Liebe überwindet Glaubensdifferenzen
Tanz mit mir, AureliaIn England herrschen in der Mitte des 17. Jahrhunderts die strenggläubigen Puritaner. Der König wurde hingerichtet und Oliver Cromwell regiert. Die Puritaner verbieten Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen ...
In England herrschen in der Mitte des 17. Jahrhunderts die strenggläubigen Puritaner. Der König wurde hingerichtet und Oliver Cromwell regiert. Die Puritaner verbieten Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen und sogar das Weihnachtsfest.
Es ist eine arme Zeit. Ein junger Mann namens John verdient sich mit Wassertragen einen zusätzlichen Lohn. Die wenigsten Haushalte haben damals eine Wasserleitung oder einen Brunnen, darum wird Wasser von einer öffentlichen Stelle ins Haus gebracht.
Im Haus eines Kunden wird John von der jungen Dame des Hauses bezahlt, der hübschen Aurelia. Zwischen den beiden so unterschiedlichen Menschen springt ein Funken über. Sie sehnen sich beide danach Zeit miteinander zu verbringen. Doch Aurelias Leben scheint vorherbestimmt, sie soll standesgemäß heiraten.
Aurelias Familie gehört der anglikanischen Kirche an. Sie hatten den König unterstützt und leiden nun unter dem Herrschaftswechsel. Der Vater bekommt keine Aufträge mehr. Aurelia vermisst die fröhlichen Theateraufführungen und andere Festlichkeiten, die unter den Puritanern verboten sind. Und nun ist es bald Weihnachten, doch auch Weihnachten darf nicht gefeiert werden.
Diese gefühlvolle Erzählung ist perfekt für gemütliche Winterabenden. Das Cover mit den leuchtenden weißen Elementen fällt ins Auge. Vor jedem Kapitel findet sich eine Zeichnung, wenn John erzählt ist eine geöffnete Bibel zu sehen, bei Aurelia ein Zopf.
Diese historische Erzählung ist interessant und authentisch geschrieben. Beim Lesen wird diese längst vergangene Zeit lebendig, von den Speisen bis hin zur Gestaltung des Alltags und der Lebensweise in den unterschiedlichen Ständen. Die Begegnungen zwischen Aurelia und John sind gefühlvoll beschrieben. Ein zartes, zurückhaltendes Band der Liebe verbindet diese beiden jungen Menschen.
Ein Höhepunkt dieses Buchs sind die Gespräche über den Glauben, die Themen behandeln, die auch heute aktuell sind. John diskutiert beispielsweise mit seinem Onkel über ein gerechtes Leben und mit Aurelia über Gottesbildnisse und das Feiern von Festen.
Fazit: Zwei junge Menschen lernen sich im 17. Jahrhundert kennen und schätzen. Trotz Standesunterschiede und unterschiedlichen religiösen Überzeugungen, versuchen sie den Standpunkt des anderen zu verstehen. Gefühlvoll geschrieben, ist dieses Buch eine entspannende Lektüre für gemütliche Winterstunden.