Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2020

Tote ... soweit das Auge reicht ...

Todesreigen
0

Eine auffällige Selbstmordwelle reißt große Löcher in die Belegschaft der Polizei, was ist der Grund? Es ist eher ungewöhnlich, dass da kein dritter die Hand im Spiel haben soll. Sabine Nemez nimmt die ...

Eine auffällige Selbstmordwelle reißt große Löcher in die Belegschaft der Polizei, was ist der Grund? Es ist eher ungewöhnlich, dass da kein dritter die Hand im Spiel haben soll. Sabine Nemez nimmt die Ermittlungen auf und kommt einem längst verjährten Fall auf die Spur. Sie sucht die Hilfe ihres alten Freunds und Kollegen Profiler Maarten S. Sneijder, doch der verweigert die Zusammenarbeit und gibt sich seltsam bedeckt. Es muss mehr dahinterstecken. Als Sabine schließlich spurlos verschwindet, schaltet er sich doch ein …

Wie schon in den vergangenen Bänden fängt auch dieser vierte Teil gleich spannungsgeladen an. Es scheint schnell von Toten zu wimmeln, doch diesmal sind sie aus den eigenen Reihen. Sabine und Tina stolpern ein wenig planlos durch die Ermittlungen und scheinen bewusst im Dunkeln gehalten zu werden. Soweit so gut. Dann aber fängt das Buch sich ab der Hälfte an zu ziehen, um dann schließlich aber doch in einem schlüssigen Crescendo zu enden. Für mich ist dieser vierte Teil der bis jetzt schwächste Band und bekommt von mir deshalb diesmal nur dreieinhalb von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2020

Wenn alte Rechnungen zu begleichen sind ...

Das Nordseegrab
0

Fast jeder wird schon einmal von Theodor Storm gehört haben, zu dessen bekanntesten dichterischen Werken wohl „Der Schimmelreiter“ gehört. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass er neben seinen ...

Fast jeder wird schon einmal von Theodor Storm gehört haben, zu dessen bekanntesten dichterischen Werken wohl „Der Schimmelreiter“ gehört. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass er neben seinen dichterischen und musikalischen Aktivitäten auch eine Anwaltskanzlei betrieb. Er hatte zu Lebzeiten eine immerhin zehnköpfige Familie zu ernähren, das Geld dazu war sicher nicht nur mit der Kunst verdient. So ergab es sich dann wohl auch, dass der Zufall ihm den Schreiber Peter Söt in die Amtsstube spülte, der ihm bei der Aufklärung und Verteidigung verschiedener Fälle zur Hand gehen sollte. Als jedoch die erste Leiche auftaucht, spüren Beide, dass sich dahinter mehr als nur ein einfacher Mord verbirgt. Gemeinsam machen sie sich auf die Spurensuche und müssen mehr als einmal um ihr eigenes Leben bangen …
Soweit so gut, das hört sich spannend an. War es auch, bis der Autor sich im mittleren Drittel des Romans ein wenig zu verzetteln schien. Ich gebe zu, ich wusste streckenweise nicht mehr, wer gut und wer böse war und wer mit wem zusammenhing. Im letzten Drittel bekommt er jedoch wieder die Kurve um die Geschichte mit einer so stimmigen Aufklärung zu beenden, dass ich direkt Lust auf den nächsten Band bekommen habe. Was Herr Spreckelsen jedoch ganz großartig hingekriegt hat ist dem Leser die Stimmung der damaligen Zeit im abgelegenen Husum zu vermitteln. Ich fühlte mich fast zurückversetzt in die Mitte des 19. Jahrhunderts, in die dunklen Kneipen und das geheimnisvolle Moor. Auch hat es riesig Spaß gemacht Theodor Storm beim Sammeln seiner Geschichten, Gedichte und Lieder zuzuschauen und zuzuhören. Er muss schon ein etwas besonderer Kautz gewesen sein. Gerne hätte ich ihm mal persönlich die Hand geschüttelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2019

Es ist wieder Frieden ... erstrahlt das Hotel bald in altem Glanz?

Wiedersehen am Drachenfels
0

Der obenstehende Klappentext lässt auf ein spannendes Finale dieser Trilogie rund um den Drachenfels hoffen. Doch leider merkt man als Leser recht schnell, dass hier wirklich die Highlights rausgepickt ...

Der obenstehende Klappentext lässt auf ein spannendes Finale dieser Trilogie rund um den Drachenfels hoffen. Doch leider merkt man als Leser recht schnell, dass hier wirklich die Highlights rausgepickt wurden. Die Familiensaga setzt diesmal einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein und ich muss gestehen, ich habe mich trotz der Namensliste am Ende des Buchs schwergetan, mich wieder in diese Familie und ihre verworrenen Verhältnisse rein zu finden. Ich vermisste einige der Charaktere aus den Vorgängerbänden und musste mich mit der jüngeren Generation erstmal arrangieren. Viel war passiert während der schlimmen Kriegsjahre. Söhne, die nicht wieder heimkehrten, Töchter, die es ins Ausland verschlagen hatte und Mütter, die verstorben waren. So finden sich dann dennoch drei Generationen wieder im Hotel ein mit Karl und Julia als Oberhaupt, die sich aber schnell überfordert fühlen und sich Enkel Sebastian aus Amerika und Großneffe Adrian aus Ungarn zur Hilfe holen. Auch Nichte Emma und Karls Neffe Hans mit Familien sind wieder mit von der Partie. Sie alle stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe, nämlich das Hotel wieder auf Vordermann zu bringen. Oft geraten Jung gegen Alt aneinander und wegen akuten Geldmangels scheint das Vorhaben mehr als einmal zu scheitern. Wird es zum Schluss ein Happy End geben?
Die Autorin Anna Jonas, die zwischenzeitlich bereits an ihrer nächsten Familiensaga arbeitet, hat mit diesem dritten Teil einen sehr flüssig zu lesenden Abschluss hingelegt. Leider verlaufen viele ihrer Ideen, Schwung in dieses Buch zu bringen, oft im Nichts. So schleust sie eine kleine Spionin ins Hotel, nur um diese dann leise im Hintergrund vor sich hin werkeln zu lassen. Sie zettelt menschliche Skandale an, ohne diese auszureizen und als schließlich noch ein Mord passiert, ist auch dazu schnell die Luft raus. Schade, hier hätte man mehr daraus machen können. Dennoch bin ich froh, diesen letzten Teil noch gelesen zu haben. Für mich ist sind die Familie Hohenstein und ihr Hotel nun zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen.
Also positive Notiz möchte ich noch vermerken, dass mir die Landschaftsbeschreibungen ausgesprochen gut gefallen haben. Sie machen richtig Lust auf einen Wanderausflug in die Region. Vielleicht ein Urlaubsziel fürs nächste Jahr?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2019

Was ist das Richtige?

Das Erbe
0

Ich habe dieses Buch unterteilt in drei Abschnitte im Zuge einer Leserunde gelesen. Der erste Abschnitt hat mich auch wirklich gefesselt. Hier lernen wir Mona und Bernd kennen, die seit vielen Jahren in ...

Ich habe dieses Buch unterteilt in drei Abschnitte im Zuge einer Leserunde gelesen. Der erste Abschnitt hat mich auch wirklich gefesselt. Hier lernen wir Mona und Bernd kennen, die seit vielen Jahren in einer Beziehung leben, doch Glück hört sich anders an. Da erhält Mona die Nachricht, dass sie geerbt hat und Bernd eröffnet ihr ein Geheimnis … zur gleichen Zeit verschlägt es uns als Leser in die Zeit knapp vor dem ersten Weltkrieg zurück. Auch hier gibt es Geheimnisse und Entwicklungen, die sich – wie uns ja leider allen hinlänglich bekannt ist – für die Juden sehr zum Nachteil entwickeln. Doch was genau geschah wirklich zwischen Monas Großeltern und der Familie Roth?
Soweit so gut, diese beiden Erzählstränge ziehen sich weiter wie ein roter Faden auch durch die beiden nächsten Abschnitte. Hier möchte ich anmerken, dass ich den Anfang und auch das Ende wirklich spannend fand. Flüssig und anschaulich geschrieben blätterten sich die Seiten fast wie von selbst um. Leider wird die Geschichte in der Mitte ein wenig zäh. Die Protagonisten wurden immer unsympathischer und fast fragte ich mich, ob dieser Teil wirklich von Ellen Sandberg geschrieben wurde. So kenne ich sie gar nicht als Autorin. Weitgehend versöhnt hat mich das Ende, das mit einigen Überraschungen aufwartete um den Roman schließlich ohne Kitsch zu beschließen. Nicht schlecht, aber von Frau Sandberg bin ich besseres gewöhnt.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Ein wunderschönes Cover für eine eigenwillige Geschichte ...

Die Unvollendete
0

Was für eine grandiose Idee die Autorin Kate Atkins mit „Die Vollendete“ hatte. Man bekommt jeweils mit einem neuen Leben auch eine neue Chance diesmal alles richtig zu machen. Doch kann man als einzelner ...

Was für eine grandiose Idee die Autorin Kate Atkins mit „Die Vollendete“ hatte. Man bekommt jeweils mit einem neuen Leben auch eine neue Chance diesmal alles richtig zu machen. Doch kann man als einzelner Mensch den Geschichtsverlauf so ändern, dass alles gut wird? Die Protagonistin Ursula Todd bekommt genau diese Chancen, wenn ihr das auch nicht immer bewusst ist. Wird sie es schaffen? Wird die Menschheit vor einem der größten Ungeheuer der nicht ganz so entfernten Geschichte bewahrt werden?

Die etwas eigenwillige Umsetzung dieser Idee ist am Anfang etwas zäh, so dass ich schon fast aufgeben wollte. Hier bin ich jedoch froh, Durchhaltevermögen bewiesen zu haben, denn es lohnt sich … meistens jedenfalls. Ich musste feststellen, dass ich beim Lesen verschiedene Gefühle von „wow, toll geschrieben“ bis „ok, ich breche ab“ entwickelt habe. Alles in allem wird am Ende eine runde Sache aus der Geschichte, ganz konnte sie mich allerdings leider nicht überzeugen.