein Ticken zu schnell in eine neue Liebe zu stürzen. Auch finde ich es unglaublich wie Ella mit dem Job von Jared umgeht, da ich ehrlichgesagt so meine Probleme als Freundin mit seiner Berufswahl und somit leider auch mit seiner Vergangenheit hätte, dennoch konnte ich Ellas Gedankengänge dahingehend gut verstehen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich sowohl das Buch EXTENDED love (Ella & Jared) als auch die vorherigen Bände EXTENDED trust (Charlotte & Trenton) und EXTENDED hope (Hayley & Aaron) jedem nur wärmsten ans Herz legen kann. Also los Leute, lest die Bücher!

Veröffentlicht am 15.10.2023

leider für mich kein „one of a kind“-Buch, obwohl das Potential da war

One Of Six - Verrat
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"Sexy, spannend, geheimnisvoll" - zwar ehrlicherweise nicht die Wörter, mit denen ich mich selbst beschreiben würde, aber eindeutig Wörter, mit denen ich ein potenzielles Highlightbuch beschreiben würde. ...

"Sexy, spannend, geheimnisvoll" - zwar ehrlicherweise nicht die Wörter, mit denen ich mich selbst beschreiben würde, aber eindeutig Wörter, mit denen ich ein potenzielles Highlightbuch beschreiben würde. Und One Of Six – Verrat von Kim Nina Ocker hätte definitiv das Potential gehabt ein Jahreshighlight 2023 für mich zu werden; es leider jedoch nicht geschafft. Das ungenutzte Potential hinsichtlich der Charaktertiefe sowie der Liebesgeschichte zwischen Luca und Devan, sowie der teilweise verwirrenden Handlung, der es für mich ab einem gewissen Zeitpunkt auch eindeutig an Spannung gefehlt hat, sorgt dafür, dass es weder ein Jahres- noch ein Monatshighlight wurde, sondern eher gerade einmal ein Buch für Zwischendurch.

Bei One Of Six – Verrat handelt es sich um den ersten Band der One Of Six-Dilogie, welche dem Genre des NewAdult-Suspense zuzuordnen ist, aus der Feder der deutschen Autorin Kim Nina Ocker rund um verschiedene Studierende, welche an einem Auswahlverfahren für die Stelle eines Social-Media-Managers teilnehmen und währenddessen durch unerklärlich-mysteriöse Ereignisse die ein oder andere Überraschung erleben. Der finale zweite Band der One Of Six-Dilogie One Of Six – Vertrauen erscheint am 29. Februar 2024 und ist eine direkte Fortsetzung der Geschehnisse im ersten Band der Reihe. Das Ende des hier vorliegenden Buches ist relativ offen. Ich muss jedoch gestehen, dass das Ende nicht so schockierend-fesseln war, dass ich nun absolut unbedingt sofort den zweiten Band brauche. Es ist jedoch unabdingbar zunächst One Of Six – Verrat zu lesen und anschließend die (Liebes-)Geschichte von Luca und Devan mit One Of Six – Vertrauen zu beenden.

