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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Weder besser, noch schlechter als der erste Teil

Save You
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Inhaltsangabe

Ruby dachte, dass sie und James gemeinsam alles meistern können. Doch als James' Familie von einem schweren Schicksalsschlag erschüttert wird, muss sie einsehen, dass ihre Liebe nie eine ...

Inhaltsangabe

Ruby dachte, dass sie und James gemeinsam alles meistern können. Doch als James' Familie von einem schweren Schicksalsschlag erschüttert wird, muss sie einsehen, dass ihre Liebe nie eine wirkliche Chance hatte. Denn statt ihr zu ertrauen, brach James ihr das Herz.
Ruby hat so viele Fragen. Aber sie weiß auch, dass James' Antworten nichts ändern würden. Sie gehören unterschiedlichen Welten an, und je eher Ruby zu ihrem alten Leben zurückkehrt, desto besser. Zumal ihr größtes Ziel - ein Studium in Oxford - mittlerweile zum Greifen nah ist und sie sich ohnehin keine Ablenkung mehr erlauben darf. Doch James zu vergessen ist alles andere als leicht. Es sind nicht nur die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit, die Ruby immer dann einholen, wenn sie am wenigsten damit rechnet. Da ist auch James, der weiß, dass sein Verhalten unverzeihlich war, und dennoch alles daransetzt, Ruby zurückzugewinnen.
Aber kann sie es wagen, ihr Herz erneut aufs Spiel zu setzen?


Der Schreibstil

Wie auch schon beim ersten Band war der Schreibstil im zweiten Teil flüssig und sehr angenehm zu lesen. Mona Kasten schafft es mit ihrer Wortwahl, den Charakteren eine ganz andere Dimension zu vergeben, was an sich schon beeindruckend ist. Sie lässt alles so einfach klingen, dass der Leser glaubt, sofort eine Lösung für alle Probleme gefunden zu haben, letztlich aber doch einsehen muss, dass es nicht ganz so unkompliziert ist, wie die Autorin ihn hat glauben lassen.
Der einzige kleine Kritikpunkt diesbezüglich sind die kleinen Rechtschreibfehler, die zwischendurch aufgetaucht sind und mich ein bisschen gestört haben.


Idee und Umsetzung

Leider war auch hier die Idee wieder recht klischeehaft. In jedem zweiten Young Adult-Buch gibt es im Groben die gleiche Handlung, was irgendwann einfach nur noch nervt, wenn die Geschichte nicht einzigartig genug ist, um alle anderen von ihren Thronen zu stürzen. Dieses Potenzial wäre in diesem Buch eindeutig vorhanden gewesen, nur leider hat Mona Kasten es nicht ganz ausgenutzt, sodass es wieder recht klischeehaft rüberkam.
Im Großen und Ganzen war das Buch außerdem wieder relativ vorhersehbar. Klar, der superfiese Cliffhanger am Ende war noch mal eine vollkommen unerwartete Wendung, aber auch der konnte nicht retten, was mir am Buch gefehlt hat. Beispielsweise war die Storyline zu 0815 und nichts wirklich Neues, und einige Male war ich wirklich am Verzweifeln, weil mich James mit seinem Verhalten so aufgeregt hat. An Rubys Stelle würde ich mir das nicht mehr gefallen lassen, wobei natürlich noch mal ein anderes Augenmerk auf James' Handlungen gelegt wurde, weil auch aus seiner Sicht geschrieben wurde. Außerdem kamen hier auch mal Ember und Lydia zum Einsatz, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Charaktere an sich sind aber wieder einzigartig, jeder mit anderen Beweggründen und dadurch waren auch ihre Handlungen nachvollziehbar und meiner Meinung nach sehr authentisch. Auch war Spannung vorhanden, wobei ich mir davon zwischendurch tatsächlich etwas mehr gewünscht hätte.
Ansonsten gab es auch ein großes Gefühlschaos, und hinterher hatte ich ein ziemlich mieses Gefühl, was Wren angeht, weil er mir zwischenzeitlich total sympathisch war, ich dann jedoch nicht mehr wirklich wusste, was er eigentlich will.


