Im vierten Büchlein der kleinen Kräuterreihe stehen die Pflanzen zur Stressbewältigung im Mittelpunkt. Als wichtigste Vertreter werden Lavendel, Zitronenmelisse, Baldrianwurzel, Hopfen, Passionsblume und ...
Im vierten Büchlein der kleinen Kräuterreihe stehen die Pflanzen zur Stressbewältigung im Mittelpunkt. Als wichtigste Vertreter werden Lavendel, Zitronenmelisse, Baldrianwurzel, Hopfen, Passionsblume und Rosenwurz genannt. Im Gegensatz zu den anderen Büchlein dieser Reihe beschränkt sich dieses hier auf sechs Pflanzen, behandelt diese aber noch etwas ausführlicher. Vor allem dem Lavendel und der Melisse ist hier viel Raum gegeben, und man kann von zahlreichen Rezepten profitieren, aber auch über Baldrian und Hopfen gibt es viel Interessantes zu berichten, ergänzt durch einfach umsetzbare Rezepte für Tees, Bäder etc. Die Anwendung der Passionsblume ist dagegen eher begrenzt; die Passiflora wird eher in der Homöopathie eingesetzt, und auch der Rosenwurz nimmt eine kleinere Rolle ein.
Aber die vielfältigen Vorschläge bei Lavendel und Melisse gleichen das wieder aus, und das sind auch die Kräuter, zu denen ich bevorzugt greife, um mich zu entspannen, Stress abzubauen und den Alltag ein wenig zu entschleunigen. Hier gefällt mir, dass es auch einige kulinarische Tipps gibt, wie man Heilwirkung mit Genuss verbinden kann.
Das Ehepaar Liebscher-Bracht kenne ich bereits durch ihre zahlreichen Videos auf Youtube und auch durch einige ihrer Bücher. Ihre empfohlenen Übungen und Ernährungstipps haben mir in der Vergangenheit ...
Das Ehepaar Liebscher-Bracht kenne ich bereits durch ihre zahlreichen Videos auf Youtube und auch durch einige ihrer Bücher. Ihre empfohlenen Übungen und Ernährungstipps haben mir in der Vergangenheit schon sehr geholfen. Mit den Knien habe ich zwar keine großen Probleme, aber ab und zu zwickt es halt doch, vor allem beim Treppensteigen, und man kann die Vorschläge ja auch gut vorbeugend nutzen. Auch andere Mitglieder meiner Familie, die ernsthafte Knieprobleme haben, werden von den Ratschlägen aus dem Buch profitieren.
Das Buch wendet sich speziell an Menschen mit Knieproblemen und wurde von dem Bewegungs- und Schmerztherapeuten und der erfahrenen Ärztin umfassend zusammengestellt.
In der Theorie erfährt man erst einmal viel Wissenswertes dazu, wie Knieprobleme entstehen, was genau die Schmerzen auslöst sowie welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt und welche wirklich sinnvoll sind. Auch auf die Ernährung wird hier eingegangen. Schon dieser theoretische Teil ist sehr interessant, denn nur wenn man weiß, wie ein Knie funktioniert und wo die Schmerzen herrühren, kann man wirklich sinnvolle Abhilfe schaffen. Das Autorenpaar weist hier auch auf die Risiken hin, die ein künstliches Gelenk mit sich bringen würde.
Die Therapie baut sich auf drei Pfeiler auf:
1. Die Light-Osteopressur
2. Übungen zur Dehnung und Kräftigung
3. Die Faszien-Rollmassage.
Zu allen drei Punkten gibt es zahlreiche Übungen, die anschaulich mit vielen Fotos gezeigt werden. Roland Liebscher-Bracht macht alle Grundübungen und Varianten dazu Schritt für Schritt vor.
Das Schöne ist, dass die Autoren ihre Leser und Patienten genau da abholen, wo sie gerade stehen. Sie empfehlen immer wieder, jeder soll genau in seinem Tempo üben, und es ist gar nicht schlimm, wenn nicht alles auf Anhieb perfekt klappt. Ich finde, das ist genau die Motivation, die man braucht, um sich auf diese Therapie einzulassen.