Mysteriös, schlicht und dennoch beeindruckend fesselnd und im Kopf bleibend - solche Gefühle hatte ich beim Betrachten eines Covers bisher selten bis gar nicht und dann kam das Cover von One Of Six - Verrat. Das Cover verrät inhaltlich zwar nicht zu viel über die Handlung und dennoch packt es einen und sorgt für eine Grundspannung. Für mich persönlich bilden die Cover der One Of Six-Reihe ein absolutes optisches Highlight und ich freue mich schon, wenn ich beide in meinem Bücherregal stehen habe. Neben der äußerlichen Gestaltung faszinieren mich auch die Innengestaltungsdetails, wie beispielsweise die Karte des Ortiz Grand Resorts, wodurch man sich immer gut orientieren kann und die Namen der (Neben-)Charaktere kennenlernen kann. Auch die weitere Liebe zum Detail lässt mein Herz höherschlagen, so ist der Prolog aus der "verschwommenen" Sicht des „One of Six“ geschrieben und ich mag es sehr, wie der Titel heimlich schon direkt aufgegriffen wurde oder wie sich die Schriftart im Prolog unterscheidet.
Der Schreibstil von Kim Nina Ocker ist wie gewohnt wunderschön, locker leicht und flüssig. Die gesamte Geschichte über hat mich dieser präzise und intensive Schreibstil begeistert. Auch die bildlichen Beschreibungen haben dafür gesorgt, dass ich mich mitten im Geschehen gefühlt habe anstatt als stille Beobachterin. Auch hat es Kim Nina Ocker meines Erachtens ganz wunderbar geschafft, dass der Schreibstil einzigartig bei jeder charakterlichen Ich-Perspektive ist.
Ich mochte den eher seichteren Einstieg nach dem spannungsgeladenen Prolog, der einem die Möglichkeit gibt, die Protagonisten kennenzulernen. Durch den Prolog und den kleineren Geschehnissen, während der ersten Kapitel ist man dennoch neugierig und es herrscht kontinuierlich eine hohe - im Hintergrund gefährlich lauernde - Spannung. Leider hat sich das für mich nicht durch die gesamte Geschichte gezogen. Irgendwann ist die Spannung für mich verloren gegangen. Die Geschichte hat sich ab da für mich gezogen und mich auch nicht mehr so wirklich fesseln können. Ich konnte das Buch irgendwie ohne Probleme aus der Hand legen und hatte auch nicht das drängende Bedürfnis weiterlesen zu müssen. Es wurde für mich zu viel hingenommen von den Protagonisten und zu wenige Fragen gestellt. Und auch waren mir nicht immer die Intentionen hinter den Handlungen von den verschiedenen Charakteren deutlich. Besonders die Nebencharaktere haben mir zudem zu wenig Charaktertiefe aufgewiesen und wirkte auf mich eher austauschbar. Für mich wirkte es während des Lesens zudem auch eher, dass die Protagonisten sexuelle Anziehung zueinander beziehungsweise sexuelles Interesse aneinander hatten, anstatt wirklich emotional tiefgehende, romantische Gefühl füreinander. Was für mich persönlich für die kürze Zeit, in der die Geschichte spielt, realistisch ist, aber nicht zum Genre und meinen Erwartung an die Liebesgeschichte gepasst hat. Weswegen ich hinsichtlich dieses Aspekts eher enttäuscht war. Die Geschehnisse am Ende haben sich gefühlt noch einmal sehr in die Länge gezogen und da ich durch die fehlende Spannung schon vorher ein wenig die Lust am Weiterverfolgen der Geschichte hatte, konnte mich auch das nicht packen.

abschließendes Fazit:
Bedauerlicherweise kann ich für One Of Six – Verrat von Kim Nina Ocker, den ersten Band der One Of Six-Dilogie, nur eine kleine Leseempfehlung aussprechen. Wenn man mit anderen Erwartungen an die mysteriöse NewAdult-Geschichte geht, könnte ich mir vorstellen, dass einem die Geschichte wirklich gefallen könnte. Mich konnte es nicht überzeugen. Für mich war es – trotz des vorhandenen Potentials dafür – keine „one of a kind“-Geschichte und ich bin mir noch unsicher, ob ich den weiterführenden Fortgang der (Liebes-)Gesichte um Luca und Devan im Folgeband lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 19.03.2023

Umsetzung ist genauso wichtig wie die Grundidee - und hier leider nicht ganz gelungen

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Ich habe einfach mit ein bisschen mehr gerechnet.
Mehr Spannung.
Mehr Nervenkitzel.
Mehr Handlung.
Mehr Gefühle.
Einfach mehr.

Bei Blut ist dicker als Tinte handelt es sich um den ersten Band der Master ...

Ich habe einfach mit ein bisschen mehr gerechnet.
Mehr Spannung.
Mehr Nervenkitzel.
Mehr Handlung.
Mehr Gefühle.
Einfach mehr.

Bei Blut ist dicker als Tinte handelt es sich um den ersten Band der Master Class Romantic-Suspense-Dilogie aus der Feder der deutschen Autorin Stefanie Hasse rund um Riley und den anderen angehenden Autorinnen und Autoren des Schreibwettbewerbs auf Masters‘ Castle. Der finale zweite Band der Master Class-Dilogie Mut kommt vor dem Fall erschien zeitgleich mit dem ersten Band und ist eine direkte Fortsetzung der Geschichte um Riley, Kilian und all den anderen Letterbattler des Schreibwettbewerbs auf Masters‘ Castle. Das Buch und die Geschichte endet dementsprechend mit einem Cliffhanger – dieser war zwar nicht wirklich vorhersehbar, aber ziemlich erwartbar – und ist somit nicht in sich abgeschlossen. Es ist also unabdingbar, zunächst Master Class: Blut ist dicker als Tinte zu lesen und anschließend die Geschichte mit Master Class: Mut kommt vor dem Fall zu beenden.

Ich liebe die Idee dieser Romantic-Suspense-Dilogie und das Genre im Allgemeinen. Ich bin von der ersten Sekunde, in der ich nur ein winziges bisschen von ihr gehört habe, dieser Idee komplett und unwiderruflich verfallen. Ich liebe das zusammenhängende Cover der Master Class-Dilogie, die ein Highlight in meinem Bücherregal darstellen, wobei sich mir bis zum Ende die Untertitel der Geschichten nicht ganz erschlossen haben. Während ich von den Farben her Blut ist dicker als Tinte (Band 1) etwas präferiere, mag ich von der Darstellung jedoch den zweiten Band Mut kommt vor dem Fall etwas mehr. Besonders die thematisch passende, sich durchziehende Schreibfeder und die im Hintergrund zu sehenden Details haben es mir persönlich sehr angetan.
Auch der Einstieg in die Geschichte hat mir unfassbar gut gefallen. Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist klar, flüssig und angenehm unkompliziert. Ich konnte der Geschichte zu jedem Zeitpunkt folgen und hatte dank der detaillierten Beschreibungen nahezu immer ein relativ konkretes Bild vor Augen. Jedoch war die Spannung für mich leider nicht so greifbar wie erhofft. Hier hätte das Setting der altertümlichen Masters‘ Castle meines Erachtens wesentlich mehr Potential gehabt als es am Ende gezeigt hat. Zwar wird der Protagonisten Riley von einer anonymen Person nachgestellt, jedoch kam bei mir kein Angstgefühl auf. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass irgendjemand in Gefahr schwebt. Das es brenzlig und heikel werden könnte. Auch wenn ich die Kapitel aus Sicht des unbekannten Autors als sehr einnehmend und grandios umgesetzt empfinde, hat dies nicht gereicht um ein Suchtgefühl für diese Geschichte bei mir entstehen zu lassen.
Mit der Protagonistin Riley bin ich bis zum letzten Wort nicht ganz warm geworden. Mir fehlte etwas. Ich kann gar nicht genau in Worte fassen, was es genau war, aber irgendwie fehlten mir Faktoren, die sie einzigartig machten. Ihr fehlten in meinen Augen wirklich Ecken und Kanten, sie war keineswegs perfekt, aber auch nicht einmalig anders. Irgendwie gewöhnlich. Irgendwie blass. Irgendwie austauschbar. Irgendwie nicht für mich. Besonders auch beim männlichen Protagonisten fehlte mir komplett die Tiefe und ich habe nach den 352 Seiten immer noch das Gefühl ihn kaum bis gar nicht zu kennen und lediglich auf sein attraktives Äußeres zu beschränken. Dies hatte auch zur Folge, dass ich die entstehenden Gefühle zwischen den beiden Protagonisten nicht so nachvollziehen und nachempfinden konnte. Dies wurde auch dahingehend noch unterstützt, dass alles die Liebesgeschichte betreffend doch sehr abrupt verlief, egal wie stimmig sie auch angefangen ist. Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht uneingeschränkt von sich überzeugen. Wo ich zu Beginn noch begeistert war, dass jeder Charakter allein durch den Humor schon so individuell und einzigartig zu sein schien und der Humor an sich genial war, blieben die Teilnehmenden des Schreibwettbewerbs dann doch etwas zu blass und zeichneten sich nahezu durch lediglich einen signifikanten Charakteraspekt aus. Auch die semi vorhandene Freundschaft zwischen den Charakteren war für mich nicht authentisch und nachvollziehbar. Hier erhoffe ich mir besonders im Folgeband einen stärkeren Fokus auf die Charaktere und deren Entwicklung, damit ich emotional mehr in die einzelnen Handlungsstränge integriert bin. Dennoch mochte ich die in Master Class: Blut ist dicker als Tinte erzählte Geschichte. Liebte die Grundidee sogar. Nur die tatsächliche Umsetzung hätte für mich gelungener sein können, aber diesbezüglich sind Geschmäcker ja zum Glück verschieden.