Fazit

Dieses Buch war weder besser, noch schlechter als der erste Band, wenn auch wieder sehr klischeehaft.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Zu viele Klischees

Save Me
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Inhaltsangabe

Geld, Luxus, Partys, Macht - all das könnte die 17-jährige Ruby Bell nicht weniger interessieren. Schon seit sie sieben Jahre alt ist, hat sie nur einen einzigen Wunsch: an der University ...

Inhaltsangabe

Geld, Luxus, Partys, Macht - all das könnte die 17-jährige Ruby Bell nicht weniger interessieren. Schon seit sie sieben Jahre alt ist, hat sie nur einen einzigen Wunsch: an der University of Oxford zu studieren. Jetzt, kurz vor ihrem Abschluss, ist ihr Traum zum Greifen nahe. Alles, was sie tun muss, ist, noch ein weiteres Jahr am Maxton Hall College zu überstehen - die renommierteste und teuerste Privatschule Englands. Seit sie eines der begehrten Stipendien ergattert hat, versucht sie unsichtbar zu sein und ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv, und er verkörpert alles, was Ruby an der High Society Englands nicht ausstehen kann. Zum Glück hat er keine Ahnung, dass Ruby überhaupt existiert - zumindest bis jetzt. Denn als Ruby etwas sieht, was sie nicht hätte sehen dürfen, ist ihr Tarnumhang von einem Moment auf den anderen verschwunden. Mit einem Mal weiß James ganz genau, wer sie ist, und setzt alles daran, sicherzustellen, dass sie den Ruf seiner Familie nicht zerstören wird. Ruby ist irritiert - zum einen, weil James überall zu sein scheint, wo sie auch ist, vor allem aber, weil es ihr zunehmend schwerer fällt, das heftige Knistern, das zwischen ihnen herrscht, zu ignorieren. Dabei ist James Beaufort der letzte Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlen sollte. Das weiß Ruby. Und doch lässt ihr Herz ihr schon bald keine andere Wahl ...


Der Schreibstil

Mona Kastens Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, weshalb ich ziemlich schnell ins Buch reingekommen bin. Außerdem kamen humorvolle Passagen wirklich gut zur Geltung und es hat mich schon beeindruckt, wie man unterschiedliche Charaktere allein an ihrer Wortwahl charakterlich anders beschreiben kann. Zumindest wurde mir bei einigen Personen immer ein ganz anderer Eindruck vermittelt, weil sie so eine gehobene Wortwahl hatten, während andere viel entspannter wirkten mit dem, was sie gesagt haben.


Idee und Umsetzung

Ganz ehrlich gesagt, finde ich die Grundidee der Geschichte nicht wirklich schlecht, aber trotzdem gibt es eine Grenze, was Klischees und Vorurteile angeht. Wenn man ein Buch mit diesem Thema beabsichtigt z uschreiben, sollte man meiner Meinung nach aufpassen, dass es nicht zu klischeehaft rüberkommt, aber leider war genau das der Fall.
Es geht im Grunde genommen um das Mäuschen, das nicht auffallen will, und den selbstbewussten, reichen Jungen, der den Eindruck eines Bad Boys macht. Natürlich ist dieser erste Eindruck nicht wirklich, wie Ruby und James sind, aber so kommt es eben rüber, wenn man ganz von oben betrachtet auf das Buch blickt. Eigentlich ist Ruby gar nicht so still und ich finde es beeindruckend, dass sie eine so große Entwicklung durchmacht. James hingegen hätte ich an einigen Stellen liebend gern umbringen können, ohne dass es mir leidgetan hätte.
Ansonsten haben mir auch die Namen der Charaktere gut gefallen. Okay, James und Ruby sind ziemlich 0815, aber dafür sind die anderen Namen einfallsreicher gestaltet. Lin, Ember, Alistair, Cyril, Keshav, Jessalyn und Co. sind keine Namen, die in jedem Buch vorkommen, was ich besonders gut fand, da so eine große Vielfalt geboten wurde. Leider sind solche Namen gerade anfangs recht schwer zu merken und ich kam irgendwann kaum noch mit, wer jetzt wer ist und wie genau noch mal die Namen waren. Deshalb fand ich den Einstieg in die Welt des Maxton Hall Colleges auch ein bisschen schwieriger, als ich es mir erhofft hätte, aber sicherlich sieht das jeder anders.
Teilweise kamen richtig große Gefühle zum Ausdruck, die meiner Meinung nach beim Lesen dazugehören. Ob es jetzt Herzrasen, Verzweiflung oder Witz war, ich habe es häufig gefühlt. Auch da ist jedoch wieder ein Kritikpunkt, dass diese Gefühle oft nicht von langer Dauer waren, weil immer irgendeine Handlung alles wieder zerstört hat.
Trotzdem waren die Handlungen alle gut nachvollziehbar und auch sehr authentisch, wobei ich manchmal schon ein bisschen grübeln musste, bevor ich den Hintergrund erfassen konnte. Auch die verschiedenen Charaktere und deren Situationen im sozialen und familiären Bereich waren alle sehr gut ausgearbeitet.


