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Veröffentlicht am 27.02.2020

Hades' Göttinnen

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Erin ist Studentin am Ivy Hall College, doch sie ist auch noch etwas anderes: Seit zwei Jahren steht sie als Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Gott der Unterwelt. Ein Kuss von ihr ist vielleicht nicht ...

Erin ist Studentin am Ivy Hall College, doch sie ist auch noch etwas anderes: Seit zwei Jahren steht sie als Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Gott der Unterwelt. Ein Kuss von ihr ist vielleicht nicht tödlich, zerstört aber die Seele und Persönlichkeit eines Menschen. Jede Woche muss sie Hades eine neue Seele ausliefern, weil sonst ihrer Schwester was Schreckliches passiert. Sie hasst den Job und sucht sich deshalb nur Männer, die es auch wirklich verdient haben - Frauenmisshandler, Schläger, A-löcher im Allgemeinen. Niemals darf sich Erin verlieben, niemals darf sie jemanden anders küssen, um nicht jemanden zu zerstören, der es nicht verdient hat. Doch dann begegnet sie Arden und alles ändert sich.

Ich mag ja die griechische Mythologie und ich mag es auch, wenn sich Autoren Gedanken machen und Sachen aus der Mythologie in die Neuzeit versetzen. Was ich jedoch absolut nicht mag, sind Wiederholungen. Wenn ein und derselbe Sachverhalt so wieder und wieder vorgekaut wird, dass man damit ein frisch geschlüpftes Vogelbaby füttern könnte. Das passiert in diesem Buch endlos, es ist so furchtbar langatmig, dass ich zwischendurch sogar ein paar Tage aufgehört habe zu lesen. Als ich mich wieder ranwagte, wurde es nicht besser, sodass ich irgendwann anfing querzulesen. Man hätte das Buch locker um 200 Seiten kürzen können, ohne Informationsverlust befürchten zu müssen. Dafür hätte bei einer Straffung des Inhalts ein Spannungsbogen entwickelt werden können, der bei der Stange hält. Die Sache ist die: Eigentlich kann die Autorin schreiben und sie hat zwischendrin auch ganz nette Dialoge. Aber entweder darf sie nicht oder sie traut sich nicht, ihre Protagonisten dann auch weiterhin cool bleiben zu lassen. Stattdessen wird sich angeschmachtet, allerdings so nervig in dem ewigen "Hach, küss mich ja nicht, das ist voll verboten!". Mir war dann auch schon ziemlich zeitig klar, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickelt, sodass der Schluss keine überraschende Wende bereit hielt. Ich grüble auch die ganze Zeit, warum es Gods of Ivy Hall heißt. Der einzige Gott, der mal auftaucht, ist Hades, und gerade der treibt sich nicht am College herum. War Goddesses of ... zu viel Frauenpower? Ich glaube nicht, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 11.02.2020

Spitzzahn in Ägypten

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 25
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Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue ...

Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue Widersacherin. Als sie gerade zurückkehren wollen, begegnet ihnen ausgerechnet ihr alter Weggefährte Bram Stoker, der beunruhigende Neuigkeiten mitbringt. Wie es scheint, gibt es in einer Pyramide im Sudan geheimnisvolle Schriftrollen mit uraltem Wissen, das auch ihren Gegnern gefallen könnte. Und dieses Mal ist es ein Wettlauf mit der Zeit, ob sie es schaffen, vor ihnen dort zu sein.

