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Veröffentlicht am 19.02.2020

Tolles Buch für gemütliche Lesestunden

Ein Sommer auf Sylt
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Ein halbes Jahr ist es her, dass Julias Vater, zu dem sie zuletzt ein eher unterhühltes Verhältnis hatte, verstarb. Doch trotz allem hat er ihr ein Haus auf Sylt vererbt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ...

Ein halbes Jahr ist es her, dass Julias Vater, zu dem sie zuletzt ein eher unterhühltes Verhältnis hatte, verstarb. Doch trotz allem hat er ihr ein Haus auf Sylt vererbt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und deren beiden Schwestern reisen sie nach Sylt, denn Julia möchte das Haus verkaufen und das Geld, das sie für das Haus bekommt in die Firma, die sie mit ihrem Freund Jo führt, investieren. Allein die Anreise strapaziert Julias Nerven, denn ihre Mutter und ihre Tanten streiten sich ununterbrochen und endlich auf Sylt angekommen, wartet die nächste Überraschung auf sie, denn im Haus ihres Vaters wohnt bereits eine Dame und ihre Mutter scheint diese zu kennen. Trotz alledem brauchen sie eine Unterkunft zum Übernachten und werden auch fündig und sogar der Besitzer der Pension, Mats, gehört eindeutig zu den schönen Seiten Sylts.
Meine Meinung
Endlich mal ein etwas anderes Cover, das wirklich hübsch aussieht und auch sehr gut zum Buch passt. Auch der Einstieg fällt hier richtig leicht, denn Lena Wolf schreibt so lebendig, dass man sich umgehend mitten in der Geschichte wieder findet und gemeinsam mit Julia und ihrer Familie nach Sylt reist.
Es wird ganz schön turbolent, denn die drei älteren Damen, die Schwestern, haben sich viele Jahre nicht gesehen und sind sich auch untereinander nicht ganz grün. Inmitten von all den Streitereien und Diskussionen steht Julia, die eigentlich so gerne mal ihre Ruhe hätte. Es passiert also so einiges und immer wieder brachten mich Situationen zum Lachen. Doch Lena Wolf verpackt auch ernstere Themen mit in ihre Geschichte, so dass dieser Roman auf keinen Fall in die Kategorie seichte Liebesgeschichte gehört. Es ist durchweg unterhaltsam, aber auch einfach wunderschön.
Gemeinsam mit Julia und Pensionsbesitzer Mats begibt man sich auf einer Erkundungstour und bekommt hier einige Ecken von Sylt geboten, die einem gleich Lust auf Urlaub am Meer machen. Ich war noch nie auf Sylt, aber dank der schönen Beschreibungen, konnte ich mir die Insel und deren Bewohner sehr gut vorstellen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die realistischen Darstellungen der Insel, denn Lena Wolf erklärt hier sehr genau, wo die eigentlichen Probleme der Menschen, die hier leben, liegen. Wie in so vielen Gegenden, die vom Tourismus leben, ist auch auf Sylt der Wohnraum überteuert und macht es den Menschen immer schwerer, dort zu leben.
Erzählt wird die Geschichte aus Julias Sicht in der Ich-Perspektive. Man lernt sie sehr intensiv kennen und ich konnte mich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen.
Julia ist mir auf dem ersten Blick sympathisch. Sie ist jemand, der nicht gleich Hals über Kopf handelt und es eigentlich jedem gerne Recht machen möchte. Während ihres Aufenthalts auf Sylt findet sie aber endlich Zeit, einmal darüber nachzudenken, was ihr wirklich wichtig ist. Mats, der Pensionsbesitzer, ist mindestens genauso sympathisch wie Julia und auch ihn schließt man schnell ins Herz.
Neben den beiden stehen vor allem Julias Mutter und Tanten mit im Vordergrund und diese sorgen hier für manch einen chaotischen Moment. Doch auch ihre Geschichte bekommt so nach und nach immer mehr Details und man versteht immer besser, warum sie so miteinander umgehen.
Mein Fazit
Ein wirklich wunderschöner Roman, den man in einem Rutsch weglesen kann und der dabei noch von Anfang bis Ende für gute Unterhaltung sorgt. Man lernt sowohl die Insel als auch die Charaktere und deren Beweggründe kennen und fühlt sich einfach wohl mit ihnen. Wer ein Buch zum Aus- und Entspannen sucht, ist bei “Ein Sommer auf Sylt” genau richtig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.01.2020