Fazit

Insgesamt ein sehr schönes Buch, das jedoch mit zu vielen Klischees gearbeitet hat.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Bin von der Autorin Besseres gewöhnt

Das Labyrinth des Fauns
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Inhaltsangabe

Als Ofelia im Jahre 1944 mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge Spaniens zu ihrem neuen Stiefvater zieht, der dort mit seiner Truppe stationiert ist, bricht für sie ihre kindliche Welt ...

Inhaltsangabe

Als Ofelia im Jahre 1944 mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge Spaniens zu ihrem neuen Stiefvater zieht, der dort mit seiner Truppe stationiert ist, bricht für sie ihre kindliche Welt vollkommen zusammen. Die zarte, junge Ofelia, die noch immer an die Märchen aus ihren heiß geliebten Büchern glaubt, ist einfach nicht gemacht für diese harte, raue Welt des Krieges.
Sie trauert noch immer um ihren Vater, den sie so innig geliebt hat wie sonst niemanden. Doch ihre Mutter scheint ihren Vater schon vergessen zu haben, denn sie ist versessen darauf, ihrem neuen Mann Vidal zu gefallen. Der hat sie jedoch nur zu seiner Frau gemacht, damit er einen Sohn bekommt.
Die Grausamkeit der Realität treibt Ofelia immer tiefer in den dichten Wald, der ihr neues Zuhause umgibt. Dort trifft sie auf eine Fee aus einem unterirdischen Reich, welche ihr den Weg zum Faun zeigt, ihrem Meister.
Der Faun ist schon lange auf der Suche nach der verschwundenen Prinzessin seines Reiches, und er ist sich sicher, dass er sie in Ofelia wiedergefunden hat. Doch um ganz sicher zu sein, stellt er dem dreizehnjährigen Mädchen drei Aufgaben. Wenn sie diese löst, ist sie tatsächlich die Prinzessin des unterirdischen Königreiches.
Ofelia, die nicht nur die Unschuld in Person ist, sondern auch ein rebellisches und stolzes Funkeln in den Augen hat, begibt sich immer tiefer in diese phantastische Welt, die gar nicht mal so viel sicherer ist wie ihre jetzige Realität. Ein düsterer Schatten wird über ihr gesamtes Leben geworfen, doch als sie sich bei der letzten Prüfung weigert, das Blut ihres unschuldigen Bruders zu opfern, läuft sie direkt in die Arme von Vidal, der ihr gefolgt ist. Aber kann die Grausamkeit in Person tatsächlich das Licht der Unschuld vertreiben?


Der Schreibstil

Ich muss sagen, dass ich vom Schreibstil anfangs ziemlich enttäuscht war. Ich hatte mehr so etwas wie in der Tintentrilogie erwartet, aber vielleicht unterscheiden sich die beiden Arten auch nur so sehr, weil die Tintentrilogie auf deutsch geschrieben wurde, und "Das Labyrinth des Fauns" original auf englisch. Keine Ahnung, auf jeden Fall hatte ich nicht mit diesem sehr kindlichen und märchenartigen Schreibstil gerechnet, aber ich war ja auch insgesamt anfangs sehr unsicher, was mich in diesem Buch erwartet.
Jetzt klingt es vielleicht so, als ob ich den Schreibstil nicht gut gefunden habe - das stimmt so nicht. Der Schreibstil war einfach anders, als ich es von Cornelia Funke gewohnt bin, und deshalb war ich einfach enttäuscht. Hätte ich von Anfang an mit dieser Art gerechnet, wäre meine Reaktion darauf auch ganz anders ausgefallen, aber jetzt kann ich sowieso nichts daran ändern.
Mich hat es nur ein bisschen gestört, dass auch die Kapitel, die aus der Sicht von Ofelia, Vidal oder Mercedes geschrieben wurden, diesen Märchen-Flair bekommen haben, da somit der Unterschied zu diesen Rückblicken, die auch vom Inhalt her sehr viel märchenhaftiger angemutet haben, nicht allzu groß war.


Idee und Umsetzung

Die Idee hatte natürlich nicht Cornelia Funke selbst, sondern der Regisseur des Filmes "Pans Labyrinth", der bereits 2006 erschienen ist. Da ich den Film nicht kenne, kann ich aber erstmal nur vom Buch sprechen.
Ich finde es ehrlich gesagt eine wirklich gute Idee, einfach mal ein Buch zu schreiben, das an einem Film orientiert ist, und nicht andersherum, wie es oft der Fall ist. Über die Umsetzung dieser Idee kann man sich natürlich aber wie immer streiten.
Den Start fand ich wie bereits erwähnt ziemlich schwierig. Und das lag nicht nur am Schreibstil, sondern an der Geschichte an sich. Es scheint mir irgendwie unglaubwürdig, dass Ofelia dreizehn ist und trotzdem noch an Märchen glaubt wie sie in Büchern stehen, obwohl sie in so einer grausamen Zeit lebt. Andererseits ist das noch ein Zeichen für ihre Unschuld, und ich weiß ja auch nicht wirklich, wie die Kinder in der Kriegszeit so gelebt haben, weil mein Großvater damals auch erst fünf Jahre alt war und nicht alles verstanden hat.
Trotzdem glaube ich, dass das Spanien 1944 in dem Buch sehr realitätsgetreu rübergebracht wurde. Also mal abgesehen von den mystischen und phantastischen Dingen, die noch hinzukommen, weil die ja auch einen Teil der Geschichte ausmachen.
Sehr gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven, denn es wurde entweder aus der Sicht von Ofelia, Vidal oder Mercedes (das Dienstmädchen) geschrieben und so habe ich auch selbst aus verschiedenen Sichtweisen auf die Handlung geblickt. Die Charaktere waren allesamt auch sehr gut ausgearbeitet, und auch Vidals Schergen hatten alle unterschiedliche Züge, die sie einzigartig gemacht haben.
Außerdem ist die Geschichte gleichzeitig traurig, düster und grausam, aber eben auch wunderschön. Manchmal hat mir das Herz geschmerz, wenn ich gelesen habe, und tatsächlich ist das Buch eher eins, bei dem man weinen muss. Denn lustig ist an dieser ganzen Handlung eigentlich überhaupt nichts.
Überraschend war besonders das Ende, und der Faun ist und bleibt für mich auch immer ein Wesen, das ich nicht so ganz durchschauen kann. Genauso, wie er wohl auch auf Ofelia wirken muss.
Leider hat mich die Geschichte jedoch trotz dieser vielen Pluspunkte nie wirklich mitgerissen. Klar, sie war schön und traurig und düster, aber mitgefiebert habe ich trotzdem nie mit Ofelia und Mercedes.


Fazit

Leider hat mich "Das Labyrinth des Fauns" schon sehr enttäuscht, und ich wurde einfach nicht mitgerissen, wie ich es erhofft hatte. Ich bin anderes von Cornelia Funke gewohnt, wobei es natürlich auch einige gute Punkte gab, die ich nicht vernachlässigen möchte.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Gut gelungener Historischer Roman über eine hoffnungslos scheinende Liebe

Vom Winde verweht
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Die Aufmachung

Zu dem Buch, das ich selbst besitze, kann ich leider nur enttäuscht sagen, dass ich die Aufmachung nicht sehr gut gelungen finde. Klar, es ist alt und hat viele Gebrauchsspuren, da es noch ...