abschließendes Fazit:
Insgesamt hatte ich mit dem ersten Band der Master Class-Dilogie Blut ist dicker als Tinte wirklich angenehme Lesemomente, auch wenn die Geschichte im Großen und Ganzen etwas unter meinen Erwartungen und ihrem Potential blieb, sodass es lediglich eine Leseempfehlung mit kleinen Einschränkungen von mir gibt. Der Schreibstil ist flüssig und die Grundidee genial, jedoch hätten für mich die Charaktere etwas stärker ausgearbeitet sein können, die Spannung höher und um einiges packender und die Liebesgeschichte zwischen Riley und Kilian emotional involvierender.

Veröffentlicht am 19.03.2023

konnte mein Herz leider nicht gefangen halten…

Hold Me - New England School of Ballet
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Ich lese unfassbar gerne Second-Chance-Geschichten und wenn dann auch noch ein bisschen Enemies-to-Lovers, durch einen den Leserinnen und Lesern noch unbekannten Vorfall in der Vergangenheit reinkommt ...

Ich lese unfassbar gerne Second-Chance-Geschichten und wenn dann auch noch ein bisschen Enemies-to-Lovers, durch einen den Leserinnen und Lesern noch unbekannten Vorfall in der Vergangenheit reinkommt und das ganze an der berühmt berüchtigten New England School of Ballet spielt, dann hat die Geschichte in meinen Augen definitiv absolutes Highlightpotential!
Deswegen bin ich auch mit unfassbar hohen Erwartungen an die (Liebes-)Geschichte um Zoe und Jase gegangen. Die leider nicht ganz erfüllt wurden.
So schnell, wie die geschriebenen Worte mein Herz zunächst gefangen genommen haben, so schnell wurde es bedauerlicherweise auch wieder losgelassen.
Die in Hold Me erzählte (Liebes-)Geschichte von Zoe und Jase konnte mein Herz einfach nicht gefangen halten.


Bei Hold Me handelt es sich um den ersten Band der vierteiligen New England School of Ballet-Reihe geschrieben von der deutschen Autorin Anna Savas rund um verschiedene Studierende der New England School of Ballet. Zu der New England School of Ballet-Reihe gehören ebenfalls Stay Here (Erscheinungstermin: 30. Juni 2023), Shine Bright (Erscheinungstermin: 27. Oktober 2023) und Move On (Erscheinungstermin: 29. Februar 2024). Das Buch und die (Liebes-)Geschichte um Zoe und Jase ist jedoch in sich abgeschlossen. Es tauchen allerdings bereits teilweise die Protagonisten, zumeist andere Studierende der New England School of Ballet, aus den weiteren Folgebänden auf. Da die Geschichten zeitlich chronologisch aufeinanderfolgend erzählt werden, empfiehlt es sich die vierteilige NewAdult-Reihe mit Hold Me zu starten und anschließend die Geschichten um Rayne und Easton (Stay Here), Lia und Phoenix (Shine Bright) sowie Skye und Gabriel (Move On) zu lesen.

Traumhaft wunderschön. Ich kann meine vollkommene Liebe für die Cover der New England School of Ballet-Reihe nicht in Worte fassen, denn kein Wort würde dem meiner Meinung nach gerecht werden. Ich liebe jedes einzelne der Cover. Aber noch mehr liebe ich alle Cover zusammen. Der Farbverlauf. Die durchgehenden Ballarinaschnürsenkel. Die kontrastierende Schrift. Definitiv optische Highlights für das Bücherregal.
Und ein bisschen verliebt habe ich mich in das kleine Detail, dass die Handschriften von Zoe und Jase im Buch unterschiedlich sind. So ein kleines, eigentlich unwichtiges Detail, dass einfach dafür sorgt, dass ich das Äußere noch mehr liebe als sowieso schon.
Der wunderschön einnehmende und so sanft gefühlvolle Schreibstil hat mich gleich zu Beginn wieder vollkommen mitgerissen und begeistert. Ich bin absolut begeistert davon, dass man alleine an den Sätzen herauslesen kann, ob das Kapitel gerade aus der Sicht von Jase oder der Sicht von Zoe geschrieben ist. Die so passend gewählten Worte sorgten dafür, dass ich so unglaublich schnell in die Geschichte reingefunden habe und mich auf eine Weise mit den Charakteren verbunden gefühlt habe, wie es nur selten der Fall ist. Ich bin nach wenigen Sekunden komplett in der Geschichte versunken. Die einzelnen Worte haben mich Dinge fühlen lassen, die ich so schnell noch nicht erwartet hatte. Die Autorin hat es außergewöhnlicherweise geschafft, dass ich die Charaktere schon nach einer so kurzen Zeit so sehr ins Herz geschlossen habe. Ich konnte mich sehr mit Zoe identifizieren und ihre Gedanken nachvollziehen. Mit ihr fühlen. So sehr mit ihr fühlen; und schon im Prolog auch mit ihr leiden. So sehr! Dieses Gefühl blieb bei den in der Vergangenheit spielenden Teilen der Geschichte auch durchgehend erhalten, leider konnte meines Erachtens der in der Gegenwart spielende Teil diesbezüglich nicht mithalten. Es werden Entscheidungen getroffen und Handlungen durchgeführt, die ich aufgrund von den Geschehnissen in der Vergangenheit absolut nicht nachvollziehen konnte – und dies zieht sich dann leider bis zum Ende hin für mich durch. Teilweise wirkte das Verhalten, besonders von dramarelevanten Nebencharakteren, auf mich so klischeehaft künstlich konstruiert. Auch die im Buch enthaltenen spicy Szenen, haben für mich überhaupt nicht gepasst. Ein bisschen haben gerade die beiden Aspekte die Geschichte in der Gegenwart für mich kaputt gemacht. Und es hat mir das Herz gebrochen, weil ich die Geschichte so sehr lieben wollte.
Wenn ich die in Hold Me erzählte Geschichte in zwei Worten zusammenfassen müsste, dann wäre es wahrscheinlich sehr vorhersehbar. Für mich einfach zu vorhersehbar.
Und dabei messe ich NewAdult-Romance-Geschichte definitiv nicht mit dem gleichen Maßstäben wie Fantasy-Geschichten. Ich brauche keine überwältigenden Mengen an unvorhersehbaren Wendungen und schockierenden Plot Twists, aber, wenn ich nach weniger als 30 % der Geschichte wirklich nahezu alles vorhersagen konnte, führt dies doch dazu, dass die letzten 70 % der Geschichte so langatmig waren.
Da können dann auch nicht die wunderschönen Wörter, die so viel gefühlvolle Emotionen übertragen sollten, nichts mehr retten. Die Vorhersehbarkeit hat bei mir dann auch irgendwie eine emotionale Distanz zu den Charakteren geschaffen, so dass mein Herz die Charaktere ziemlich schnell losgelassen haben. So schnell, wie sie mein Herz gefangen genommen haben – mit den ersten Sätzen, den ersten Worten – so schnell haben sie mich dann auch wieder verloren. Ich habe nicht wirklich mitgefiebert, mitgelitten, mitgehofft. Bin am Ende nicht mehr verzweifelt und teilweise saß ich ehrlicherweise sogar verständnislos da, da ich einige Auflösungen absolut nicht nachvollziehen konnte.

