Profilbild von Talisha

Talisha

Lesejury Star
offline

Talisha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Talisha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2020

Im Märchenland

Land of Stories: Das magische Land - Eine düstere Warnung
0

Ich mag die "Land of Stories"-Bücher und freute mich, endlich den den dritten Band in der Hand zu haben und die interessante Geschichte, in der allerlei Märchenfiguren auftauchen, zu lesen.

Nachdem Alex ...

Ich mag die "Land of Stories"-Bücher und freute mich, endlich den den dritten Band in der Hand zu haben und die interessante Geschichte, in der allerlei Märchenfiguren auftauchen, zu lesen.

Nachdem Alex Bailey sich im letzten Band dazu entschlossen hat, im Märchenland zu bleiben, und Conner mit ihrer Mutter und seinem Stiefvater zurück in die Anderswelt gereist ist, hat er von der Schulleiterin eine einmalige Chance bekommen: Er darf mit ihr und ein paar anderen Schülern nach Deutschland reisen!

Denn in der Freien Universität Berlin hat man eine Zeitkapsel gefunden, in welcher drei bisher völlig unbekannte Märchen der Brüder Grimm waren. Auf einer Veranstaltung werden diese Märchen zum ersten Mal erzählt. Dabei findet Conner heraus, dass das Märchenland von einer grossen Gefahr bedroht wird. Er versucht seine Schwester Alex zu kontaktieren und erreicht schliesslich Mutter Gans.

Danach gelangt Conner durch ein Portal in die Märchenwelt und merkt, dass die Grande Armée aus Napoleons Zeiten das magische Land übernehmen will. Gemeinsam müssen sie alle versuchen, das Land der Märchen vor seiner grössten Katastrophe zu schützen.

Dieser dritte Band der "Land of Stories"-Serie ist gut und spannend geschrieben, und hat wie die zwei vorherigen Bände echtes Suchtpotenzial und ein wunderschönes Cover.

Die Hauptfiguren konnten mich auch in "Eine düstere Warnung" wieder begeistern: Alex, weil sie schlau ist und ein grosses Herz hat, und Conner, weil er so witzig ist und mich immer wieder zum Lachen bringt.

Fazit: Sehr spannend, man kann nicht anders, als um alle zu bangen und zu hoffen, es möge bitte, bitte gut ausgehen. Ich bin schon mega gespannt auf den nächsten Band.
5 Punkte.

Rezension von @buacherherz (13 Jahre alt)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2020

Skisport für alle - zwei Frauen stehen dafür ein

Lottes Träume
0

Auf diesen historischen Roman wurde ich aufgrund der Teilnahme der Autorin an der lit.Love aufmerksam. Das Thema und das tolle und passende Cover des Romans - Skifahren in den Anfängen - hat mich neugierig ...

Auf diesen historischen Roman wurde ich aufgrund der Teilnahme der Autorin an der lit.Love aufmerksam. Das Thema und das tolle und passende Cover des Romans - Skifahren in den Anfängen - hat mich neugierig gemacht, darüber habe ich noch nie in einem Roman gelesen.

Da ich mit vielen Bergen ringsherum aufgewachsen bin und schon als kleines Kind auf den Skiern stand, Skifahren am schulfreien Nachmittag unsere Winterbeschäftigung war, wollte ich gerne mehr darüber wissen, wie das war, wenn man um die Jahrhundertwende Skifahren wollte.

Für Männer war Wandern, Bergsteigen oder Skifahren ein sehr seltener Sport. Erst recht für die Frauen. Skifahren konnte man höchstens, wenn man in den Bergen und in einem fortschrittlichen Haushalt lebte. So wie Lotte Seidl, die von ihrem Vater, einem Lehrer, jeglichen Bergsport erlernte. Nach seinem Tod hält Lotte nicht viel in Mürzzuschlag und reist mit der Adresse eines Sportladens in der Tasche nach Wien.