Mal etwas ganz anderes

Das schwarze Mal
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Als ein Schreiber der Gilde der Historiker die Stadt der Türme aufsucht, scheint sein Anliegen eher aussergewöhnlich. Denn er ist auf der Suche nach Vincha, eine Frau, die die Geschichte eines ganz besonderen ...

Als ein Schreiber der Gilde der Historiker die Stadt der Türme aufsucht, scheint sein Anliegen eher aussergewöhnlich. Denn er ist auf der Suche nach Vincha, eine Frau, die die Geschichte eines ganz besonderen Jungen kennt und die er unbedingt erfahren soll. Gemeinsam mit dem ehemaligen Söldner Galinak macht der Schreiber sich auf die Suche und trifft tatsächlich auf Vincha. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten erzählt sie die Geschichte von Rafik. Dieser wuchs in einer Wüstenstadt auf, in der man fest an einen Propheten glaubt und in der alles, was anders ist, verteufelt. Darunter fallen z. B. Male, die Aussehen wie Tätowierungen und die für dessen Träger eine besondere Gabe bedeuten. Eines Tages erscheinen ausgerechnet auf Rafiks Finger diese Tätowierungen und seine Familie verbannt den kleinen Jungen. Doch dieser ist selbst unter den Tätowierten etwas ganz besonderes, denn seine Gabe ist fast schon einmalig.
Meine Meinung
Das dunkle Cover mit seinen intensiven Schriftzügen fiel mir gleich auf, doch hier war es vor allem der Klappentext, der eine aussergewöhnliche Geschichte versprach.
Genau dieses bietet auch “Das schwarze Mal”, denn die Geschichte um Rafik verbindet Fantasy mit Steam Punk und Science Fiction in einem Maße, das ich so bisher noch nicht gelesen habe.
Ich muss zugeben, dass ich gerade für die ersten 150 Seiten des doch sehr umfangreichen Buches etwas länger gebraucht habe. Das lag allerdings nicht an dem Schreibstil, denn Autor Eyal Kless beschreibt sehr bildgewaltig und wortgewandt, sondern eher daran, dass man ohne jede Kenntniss mitten in eine so ungewöhnliche Welt geworfen wurde. Nach und nach erschließt sich immer mehr für den Leser und je mehr ich über die Welt und das Leben darin erfuhr, desto spannender fand ich diese.
Das Worldbuilding ist wirklich besonders, denn die Welt wirkt so anders und doch so bekannt. Wie eine dystopische Welt, die mal aus Tausend und einer Nacht stammt, mal wie aus einer Science Fiction Story. Die Menschen können sich durch das Ersetzen von Körperteilen durch Mechanik/Metall verändern, bzw. verbessern. Manche verfügen durch ihre Tätowierungen über eine Art Magie, die von anderen wiederum als Fluch angesehen wird. Also alles gar nicht so einfach, aber so genial durchdacht, dass ich letzten Endes doch absolut begeistert bin und mich auf die Fortsetzung freue.
Das Tempo der Geschichte ist ebenfalls ungewöhnlich, mal werden wir Zeuge von temporeichen Actionszenen und Kämpfen, mal bekommen wir ein Blick auf die Welt und deren Charakteren. Man muss hier durchaus aufmerksam bleiben, denn sonst verpasst man wichtige Momente. Also keine Geschichte für zwischendurch, sondern eher eine zum tiefen Abtauchen in eine völlig fremde Welt.
Erzählt wird das ganze auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Zum einen die Gegenwart, in der der Schreiber, der hier Funkelauge genannt wird, die Geschichte des kleinen Rafik erfahren möchte. Hierzu dient ihm Vincha, die angeblich die letzte ist, die den Puzzler Rafik gesehen haben soll. Sie erzählt Funkelauge und dem Söldner Galinak die wahre Geschichte um Rafik. Doch nicht alle erzählen hier die Wahrheit und so manches wird verschwiegen und bleibt auch zum Ende noch offen.
Die Charaktere sind zwar recht vielzählig, doch auch hier bekommt man immer mehr ein Gefühl dafür, wer für was steht.
Die Menschen der Vergangenheit sind, vor allem technisch, sehr weit entwickelt. Doch natürlich sind die Menschen auch hier davon besessen, immer mehr zu wollen und so ist die Zukunft zum Scheitern verurteilt. Trotzdem wird immer noch versucht, die einst gloreiche Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen.
Die meisten der Charaktere wirken rau und knallhart und sind es gewohnt, mit allen Mitteln zu kämpfen, um zu überleben. Gerade Rafik wirkt hier wie das Gegenteil, denn er wirkt so lieb und menschlich in dieser rauen Welt. Er ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und er ist hier definitiv der Sympathieträger der Geschichte.
Mein Fazit
Mir ist diese Rezension gar nicht so leicht gefallen, denn es ist unheimlich schwierig, all die ungewöhnlichen Punkte so zu schildern, ohne zu spoilern und doch einen Eindruck über die Welt und deren Charaktere zu bieten. Eyal Kless hat hier eine Geschichte geschrieben, in der er eine Menge unterschiedlicher Genres miteinander verwoben hat und die doch absolut stimmig wirkt. Mir hat das Buch, nach kleinen Anlaufschwierigkeiten, unglaublich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Toller Jugendthriller