Für die Durchführung der Übungen bieten Liebscher & Bracht auch einige Hilfmittel an, beispielsweise Faszienrollen, Dehnungsschlaufen, Drücker etc. Diese Dinge sind alle optimal auf das Trainingsprogramm abgestimmt und machen es besonders leicht durchführbar. Sehr gut finde ich aber, dass es im Buch auch viele Tipps gibt, wie man die Hilfsmittel durch Dinge im Alltag ersetzen kann. So kann sich jeder erst einmal langsam an die verschiedenen Themen herantasten und einiges ausprobieren. Wer überzeugt ist, wird sich sicher langfristig dann doch einige der angebotenen Artikel besorgen. Dass es aber nicht unbedingt erforderlich ist, sondern dass immer wieder Alternativen aufgezeigt werden, und auch wenn ich an die vielen Videos denke, die man sich kostenfrei ansehen kann, zeigt mir das, dass es hier wirklich um eine Vision geht, nämlich darum, möglichst viele Menschen zu informieren und zu überzeugen, dass ein schmerzfreies Leben möglich ist und dass es tolle Alternativen gibt, die eine Operation vorerst oder auch langfristig unnötig machen.
Wer Schmerzen hat, kann mit diesem Konzept nur gewinnen, daher kann ich von Herzen empfehlen, die Übungen auszuprobieren.
Es gibt eine Tatsache, die diesen Roman schon außergewöhnlich macht: Das Ende ist bereits von der ersten Seite an bekannt, denn es geht um die sieben letzten Tage vor dem Attentat in Sarajevo, wo der österreich-ungarische ...
Es gibt eine Tatsache, die diesen Roman schon außergewöhnlich macht: Das Ende ist bereits von der ersten Seite an bekannt, denn es geht um die sieben letzten Tage vor dem Attentat in Sarajevo, wo der österreich-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie auf tragische Weise ums Leben kamen.
Vermutlich war dieses Ereignis der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und quasi den ersten Weltkrieg einläutete. So weit haben wir vermutlich alle bereits im Geschichtsunterricht in der Schule vom Attentat und seinen weitreichenden Folgen gehört. Ich muss gestehen, dass bei mir damals, bis auf die Eckdaten, nicht allzu viel davon hängen geblieben ist, bestand doch der Geschichtsunterricht nur aus sachlich abgespulten Fakten und auswendig gelernten Jahreszahlen. Was der Autor in seinem Nachwort schreibt, kann ich nur bestätigen. Erst ein guter Roman kann einem die Ereignisse so nahe bringen, dass man sie wirklich versteht und auch die Beweggründe und Gefühle der beteiligten Menschen nachvollziehen kann, und genau das ist Ulf Schiewe in seinem Roman hervorragend gelungen!
Die sieben Kapitel zwischen Prolog und Epilog entsprechen den sieben Tagen bis zum Attentat, beginnend mit Montag, dem 22. Juni 1914 und endend mit dem Tag, an dem das Attentat stattfand. Einführend gibt es bei jedem Kapitel diverse Zeitungsabschnitte zum Zeitgeschehen, die den Roman so besonders authentisch wirken lassen und dem Leser dabei helfen, die politische Lage zu erkennen und einzuordnen. In kurzen Unter-Abschnitten, die jeweils mit Ortsangabe und Uhrzeit versehen sind, erfährt man die fortlaufenden Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln.
Da sind zum einen die Attentäter, junge Männer, die sich aus falsch verstandenem Patriotismus, Freiheitsliebe und einer gewissen Hoffnungslosigkeit, was ihre Zukunft angeht, zu einer Wahnsinnstat hinreißen lassen, gesteuert durch den serbischen Geheimbund „Schwarze Hand“. Besonders Gavrilo Princip, den Todesschützen, lernen wir intensiv kennen. Der Autor hat ihn sehr lebendig dargestellt und lässt uns in seine Gefühle und Gedanken blicken. Diese sind zwar fiktiv, kommen aber vermutlich der Wahrheit sehr nahe, denn Ulf Schiewe hat außerordentlich gründlich recherchiert und bewegt sich mit der gesamten Handlung sehr nahe an den historischen Fakten. Auch wenn ich letztendlich nicht wirklich verstehen kann, wieso ein Mensch sich und anderen so etwas antut, so habe ich hier wenigstens eine Ahnung zum Hergang und zu den Hintergründen erhalten.
Ein anderer Blickwinkel der Geschichte ist der von Franz Ferdinand, dem ungarisch-österreichischen Thronfolger und seiner Frau Sophie. Franz Ferdinand war anscheinend nicht sonderlich beliebt, hatte er doch ein aufbrausendes Wesen und eine sehr schroffe Art seinen Mitmenschen gegenüber. Mit Sophie jedoch verband ihn ein inniges Verhältnis, denn die beiden hatten aus Liebe geheiratet, allen Anfeindungen und Demütigungen zum Trotz, denn für die Habsburger Monarchie war diese Ehe nicht standesgemäß. Diese andere Seite des Thronfolgers kommt im Buch gut zum Ausdruck, und Sophie fand ich anhand der Beschreibung sehr liebenswert.