Eigentlich wird dort keine neue Verkäuferin gesucht, doch Lotte mischt sich in ein Verkaufsgespräch ein - und hat den Job in der Tasche. Doch so einfach ist weder das Leben in Wien noch die Arbeit. Lottes Chefin Mizzi Langer-Kauba, ein historisches Vorbild übrigens, ist streng und meistens unnahbar, hat aber fortschrittliche Ideen. Mizzi merkt schnell, dass Lotte die Person ist, die ihr helfen kann, den Skisport in ihrem Geschäft und in Wien gesellschaftstauglich zu machen. Lotte punktet durch ihr Wissen und ihre Erfahrung ("in Röcken Skifahren ist zu gefährlich - auch Frauen brauchen Hosen"), doch das bringt auch Neider auf den Plan. Mizzi Langer-Kauba erwartet viel von ihren Angestellten, von denen ihr nicht alle wohlgesonnen sind.

Lotte lernt nicht nur den Bettlerjungen Fritz kennen, sondern auch Jakob, einen jungen jüdischen Arzt, der sich für seine kleinen Patienten nach Sicht seines Chefs viel zu stark einsetzt. Jakob mag die unabhängige Lotte und beide kommen sich näher, doch er verschweigt ihr etwas.

Der Roman wird in zwei Ebenen erzählt. In der einen geht es um Lotte und alles was mit dem Bergsportgeschäft und Skifahren zu tun hat. In der anderen begleiten die Leser Jakob zur Arbeit ins Kinderspital und nach Hause zu seiner reichen Familie.

Autorin Beate Maly hat in "Lottes Träume" viel reingepackt. Sie schildert lebendig die Gesellschaftsordnung im beginnenden 20. Jahrhundert und so begegnen die Leser Waisen- und Bettlerkinder, Fabrikarbeiterinnen, Hausangestellten, Verkäuferinnen, Ärzten und Unternehmern. Man bekommt die Sorgen und Ängste der Figuren aus allen Schichten hautnah mit und spürt leider auch den langsam aufkommenden Judenhass, der aber mit tollen Gesprächen über verschiedene Religionen und ihre Feste und Traditionen einhergeht.

Die Charaktere sind ebenso vielfältig wie die verarbeiteten Themen: Jakobs Schwester zum Beispiel versucht sich als Künstlerin, versucht ihr Leben unabhängig und nicht als wohl behütete Tochter zu leben; Mitzi Langer-Kauba war ihrer Zeit voraus, dennoch war sie mir oft zu tyrannisch; Klara, die all ihr hart verdientes Geld ihrer Familie bringt.

Während dem Lesen hatte ich die ganze Zeit Beate Malys Stimme mit Wiener Dialekt im Kopf. Ihre Lesung an der lit.Love war toll - und überzeugte mich definitiv zum Lesen ihres Romans. Seither denke ich, dass das einzige Buch, das ich jemals als Hörbuch hören könnte, "Lottes Träume" wäre, aber dann von ihr gesprochen! Ihr Schreibstil ist wie ihre Stimme: sympathisch und fesselnd.

Obwohl die Autorin sehr viele Themen in die 544 Seiten des Romans packt, wirkt die Geschichte nicht überladen. Im Gegenteil, alles passt perfekt und ungezwungen in die Geschichte hinein und überrascht immer wieder mit kleinen, teilweise zwar voraussehbaren, Twists und wird mit einer feinen Liebesgeschichte geschmückt.

Einzig der Titel hat einen Mangel, "Lottes Leben" wär treffender gewesen, denn Träume hat sie keine. Zumindest kommen keine zur Sprache, Lotte ist mit dem Leben an sich schon genug beschäftigt.

Mir hat es Spass gemacht, den Roman zu lesen und ich freue mich bereits jetzt auf mehr. Denn von "Lottes Träume" wird es einen zweiten Band geben. Ich kann das Buch nicht nur Skifans empfehlen, sondern auch allen die gerne spannende historische Romane lesen, die mit viel Wissenswertem gespickt sind.