Disappeared
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Nach dem Tod ihrer Mutter stürzt sich Freyas Vater regelrecht auf seine Arbeit, aus diesem Grund hat er sie im Internat Hohenhausen angemeldet. Zunächst ist Freya alles andere als glücklich, doch in ihrer ...

Nach dem Tod ihrer Mutter stürzt sich Freyas Vater regelrecht auf seine Arbeit, aus diesem Grund hat er sie im Internat Hohenhausen angemeldet. Zunächst ist Freya alles andere als glücklich, doch in ihrer Zimmergenossin Terry findet sie schnell eine gute Freundin. Doch kaum ein paar Tage sind vergangen, als eine Schülerin des Internats spurlos verschwindet. Freya und Terry glauben nicht daran, dass Maria freiwillig verschwunden ist und beginnen auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Bei ihrer Suche nach Antworten muss Freya schnell feststellen, dass in diesem Internat nicht alles so ist wie es aussieht und hier so einige Geheimnisse haben.
Meine Meinung
Das Cover wirkt unheimlich geheimnisvoll und machte mich gleich neugierig auf dieses Debüt aus der Feder von Kathy Tailor. Auch der Einstieg gelingt mühelos, denn die Autorin schreibt sehr leicht und flüssig. Dabei ist die Sprache jugendlich gehalten, so dass hier keinerlei Zweifel über die Protagonisten aufkommen und auch die Zielgruppe ab vierzehn Jahren sehr gut zurecht kommen wird.
Die Handlung setzt gleich mit Freyas Einzug ins Internat ein und schnell ist man von der recht typisch gehaltenen Internatsatmosphäre gefesselt. Wer Jugendbücher, die in Internaten spielen, gerne mag, der wird hier reinen Lesespaß finden. Die Spannung steigert sich nach und nach und man wird hier immer mehr mit in die Geheimnisse der Schule, bzw. deren Einwohner gezogen. Gerade jüngere Leser dürften hier auch Gelegenheit finden, mitzurätseln, für mich persönlich wurde es dann recht schnell klar, wer hinter dem Verschwinden der Schülerin steckt. Doch tatsächlich gab es dann auch noch eine richtige Überraschung für mich, denn da habe ich dann das ein oder andere doch nicht kommen sehen.
Wie bereits erwähnt, kommt diese Internatsatmosphäre, die ich schon als Jugendliche geliebt habe, hier sehr gut herüber. Doch ein dicker Pluspunkt ist hier auch die Umgebung, in der das Internat Hohenhausen liegt. Abseits von einem eher kleinerem Ort, dabei in der Nähe eines dunklen Waldes gelegen, bietet Hohenhausen schon eine besondere Stimmung.
Erzählt wird durch einen dritte Person Erzähler in erster Linie aus Freyas Perspektive. Hin und wieder gibt es aber auch kleinere Einblicke aus der Sicht der verschwundenen Schülerin Maria. Unterscheiden lassen sich die beiden Perspektiven durch den Erzählstil, denn Marias Perspektive wird in der Ich-Form wiedergegeben. So bekommt der Leser nicht nur einen Eindruck wie es Freya im ungewohnten Internatsleben geht und wie ihre Nachforschungen laufen, sondern auch einen kleinen Blick auf das Mädchen, das verschwunden ist.
Die Charaktere sind recht stereotyp, aber das macht der Stimmung des Buches nichts aus. Hier findet man die üblichen Internatszicken, die Aussenseiterin, den Macho etc. Zwar bleiben die Nebencharaktere recht blass, dafür erhalten hier vor allem Protagonistin Freya und deren neue Freundin Terry ein lebendiges Bild. Freya ist mir auf den ersten Blick sympathisch. Sie lässt sich auch von den Schulzicken nicht so leicht beeindrucken und verfolgt hartnäckig ihren Weg. Ihre Zimmergenossin und Freundin Terry ist aber auch nicht minder sympathisch, gerade ihre Mottoshirts brachten mich häufig zum Schmunzeln, genauso wie ihre direkte Art. Wer hier was allerdings verbergen möchte, verrate ich nicht, nur so viel: hier haben so einige Geheimnisse.
Mein Fazit
Gerade jugendliche Leser werden hier ganz viel Freude an diesem Jugendthriller haben. Mir hat das Debüt der Autorin Kathy Tailor richtig gut gefallen und ich mag sowohl den jugendlichen, schwungvollen Schreibstil als auch die Atmosphäre, die sie mit ihrer Geschichte einfängt. Ich hatte zwar relativ schnell eine Ahnung, in welche Richtung sich das Geschehen drehen wird, doch trotzdem konnte mich die Autorin immer wieder überraschen. Lesespaß für Jugendliche und alle, die gerne Internatsbücher lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Gelungene Fortsetzung