Wie üblich lässt sich über die Sprecher kein bisschen meckern. Auch nach all der Zeit sind die "alten" und auch die "neuen" Sprecher immer gut drauf und bemühen sich, aus der Geschichte etwas zu machen. Das ist natürlich schwer, wenn es keinen großen Sinn mehr ergibt. Es wird nicht verraten, wie sie die Sprengung des Kanals verhindern konnten bzw. hinter den Plan kamen, es wird völlig sinnlos mal wieder eine neue Gegenspielerin eingeführt, die besondere Kräfte hat, die glücklicherweise immer, wenn es der Plot verlangt, versagen. Und wenn ihre Kräfte funktionieren, tut sie nicht das, was jeder anständige Schurke tun würde, nämlich ihre Gegner aus dem Weg zu räumen, sondern flieht mal eben. Nein, es war zwar zwischendrin durchaus unterhaltsam, aber die Logik entwischte mal wieder. Können wir jetzt bitte mal zu einem Ende kommen, das mich mit allem versöhnt? 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.02.2020

Bewusst essen

Wohlfühlgewicht
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Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, ...

Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, wie das zu erreichen wäre, unterstützt durch Schaubilder und kleine Geschichtchen aus ich nenne es jetzt mal milde "ihrem Leben".

Sie geht anfangs darauf ein, warum Diäten nicht funktionieren können (sie arbeiten gegen das Körperbewusstsein und alles, was die Natur ausmacht) und erläutert anschaulich ein paar Sachen, die im Körper ablaufen.

Wie empfinde ich das Konzept?

Ich habe ganz klar mehr erwartet. So freundlich und nett Doktor Awe erscheint, sie verliert sich in ihrem aufgebauschten Büchlein in endlosen Wiederholungen und Allgemeinplätzen. Natürlich sind Ansätze in mentalem Training nicht verkehrt und den einen oder anderen Gedanken habe ich durchaus aufgegriffen. Doch obwohl sie sehr viel auf intuitivem Essen beharrt, würde ich, wenn ich alle Übungen verfolge, nichts anderes mehr tun, als permanent über Essen nachzudenken. Auch finde ich es bedenklich, gerade die negativen Leitsätze ständig zu wiederholen, besonders nachdem auch erklärt wurde, dass sich das Gehirn gern in ausgetretenen Trampelpfaden verliert. Also, was wird das Gehirn dann wohl lieber tun: neue, möglicherweise gesunde Ansätze verfolgen oder doch lieber die ausgetretenen, vertrauten Wege gehen? Die Antwort liegt wohl auf der Hand.

So gut ich auch das Eingehen auf mentales Training finde, so lächerlich sind die Ausflüge in die Esoterik. Fehlte nur noch, dass man seinen Namen tanzen sollte. Alles in allem bin ich der Meinung, wäre das ganze Buch locker auf dreißig Seiten zusammengefasst worden; da ich nicht alles für Verschwendung, sondern nur ziemliches Aufbauschen halte, gibt es noch 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 26.12.2019

Der Glaube versetzt Berge

Knie & Meniskus Schmerzen selbst behandeln
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Knieschmerzen selbst behandeln, ohne OP und schon nach einer Behandlung deutlich spürbar eine positive Änderung verspüren, geht das?

Zumindest versprechen uns das die Autoren des Buches, aber ob sie ...

Knieschmerzen selbst behandeln, ohne OP und schon nach einer Behandlung deutlich spürbar eine positive Änderung verspüren, geht das?

Zumindest versprechen uns das die Autoren des Buches, aber ob sie halten können, was sie versprechen - ich sag's mal so: Ich war äußerst skeptisch, kämpfe ich doch seit Jahren mit durch Leistungssport bedingten Folgen.

Was soll ich sagen? Zumindest bei mir funktioniert das nicht. Aber von vorn:

In der ersten Hälfte des Buches wird darauf eingegangen, wie Knieschmerzen entstehen können bzw. was die Autoren davon halten. Eine gewisse Arroganz schimmert dabei schon durch - ihre Methode funktioniert bei allen Menschen, mit denen sie gearbeitet haben, so gut, dass man schon den roten Teppich ausrollen müsste.

So weit, so gut, gegen ein bisschen Selbstbeweihräucherung ist ja nichts einzuwenden, solange die Methoden funktionieren. Aber, damit sie perfekt funktionieren, sollte man bei den Autoren von ihnen entwickelte Hilfsmittel kaufen.