Das Buch gehört im Winter gelesen, vielleicht sogar im Skiurlaub. Ein passenderes Winterbuch gibt es selten.

Fazit: Absolut empfehlenswerte Winterlektüre, die uns Wien um 1904 und die Anfänge des Skisports für jedermann näher bringt.
5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2019

Tolle Sommergeschichte

Shark Club – Eine Liebe so ewig wie das Meer
0

Für meine diesjährigen Strandferien habe ich mir "Shark Club" zum Lesen ausgewählt. Ein Strand in Florida, eine Meeresbiologin und Haie hörten sich passend an. Okay, die Haie weniger... Aber es sind spezielle ...

Für meine diesjährigen Strandferien habe ich mir "Shark Club" zum Lesen ausgewählt. Ein Strand in Florida, eine Meeresbiologin und Haie hörten sich passend an. Okay, die Haie weniger... Aber es sind spezielle Tiere und wenn ihnen ein Roman gewidmet ist, wieso nicht?

Ich wurde jedenfalls nicht enttäuscht, in der Geschichte um Haifischflüsterin Maeve. Nach einem Forschungssemester auf den Bahamas kehrt Maeve nach Hause, ins Hotel ihrer Grossmutter zurück. In einige Wochen gehts schon wieder los, dann nach Afrika. Zu dieser Forschungsstelle will ihr Kollege Nicholas, zu dem sie ganz frisch eine Beziehung aufbaut, auch kommen; Maeve freut sich drauf.

Zuhause auf Calusa aber trifft Maeve unerwartet auf ihre erste grosse Liebe Daniel und seine sechsjährige Tochter Hazel. Zusätzlich muss sie feststellen, dass ihr Zwillingsbruder Robin einen Roman geschrieben hat, in dem sie eine Rolle spielt - und zwar mehr als ihr lieb ist.

Neben ihrer chaotisch durcheinander gewirbelten Gefühlswelt erfährt sie, dass auf der Insel Haie getötet und deren Flossen abgeschnitten werden, um sie teuer zu verkaufen. Maeve hofft, dass man die Schuldigen findet, damit die Tiere nicht weiter gequält werden.

Maeve wurde als Kind von einem Hai gebissen, und dennoch liebt sie die Tiere und hat sich beruflich auf sie spezialisiert. Auch über den Tod ihrer Eltern kam Maeve hinweg. Ihr Zwillingsbruder Robin hingegen ist verbittert darüber. Aber auch Daniel scheint nicht viel aus der Vergangenheit gelernt zu haben. Er fordert viel, anstatt zu merken, dass es auf eine andere Art viel leichter wäre zu leben, gemeinsam zu leben.

Viel Stoff für nur einen Roman. Doch die Autorin Anna Kidd Taylor packt das. Sie liefert eine fesselnde Story mit interessanten Themen und reizvollen Charakteren. Wie verschieden Geschwister mit demselben Ereignis umgehen, schildert die Autorin genau. Die Beziehungsgeschichten sind ebenfalls nicht langweilig, sondern recht intensiv in all ihren Schattierungen erzählt.

Neben den schönen Natur- und Meerbeschreibungen fand ich natürlich auch das Bücherhotel von der bücherliebenden Grossmutter Perri wahnsinnig toll - das würde ich sehr gerne besuchen. Aber lieber würde ich noch viel mehr von Anna Kidd Taylor lesen. Ihr Schreibstil hat es mir angetan, die Ideen ebenso, und auch das tolle Ende von "Shark Club".

Fazit: Eine eindrückliche, tolle Sommergeschichte, die ich nur empfehlen kann.
4.5 Punkte.


Achtung: Im April 2020 wird der Roman neu aufgelegt und bekommt ein neues Cover und einen neuen Titel: "Mit dir am Meer" - es ist also kein neuer Roman von Anna Kidd Taylor, wie ich auf den ersten Blick dachte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

832 fesselnde Seiten

Die Sonnenschwester
0

Elektra kam bei ihren bisherigen Erwähnungen in den ersten fünf Büchern der Serie nicht sehr sympathisch rüber, deshalb war ich sehr gespannt, ob sie wirklich solch ein Biest ist. Als weltbekanntes Model ...

