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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2020

Toller Wiedererkennungwert für Großstadtkinder

Käthe, Band 1: Der Gorilla-Garten
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Käthe zieht um - von Omas Apfelhof auf dem Land in die Großstadt Berlin. Und kämpft mit widersprüchlichen Gefühlen. Ist es in Ordnung, dass man einerseits seine Freunde vermisst und andererseits aber furchtbar ...

Käthe zieht um - von Omas Apfelhof auf dem Land in die Großstadt Berlin. Und kämpft mit widersprüchlichen Gefühlen. Ist es in Ordnung, dass man einerseits seine Freunde vermisst und andererseits aber furchtbar gespannt ist auf all das Neue? Oma hat zum Glück immer einen lustigen und doch weisen Spruch parat, so auch in diesem Fall, aber lest selbst.

Mir hat an dem Buch besonders gut gefallen, dass es für Großstadtkinder so viele Anknüpfungspunkte gibt, sowohl in der Geschichte als auch auf den wunderschönen Illustrationen. Sei es die "Zu verschenken Kiste" auf der Straße oder den Büchertauschschrank oder der Wochenmarkt.
Überhaupt verdienen die Illustrationen ein extra Lob, da sie so farbenfroh, fröhlich und detailreich sind.

Den Wortwitz von Guerilla Garden zu Gorilla Garten hat das Kind allerdings nicht verstanden, das ist zwar für Erwachsene lustig, aber da es sogar der Titel des Buchs ist, fand ich es etwas schade, dass es so am Zielpublikum vorbeigeht. Dem Kind hat das Buch gut gefallen, aber das letzte Fünkelchen zur richtigen Begeisterung hat gefehlt, auch mit dem Ende war es nicht ganz glücklich, da es nur eine Aussicht, aber nicht die tatsächliche Realisierung beinhaltet.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

50 Jahre Urmel - unglaublich!

Urmel: Alle Bilderbuchgeschichten
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Das süße Urmel gibt es schon seit 50 Jahren, das kann doch nicht sein? Ist es nicht gestern auf Titiwu aus dem Ei geschlüpft?


Nun denn, zur Feier des Tages gibt es nun einen dicken, großformatigen Bilderbuchsammelband ...

Das süße Urmel gibt es schon seit 50 Jahren, das kann doch nicht sein? Ist es nicht gestern auf Titiwu aus dem Ei geschlüpft?


Nun denn, zur Feier des Tages gibt es nun einen dicken, großformatigen Bilderbuchsammelband mit gleich fünf Urmel-Bilderbüchern:'
- Urmel schlüpft aus dem Ei
- Urmel und die Schweinefee
- Urmel fliegt zum Mond
- Urmel sucht einen Schatz
- Urmel taucht ins tiefe Meer

Über Urmel und seinen Schöpfer Max Kruse braucht man wohl nicht mehr viele Worte verlieren, den Zeichenkünstler Günther Jakobs kenne ich zwar auch schon aus den "dickeren" Lese-Urmel-Büchern, aber so wunderschön wie in den Bilderbüchern sind die Illustrationen dort nie rübergekommen.
Das ist im Bilderbuch ein echter Augenschmaus, die Bilder sind richtig, richtig großformatig - da das Buch schon so groß ist und sie oft über die ganze Seite, meist sogar mit eingefügtem Text über die Doppelseite gehen. Richtig herzerwärmend.
Schon das Titelbild: habt ihr entdeckt, was für ein Buch das Urmel da "vorliest"? Großartig gemacht, oder?

Die verschiedenen Sprechfehler machen das Vorlesen zum echten Vergnügen und wenn man dann noch die traurigen Lieder des Seele-Fants vorsingt, hach, dann ist der Vorlesespaß rundum gelungen.

Am aller-allerliebsten mag ich ja die Geschichte mit der Schweinefee.
Und das Bilderbuch gehört m. E. in jeden Haushalt, Urmel ist einfach Kult und eine so wunderpföne (frei nach Ping Pinguin) Ausgabe habe ich bislang noch nicht gehabt.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Spannend und das Ermittlerteam fand ich richtig gut

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Was zuerst "nur" nach einem Cold Case aussah - ein Knochenfund von größerem Ausmaß, entwickelt sich rasch zu einem sehr aktuellen Fall.
Der Band ist der zweite Band der Reihe, ich kenne den Vorgängerband ...

Was zuerst "nur" nach einem Cold Case aussah - ein Knochenfund von größerem Ausmaß, entwickelt sich rasch zu einem sehr aktuellen Fall.
Der Band ist der zweite Band der Reihe, ich kenne den Vorgängerband nicht und hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich deshalb nicht so gut folgen kann. Man kann also sehr gut auch quereinsteigen.

Die Story ist spannend und stellt auch eine gruselige moralische Frage, die wir alle hoffentlich nie beantworten müssen.
Allerdings hatte ich relativ schnell eine dumpfe Ahnung, wer denn der oder die Böse bzw. die Bösen sein könnte(n), dies hat sich im Lesefortschritt zunehmend verdichtet und war dann auch richtig. Also keine superüberraschende Wendung, dafür nachvollziehbar und entwickelt, das ist mir immer noch lieber als so eine völlig aus der hohlen Hand gezogene Abschlusslösung.
Richtig gut hat mir das Ermittlerteam gefallen - samt Chefin. Alle haben (wie fast immer in Thrillern) ihr Päckchen zu tragen, sind aber eine sehr sympathische Truppe.

Nachdem der aktuelle Fall zwar geklärt wurde, die Rahmenhandlung aber noch einige Fragen offen lässt (aber nicht als grässlicher Cliff Hanger, das kann ich nämlich gar leiden), wird es bestimmt bald eine Fortsetzung geben, darauf freue ich mich schon.

