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Veröffentlicht am 16.01.2020

Sterben und Loslassen

Der Freund
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Der Klappentext: „…Eine Frau, die um ihren Freund trauert, ein riesiger Hund – und die berührende Geschichte ihres gemeinsamen Wegs zurück ins Leben Als die Ich-Erzählerin, eine in New York City lebende ...

Der Klappentext: „…Eine Frau, die um ihren Freund trauert, ein riesiger Hund – und die berührende Geschichte ihres gemeinsamen Wegs zurück ins Leben Als die Ich-Erzählerin, eine in New York City lebende Schriftstellerin, ihren besten Freund verliert, bekommt sie überraschend dessen Hund vermacht. Apollo ist eine riesige Dogge, die achtzig Kilo wiegt. Ihr Apartment ist eigentlich viel zu klein für ihn, außerdem sind Hunde in ihrem Mietshaus nicht erlaubt. Aber irgendwie kann sie nicht Nein sagen und nimmt Apollo bei sich auf, der wie sie in tiefer Trauer ist. Stück für Stück finden die beiden gemeinsam zurück ins Leben...“
Zum Inhalt: Die Ich-Erzählerin, eine New Yorker Schriftstellerin und Dozentin an der Uni verliert ihren langjährigen besten Freund und Mentor durch einen Selbstmord. Von Ehefrau Drei bekommt sie den Hund des Verstorbenen auf Auge gedrückt. Eine Harlekin-Dogge mit einem Schultermaß von 85 cm und über 80 kg Gewicht und das in ihrer 45 m² Wohnung, in der Hunde verboten sind. Sie und Apollo sind beide von der Trauer gezeichnet und versuchen sich daraus zu befreien.
Der Stil: Der gesamte Roman ist ein einziger Monolog der Ich-Erzählerin, zwar wendet sie sich zuerst an ihren toten Freund und dann an den Hund, aber natürlich erwartet und bekommt sie keine Antwort. Der rote Faden durch die Geschichte ist quasi das Anfreunden mit dem Hund, ansonsten resümiert die Ich-Erzählerin über die verschiedensten Dinge, sie erinnert sich an Begebenheiten mit dem Toten, sie reflektiert über verschiedene Bücher, Schriftsteller und Artikel und erzählt von momentanen Situationen. Sie nimmt den Leser mit auf ihren Weg raus aus der Trauer und hin zu einer neuen Freundschaft, dabei erzählt sie einiges wissenswertes und auch unwichtiges rund um ihr Leben und das ihres Freundes.
Mein Fazit: Ich muss gestehen, dass ich etwas anderes bei diesem Buch erwartet habe. Auf Grund des Klappentextes und auch des fröhlichen Covers, habe ich eigentlich eine, ich möchte sagen amüsante und etwas humorvolle Story über eine Frau und ihren neuen Riesenhund in Mitten von New York erwartet. Ja, das ist der rote Faden, aber es ist nicht der eigentliche Schwerpunkt. Es sind gut erzählte Memoiren mit autobiographischen Aspekten, es sind Reflexionen über ein ganz besonderes Leben und eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen.

Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Die Wege des Paulus

Das Paulus-Labyrinth
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Der Klappentext: „Archäologische Sensation und grausiger Fund zugleich: Durch einen Unfall bei einer feierlichen Ausgrabungszeremonie in Leiden wird ein unbekannter Tunnel freigelegt. Der Archäologe Peter ...

Der Klappentext: „Archäologische Sensation und grausiger Fund zugleich: Durch einen Unfall bei einer feierlichen Ausgrabungszeremonie in Leiden wird ein unbekannter Tunnel freigelegt. Der Archäologe Peter de Haan wittert eine einmalige Entdeckung, schließlich blickt die Universitätsstadt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Doch als de Haan als erster die Einsturzstelle in Augenschein nimmt, findet er den blutverschmierten Körper eines Mannes. Wer wusste von dem Tunnelsystem und hat ihn dorthin gebracht? Für Peter de Haan ist dies nur das erste Rätsel von vielen, die ihm den Weg zu einem mysteriösen vorchristlichen Geheimbund weisen...“
Zum Inhalt: Die Stadt Leiden erprobt unterirdische Müllcontainer und bei dem zeremoniellen Einsetzen des ersten Containers wird ein unbekanntes Tunnelsystem entdeckt. Professor Peter de Haan hat die Möglichkeit als einer der ersten einen Blick in den Tunnel zu werfen und findet einen blutverschmierten jungen Mann. Das ist für Peter der Startschuss zu einer Schnitzeljagd quer durch Leiden und einen Wettlauf gegen die Zeit. Innerhalb einer bestimmten Zeit muss er verschiedene Rätsel lösen und kommt einem Geheimbund auf die Spur.
Der Stil: Erzählt wird die Geschichte in der 3. Person und wird in sieben Abschnitte gegliedert, jedem Abschnitt wird ein Kapitel aus der Antike vorangestellt und man erkennt schnell wessen Leben dort erzählt wird, außerdem wir ein Rückblick auf den Anführer des Geheimbundes gegeben, ansonsten begleitet der Leser hauptsächlich Peter auf seiner Jagd. Im Grunde ist es ein äußerst schneller und actionreicher Krimi, bei dem der Leser genauso miträtselt wie Peter und quasi dieselben Informationen erhält, leider sind diese Infos tlw. etwas langatmig und (zu) ausführlich, es werden ganze Wikipedia-Einträge und Bibelzitate eingebaut, so dass die Spannung immer wieder etwas abflaut – hier hätte ich persönlich auf einige Zusatzinformationen, die nur am Rande etwas mit dem Geschehen zu tun haben verzichten können.
Mein Fazit: Ein spannender Krimi rund um den Heiligen Paulus und den Mithraskult.

Ich danke dem HarperCollins Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Eine aussichtslose Liebe

Die Geliebte des Nachtwächters
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Der Klappentext: „Das Emsland zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs: Martha ist die Tochter des Bürgermeisters im kleinen Städtchen Schüttorf und damit eine gute Partie. Doch auch wenn sie jung ist, weiß ...

Der Klappentext: „Das Emsland zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs: