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Veröffentlicht am 22.01.2020

Die Frauen vom Alexanderplatz

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Berlin im Jahre 1918. Endlich ist der erste Weltkrieg vorbei und so langsam nimmt das gewohnte Leben wieder seinen Lauf. Doch noch immer brodelt es in der Stadt. Die Novemberrevolution lässt die Menschen ...

Berlin im Jahre 1918. Endlich ist der erste Weltkrieg vorbei und so langsam nimmt das gewohnte Leben wieder seinen Lauf. Doch noch immer brodelt es in der Stadt. Die Novemberrevolution lässt die Menschen nach wie vor vorsichtig sein. Hier leben auch drei junge Frauen, die sich mehr erhoffen als das ihnen vorbestimmte Leben. Hanna, eine Tochter aus reichem Haus ist gerade erst von ihrem Einsatz an der Front zurückgekommen. Als Hilfsschwester hat sie ihren Dienst geleistet und eigentlich würde sie in diesem Beruf gerne weiter arbeiten. Doch die Familie will das auf keinen Fall akzeptieren und sie soll schnellstmöglich verheiratet werden. Doch ihre Liebe hat schon jemand anderes für sich gewonnen. Auch Fritzi ist vom Schicksal gebeutelt. Vor Kriegsbeginn hatte sie ein Techtelmechtel mit ihrem Verlobten. Das Ergebnis ist Christel, in der damaligen Zeit ohne Mann dazustehen, unmöglich und so macht sich Fritzi auf den Weg nach Berlin um ihren Verlobten Benno zu suchen. Doch Benno hat ganz andere Pläne und zudem noch eine neue Frau an seiner Seite. Auch Vera, die Tochter eines Schneiderfabrikanten, der das Ende des Krieges nicht mehr miterleben durfte, kämpft für sich und ihre Mutter. Das Geld reicht nie wirklich und die Medikamente für ihre Mutter sind sehr teuer. Dazu macht ihr noch der Bruder das Leben schwer. Die Frauen vom Alexanderplatz werden in drei Erzählstränge aufgebaut. Anfangs störte es mich ein wenig, da die Abschnitte der verschiedenen Frauen sehr kurz waren und man sich immer wieder auf eine neue Person einstellen musste. Allerdings legte sich das schnell. Da alle drei Schicksale so spannend waren wollte man natürlich schnellstmöglich wissen wie es mit der jeweiligen Person weitergeht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nur der Schluss war mir etwas zu abrupt. Hier könnte ich mir auf jeden Fall eine Fortsetzung vorstellen, da die Personen sich doch sehr weiter entwickeln

Veröffentlicht am 07.12.2019

Urlaubslektüre

Seeluft macht glücklich
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Jasmin ist in ihrem Job sehr beliebt. Sie arbeitet in einem Kölner Krankenhaus und ist zuständig für alles was eben so benötigt wird. So gut wie es beruflich läuft so wenig Kontakt hat sie in ihrem Privatleben. ...

Jasmin ist in ihrem Job sehr beliebt. Sie arbeitet in einem Kölner Krankenhaus und ist zuständig für alles was eben so benötigt wird. So gut wie es beruflich läuft so wenig Kontakt hat sie in ihrem Privatleben. Aber die viele Arbeit lässt sie an ihre Grenzen kommen und ihr Chef verordnet ihr eine längere Auszeit. Kurzerhand fährt sie auf die Insel Föhr, leider bekommt sie nur für wenige Tage ein Zimmer. Durch einen Zufall trifft sie auf Thore, ein eingefleischter Insulaner. Auch er hat Probleme, allerdings in Liebesdingen. Seine ehemalige Freundin plant die Hochzeit mit einem anderen Mann. Er will nur noch weg von der Insel. Kurz entschlossen tauschen Sie die Wohnungen. Thore zieht nach Köln, Jasmin bleibt in Föhr. Aus dem Tausch in ein anders Leben ergibt sich plötzlich eine ganz andere Lebenseinstellung. Schneller als erwartet kommt das Ende der Auszeit und die Entscheidung über das weitere Leben steht an.
Mir hat das Buch gut gefallen, zwar war es manchmal etwas unglaubwürdig aber es hatte trotzdem seinen Charme. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.



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Veröffentlicht am 07.12.2019

Schöne Wintergeschichte

Ein Winter voller Blumen
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Fleur Danton liebt ihren kleinen Blumenladen in der Rue du Cere-Midi. Für jeden, der den Laden betritt, ist es eine kleine Auszeit vom hektischen Alltag . Liebevolle Dekorationen und besonders ausgesuchte ...