abschließendes Fazit:
Für mich leider lediglich eine kleine, schwache Leseempfehlung, dabei hätte ich die Geschichte so gerne geliebt. Wollte sie so sehr lieben. Der Schreibstil von Anna Savas und die der Geschichte zugrundeliegende Idee hätten für mich das Potential zu einem Jahreshighlight gehabt, leider wurde dieses in meinen Augen nicht genutzt.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.09.2022

Geniale dystopische Welt, die durch Schwächen ihr Potential unausgeschöpft lässt

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Für mich schreibt Marie Graßhoff immer Geschichten, die mit einem unfassbaren Einfallsreichtum und einer unvorstellbaren und unerschöpflichen Fantasie fesseln und begeistern können. Eine absolut geniale ...

Für mich schreibt Marie Graßhoff immer Geschichten, die mit einem unfassbaren Einfallsreichtum und einer unvorstellbaren und unerschöpflichen Fantasie fesseln und begeistern können. Eine absolut geniale Grundidee, dass Menschen durch einen Meteoriteneinschlag teilweise verschiedene Cosmic Powers bekommen und im Laufe der Zeit immer mehr Spannungen zwischen den „Cosmics“ und den Menschen entstanden ist und nun ein Krieg auszubrechen droht. Schon allein diese Grundidee, das wunderschöne Cover und der Klappentext versprechen wieder einmal eine fantastische und unfassbar spannende Reise mit den Protagonisten zu werden.

Bei Spring Storm: Blühender Verrat handelt es sich um den ersten band der dystopischen Dilogie von Marie Graßhoff rund um Cora, eine junge Studentin an der Academy of Cosmic Powers, welche immer Glück hat, und andere Studierende an besagter Akademie. Der finale zweite Band der Spring Storm-Dilogie erscheint im Frühjahr 2023, wobei ein genauerer Erscheinungstermin noch nicht bekannt ist, und wird eine direkte Fortsetzung der Geschichte um Cora, King und all die anderen Studierenden der Academy of Cosmic Powers sein. Das Buch endet dementsprechend mit einem – für Maries Verhältnisse jedoch wirklich milden – Cliffhanger und ist nicht in sich abgeschlossen. Es ist somit nicht nur empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch unabdingbar, zunächst Spring Storm: Blühender Verrat zu lesen und anschließend die Geschichte mit dem noch titellosen Folgeband zu beenden.

