Lokalkrimi mit viel Heimatgefühl
SennegrabKriminalkommissar Jan Oldinghaus hat sich seine Rückkehr in den Dienst irgendwie anders vorgestellt – nicht so kalt und unpersönlich, wie ihm die alten neuen Kollegen jetzt begegnen. Die Ermittlungen im ...
Kriminalkommissar Jan Oldinghaus hat sich seine Rückkehr in den Dienst irgendwie anders vorgestellt – nicht so kalt und unpersönlich, wie ihm die alten neuen Kollegen jetzt begegnen. Die Ermittlungen im ersten Fall nach seinem Sabbatjahr sind auch nicht ohne, denn ausgerechnet ein beliebter Lokalpolitiker ist der erste Tote, dessen Spuren Jan nachgehen muss. Doch wie hängt der Tod des Politikers mit zwei Frauenmorden zusammen ? Eine Frage, die Jan schnell klären muss, bevor noch weiteres Unglück geschieht……
„Sennegrab“ ist ein spannender Ostwestfalen -Krimi der sich mit der Frage des Scheins und Seins befasst. Jobst Schlennstedt verpackt einen interessanten Plot mit viel lokalem Charme und entführt den Leser nach Bielefeld, um dort hinter die Fassade des beliebten Politikers schauen zu können. Denn die weiße Weste des angesehenen Herren war leider nicht ganz so rein, wie er nach außen hin vermitteln wollte. Je mehr sich Jan mit dem Fall und dessen Aufklärung befasst, desto tiefer blickt er in den menschlichen Abgrund des Toten und kommt so seinen Machenschaften und auf den Grund. Klüngeleien, Eifersüchteleien, Machtgehabe und Neid sind hier an der Tagesordnung und so wird schnell der Kreis der Verdächtigen festgelegt. Doch Jobst Schlennstedt führt den Leser gekonnt in die Irre, denn die eigenen Ermittlungen laufen ins Leere und man reibt sich verwundert die Augen, wenn man zum Schluss die Lösung des Falles präsentiert bekommt.
Die Geschichte liest sich abwechslungsreich und flüssig, wird durch vielschichtige Charaktere belebt und der Spannungsbogen wird von Anfang an kontinuierlich gehalten. Kurzum, Jobst Schlennstedt weiß, wie man den Leser and ie Seiten fesselt, zum Nachdenken und Rätsel raten anregt und immer wieder geschickt an der Nase herumführt.
Das Thema des Krimis ist sehr aktuell und der Autor vermittelt des Gefühl, dass man eigentlich nur die Tageszeitung aufgeschlagen hat, um den Schlagzeilen zu folgen, die einen tagtäglich schwarz auf weiß regelrecht anspringen.
Eine ordentliche Portion Heimatgefühl gepaart mit Ideenreichtum, interessanten Nebenschauplätzen und Spannung – ich würde sagen, so geht Krimi 😊
Daher gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir