Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
offline

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2020

ansprechende Rezepte

Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen
0

Dies war mein erstes Buch von Chef AJ und es hat mich erstaunt, dass im ganzen Buch nicht ein einziges Mal ihr Name erwähnt wurde. Wahrscheinlich bilde ich da eine Ausnahme und alle anderen potentiellen ...

Dies war mein erstes Buch von Chef AJ und es hat mich erstaunt, dass im ganzen Buch nicht ein einziges Mal ihr Name erwähnt wurde. Wahrscheinlich bilde ich da eine Ausnahme und alle anderen potentiellen Leser kennen ihn, denn Frau Chef AJ hat schon mehrere Ernährungs- und Rezeptbücher geschrieben und, wie ich diesem Buch entnommen habe, in Sendungen vorgekocht.

Lobend erwähnen muss ich unbedingt, dass die Seiten des Vorwortes mit römischen Zahlen nummeriert wurden und der Inhalt des Buches tatsächlich mit S.1 beginnt. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen, sondern eher, dass andere so ganz schnell bis zu 20 imaginäre Buchseiten dazuschummeln.

Zu Beginn dieses Buches erzählt Chef AJ von den eigenen Zu- und Abnehmerlebnissen und ihren Erfahrungen mit dem „Ultimativen Abnehmen“. Es werden Ernährungsprinzipien, An- und Einsichten zu Ernährungssüchten, u.a. Zucker, vermittelt. Schon hierbei fällt auf, dass es sich um eine Übersetzung aus dem Amerikanischen handelt und ich hatte das Gefühl eine Sendung eines Verkaufssenders zu verfolgen. Die Erkenntnisse und Aussagen werden immer wieder wiederholt, schon gebetsmühlenartig; aber gut, manche knackige Zitate sind dann beim zweiten oder dritten Mal hängengeblieben und die folgenden Male konnte ich sie dann bereits mitsprechen. Ich persönlich finde es immer ganz schön, wenn mir als Lesende auch ein gewisses Maß an eigenständigem Denken und Erkennen unterstellt wird, aber wahrscheinlich mögen andere diese steten Wiederholungen und das sich im Kreis drehen wesentlich mehr als ich. Für meinen Geschmack hätte dieser Abschnitt also durchaus kürzer ausfallen dürfen.

Die anschließenden Listen mit Regeln, die auch erklärt wurden, Tipps, beispielsweise zum Essen außer Haus, fand ich sehr gelungen, ansprechend und hilfreich. Ab S.136 gibt es dann die Rezepte, bis einschließlich S. 295; das macht 159 Seiten mit Rezepten und ganzseitigen Bildern – die Rezepte selbst nehmen also ziemlich genau die Hälfte des Buches ein. Alle Rezepte sind einfach nachzuarbeiten, und spiegeln die vorher aufgestellten Regeln, unter anderem Gemüse zum Frühstück, wieder. Es wird viel Wert darauf gelegt, die Rezepte einfach zu halten und anzuregen, Zutaten gegen gleichwertige auszutauschen. Den Rezeptteil finde ich ausgesprochen ansprechend, egal ob Frühstücksvarianten, Eis auf Grundlage von Süßkartoffeln und Banane oder die vielen verschiedenen Burger und einiges mehr. Pflanzenbasierte Ernährung, ohne Zugabe von Zucker und Fetten, dabei zumindest für die 21 Tage des ersten Ausprobierens, finde ich sehr gelungen. Mich hatte bei veganen Kochbüchern häufig der hohe Fettanteil abgestoßen; die hier vorgestellten Rezepte dagegen sind sehr appetitlich. Sie werden gut erklärt, man kann sie, beispielsweise durch Wahl anderer Bohnen oder Gewürze oder seines Lieblingsgemüses gut abwandeln. Was mich ein wenig am Drumherum stört, sind die steten Kommentare unter „Chef AJs Tipp“, die die Zubereitung oder den Austausch von Zutaten überschreiten, nämlich: „In Episode“ XXX „von Healthy Living with Chef AJ zeige ich Ihnen, wie“ dieses Gericht ( Name variiert selbstverständlich) „gekocht wird“. Das fand ich auf Dauer ziemlich nervig.

Bei einigen Gerichten wird auf eine sensationelle Erbsen-Guacamole verwiesen, deren Rezept man in einem anderen Buch der Autorin nachlesen solle. Da hätte ich mich schon gefreut, wenn dieses nicht nur abgebildet, sondern auch textlich abgedruckt worden wäre. Einige der angegebenen Rezepte stammen aus Topf und Kochlöffel anderer, die dann namentlich erwähnt wurden, samt ihrer Internetseite, auf der wohl noch unzählige andere Rezepte zu entdecken sein sollen.