Das Herz der Zeit: Die Nacht der Eulen
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Achtung: inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Lena ist es gelungen, die veränderte Vergangenheit rückgängig zu machen, so dass es in ihrer Zeit wieder so ist, wie es sein soll. Endlich sieht sie auch ...

Achtung: inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Lena ist es gelungen, die veränderte Vergangenheit rückgängig zu machen, so dass es in ihrer Zeit wieder so ist, wie es sein soll. Endlich sieht sie auch Bobby wieder, die es kaum abwarten kann, mehr über den geheimnisvollen Chronografen herauszufinden. Doch zunächst wiegelt Lena das ganze ab. Eigentlich müsste sie den Chronografen sogar schnellstmöglich loswerden, doch leider ist dieser nicht nur dafür da, um durch die Zeit zu reisen, sondern auch um Dante wiederzusehen. Der Junge mit dem weißen Haar und den verschieden farbigen Augen, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Sie gibt Bobby den Chronografen, allerdings bleibt dies nicht folgenlos.
Meine Meinung
Optisch ist auch dieses Buch wieder ein absolutes Highlight und passt im Regal wundervoll zum ersten Band. Dank des Rückblicks auf dem ersten Band zu Beginn des zweiten Bandes fiel es auch sehr leicht, wieder in die Story zu finden. Ansonsten knüpft die Handlung zeitnah an das Ende von Teil 1 an. Sprachlich ist es absolut passend für die Zielgruppe, da es leicht und flüssig geschrieben wurde. Auch meine Tochter, die nun gerade zwölf geworden ist und zur Zielgruppe gehört, fand die Geschichte sehr spannend erzählt.
Das Thema der Zeitreise fand ich schon immer sehr interessant. So langsam erfährt man hier auch immer mehr über die Zeitreisenden und deren Struktur. Doch nach wie vor bleiben hier Fragen offen, bei denen wir wohl auf den dritten Band für eine Aufklärung warten müssen. Toll fand ich, dass es hier ein paar Überraschungen gab. Ich hoffe, jetzt nicht zu sehr zu spoilern, aber da das schon auf dem Klappentext zu lesen ist, kann ich wohl ruhig erzählen, dass nun Bobby zunächst diejenige ist, die eher unfreiwillig durch die Zeit reist. Klar, ich hätte jetzt vermutet, dass es Bobby schwerer fällt, zu verstehen, was geschehen ist, das wurde vielleicht etwas zu leicht abgehandelt. Doch da man hier auch immer wieder bedenken muss, dass die Geschichte für Kinder oder jüngere Teenies geschrieben ist, fand ich das so schon gelungen. Es wird auf jeden Fall richtig abenteuerlich und in der Vergangenheit liegt auch die ein oder andere Erklärung.