Die Aufmachung

Zu dem Buch, das ich selbst besitze, kann ich leider nur enttäuscht sagen, dass ich die Aufmachung nicht sehr gut gelungen finde. Klar, es ist alt und hat viele Gebrauchsspuren, da es noch meiner Oma gehört hat, aber der Umschlag ist nicht mehr vorhanden, sodass ich bloß auf einen orangeroten Leineneinband schaue, wenn ich einen Blick auf den Schmöker werfe. Die schwarzen Applikationen zeigen einen Einspänner, der aus einer zerbombten Stadt flieht, was mich in dem Glauben lässt, die Fluchzszene von Atlanta nach Tara wird hier dargestellt.
Die schwarze Farbe, mit der die Applikationen auf die Leinen gedruckt wurden, geht leider bei jeder Berührung ein bisschen weiter ab, weshalb ich mich kaum noch traue, das Buch anzufassen. Da ich jedoch auch die neuere Ausgabe nicht zur Hand habe, möchte ich zu deren Aufmachung nichts sagen; ich hoffe, ihr versteht das.


Inhaltsangabe

Scarlett O'Hara ist die wohl beliebteste junge Dame in ganz Georgia. Mit ihren beiden Schwestern und ihren Eltern sowie ihren Sklaven lebt sie auf Tara, der Baumwollplantage ihres Vaters. Doch trotz ihrer vielen Verehrer hat Scarlett nur Augen für Ashley, dessen Familie schon immer innerhalb der engeren Verwandtschaft geheiratet hat. Blind vor Liebe macht Scarlett sich trotzdem Hoffnungen und als Ashley seine Cousine Melanie heiratet, bricht es ihr das Herz. In wütender Eifersucht heiratet sie Charles Hamilton, den Bruder Melanies, und muss bald darauf als Witwe und alleinerziehende Mutter ihren Unterhalt verdienen. Ihr Stolz jedoch hält sie davon ab, auch nur einen Finger zu rühren, bis die Umstände es ihr nicht anders ermöglichen. Innerhalb von ein paar Jahren ist sie bettelarm und schuftet sich auf Tara ab, weil alle Feldsklaven nach dem Sieg der Yankees gegen die Konföderierten geflüchtet sind und nur wenige auf dem Familienbesitzt geblieben sind.
Vor ihrer Heirat mit Charles hatte Scarlet noch nie einen Mann getroffen, dem ein schlechter Ruf anhaftete. Bis sie Rhett Butler kennenlernt, den immer gut gekleideten Mann, der sein Geld größtenteils mit unehrlichen Geschäften verdient. Er läuft ihr auch nach Charles' Tod häufiger über den Weg, als ihr lieb ist, da sie ihn von ganzem Herzen hasst. Rhett jedoch gibt schon bald zu, sich nach ihr zu verzehren, aber Scarlett bleibt stur. Sie merkt nicht, wie nahe sie sich kommen, sondern trauert noch immer Ashley hinterher. Bis sie in ihrer Verzweiflung als arme Witwe eine folgenschweire Entscheidung macht, die ihr Leben und das von Rhett für immer verändern soll ...


Der Schreibstil

"Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blühet wie eine Bume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. (Psalm 103)"