Fairerweise füge ich hinzu, dass auch Alternativen genannt werden, aber die "einmalige Investition in die perfekten Hilfsmittel" sollte doch das Lindern der Knieschmerzen wert sein?

Nun, ich probierte erst mal die Alternativen und dabei die Methoden. Was soll ich sagen? Ich spürte keinen Unterschied. Vielleicht wegen der Alternativen. Vielleicht auch, weil ich mit Sätzen wie "Drücken Sie von vorn und innen unten kommend schräg nach hinten oben" überfordert war.

Vielleicht war auch einfach mein Glaube nicht stark genug. Der soll ja nicht nur Berge, sondern möglicherweise auch Schmerzen versetzen. Punkte gibt's trotzdem noch, denn 1. kann es ja auch mein Fehler sein, dass ich alles beim Drücken und Alternativen falsch machte, 2. gibt es trotzdem ein paar Anregungen, die Nichtsportler vielleicht noch nicht kennen und beherzigen wie ein bisschen Dehnung und 3. ich vielleicht auch einfach nur zu den sturen Böcken zähle, bei denen weder (Auto)Suggestion noch Glaube funktioniert. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Eines Tages

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Clara Waterfield ist eine junge Frau, die ihr ganzes Leben lang unter ihrer Krankheit leidet: Sie hat Glasknochen, was bedeutet, dass selbst eine ruckartige Bewegung oder ein Stoß an Möbeln dazu führt, ...

Clara Waterfield ist eine junge Frau, die ihr ganzes Leben lang unter ihrer Krankheit leidet: Sie hat Glasknochen, was bedeutet, dass selbst eine ruckartige Bewegung oder ein Stoß an Möbeln dazu führt, dass sie sich etwas bricht. Deshalb ist sie sehr behütet und fast eingesperrt in ihrem Zuhause in London aufgewachsen. Seit dem Tod ihrer Mutter weilt sie viel in Kew Gardens und lernt von einem dortigen Gärtner eine Menge über Pflanzen. Als eines Tages der Brief eines reichen Mannes eintrifft, der darum bittet, dass ihm jemand von Kew Garden geschickt wird, der sein riesiges Gewächshaus einrichtet, zögert sie nicht lange. Doch auf Shadowbrook, dem Manor des reichen Mannes, geht es nicht mit rechten Dingen zu, und plötzlich ist es nicht mehr ihre einzige Sorge, nicht zu stolpern oder sich zu stoßen. Es geht ein Geist um auf Shadowbrook, und dieser ist nicht freundlich gesinnt. Aber soll sie wirklich an Geister glauben?

Als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt haben möchte. Klang es doch ein bisschen nach Jess Kidd, nach Abenteuer, Mystery, vielleicht sogar Grusel. Tatsächlich jedoch habe ich mich ziemlich oft zwingen müssen weiterzulesen. Clara war mir äußerst unsympathisch, was überhaupt nichts mit ihrem Dasein als Schwerbehinderte zu tun hatte, sondern einfach mit ihrer Art, mit der ich so gar nicht klar kam. Sie ist schnippisch und bockig, wird aber ständig als Freigeist, modern, wissenschaftlich interessiert und vor allem kühn bezeichnet. Nichts davon kann ich bestätigen, im Gegenteil. Sobald ihr jemand seine Aufmerksamkeit schenkte, warf sie all ihre Wissenschaft über Bord. Und auch wenn sie wenig Kontakt hatte zu Männern, so ging mir ihr übergroßes Interesse an dem Farmer bald auf die Nerven. Mir kam es so vor, als würde sie sich jemandem an den Hals werfen, der überhaupt kein Interesse an ihr hatte. Das Geheimnis selbst entpuppte sich für mich als ziemlich plump und weit hergeholt, sodass ich tatsächlich nicht denselben Lesegenuss empfand wie anscheinend die anderen Rezensenten. 2,5/5 Punkten.