Insgesamt lässt mich das Buch etwas zwiegespalten zurück; die Rezepte gefallen mir sehr gut, sind jedoch zum Teil so oder ähnlich auch bekannt. Das finde ich auch ganz normal, niemand kann das Rad neu erfinden. Die Sammlung an Rezepten, die Mischung sind stimmig, für meinen Geschmack wirklich gut ausgewählt und dabei einfach abwandelbar. Dass man abnimmt, wenn man sich pfundweise von Gemüse ernährt, dass der Magen gefüllt ist und man auf Süßigkeiten, Alkohol und Fette verzichtet, aber dabei satt ist, bleibt wohl unbestritten. Die Selbstdarstellung und das gebetsmühlenartige Einhämmern der richtigen Ernährungsregeln und -erkenntnisse der anderen Hälfte des Buches waren mir dann doch etwas zuviel des Guten und bremsen meine Begeisterung.

Veröffentlicht am 13.12.2019

einfache Rezepte, besonders für Kochanfänger zu empfehlen

1 Nudel – 50 Saucen
0

Nach einer grundlegenden Erklärung, wie man eine Nudelsauce kocht, beispielsweise etwas Nudelkochwasser zugeben sowie kräftig würzen, folgen die 50 Rezepte für Nudelsaucen, unterteilt in die Kapitel Ruckzuck ...

Nach einer grundlegenden Erklärung, wie man eine Nudelsauce kocht, beispielsweise etwas Nudelkochwasser zugeben sowie kräftig würzen, folgen die 50 Rezepte für Nudelsaucen, unterteilt in die Kapitel Ruckzuck gezaubert, schnell gekocht und gemütlich geschmort.

Jedes Rezept wird gut erklärt; wenn man ehrlich ist, handelt es sich bei einer Nudelsauce nicht um ein außergewöhnlich herausforderndes Projekt, so dass auch nicht verwundert, dass sich alle Rezapte gut nacharbeiten lassen. Die Zutaten sind übersichtlich, wobei manche Rezepte schon genauso ausfallen, wie man sie mit ein wenig Kocherfahrung und Resten im Kühlschrank, selber spontan zusammengemixt hat, beispielsweise Pestos oder Mix aus kleinen Tomaten, Rucola und Fisch.

Für Kochanfänger stellt dieses Buch sicherlich eine gute Mischung an gelingsicheren Nudelsaucen dar und regt wahrscheinlich auch zu eigenen Kreationen an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2019

Einfaches aufmerksam erledigen und genießen

Lob des Unscheinbaren
0

Malte Härtig, Koch und studierter Philosoph liebt Japan; Zen-Buddismus und die japanische Küche. In diesem148 Seiten starken, kleinformatigen Buch erzählt er in sieben verschiedenen Kapiteln von dieser ...

Malte Härtig, Koch und studierter Philosoph liebt Japan; Zen-Buddismus und die japanische Küche. In diesem148 Seiten starken, kleinformatigen Buch erzählt er in sieben verschiedenen Kapiteln von dieser Faszination, immer wieder auch von seiner Forschung anläßlich seiner Masterarbeit und Dissertation, beispielsweise im Kapitel „Die Pommes“, für welche er Pommesbuden im Ruhrgebiet aufgesucht hat.

Den Grundgedanken, alles, auch die Essenszubereitung solle mit Konzentration erfolgen, wobei man beispielsweise das Schneiden der Pommes sowie das sparsame Würzen und Essen achtsam wahrnehmen sollte, finde ich sehr reizvoll. Die Vergleiche zur japanischen Küche, egal, ob nun im Kapitel zu Pommes, Fond, Ofen, Schwein, Brot, Sparschäler oder Teller werden mit der Teezeremonie, Dashi oder anderen Zubereitungen und Sichtweisen werden stets philosophisch ausgewertet, was mir im Verlauf des Buches immer kranpfhafter vorkam. Da gibt es Betrachtungen, beispielsweise, ob der Sparschäler das Wesentliche freilegt, wenn ja, in welchen Fällen.

Ich hatte bereits das Buch „Zen und Sellerie“ des Autors gelesen und kannte einige der hier vorgestellten Vergleiche bereits, wobei ich die Mischung aus philosophischen Betrachtungen, die sich dort mit den Rezepten abwechselten sehr ansprechen fand, was die hier gegebenen Betrachtungen, die sich inhaltlich und passagenweise immer wieder wiederholen und Kreis drehen, leider nicht erreichten. Zwei Rezepte sind auch enthalten, die in ihrer Einfachheit aufzeigen, wie man alltägliches Essen durch gezielte Achtsamkeit höher wertschätzen kann: zwei einfache Hefeteig-/Brotrezepte, die der Autor im Internet gefunden hat.