Mit diesem Psalm beginnt die Geschichte rund um Scarlett O'Hara. Er regt zum Nachdenken an und hat eine wichtigere Bedeutung für die Geschichte, als man zunächst denken mag. Doch das sollte jeder Leser selbst herausfinden, da ich nicht zu weit vorgreifen will.
Dadurch, dass meine Ausgabe des Buches schon etwas älter ist, entspricht natürlich auch der Schreibstil nicht der heutigen Zeit. Anfangs war es dadurch etwas schwer, in die Geschichte reinzukommen, aber schon bald war ich komplett drin. Außerdem finde ich den Schreibstil viel einfacher als bei anderen Klassikern wie beispielsweise "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Zudem werden viele Details ans Tageslicht geholt, sodass die teilweise wirklich großen Zeitsprünge innerhalb der Geschichte kaum auffallen und alles flüssig lesbar ist. Die vielen Details sorgen jedoch auch dafür, dass sich die Story zwischendurch sehr in die Länge zieht, was noch mal durch die größtenteils sehr langen Kapitel noch stärker hervortritt.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die vielen unterschiedlichen Namen, die vor Allem am Anfang sehr verwirrend sind. Viele klingen ähnlich, und man kann sich einfach kein Gesicht zu den Personen bilden, wenn sie nur des Öfteren erwähnt werden und man jetzt gar nicht so genau weiß, wer gemeint ist. Im Laufe des Buches wird das jedoch auch wieder besser, da nur noch eine gewisse Auswahl an Charakteren drankommt, während alle unwichtigen ganz verloren gehen. So kann man sich dann auch besser auf das Aussehen und ihre Art und Weise konzentrieren, wo man vorher noch gar kein Bild vor Augen haben konnte.
Im Buch gibt es zudem ein paar widersprüchliche Aussagen:
"Scarlett O'Hara war nicht eigentlich schön zu nennen."
Das ist der erste Satz, mit dem das erste Buch beginnt, und somit muss er wohl auch von Bedeutung für die gesamte Geschichte sein. Tja, da habe ich wohl falsch gedacht, denn obwohl anfangs öfter behauptet wird, Scarlett sei gar nicht so attraktiv, ist sie doch um ein Großes hübscher als alle anderen Mädchen Georgias.
Außerdem finden sich manchmal ein paar versteckte Rechtschreibfehler, die im Lesefluss aber eigentlich kaum auffallen. Beispielsweise wurde einmal Gaglen statt Galgen geschrieben und Kapitualtion statt Kapitulation. Nun ja, so etwas kann natürlich mal passieren, aber ich fand es trotzdem irgendwie schade.


Idee und Umsetzung

Die Grundidee ist in Klassikern meistens dieselbe: eine junge Dame, die vorm Rest der Gesellschaft heraussticht und die letzten Endes trotzdem ihr Glück findet. Trotzdem unterscheiden sich die Klassiker dann auch wieder ziemlich voneinander. Wenn man es mal aus der Ferne betrachtet, so ist die Grundidee von "Vom Winde verweht" ganz ähnlich der von "Stolz und Vorurteil", obwohl es beides grundverschiedene Geschichten mit ganz anderen Charakteren und Handlungsweisen sind.
Die Umsetzung der wenig originellen Idee fand ich aber umso besser. Ich fand es mehr als nur interessant, etwas über den Krieg der Könföderierten gegen die Yankees zu erfahren und mal hinter die Kulissen dieser schlimmen Zeit für die Südstaaten blicken zu können. Denn der gesamte Hintergrund der Geschichte, wann und wo sie spielt und was gerade passiert, basiert völlig auf die Realität und damit ist dieser Klassiker auch ein wirklich würdiger Historischer Roman. Natürlich sind Scarlett O'Hara und alle Charaktere ausgedacht, aber so in etwa muss es schon gewesen sein, mit der Verzweiflung, die vor keinem Haus haltgemacht hat.
Neben der gesellschaftlichen Lage im Krieg wird aber auch das Thema des Sklavenhandels in Amerika angesprochen. Sehr interessant fand ich es, dass nicht wenige Sklaven zufrieden mit ihrem Leben waren, und gar nicht alle so schlecht behandelt wurden, wie es immer behauptet wird. Natürlich gibt es auch da beide Seiten, aber trotzdem sollte man diese im Buch angespielte Lage nicht übersehen, wenn man von der Befreiung der Sklaven durch die Yankees redet.
Wie schon am Anfang erwähnt, ist die Grundidee wieder die einer jungen Dame, die nicht so ganz in die restliche Gesellschaft hineinpasst. Diese junge Dame ist in diesem Fall Scarlett O'Hara, wobei sich erst etwas später zeigt, dass sie eigentlich ganz anders als alle anderen Damen ihres Standes ist. Ich finde Scarlett als Protagonistin wirklich interessant, weil sie kaum Charakterzüge hat, die heutzutage in den Protagonisten fast immer vorhanden sind. Sie ist stolz, stur, eigensinnig und arrogant, wodurch sie einen sehr enormen Wiedererkennungswert hat. Leider sorgen ihre für Protagonisten untypischen Charaktereigenschaften aber auch dafür, dass ich mich nur schwer in sie hineinfühlen konnte und es teilweise wirklich sehr schockierend fand, wie wenig Scarlett für ihre Kinder und ihre Schwestern empfindet, obwohl sie schließlich Familie sind. Manchmal schien es fast so, als wären ihre Eltern und Ashley die einzigen Personen, um die sie sich je gesorgt hat.
Und dann ist da natürlich noch Rhett Butler, der selbstgefällige "Schuft", der an Scarlett Gefallen gefunden hat und genau wie sie komplett aus der restlichen Gesellschaft heraussticht. Er ist durch seinen undurchsichtigen und vielseitigen Charakter eine meiner Lieblingsfiguren des Buches und ich habe mich beinahe selbst in ihn verknallt ...


Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Vom Winde verweht" ein wirklich gut gelungener Historischer Roman ist, der eine hoffnungslose Liebschaft zwischen zwei Südstaatlern behandelt, die sich durch ihre Eigenarten einfach nicht im Rest der Gesellschaft wiederfinden. Zwar ist es manchmal etwas schwierig, die alte Sprache zu lesen und leider ziehen sich manche Teile etwas unnötig in die Länge, aber das machen die wirklich interessanten, komplizierten Charaktere und der historische Hintergrund fast wieder gut.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Lesenswerte Liebesgeschichte mit wundervollem Setting

Show me the stars
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Die Aufmachung

Ich bin einfach verliebt in dieses Cover. Die Farben harmonieren wunderschön miteinander und endlich, endlich ist es mal eins, wo keine Person drauf abgebildet ist. In diesem Genre ist ...

Die Aufmachung

Ich bin einfach verliebt in dieses Cover. Die Farben harmonieren wunderschön miteinander und endlich, endlich ist es mal eins, wo keine Person drauf abgebildet ist. In diesem Genre ist das nämlich auch oft der Fall, und entweder finde ich die abgebildete Person dann nicht passend oder ich finde sie einfach nicht schön. Aber dieses Problem ist hier ja zum Glück nicht der Fall, was noch mal ein ausschlaggebender Pluspunkt für die Bewertung ist.


Inhaltsangabe

Nach einem verpatzten Interview wird Liv von ihrem Chef gekündigt. Frustriert und völlig ratlos darüber, was passiert ist, will sie einen Neuanfang starten. Sie durchsucht die Stellenanzeigen und stößt auf ein mysteriöses Jobangebot, das nichts Genaueres über den eigentlichen Job verlauten lässt. Doch der Titel „Auszeit“ ist das Ausschlaggebende, weshalb Liv sich sofort für den Job als Housesitterin bewirbt. Dass sie diesen Job nach nur ein paar Tagen auch tatsächlich bekommt und dass es sie daraufhin auf eine kleine irische Insel, fernab von jeglicher Zivilisation verschlägt, damit hätte sie niemals gerechnet. Doch kurz nach ihrer Ankunft stellen sich ihr schon diverse Probleme in den Weg. Zuallererst ist da der gutaussehende Kjer, der eine so geheimnisvolle Vergangenheit hat und der so undurchschaubar ist. Und dann wären da auch noch ihre Koffer, die nicht mit ihr zusammen den Flughafen von Dublin erreicht haben, sondern die jetzt noch nachgeschickt werden müssen.
Aber Liv bleibt frohen Mutes und freundet sich schnell mit Airin an, der aufgeweckten, jungen Frau, die außerdem allerhand über Kjer zu wissen scheint – und sie beständig vor ihm warnt. Doch wie soll Liv Kjer aus dem Weg gehen, wenn er für ihre Versorgung auf dem Leuchtturm zuständig ist? Und was ist zwischen ihm und dem freundlichen Ryan vorgefallen, dass sie sich so abgrundtief hassen? Und was, zum Teufel, hat die von ihr interviewte Frau, dass sie das Einverständnis zur Veröffentlichung des Artikels so plötzlich zurückgezogen hat?
Langsam aber sicher eröffnen sich Liv immer mehr Geheimnisse, die jedoch nicht nur sie selbst tief verletzen, sondern die sie auch immer näher zu Kjer kommen lassen – bis er genau das tut, wovor Airin Liv die ganze Zeit über hat warnen wollen: er bricht ihr das Herz.