Fleur Danton liebt ihren kleinen Blumenladen in der Rue du Cere-Midi. Für jeden, der den Laden betritt, ist es eine kleine Auszeit vom hektischen Alltag . Liebevolle Dekorationen und besonders ausgesuchte Blumen lassen die Sonne aufgehen. Und das ist auch nötig, denn eisige Herbststürme lassen die Straßen von Paris sehr ungemütlich werden. Doch Fleur muss kämpfen, es kommen zwar einige Stammkunden, doch es sind viel zu wenig um auch nur annähernd genügend Geld zu verdienen. An einem besonders anstrengenden Tag findet auch Nicolas Matin den Weg in den Laden. Er arbeitet seit kurzem in einem Hotel, wo er für Reklamationen zuständig ist. Sehr angetan von der Auswahl und vor allem der Besitzerin wird er sehr schnell zu einem weiteren Stammgast und er taucht tiefer in Fleurs Leben als ihr lieb ist.
Ein schöner Roman, der gerade jetzt in diese Jahreszeit passt

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Unterhaltsam

Mitte 40, fertig, los
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Rike ist zufrieden mit ihrem Leben. Sie ist seit 30 Jahren glücklich verheiratet und ihr Sohn macht ihr, bis auf wenige Ausnahmen, ebenfalls Freude. Doch das vermeintliche Glück steht auf wackeligen Füßen. ...

Rike ist zufrieden mit ihrem Leben. Sie ist seit 30 Jahren glücklich verheiratet und ihr Sohn macht ihr, bis auf wenige Ausnahmen, ebenfalls Freude. Doch das vermeintliche Glück steht auf wackeligen Füßen. Als sie erfährt das ihr Mann sie betrügt bricht ihre Welt zusammen. Aus dem gemeinsamen Haus muss sie ausziehen und ihr Sohn möchte lieber beim Vater bleiben. Kurzerhand zieht sie zu ihrer Mutter und damit zurück in ihr verhasster Heimatort. Doch auch hier scheint jeder das Glück für sich gepachtet zu haben. So langsam begreift Rike, dass damals nicht wirklich alles schlecht war und sie öffnet sich für ein ganz neues Leben.
Ein herrlicher Roman für laue Sommernachtstod und die Erkenntnis, dass man für alles offen sein sollte

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Veröffentlicht am 12.09.2019

Etwas schwächer als Band 1

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Berlin 1903. Rahel Hirsch kämpft für ein Leben, in dem sie ihren Beruf selbst wählen darf. Ihre Leidenschaft gilt der Medizin und allen Unkenrufe zum Trotz erfüllt sich ihr Wunsch und sie wird die erste ...

Berlin 1903. Rahel Hirsch kämpft für ein Leben, in dem sie ihren Beruf selbst wählen darf. Ihre Leidenschaft gilt der Medizin und allen Unkenrufe zum Trotz erfüllt sich ihr Wunsch und sie wird die erste Ärztin, die an der Charité arbeitet. Von Gleichberechtigung ist sie allerdings noch sehr weit entfernt. Von ihren männlichen Kollegen wird sie kaum akzeptiert und ihr Kampf, endlich gleichwertig zu sein, ist noch lange nicht zu Ende. Auch die junge Barbara, die als Wäscherin in der Charité ihren kargen Lohn verdient, führt einen endlosen Kampf gegen die Ungleichstellung von Mann und Frau. Der Zufall will es, dass die beiden Frauen sich über den Weg laufen und es beginnt eine Freundschaft fürs Leben. Während Rahel sich in einen schneidigen Fliegerpionier verliebt, schließt sich Barbara einer Frauenbewegung an um endlich das Frauenwahlrecht durchzusetzen. Auch Jahre später ist noch nicht wirklich ein Erfolg zu verbuchen. Das Leben von Rahel und Barbara ändert sich aber schlagartig, als der erste Weltkrieg ausbricht und das tägliche Überleben ein einziger Kampf wird. Dazu kommt noch die Angst, denn auch einige Familienmitglieder und Freunde ziehen in den Krieg und ein Wiedersehen ist nicht garantiert.

Ulrike Schweikert hat wieder einen tollen Roman in Szene gesetzt, der Fiktion und Realität sehr gut miteinander verbindet. Die Protagonisten, die in der damaligen, für Frauen schwierigen Zeit, ihren Weg finden sind liebevoll und authentisch beschrieben. Auch die stellenweise schlimmen Zustände, die die Bevölkerung in den Kriegsjahren erleben musste, sind realistisch dargestellt. Man darf erleben, wie in der Charité der Fortschritt Einzug hält und viele reale Personen, wie der rote Baron, die Schauspielerin Asta Nielsen, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht geben ein kurzes Stelldichein. Mir hat der 2. Band von Die Charité sehr gut gefallen, einzig die etwas zu ausgiebig beschriebenen medizinischen Details waren für mich als Laie etwas zu viel