Erzählt wird die Geschichte wieder aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen dritte Person Erzähler. Wir bekommen als Leser einen guten Überblick über die Situationen und durch die Änderungen der Blickwinkel auch die unterschiedlichen Gedanken der Charaktere.
Dieses Mal steht mehr Lenas Freundin Bobby im Vordergrund und man lernt dieses deutlicher kennen. Hat man sie im ersten Teil schon als loyale Freundin erlebt, spürt man hier deutlich, dass es auch eine Einserschülerin wie Bobby es nicht immer leicht hat. Sie selbst sieht sich ein wenig im Schatten ihrer besten Freundin stehen und wäre so manches Mal gerne wie Lena, vor allem beim Sport oder beim Selbstvertrauen. Doch in diesem Band muss Bobby lernen, zu sich selbst zu stehen und zu akzeptieren, wie sie ist.
Lena ist hier, wie schon im ersten Band, die lebhafte und zielstrebige. Allerdings hätte ich erwartet, dass sich die Geschichte mit Dante deutlicher weiterentwickelt, doch diese bleibt erstmal nebensächlich. Tatsächlich rückt Dante über weite Teile der Geschichte in den Hintergrund. Doch auch bei Dante gibt es einige Veränderungen, auf die ihr gespannt sein dürft.
Es gibt hier auch mehrere Nebencharaktere, wie Antagonist König und über dessen Hintergründe und Beweggründe auch viel mehr erfahren und auch bei Dantes Freundin und Kollegin Coco ist etwas passiert, die mir gut gefallen haben. Zwar bleiben dieses mehr im Hintergrund, sind aber für die Entwicklung der Geschichte genügend ausgearbeitet.
Mein Fazit
Wer den ersten Band der Reihe schon mochte, der wird auch den zweiten Band mögen. Hier erwartet euch eine leicht erzählte, aber trotzdem recht komplexe Story, die Spaß macht und abenteuerliche Unterhaltung bietet. Sympathische Charaktere, mit denen sich vor allem auch die jüngeren Leser sehr gut identifizieren können, einen spannenden Einblick in die Vergangenheit und einige Wendungen machen es leicht, durch die Seiten zu fliegen. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und bin gespannt, wohin uns die Reise im nächsten Band führen wird.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Gefährliche Worte (4,5 Sterne)

Project Jane 1. Ein Wort verändert die Welt
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Man nennt sie Jane Doe, denn seit sich das Mädchen im unterirdischen Forschungslabor Lengard befindet, hat sie kein einziges Wort gesprochen. Mittlerweile sind es zwei einhalb Jahre in denen sie Forschungen ...