Hätte ich nicht bereits ein Buch von Malte Härtig gelesen, das viele der hier aufgeführten Vergleiche und Erzählungen enthielt, wäre dieses Werk hier weitaus interessanter für mich ausgefallen – und so würde ich es eher jenen empfehlen, die sich mit diesem Thema ganz neu auseinandersetzen.

Veröffentlicht am 10.10.2019

konnte mich nicht wirklich packen

Alles richtig gemacht
0

Gregor Sander erzählt in diesem Roman auf 232 Seiten in zwei Strängen eine Geschichte, die sich über 40 Jahre hinzieht.

Der Roman beginnt mit dem heutigen Leben des Dr. Thomas Piepenburg, Anwalt in einer ...

Gregor Sander erzählt in diesem Roman auf 232 Seiten in zwei Strängen eine Geschichte, die sich über 40 Jahre hinzieht.

Der Roman beginnt mit dem heutigen Leben des Dr. Thomas Piepenburg, Anwalt in einer Partnerkanzlei in Berlin, der anscheinend für Geld fast alles macht, sehr arroganz und selbstgefällig wirkt und dessen Frau vor einer Woche mit den beiden gemeinsamen 13-jährigen Zwillingstöchtern ausgezogen ist ohne ihren Aufenthaltsort preiszugeben.
In dieser Situation, zehn Jahre haben sie sich nicht gesehen, sucht Daniel seinen Freund Thomas auf und nach einem gemeinsamen Essen haben beide das Gefühl, es wäre alles wie früher. Ein bisschen so wirkt es auch auf mich, denn Thomas läßt seinen Freund nicht in dem Haus übernachten, in dem er nun alleine wohnt, sondern quatiert ihn in einem abgewrackten und leergezogenen Altbau ein, dessen Schlüssel Thomas von einem seiner Spekulanten-Mandanten zuvor ausgehändigt bekam.

Im zweiten Handlungsstrang erfährt man über die gemeinsame Schulzeit in Rostock von Thomas Piepenburg, selbstverständlich aus wohlsituiertem Elternhaus kommend und Daniel Rehmer, der mit seiner alleinerziehenden sehr jungen, berufstätigen Mutter in ganz anderen Lebensumständen aufgewachsen ist.



Für mich wirkt diese Freundschaft, zwischen Thomas und Daniel, die aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen und offensichtlich auch bleiben, genau wie die ganze Geschichte sehr oberflächlich, auch wenn man am Rande einiges über das Leben in der ehemaligen DDR, dem Mauerfall und der Zeit danach lesen kann.
Ich selber kenne mich weder in Berlin noch in Rostock aus, denke, für jemanden, der dort aufgewachsen ist oder dort lebt, sind die aufgeführten Strassennamen und Örtlichkeiten wesentlich interessanter und vielsagender als für mich. Mich konnte dieser Roman leider nicht wirklich in den Bann ziehen; mir fehlte da eindeutig Tiefe, was bei einer Geschichte, die 40 Jahre beinhaltet und nur 232 Seiten zur Verfügung hat, auch schwer umsetzbar sein dürfte.

Veröffentlicht am 25.04.2019

ziemlich unaufgeregt und alltäglich

Von Glückssuchern und Weltentdeckern
0

Dieser kleine Sammelband beinhaltet 16 Kurzgeschichten verschiedener Autoren, die sich damit auseinandersetzen, der alltäglichen Langeweile zu zu entkommen und Neues zu entdecken, beispielsweise dadurch, ...

Dieser kleine Sammelband beinhaltet 16 Kurzgeschichten verschiedener Autoren, die sich damit auseinandersetzen, der alltäglichen Langeweile zu zu entkommen und Neues zu entdecken, beispielsweise dadurch, dass man an einem Tag in der Woche in einer anderen Dorfkneipe trinkt.
Insgesamt finde ich die Geschichten ziemlich unaufgeregt; ich hatte eher ein wenig Poesie oder philosophische Ansätze und schöne Träumereien erwartet. Zu Lesen gab es Beschreibungen von trinkender und sich übergebender Dorfjugend, uriger Brotzeit, almwiesengrünen Beschreibungen des Dorflebens samt gescheiterten Ausbruchversuchen und der Erkenntnis, dass es zu Hause ja auch schön ist.

Unter den Geschichten finden sich ein paar lustige, aber mindestens genausoviele, die sehr anschaulich aufzeigen, wie langweilig das Leben ( und zugegebenermaßen zuweilen auch das Lesen darüber) sein kann.
Mich konnte diese Sammlung leider nicht so ganz begeistern.