Ein weiterer Erzählstrang zeigt die Geschichte aus der Sicht des Majors Rudolf A. Markovic, der dem österreichisch-ungarischen Geheimdienst in Sarajevo angehört. Markovic und sein Stellvertreter, Hauptmann Heribert Simon, haben von einer Verschwörung der Schwarzen Hand erfahren und versuchen alles in ihrer Macht stehende, das Attentat zu verhindern. Diese Seite des Romans ist rein fiktiv, erhöht aber die Spannung und macht die Handlung erst so richtig lebendig. Die unrühmliche Rolle des Feldzeugmeisters und Landeschefs von Bosnien-Herzegowina, Oskar Potiorek, wiederum ist historisch belegt, und ich war entsetzt über die lasche Art der damaligen Sicherheitsvorkehrungen.
Eine ebenfalls fiktive aber sehr sympathische Protagonistin im Roman ist die Bordellbesitzerin Svetlana Maric, die vor allem für Markovic eine wichtige Rolle spielt.
Im chronologisch korrekten Zeitablauf erlebt man hautnah mit, wie sich die Dinge immer weiter zuspitzen, und obwohl man weiß, dass es unausweichlich ist, beginnt man zwischendurch zu hoffen, der Thronfolger und seine Frau könnten dem Attentat entgehen.
Für mich ist dies ein vielschichtiger, brillant geschriebener, herausragender Roman, der mir wieder ein wichtiges Ereignis europäischer Geschichte unvergesslich nahe gebracht hat.
Die schöne Ausstattung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Auf den inneren Buchklappen ist ein Stadtplan von Sarajevo zu finden, auf dem die wichtigsten Stationen des Romans eingezeichnet sind. Das Glossar und vor allem ein übersichtliches Personenverzeichnis am Ende des Buches waren sehr hilfreich, denn mit den vor allem bei den serbischen Namen, die häufig auf „ović„ enden, kam ich anfangs etwas ins Schleudern und war dankbar für diese Gedächtnisstütze.
Der Roman ist in der 1. Person geschrieben, jedoch aus den Blickwinkeln dreier sehr unterschiedlicher und sehr interessanter Charaktere.
Fiamma, die kluge, junge Frau mit dem flammenroten Haar, von dem ...
Der Roman ist in der 1. Person geschrieben, jedoch aus den Blickwinkeln dreier sehr unterschiedlicher und sehr interessanter Charaktere.
Fiamma, die kluge, junge Frau mit dem flammenroten Haar, von dem sie auch ihren Namen hat, lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein in einem Haus im Wald oberhalb von St. Rhémy. Sie trauert um den einzigen Freund, den sie hatte, denn Raphaël ist im Krieg an der Front gefallen. Die anderen Dorfbewohner halten sich von ihr fern, aus unterschiedlichen Gründen, wie man nach und nach erfährt. Nur wenn jemand für seine Krankheitsbeschwerden Linderung sucht, findet er den Weg zu ihrer Hütte, denn wie schon ihre Mutter, ist Fiamma heilkundig und weiß mit Kräutern umzugehen.
Yann, Raphaëls älterer Bruder und seit dem Tod des Vaters das Familienoberhaupt der Rossets, ist verschlossen und verbittert und kann sich nicht verzeihen, dass es sein Bruder war, der im Krieg umgekommen ist, denn eigentlich hätte er an seiner Stelle sein sollen, so meint er, aber durch eine Unfallverletzung wurde er vom Krieg verschont.
Oft taucht in der Nähe des Hofs, am Waldrand, Fiamma auf. Yann würde sie am liebsten verjagen, denn er will mit der jungen Frau nichts zu tun haben.
Don Agape, der neue Pfarrer, der aus der Stadt in das kleine Bergdorf kommt um seinen alten, kranken Vorgänger zu unterstützen bzw. abzulösen, wirkt anfangs verunsichert und lässt sich von Pater Jacques bevormunden. Er ist sich nicht sicher, ob seine Entscheidung, aus Rom wegzugehen, die richtige war. Seine Versuche, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten, sind nicht sehr erfolgreich, denn die Dorfbewohner sind verschlossen und wortkarg. Über Fiamma erzählen die Dörfler, sie sei eine Hexe, und er wird neugierig auf die junge Frau. Er sucht sie auf, in dem Bestreben, sie in den Schoß der Gemeinde zurück zu führen,wobei er jedoch keinen Erfolg hat.
