Eine überaus gute Grundidee, mit tiefgreifenden Themen, die leider einige, holprige Stellen aufweist
180 Seconds - Und meine Welt ist deineInhalt:
Alison, die in vielen verschiedenen Pflegefamilien aufgezogen wurde, wird von Simon adoptiert. Sie lebt am College ein sehr zurückgezogenes Leben, bis sie durch Zufall an einem Experiment teilnimmt ...
Inhalt:
Alison, die in vielen verschiedenen Pflegefamilien aufgezogen wurde, wird von Simon adoptiert. Sie lebt am College ein sehr zurückgezogenes Leben, bis sie durch Zufall an einem Experiment teilnimmt und Esben kennenlernt. Durch ihn und mit Hilfe ihrer ziemlich lebensfrohe Freundin Steffi versucht Allison mehr Aktion in ihr Leben zu bringen.
Meine Meinung zum Buch:
Mein Interesse war direkt geweckt als ich mir das Cover angesehen habe. Als ich dann von dem Experiment gelesen habe, in dem sich fremde Menschen 180 Sekunden ausschließlich anschauen und nichts sagen dürfen, war klar das ich dieses Buch kaufen muss.
Am Anfang erfährt man direkt viel über Allison. Durch den Wechsel der Pflegefamilie fällt es ihr schwer Menschen zu vertrauen. Dadurch zieht sie sich selbst zurück, hat außer Steffi keine Freunde und ist ziemlich ängstlich unterwegs. Für mich wirkte es, als hätte Allison eine psychische Krankheit, die jedoch nicht behandelt, geschweige denn wahrgenommen wird.
Als Esben ins Spiel kommt, wird einem schnell klar, dass er das komplette Gegenteil ist. Ein sehr lebensfroher und offener Mensch, der mit Hilfe von Social Media "das Gute" im Menschen in Die Welt tragen möchte.
Allison und Esben lernen sich durch das Experiment kennen. Beide spüren sofort, dass sie mehr verbindet und es beginnt eine Aufregende Zeit.
Allison wird durch Esben bestärkt mutiger zu werden und findet nach und nach sogar Freunde, zu denen sie Vetrauen aufbaut.
Dieses Vertrauen wird irgendwann im Laufe des Buches auf die Probe gestellt. Des Weiteren zerbricht Allison fast an einem Schicksalsschlag und sie steht fast wieder an dem Punkt, an dem das Buch begonnen hat. Alles was sie sich mühevoll "erarbeitet" hat droht zu zerbrechen.
Der Schreibstil war ok. Leider gab es einige unnötige Längen und zu wenig wörtliche Rede für meinen Geschmack.
Oft kamen mir die Gedanken von Allison, die sehr detailliert ausgearbeitet sind, wie Lückenfüller vor und es schien immer etwas langatmig.
Fazit:
Das Buch ist generell sehr intensiv emotional. Allerdings werden diese Spannungen oftmals zu schnell abgearbeitet bzw abgebrochen. Während, für mich unnötige Zwischenszenen, in die Länge gezogen werden.
Das war leider nicht ganz die Umsetzung, die diese Grundidee verdient hat. Die Idee mit dem 180 Sekunden Experiment fand ich nämlich eigentlich ziemlich spannend und auch neu.
Es gab Zeitsprünge, die etwas abrupt kamen und schwer nachzuvollziehen sind. Dadurch sind Entwicklungen,der Protagonistin Allison zum Beispiel, für mich nicht mehr nachvollziehbar.
Esbens Experimente und Ideen, von denen man zwischendrin etwas mitbekommen hat, fand ich sehr toll und auch realistisch. Das hat mir definitiv gut gefallen.
Auch Allisons Vater Simon ist ein sehr toller Charakter, von dem ich gern mehr gelesen hätte. Die Szenen mit ihm waren tiefgreifend und emotional. Auch für mich gut nachzuvollziehen,wenn, da ich viel mit Pflegekindern zu tun habe. Ja, ich wünsche allen verlorenen Kindern einen Simon.
Eine Bewertung ist schwer, da ich das Buch generell nicht schlecht oder nicht lesenswert finde. Im Gegenteil. Es behandelt einige wichtige Themen, wie z.B. Pflegekinder, was ich sehr spannend finde.
Von mir würde es so 3,5 von 5 Sterne geben.