Man nennt sie Jane Doe, denn seit sich das Mädchen im unterirdischen Forschungslabor Lengard befindet, hat sie kein einziges Wort gesprochen. Mittlerweile sind es zwei einhalb Jahre in denen sie Forschungen an dem stummen Mädchen begehen, die oftmals sehr grauenvoll sind. Doch Jane schweigt, denn sie weiß etwas, was die anderen von ihr nicht wissen. Doch dann betritt Landon Ward Janes Welt und zeigt ihr, dass alles doch anders sein könnte, wenn sie es schaffen würde, sich zu öffnen. Langsam beginnt Jane Vertrauen aufzubauen, doch dann kommt wieder alles anders, denn Janes Fähigkeiten sind stärker, als sie selbst jemals gedacht hat.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf das Cover wurde ich absolut neugierig, was sich dahinter verbirgt, denn auch der Klappentext ließ mich auf eine spannende Geschichte hoffen. Dank des wirklich sehr mitreißenden Schreibstils war ich unglaublich schnell an die Geschichte gefesselt. Lynette Noni versteht es ausgezeichnet, geheimnisvoll zu erzählen und verrät immer nur so viel, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht.
Somit sind gerade der Beginn und die nächsten hundert Seiten absolut fesselnd, denn es gibt hier so unheimlich viele Rätsel. Man wird einfach nicht schlau, was hier genau vor sich geht. Wer ist Jane? Was hat sie getan? Warum wird sie so behandelt? Was ist Lengard? Was wird hier genau erforscht? Fragen über Fragen und diese häufen sich. Was das ganze aber noch einmal spannender macht, ist die Ich-Perspektive aus Janes Sicht. Man erfährt, dass sie etwas furchtbares gemacht hat, doch was? Jane ist lange Zeit ein absolut mystisches Rätsel, dessen Geschichte sich dann aber so nach und nach löst. Zumindest bekommt man dann ab ca. der Hälfte ganz viele Informationen, die dann erklären, wie und warum sich Jane in Lengard befindet. Zwar wird es dann ab hier deutlich ruhiger in der Handlung und man wird nicht mehr ganz so dolle durch die Seiten getrieben, ist aber doch beeindruckt von den vielen, teils auch wirklich neuen Ideen der Autorin.
Die Welt in der wir uns befinden besteht zu großen Teilen aus dem Forschungslabor Lengard. Doch auch dieses bleibt hier zu weiten Teilen eher geheimnisvoll. Trotzdem bekommt man auch hier dann nach und nach mehr Einblicke auf die medizinischen Gegebenheiten, die wirklich eine spannende und auch neue Idee bieten. Kurze Momente lassen den Leser im wahrsten Sinne des Wortes an die Oberfläche blicken. Hier stellt man dann fest, dass wir uns in Australien befinden und, zumindest meiner Meinung nach, auch in unserer heutigen Zeit.
Jane Doe, deren Namen man zwar später noch herausfindet, bleibt lange Zeit ein Mysterium. Sie lässt, dank der erwähnten Ich-Perspektive, den Leser direkt an ihren Gedanken teilhaben. Man spürt, dass sie in ihrer Vergangenheit furchtbares getan haben muss, doch was und warum gibt sie selbst in ihren Gedanken nicht preis. Sie hält sich selbst für ein Monster, doch ich fühlte mich schnell mit ihr verbunden, da sie etwas in mir berührt hat. Sie hat, zumindest auf den ersten Blick, eine etwas zerbrechlich wirkende Art und ist doch auf ihre Weise sehr stark und mutig. Eine durchaus interessante Protagonistin, die nicht gleich zur Superheldin mutierte. Neben Jane gibt es noch eine Menge weiterer Charaktere, wie z. B. Landon Ward, zunächst nett und freundlich, dann hart und unausstehlich, lässt auch er uns zunächst hauptsächlich auf eine Fassade blicken, die man erst langsam durchschaut. Andere Charaktere halten die Spannung aufrecht und bringen immer wieder interessante Wendungen ins Geschehen.
Mein Fazit
Mit dem ersten Band der Project Jane Reihe konnte mich die Autorin fesseln und sehr gut unterhalten. Zwar trifft man hier auf durchaus bekannte Elemente, doch diese sind gespickt mit neuen und spannenden Ideen. Gerade die erste Hälfte ließen mich nur so durch die Geschichte fliegen und auch wenn es dann vom reinen Tempo her ruhiger wurde, blieb es für mich doch sehr interessant. Eine Geschichte, die auch Dystopiefans gute Unterhaltung bieten wird, denn hier werden durchaus auch Aspekte mit eingebunden, die auch typisch für Dystopien sind. Lesenswert!