Elektra kam bei ihren bisherigen Erwähnungen in den ersten fünf Büchern der Serie nicht sehr sympathisch rüber, deshalb war ich sehr gespannt, ob sie wirklich solch ein Biest ist. Als weltbekanntes Model ist sie die erfolgreichste der Schwestern, aber auch die unglücklichste. Elektra lässt niemand wirklich an sich ran, von ihren Schwestern am ehesten noch Maia.

Unter Pa Salts Tod leidet Elektra heftig, sie hat das Gefühl, ihn schwer enttäuscht zu haben. Auch ihn liess sie nicht nahekommen, als es noch möglich war. Ihr Leben ersäuft sie in Alkohol. Um wach zu sein konsumiert sie Kokain. Sie ist hochgradig süchtig, benimmt sich daneben, kein Wunder hält es weder ein Partner noch Angestellte bei ihr aus. Ihr Weg ist nicht leicht, doch Elektras Leben ändert sich, als ihre neue Assistentin Mariam in ihr Leben tritt und zeitgleich ihre Grossmutter Stella sich bei ihr meldet.

Letztere erzählt ihr, passend zu Elektras Leitspruch "Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, leben muss man es aber vorwärts" laufend die Geschichte ihrer Herkunft. Diese beginnt am Silvester 1938 und führt die Leser vom Grossstadtdschungel Manhattan in den Pflanzen- und Tierwelt-Dschungel Kenias. Die junge Amerikanerin Cecily Huntley-Morgan wurde von ihrem Verlobten verlassen. Nun nimmt sie sich eine Auszeit und reist zu ihrer Patentante Kiki Preston, die vorwiegend am Naivasha See in Kenia lebt.

Kiki ist eine historische Figur, die mit ihren Problemen hervorragend zu der Thematik in "Der Sonnenschwester" passt. Kiki ist für Cecily das Verbindungsglied und führt ihre Patentochter in die britische Gesellschaft im "Happy Valley" ein. Der Vergangenheitsstrang um Cecily ist nahe an die historische Vorlage verknüpft. Cecilys Geschichte fand ich total interessant und spannend.

Lucinda Riley bringt uns die englische Kolonialmacht in Kenia, die leider auch trotz grosser Entfernung vom zweiten Weltkrieg betroffen war, näher. Ebenso die Stammeskultur und damit herein, das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen. Herausragend beschreibt die Autorin auch die faszinierende Landschaft von diesem facettenreichen ostafrikanischen Staat.

In Elektras Geschichte geht es um Süchte, Abhängigkeiten und Menschenrechte. Ebenso ist die Rassentrennung ein grosses Thema, welches im Jahre 2008, in dem der Gegenwartsstrang spielt, in der Hoffnung eines möglichen ersten schwarzen Präsidenten gipfelt (und wie wir wissen, auch Realität wurde). Elektra öffnet sich langsam. Tief in ihr vergrabene Erlebnisse erklären, wieso sie so unausstehlich wurde. Ihre Entwicklung ist sehr positiv, sie findet endlich echte Freunde und ihren Platz im Leben.

"Die Sonnenschwester" ist auf keiner ihrer 832 Seiten langweilig, sondern durchgehend fesselnd, so dass ich ihn innert zweieinhalb Tagen ausgelesen hatte. Der Roman ist enorm intensiv und behandelt Themen, über die man ausgiebig diskutieren könnte. Meine Lieblingsfigur ist Mariam, die straight ihren Weg geht und sich nicht beeindrucken lässt.

Elektras Geschichte heizt die Vorfreude auf den letzten Band um die verlorene Schwester Merope enorm an. Ich bin wahnsinnig gespannt, was uns im siebten Band alles erwartet!