Die dramatischen Ereignisse die sich jedoch dann anbahnen, führen dazu, dass Don Agape über sich hinauswächst.
Die Verbindungen zwischen den Protagonisten sind kompliziert und vielschichtig und werden im Lauf der Geschichte erst nach und nach entschlüsselt. Manche Handlungen der Menschen und die Gründe dafür lassen sich nicht sofort erkennen, sondern klären sich erst mit der Zeit.
Der Schreibstil des Romans ist eigenwillig, wunderschön, teils poetisch und sehr gefühlvoll. Die Autorin malt ein lebendiges Bild von St. Rhémy und seinen Bewohnern. Es ist ein Roman, in dem es um sehr unterschiedliche und starke Emotionen geht, die über die Menschen kommen wie eine Naturgewalt. In der ursprünglichen, kompromisslosen Gefühlswelt der Menschen spiegelt sich die Kraft der Natur und die Wildheit des Gebirges wieder.
Auf eine wahre historische Begebenheit bezieht sich das Schicksal der Zinn-Zigeuner, die im Buch ebenfalls eine Rolle spielen, jedoch hat die Autorin die wahren Ereignisse für ihre Geschichte fiktiv angepasst.
An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt die wunderschöne Ausstattung dieses Buches aus dem Wunderraum-Verlag hervorheben. Wie alle Bücher des Verlags ist auch dieses mit einem hochwertigen Leinenrücken, farblich sehr schön abgestimmtem Vorsatzpapier und einem Lesebändchen ausgestattet
Mich hat dieser Roman fasziniert und gefangen genommen, und ich konnte ihn zwischendurch kaum aus der Hand legen. Er gehört auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights des Jahres.
Es ist kurz vor Weihnachten. Draußen ist es bitter kalt, und es schneit. Der Bär Ole unterbricht seinen Winterschlaf und verlässt seine gemütliche Höhle, um mit seinen Freunden auf einer Waldlichtung Weihnachten ...
Es ist kurz vor Weihnachten. Draußen ist es bitter kalt, und es schneit. Der Bär Ole unterbricht seinen Winterschlaf und verlässt seine gemütliche Höhle, um mit seinen Freunden auf einer Waldlichtung Weihnachten zu feiern, denn Weihnachten soll das allerschönste Fest sein, das er auf keinen Fall verpassen möchte. Unterwegs findet er ein Geschenk und überlegt, dass es sicher für ihn ist. Aber er begegnet auch dem kleinen Wichtel, der Gans, dem Waschbären und der Maus, und alle sind sie der Meinung, das Geschenk sei nur für sie bestimmt. Darüber kommt es zum Streit, und Ole ist traurig, denn so hat er sich Weihnachten nicht vorgestellt. Aber dann klärt sich alles ganz anders.
Was es mit dem geheimnisvollen Geschenk auf sich hat und ob sich die Freunde wieder vertragen, das erfahren Kinder ab 5 Jahren in diesem schönen Bilderbuch. Die kurzen Texte sind kindgerecht, die klaren Bilder, in warmen, kräftigen Farben sorgsam gezeichnet, laden zum ausgiebigen Betrachten ein, denn gerade die Bärenhöhle ist so gemütlich ausgestattet, und auch im Winterwald gibt es viel zu entdecken. Hier wurde viel Wert auf kleine Details gelegt. Auch wenn der Hintergrund der Bilder meist dunkel ist, da die Geschichte ja nachts im Wald spielt, so hat die Autorin und Illustratorin auch immer Licht mit eingebracht. Diese Licht- und Schatteneffekte verstärken einerseits das Geheimnisvolle der Geschichte, aber das warme Licht führt auch direkt zu Weihnachten hin. Die Weihnachtsfeier der Tiere und der geschmückte Wald sind ganz bezaubernd illustriert. Beim Vorlesen wird sicher so mancher nachdenkliche Moment aufkommen, und einige Szenen im Buch geben interessanten Gesprächsstoff für die Kinder, denn da geht es um den Zusammenhalt und wie leicht sich manchmal Streit aus der Welt schaffen lässt, wenn jeder Einzelne nicht nur auf sich selbst schaut, sondern alle zusammenhalten.
Ein wunderschönes Bilderbuch für die Advents- und Weihnachtszeit. Es eignet sich gut als kleines Mitbringsel für Kinder oder natürlich auch für den Nikolaussack oder die Bescherung an Heiligabend.