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Nilchen

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Die Hoffnungsträgerin im Bilderbuch

Greta und die Großen
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Der Jungstar und die Hoffnungsträgerin unserer Zeit nun auch die Inspirationsquelle für ein Bilderbuch: Greta Thunberg.
„Greta und die Großen“ von Zoe Tucker ist ein wunderbares Bilderbuch, dass unseren ...

Der Jungstar und die Hoffnungsträgerin unserer Zeit nun auch die Inspirationsquelle für ein Bilderbuch: Greta Thunberg.
„Greta und die Großen“ von Zoe Tucker ist ein wunderbares Bilderbuch, dass unseren Zeitgeist einfängt und schon den Kleinsten vermittelt was es mit dem Klimaschutz auf sich hat & wer Greta Thunberg ist.
Es ist aber in der Tat eher ein Bilderbuch über ein Mädchen, dass im Wald lebt und die Bedrohung der Abholzung direkt erfährt. Anhand dieser Geschichte wird der Sinn des Klimaschutzes für Kinder greifbarer.
Sehr vereinfacht und daher schon sehr gut ab 3 Jahren vorlesbar. Am Ende des Buches gibt es dann für die etwas Größeren einen Text wer Greta Thunberg ist und was sie antreibt und gemacht hat sowie ein paar erste Handlungsideen.
Wir finden die Illustrationen sehr gelungen und schön. Sprich trotz großem Bildungsauftrag, auch ein einfach schönes Bilderbuch.
Ach und wem es Ernst ist: Das Buch ist aus 100% recyceltem Papier gedruckt und für jedes gekaufte Exemplar geht eine 20 Cent-Spende an Greenpeace!

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Zum 9. Mal unterwegs und wieder gut wie eh und je!

Hotel Cartagena
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Wenn man eine Rezension zu einem Band aus einer Reihe schreibt, ist es mir immer ein Anliegen die alten Fans abzuholen und die neuen Entdecker, die vielleicht mit den Protagonisten noch nicht vertraut ...

Wenn man eine Rezension zu einem Band aus einer Reihe schreibt, ist es mir immer ein Anliegen die alten Fans abzuholen und die neuen Entdecker, die vielleicht mit den Protagonisten noch nicht vertraut sind und das ohne zu viel zu verraten! Oh ha!

Das Schöne an den Krimis rund um Chastity Riley ist ihre sehr eigene Art, sie ist eine Staatsanwältin mit Hirn und Füßen auf dem Boden der Tatsachen! Ja, ich finde auch, dass der Name für Hamburger Verhältnisse einfacher hätte ausfallen können… aber sonst ist ja alles perfekt!
Simone Buchholz ist eine Klasse für sich. Sie schreibt einfach gut – schnodderig und zugleich mit Niveau! Wie geht das? Ganz einfach, die Fälle sind gut und es ist kein Hamburger CSI, nein, eher verwegene und interessante Gespräche mit Zigaretten und Alkohol, die ans Ziel führen.
Und hier ein Einschub für die alten Hasen: Nicht wundern, denn dieser Fall ist etwas anders gestaltet als die Vorgänger! Macht aber nichts, der Lesespaß ist trotzdem gegeben.

Nun zu diesem 9. Fall, sofort ist man mitten im Geschehen drin. Zu Beginn trifft der Leser auf eine Horde wilder Männer, die böses im Sinn haben, mitten am Hamburger Hafen! Gepaart mit einer anfänglichen Geburtstagsparty (von Faller) auf der Chastity sich zunächst unwohl fühlt, da in einer zu schicken Hotelbar. Und dann passiert es – Maskiere stürmen die Bar und es gibt eine Geiselnahme! Rückblenden in die 80er Jahre bringen Dunkel in dieses Geschehen und auch in Chastitys Vergangenheit.Was hat das alles mit Cartagena zu tun? Lesen! Sonst verrate ich zu viel.

Muss man alle anderen 8 Fälle kennen? Es ist natürlich immer einfacher, aber ich bin überzeugt und ich finde auch, dass man nicht alle vorherigen Chastity Riley-Fälle kennen muss um hier im Text anzukommen. Die Spannung packt auch ohne Vorkenntnisse!

Fazit: Ein Krimi der aus meiner Sicht alles hat was er braucht: Niveau, Charm, Verwegenheit, Action und Spannung. Und natürlich für alle deren Herz für Hamburg brennt!

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Historisch bewegende 50er Jahre!

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Der zweite Teil der Trilogie “Die Schwestern vom Ku’damm” spielt in den „wunderbaren Zeiten“ der goldenen 50er in Berlin von 1952 bis 1957. Brigitte Riebe hat bereits mit dem ersten Teil ihr Können unter ...