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Veröffentlicht am 09.11.2019

Familienauszeit in Norwegen

Eigentlich nordwärts
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Das Buch dokumentiert die Reise der Familie (Mutter, Vater und Sohn Noah, zum Zeitpunkt der Reise kurz vor dem Schuleintritt stehend) sowie auf einer Teilstrecke auch noch der Familienhund Metti.
Eine ...

Das Buch dokumentiert die Reise der Familie (Mutter, Vater und Sohn Noah, zum Zeitpunkt der Reise kurz vor dem Schuleintritt stehend) sowie auf einer Teilstrecke auch noch der Familienhund Metti.
Eine dreimonatige Auszeit aus dem Job hat die Reise so erst möglich gemacht.
Im ersten Teil erfährt man, was das Wörtchen "Eigentlich" im Titel bedeutet.
Pläne sind dazu da, geändert zu werden...Insgesamt ist der erste Teil eher der Vorbereitung und des "So war das ja nicht gedacht" Reisens gewidmet und war für mich etwas zäh zum Lesen.

Die eigentliche Fahrradreise startet dann - ich dachte ja bislang, dass das in Norwegen völlig easy ist, da man fast überall sein Zelt aufschlagen darf.
Wie das dann tatsächlich war, das erfährt man dann im Buch.
Richtig gut hat mir gefallen, dass es so authentisch ist, eben kein Hochglanz-Foto-Doku von tollen Fjordlandschaften, sondern die Realität. Die da in Norwegen durchaus öfters einfach REGEN heißt oder viel mehr Kilometer als gedacht, bis endlich ein geeigneter Schlafplatz gefunden wird.
Aber auch - und vor allem - viele innige Familienzeit und bereichernde Begegnungen unterwegs.
Die Familie ist gläubig und ihr Glaube ist selbstverständlicher Bestandteil der Reise, liest sich aber keineswegs missionarisch, gehört eben dazu - hat mich aber anfangs etwas irritiert.

Das Buch ist sehr hochwertig, viele Fotos, auch doppelseitige sowie eine Karte, die die Route veranschaulicht, machen das Mitreisen lebendiger.
Die Fotoauswahl gefällt mir gut: die kleinen Momente wie das Steinkunstwerkbauen, ein Luftsprung von Noah und dann wieder ganzseitige Landschaftsfotos und Fotos der schwerbepackten Räder, eine schöne Balance, die da gewählt wurde.

Ich fand es spannend, diese Reise zu begleiten - auch oder gerade weil ich mir diese Art des Reisens nicht zutrauen würde (und wohl auch nicht möchte...).

Veröffentlicht am 02.11.2019

Wunderschönes Buch mit vielen, vielen Details, eine Inspirationsquelle

Du darfst auf meine Haut
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Alle meine Bücher aus dem Löwenzahn-Verlag sind bislang ausnahmslos so wunderschön und liebevoll gestaltet, dass ich sie am liebsten immerzu streicheln möchte. So auch dieses hier.
Schon auf der Innenseite ...

Alle meine Bücher aus dem Löwenzahn-Verlag sind bislang ausnahmslos so wunderschön und liebevoll gestaltet, dass ich sie am liebsten immerzu streicheln möchte. So auch dieses hier.
Schon auf der Innenseite beginnt es: ein kleines persönliches Rezeptbüchlein liegt bei, quasi ein Notizbuch für alle Lieblingsrezepte.
Und dann geht es auch schon wirklich los.

Zuerst wird im Badezimmer aufgeräumt, denn eigentlich brauchen wir all die 100 Tiegelchen und Töpfchen nicht, die sich da angehäuft haben. Fünf Produkte reichen aus. Der ganze Abschnitt dreht sich um Inhaltsstoffe, Reduzierung und Co.

Dann gibt es Grundlageninfos zum Kräuter- und Pflanzensammeln und Pflanzenporträts. Von A wie Ätznatron bis Z wie Zinkoxid, jede Menge Infos.

Für völlig Ahnungslose in der Pflanzenwelt wird es hier allerdings schon schwierig, denn Pappelknospen, Drüsiges Springkraut & Co werden zwar gut beschrieben, aber leider gibt es weder Foto noch Zeichnung direkt daneben und wenn man die Pflanzen nicht kennt, dann braucht man Sekundärliteratur. Hier hätte ich mir noch etwas mehr erhofft.

Die folgenden Rezepte sind von einer überwältigenden Bandbreite - von kühlendem Wegerich-Fußgel zu Notfall-Räuberöl, von AfterSun Kokos-Lavendel bis zu Deo, Zahncreme, Creme gegen Hautunreinheiten, Erkältungsbalsam... unglaublich, was sich alles mit der Natur im eigenen Haushalt zaubern lässt.

Dazu gibt es hilfreiche Fotos, Skizzen, Ausflüge in die Vergangenheit, ein Glossar, es macht einfach Spaß, das Buch von vorne bis hinten durchzustöbern.
Denn obwohl die Rezepte nicht allzu viele Zutaten brauchen - als Stadtmensch ohne Garten oder großen Balkon ist es gar nicht so einfach, an all die Kräuter und Pflanzen zu kommen. Auch Nachbars Birke kann man nicht einfach so anbohren.
Ich werde wohl trotz des bezaubernden Buches meine Naturkosmetik weiterhin kaufen, aber das Badezimmer von all dem überflüssigen Kram befreien, das mache ich sofort.

Fast vergessen, muss aber unbedingt noch erwähnt werden: ich schätze das stimmig Gesamtkonzept des Löwenzahn-Verlags, auch dieses Buch verzichtet auf Plastikfolie und wurde klimapositiv hergestellt.