Fazit: Inhaltlich stark und berührend, erneut brillant geschrieben.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Das grosse Ganze

Unter einem guten Stern
0

Als mir das Buch an der LBM vorgestellt wurde, wusste ich, ich muss es lesen - denn der "Love Interest" ist Wassermann, genau wie ich. Die Geschichte um Justine und Nick und viele andere Wassermänner spielt ...

Als mir das Buch an der LBM vorgestellt wurde, wusste ich, ich muss es lesen - denn der "Love Interest" ist Wassermann, genau wie ich. Die Geschichte um Justine und Nick und viele andere Wassermänner spielt in Australien und wird, vielleicht, aus der Sicht des Universums erzählt.

Es kam mir vor, als ob der Erzähler oder die Erzählerin im Himmel auf einem Stern sitzt und seinen Leuchtstrahl jeweils auf einen Beteiligten hält und dessen aktuelle Situation erzählt. Der Erzähler hat das grosse Ganze im Griff, dem Leser wird es erst am Schluss offenbart.

Die 27jährige Justine trifft eines Tages auf dem Markt ihren Kindergartenfreund Nick. Als Nachbarn aufgewachsen, spielten sie zusammen im Sandkasten, gingen gemeinsam zur Schule. Bis Nick mit seinen Eltern wegzog, als er 11 Jahre alt war. Der Kontakt blieb bis zu dem allerletzten Besuch, der vier Jahre später mit dem ersten Kuss endete.

Mittlerweile arbeitet Justine als Mädchen für alles /Laufbursche bei der Zeitschrift Alexandria Park Star. Nick ist ein brotloser Schauspieler, der sich von Casting zu Casting angelt und zwischendurch in diversen Nebenjobs arbeitet. Der Durchbruch ist ihm noch nicht gelungen, was zu ständigen Reibereien in seiner On/Off-Beziehung mit Model Laura führt.

Justine liebt Nick. Nicht erst seit dem Kuss vor zwölf Jahren. Als sie merkt, dass Nick seine Liebe zum Theater für Laura aufgeben will und auch nicht mehr an sich glaubt, greift sie ein. Sie fälscht das Wassermann-Horoskop in der Zeitung und hofft, dass Nick ihren Tipp befolgt. Nur versteht Nick nicht alles so, wie Justine es gemeint hat - immerhin werden andere Zeitungsleser animiert, ihr Leben neu zu überdenken und entsprechend zu agieren.

Kleine Dinge - wie hier das Horoskop umzuschreiben - haben Auswirkungen auf viele unterschiedliche Menschen. Justine hat mit ihrem Tun nur Nick im Blick, und der vermeintliche Misserfolg damit. Sie weiss nicht, wieviel Lebensqualität sie mit nur zwei, drei ausgewechselten Sätzen anderen Menschen geben wird. Alles hängt hier also irgendwie zusammen.

Wie, erzählt die Autorin ruhig, aber humorvoll auf kurzweiligen 576 Seiten. Es gibt viel zu lachen und mitzufiebern, aber auch sentimentale Stellen. Minnie Darkes Sprachstil gefiel mir total gut. Ihre pointierten Beschreibungen der Figuren fand ich einfach nur genial.

Davon hätte ich noch mehr lesen können. Weniger aber von den Hirn-Justine-Zwiegesprächen, die fand ich nicht so gelungen, passen meiner Meinung nach auch nicht so richtig rein. Die Autorin hätte sie gut weglassen oder anders konzipieren können.

Egal, ob man an Horoskope oder Sternzeichen glaubt oder nicht, der Roman ist sehr unterhaltend und erst in zweiter Linie eine Liebesgeschichte. Ich habe "Unter einem guten Stern" zwar Ende November gelesen, aber er passt auch perfekt in die Zeit um den Jahreswechsel. Oder sonst irgendwann im Jahr - diese Sternengeschichte überzeugt in allen Monaten.

Fazit: Eine aussergewöhnliche Geschichte in einen tollen Schreibstil verpackt - die Seiten fliegen nur so dahin, so dass man am Ende gar nicht merkt, dass man fast 600 Seiten gelesen hat.
5 Punkte.