Bierbrauer-Romanze ohne Pfiff und Knistern
Die kleine Brauerei der LiebePiper muss sich in ihrem Beruf als Bierbrauerin in einer Männerdomäne behaupten. Zu viele Vorurteile pflastern ihren Weg und da ist es natürlich nicht einfach, die wirklich gut gebrauten Biere auf den ...
Piper muss sich in ihrem Beruf als Bierbrauerin in einer Männerdomäne behaupten. Zu viele Vorurteile pflastern ihren Weg und da ist es natürlich nicht einfach, die wirklich gut gebrauten Biere auf den hart umkämpften Markt zu bringen und Käufer zu finden. Bei einer Bierverkostung in einem Szene-Pub lernt sie Blake kennen – charmant, gutaussehend und genau der Typ, in den sich Piper verlieben könnte. Doch zuerst will sie Kunden finden, ohne dass das Gerücht aufkommt, sie müsse nur mit den Wimpern klimpern und schon erliegt ihr die Männerwelt. …
„Die kleine Brauerei der Liebe“ ist ein recht humorvoller Roman mit witzig-frechen Dialogen, die wirklich Spaß machen zu lesen. Dazu das nicht alltägliche Setting – eine Garagenbrauerei und die Tatsache, dass Frau hier ihren Mann stehen muss – es hätte eine schöne Liebesgeschichte werden können, wenn nicht die nervige Figur der Piper alles zunichte gemacht hätte.
Piper führt sich nämlich auf wie ein pubertierendes Gör, das einfach immer wieder mit dem Fuß kräftig auf den Boden stampft und schmollt, wenn mal wieder nicht alle nach ihrer Pfeife tanzen. Ihr Gezicke ist nicht gerade erwachsen und ich frage mich wirklich, wie sie sich in der hart umkämpften Bierbranche behaupten will, wenn sie so ein Girlie-Image an den Tag legt. Das passt so gar nicht zu der Rolle, die die Autorin ihr eigentlich zugedacht hat. Piper soll nämlich tough, robust und hemdsärmelig erscheinen, aber der Schuss ist leider nach hinten losgegangen.
Blake ist der Beau aus gutem Hause, der es aber satt hat, sich durch seine Eltern und dem recht beachtlichen Vermögen steuern zu lassen. Er weiß, wie man seinen Kopf durchsetzt, ohne so stur wie Piper zu wirken.
Die Geschichte wird im Perspektivenwechsel Blake/Piper erzählt und so entsteht schon eine gewisse Abwechslung, denn man bekommt Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt der beiden Turteltauben. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass hier frech-frivole Szenen überhand nehmen und das zum Nachteil der Handlung. Da plätschert nämlich alles munter vor sich hin, der Ausgang der Geschichte ist doch schon mit dem Titel herausposaunt und somit sind die kleinen Stolpersteine, die die Autorin auf den Weg der Liebenden fallen lässt, eher Peanuts.
Ich hätte mir einen detaillierteren Blick hinter die Kulissen der Craft-Beer-Herstellung gewünscht, nicht übermäßig fachlich, aber schon etwas mehr in die Geschichte eingebunden, denn hier wird nur angerissen, aber nicht wirklich vertieft. Die Neugier wird gekitzelt, aber das wars dann aber auch schon.
Für mich leider nur enttäuschende 2 Sternchen, denn das Buch ist mal schnell für zwischendurch geeignet, löscht aber nicht den Durst auf eine echte Romanze mit Pfiff