Der zweite Teil der Trilogie “Die Schwestern vom Ku’damm” spielt in den „wunderbaren Zeiten“ der goldenen 50er in Berlin von 1952 bis 1957. Brigitte Riebe hat bereits mit dem ersten Teil ihr Können unter Beweis gestellt und mich von den Figuren überzeugt mit „Jahre des Aufbaus“! Nun starten wir im Jahr 1952 und das Kaufhaus brummt wieder. Alle Charaktere sind wieder mit dabei. Wer vergessen hat wer was wo und wie zusammenhing sei beruhigt, denn alle Eckpunkte aus dem ersten Band werden aufgegriffen und auf charmante Weise im ersten Teil wieder ins Gedächtnis gerufen. Daher ist der Roman auch eigenständig lesbar, wenn man sich vielleicht nur speziell für die 50er Jahre in Berlin interessiert. Ist man jedoch an der Reihe interessiert, rate ich definitiv mit dem ersten Band zu beginnen: „Jahre des Aufbaus“ und dann erst diesen zweiten Band „Wunderbaren Zeiten“ zu lesen. Was macht diese Reihe so besonders? Ich finde auch diesen Roman wieder wunderbar erzählt, eine dichte und breite Familiengeschichte wird erzählt kombiniert mit den historischen Ereignissen der damaligen Zeit. Die historischen Umstände und prägnanten Geschehnisse werden nonchalant eingewoben. Hier wird man bestens unterhalten und lernt zugleich so viel über die damalige Zeit. Wie beispielsweise das Verhältnis von Männern zu Frauen waren im geschäftlichen Umfeld, was trug man, was war sittlich, was war hip, wie sprach man, was wurde gegessen und konsumiert. All das steckt tief im Subtext und erhöht damit die Qualität der erzählten Geschichte. Und natürlich steht der Ost-West-Konflikt indirekt im Fokus, denn das tägliche Leben ist dadurch stark beeinflusst in Berlin.
Natürlich ist die Familiengeschichte auch (weiterhin) spannend, denn man will eigentlich immer wissen wie es mit der Familie Thalheim weitegeht. Jeder hat seine Höhen und Tiefen. Alles gut dossiert und auf die verschiedenen Personen verteilt. Mir gefallen die sehr unterschiedlichen Charaktere gut, vor allem die starken Frauen haben es mir angetan!

Veröffentlicht am 09.10.2019

Mazur‘sches Schweigen

Luzies Erbe
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Die Vergangenheit unserer Familien steckt uns in den Knochen. Und dieser Roman zeigt uns das eindringlich auf! „Luzies Erbe“ erzählt eine Geschichte des Abschied nehmen und des Todes. Aber genauso ist ...

Die Vergangenheit unserer Familien steckt uns in den Knochen. Und dieser Roman zeigt uns das eindringlich auf! „Luzies Erbe“ erzählt eine Geschichte des Abschied nehmen und des Todes. Aber genauso ist es eine Familiengeschichte und wie Erlebnisse früherer Generationen noch das Verhalten und die Ansichten der Nachfahren prägt.
Schlicht ohne Schnörkel, aber zugleich mit viel Mitgefühl erzählt uns die Autorin Helga Bürster diese fiktive Geschichte, die teilweise eine Aufarbeitung ihrer eigenen Familiengeschichte ist. Ihre Sprache mit viel Platt in der wörtlichen Rede steckt voller Perlen, wie „Da passte kein Blatt mehr zwischen die Minuten ihrer gedrängten Tage.“ (S 70) oder auch „Der Krieg war ein schrecklicher Tölpel, wer war auf die Dinge um und stellte sie verkehrt herum wieder auf.“
(S 127)

Der Roman beginnt mit dem Tod Luzies, die fast 100 Jahre alt wurde und erzählt wie ihre Familie damit umgeht und die nächsten Schritte plant. Zugleich erfahren wir die Lebensgeschichte Luzies und wie sie und ihre Familie vom Mazur‘sches Schweigen erfasst wurden. Wie sie den 2. Weltkrieg durchlebte und ihn trotz vieler Widrigkeiten überlebte.
Die Kapitel wechseln sich ab, Gegenwart und Vergangenheit, ohne Kennzeichnung. Beide Strängen sind leicht verfolgbar ohne kompliziert zu werden.

Da es mal wieder um den 2. Weltkrieg geht, möchte ich anmerken, dass es ein sehr spezieller Blickwinkel auf die Geschehnisse ist. Eine Perspektive, die bereichert und ein weiteres Mal die fatale Wirksamkeit des Nationalsozialismus aufzeigt, die einen fassungslos zurück lässt über so viel Unmenschlichkeit.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ein unverhofft gefundenes Highlight. Definitiv einer meiner geborgenen Schätze jenseits der Bestsellerliste!

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ausgefallenes tolles Bilderbuch

Der kleine Fischer Tong
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Ein herausragendes Bilderbuch - endlich mal was anderes!
Der chinesische Autor Chen Jianghong, der seit den 80er Jahren in Frankreich lebt, hat mit diesem Bilderbuch etwas asiatisches Flair in die europäischen ...

Ein herausragendes Bilderbuch - endlich mal was anderes!
Der chinesische Autor Chen Jianghong, der seit den 80er Jahren in Frankreich lebt, hat mit diesem Bilderbuch etwas asiatisches Flair in die europäischen Bilderbuchregale gebracht.
Es geht um den kleinen Fischer Tong der sich seiner Vergangenheit stellt. Er fährt aufs Meer hinaus bei Gewitter, obwohl sein Vater ihn davor immer gewarnt hat. Und da taucht gruselig ein Skelett vor ihm auf! Eine poetische Reise der Verarbeitung.
Man kann dazu aber auch sagen, dass dieses Bilderbuch auch zarte Bemüter verstören kann. Mein Sohn liebte es! Meine Tochter hat es sich noch nie zu Ende angeschaut, weil sie es zu gruselig findet, selbst jetzt noch mit 6 Jahren!
A propos Alter, dies ist kein Bilderbuch für Kinder unter 4 Jahren aus meiner Sicht.