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Veröffentlicht am 11.05.2020

Abschluss der Kraken-Trilogie

Die Herren der Zeit
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Eva Garcia Saenz' Kraken Trilogie findet mit "Die Herren der Zeit" einen gelungenen Abschluss. Mit diesem letzten Band bekommt man sogar zwei Bücher in einem. Jedoch erfordern beide sehr viel Konzentration ...

Eva Garcia Saenz' Kraken Trilogie findet mit "Die Herren der Zeit" einen gelungenen Abschluss. Mit diesem letzten Band bekommt man sogar zwei Bücher in einem. Jedoch erfordern beide sehr viel Konzentration und Durchhaltevermögen. Obwohl mir die meisten Namen schon aus den ersten beiden Romaen geläufig waren, bin ich hier durch die zahlreichen neuen Protagonisten doch einige Male an meine Grenzen gestossen. Ich musste leider oft eine Person nachschlagen, was den Lesefluss erheblich stört, so dass ich für den dritten Band länger gebraucht habe, als normal. Man merkt, dass die Autorin äußerst umfangreich recherchiert hat. Viele interessante Details schaffen eine einzigartige Atmosphäre und katapultieren den Leser direkt in die beiden Geschichten. Aber trotzdem bekommt der letzte Band von mir nicht die volle Punktzahl, denn dieses Mal ist die Schriftstellerin in meinen Augen über das Ziel hinausgeschossen. Manchmal ist weniger einfach mehr. Vor allem die ständigen Cliffhanger, das permanente Switchen von einer Zeitebene in die andere haben bei mir mehr Verwirrung verursacht und das sonst so harmonische Gefühl, welches ich bei Saenz' Büchern hatte, hat sich dieses Mal leider nicht eingestellt. Schade.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Eine Familiengeschichte über drei Generationen

Die Tränen von Triest
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Johanna Silcredi, eine junge Innenarchitektin freut sich, ihren Geburtstag mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Roman zu feiern, denn sie hofft auf einen Heiratsantrag. Doch es kommt anders, als sie ...

Johanna Silcredi, eine junge Innenarchitektin freut sich, ihren Geburtstag mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Roman zu feiern, denn sie hofft auf einen Heiratsantrag. Doch es kommt anders, als sie denkt. Ein weiteres unerwartetes Ereignis passiert und Johanna macht sich auf nach Triest, um endlich den wahren Vater ihres Großvaters zu finden.

Beate Maxian erzählt in ihrem Roman von der interessanten und wechselhaften Geschichte einer Familie, die sich über drei Generationen hinzieht. Dabei erfährt der Leser außerdem sehr viel über die Geschichte Triests, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Man merkt, dass die Autorin sehr umfangreich recherchiert hat und durch ihre realistischen und lebendigen Beschreibungen kann man sich problemlos in die Atmosphäre dieser bezaubernden Stadt hineinfühlen und bekommt große Lust, auch einen Koffer zu packen und es Johanna gleich zu tun. Der lockere und leichte Schreibstil führt ebenfalls dazu bei, dass man sich schnell in der Geschichte verliert. Ich mochte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Auch wenn alles dann doch ein wenig zu perfekt klappt, einiges vorhersehbar ist, die Liebe zu reibungslos zuschlägt, hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich kann es nur weiter empfehlen. Jeder, der gerne einmal dem Alltag entfliehen möchte und der das trübe Wetter einfach satt hat, wird hier fündig werden. Ihn erwartet ein locker, leichter Roman mit genügend Tiefgang, bei dem vor allem Italien-Liebhaber auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Spannend

Der letzte Pilger
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Inhalt:

Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Während des Krieges stand er stets auf der richtigen Seite. ...

Inhalt:

Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Während des Krieges stand er stets auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann, scharfsinnig, klug und ein Selbsthasser voller innerer Abgründe, sieht einen Zusammenhang: Die Toten stehen in Verbindung zu Agnes Gerner, einer Agentin des Widerstandes. Je mehr Tommy Bergmann über die schöne und hochintelligente Frau herausfindet, umso gefährlicher erscheint sie ihm.