Idee und Umsetzung

Die Idee des Buches ist mal eine andere, weil sie einem auch mal einen neuen Job kennenlernen lässt, nämlich den Job als Housesitter, von dem ich zuvor wirklich noch nichts gehört habe. Die Idee, dass Liv auf eine einsame Insel mit einem Leuchtturm zieht, ist wirklich gut umgesetzt worden, aber lest selbst:
Dadurch, dass das Buch zwar Fiktion ist, aber keine Fantasy-Elemente enthält, waren die Handlungen sehr gut nachvollziehbar, obwohl ich mich manchmal wirklich gefragt habe: Was?! Warum machst du es so und nicht anders??? Aber das gehört wahrscheinlich zu jedem guten Buch dazu, dass man eben auch mal andere Charaktere mit anderen Sichtweisen kennenlernt und versucht, sich in diese hineinzuversetzen. Denn das ging wirklich gut bei den authentischen Charakteren des Buches. Einzig Kjer fand ich nicht mehr ganz so realistisch. Klar, es kann vorkommen, dass eine Person innerhalb von ein paar Jahren alle verliert, die man liebt, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist doch relativ gering. Meiner Meinung nach hätte es auch genügt, wenn sein Bruder ihn einfach nur verraten hätte, das wäre eindeutig nachvollziehbarer gewesen als die ganze Geschichte um ihn und Kjers Freundin herum.
Was ich auch ganz gern am Hörbuch mochte, war die Sprecherin. Sie hat die Charaktere wirklich einzigartig gemacht durch die Art und Weise, wie sie gesprochen hat und das macht es ja gerade auch aus. Allerdings fand ich ihre Aussprache bei bspw. „Ginger Ale“ ein wenig merkwürdig, da ich es anders kenne, aber natürlich ist es auch unterschiedlich, je nachdem, wo man jetzt aufgewachsen ist. Die teils englischen Verse aus Kjers Liedern wurden auch gut ausgesprochen, wobei ich manchmal wirklich den deutschen Akzent rausgehört habe, aber das fällt einem nur noch mehr auf, wenn man schon mit Menschen zu tun hatte, die außerhalb von Europa leben und Englisch als Muttersprache haben.
Außerdem kommt trotz aller Probleme, die ich ja schon in der Inhaltsangabe angesprochen habe, auch Livs etwas intimere Beziehung zu Kjer nicht zu kurz, wobei ich Airin zum Schluss sehr viel interessanter fand als Kjer, weil bei ihm nun alle Rätsel gelöst wurden, während bei Airin zum Beispiel immer noch das Problem mit ihren Finanzen bleibt.
Was ich auch schade fand, war die Tatsache, dass die Sprecherin nicht gesagt hat, wann ein neues Kapitel anfängt. Da ich das Hörbuch als Audio hatte, stand das auch nicht auf den jeweiligen Audiodateien dran und das hätte ich mir schon als Orientierung gewünscht.


Fazit

Insgesamt ist „Show me the stars“ ein tolles New-Adult-Buch, das auf jeden Fall lesenswert ist durch die wundervolle Geschichte und das ebenfalls super schöne Setting. Trotzdem hatte ich noch einiges am Buch auszusetzen, was mir nicht so gefallen hat, was der an sich wirklich guten Bewertung natürlich auch teils einen Strich durch die Rechnung zieht.