Ich kenne Maries intensiven und gewaltigen Schreibstil schon aus der Neon Birds-Reihe, welche ich sehr gemocht habe, auch wenn mir das Ende absolut nicht zugesagt hat. Die danach erschienenen Bücher haben mir persönlich dann einfach nicht mehr zugesagt und ich war so froh, endlich wieder etwas von MarieGraßhoff lesen zu können, was ich von der Grundidee total genial fand. Und was soll ich sagen, Marie enttäuscht zunächst nicht. Ich wollte das Hörbuch nicht pausieren. Ich hörte beim Putzen, beim Autofahren, beim Spaziergehen und beim Einschlafen. Die Welt und die Charaktere haben mich nach minimal kurzem Anfangsschwierigkeiten sowas von gepackt, gefesselt und in ihre Welt mitgerissen. Ich bin ein riesengroßer Fan der Kapitelüberschriften und freute mich immer tierisch, wenn ein neues Kapitel anfing. Die erschaffene Welt mit dem System der Cosmic Powers ist so kreativ, fantastisch und atemberaubend detailreich ausgearbeitet. Ich bin sprachlos und überwältigt. Begeistert. Es ist actionreich und doch absolut nicht überladen, Ich finde manchmal - gerade in Phasen, wo viel Erklärungen vorhanden sind - ist es etwas langsam, aber gerade das sorgt glaube ich bei mir dafür, dass ich so sehr in die Welt abtauchen kann. Und ich finde es genial. wie wir als Leser:innen immer genau die richtige Menge an nötigen Informationen zum genau richtigen Zeitpunkt.
Einzig die Charaktere konnten mich vom ersten bis zum letzten Satz nicht ganz von sich überzeugen. Auch die verschiedenen Personen mit ihren ganzen Cosmic Powers, die zu den Charakterzügen der Charakter passen oder eben ganz gegensätzlich sind, mit Einfallsreichtum überzeugen und detaillierter ausgearbeitet sind, fehlte mir persönlich die emotionale Bindung zu den Figuren. Ein letzter Funke zum absoluten Highlight fehlte mir da noch, da ich dadurch auch irgendwie nicht so involviert in die Geschichte war, dass ich eigene Theorien überlegte, irgendwie fühlte ich mich ab und zu wie eine stille äußere Beobachterin.
Mit Cora bin ich von Kapitel zu Kapitel wärmer geworden. Besonders die intensiven und teilweise wirklich krassen Rückblicke in ihre Vergangenheit haben mir ihren Charakter noch einmal nähergebracht, so dass ich viele Gedanken, Gefühle und Handlungen besser verstehen konnte und sogar so weit gehen würde zu sagen, dass ich Cora als Charakter wirklich gern mochte. Ich finde es super schade, dass King in der gesamten Geschichte so wenige Kapitel und dann nur so kurze Kapitel aus ihrer Sicht bekommen hat. Dies hat dafür gesorgt, dass ich kaum eine Handlung oder ein Gefühl von ihr verstehen und nachvollziehen konnte. Hier hätte ich mir gerne mehr gewünscht, um besser in Kings Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen zu können und sie so möglicherweise besser verstehen zu können. So sorgten ihre für mich häufig sprunghafte Handlungen für Unverständnis und Unsympathie bei mir. Die Emotionen zwischen Cora und King gingen mir dann auch irgendwie viel zu schnell und ich konnte die plötzliche Anziehung absolut nicht nachvollziehen. Am meisten habe ich mein Herz in dieser Geschichte aber ehrlich gesagt an Fedir verloren und ich kann es kaum erwarten im Folgeband noch mehr von ihm zu lesen!
Zudem haben sich meiner Meinung nach auch ein paar unlogische Aspekte in die Geschichte geschlichen, welche das Lesevergnügen einfach gedämpft haben. Dinge, die einmal angesprochen wurden, dann aber einfach nicht weiter thematisiert wurden. Und wie so häufig verlief am Ende doch alles viel zu glatt, gerade nachdem die letzten Seiten mit zu viel dramatischer Action überhäuft wurden…

abschließendes Fazit
Eine unfassbar geniale Grundidee, die ein Potential ermöglicht, das meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Das dystopische Setting mit all seinen Facetten kann in jedem Punkt begeistern und überzeugen, die Charaktere leider nicht. Aufgrund der für mich fehlenden Emotionen und einem viel zu überladenen und abrupten Ende gibt es für Spring Storm: Blühender Verrat leider nur eine kleine Leseempfehlung. Nichtsdestotrotz werde ich wohl auch den zweiten Band lesen oder hören, da mich die Welt mit all ihren Cosmic Powers schon in ihren Bann gezogen hat.

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