Meinung:

Gard Sveens erster Krimi hat mich wirklich in den Bann gezogen. In zwei Erzählsträngen, einer spielt um die Zeit des zweiten Weltkrieges, einer in der Gegenwart, beide sehr geschickt ineinander verwoben, werden grausame Verbrechen geschildert, die ihre Aufklärung in der Vergangenheit finden. Der Autor schreibt spannend und sehr detailliert, was manchmal zu einigen Längen in der Geschichte führt, mich aber nicht gestört hat. Denn gerade diese Details machen das Buch erst glaubwürdig und realitätsbezogen. Der Ermittler wird dem Leser als unsympathischer Zeitgenosse dargestellt, der seine Frau schlägt und der sich selbst dafür hasst. Man hat es deshalb nicht leicht, sich mit ihm anzufreunden, mir ist es nicht so recht gelungen. Aber aus der nötigen Distanz betrachtet ist der Kommissar durch seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe erfolgreich in seinem Beruf. Man wird vom Autor lange im Ungewissen gelassen und in die Irre geführt, bekommt erst nach und nach ein Häppchen serviert, bis sich am Ende alles aufklärt und mich sehr überrascht hat. Das mag ich an Krimis und Gard Sveen ist es besonders gut gelungen, dadurch wird der Krimi extrem spannend, so dass es kaum auszuhalten ist. Man will das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen. Die Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen haben mir persönlich besser gefallen, als die in der Gegenwart. Aber das Buch ist trotzdem in sich stimmig und rund. Es zeigt auch sehr gut die Mentalität der Norweger. Ich freue mich schon auf einen zweiten Fall mit Tommy Bergmann und ich bin gespannt, ob er seine Dämonen besiegen kann.

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Veröffentlicht am 24.11.2019

Bleibt ein wenig hinter seinem Vorgänger zurück

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden. Erdrosselt mit seinen eigenen Haaren, beide Hände amputiert. Die Profilerin Rabea Wyler sieht sofort Parallelen zum Verschwinden ihrer Schwester und ruft ihren, ...

Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden. Erdrosselt mit seinen eigenen Haaren, beide Hände amputiert. Die Profilerin Rabea Wyler sieht sofort Parallelen zum Verschwinden ihrer Schwester und ruft ihren, vom Dienst suspendierten, Partner Jan Grall zu Hilfe. 

Vom Alphabethmörder begeistert, wollte ich mir auch den zweiten Band um Wyler und Grall nicht entgehen lassen. Er startet in gewohnter Brutalität und schockiert wieder von den ersten Seiten an. Knappe, knackige Kapitel und extrem viele Perspektivenwechsel, die die Spannung hoch halten und uns Leser oft sehr verwirren, sorgen für einen schnellen Lesefluss. Auch der gefällige Schreibstil des Autors lässt keine Langeweile aufkommen. Man ist ganz schnell gefangen und verschlingt das Buch mit angehaltenem Atem. Die zahlreichen Alleingänge der Protagonisten sind zwar manchmal etwas unglaubwürdig, aber was solls. Man wird gut unterhalten und am Ende überrascht. 

Mein Fazit: ein solider Thriller in Hollywoodmanier, der mit viel Action daherkommt. Nicht ganz so gut wie sein Vorgänger, aber durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Was ist schon normal

Meine wunderbare Frau
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Millicent und ihr Mann haben ein bizarres Hobby. Nach außen sind sie eine ganz normales Ehepaar mit zwei Kindern, hinter der Fassade aber tun sich tiefe Abgründe auf und man wünscht sich, man hätte diese ...

Millicent und ihr Mann haben ein bizarres Hobby. Nach außen sind sie eine ganz normales Ehepaar mit zwei Kindern, hinter der Fassade aber tun sich tiefe Abgründe auf und man wünscht sich, man hätte diese Familie nie kennen gelernt. 

Samantha Downings Buch "Meine wunderbare Frau" ist der erste Thriller der Autorin und er ist ihr gut gelungen. Sie schreibt subtil und ohne explizite Gewaltbeschreibungen, lässt uns Leser aber trotzdem oft vor Grauen zurückschrecken. Zu unvorstellbar sind die Taten, die von diesem Ehepaar begangen werden. Man ist sich lange nicht sicher, wer von den beiden die schlimmere und grausamere Person ist. Die Autorin führt uns da geschickt an der Nase herum und am Ende wartet noch eine unvorhergesehene Wendung auf die Leser, die mich wirklich verblüfft hat. Die ständigen Perspektivenwechsel und die kurzen Kapitel bauen sehr große Spannung auf und haben dazu geführt, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen mochte.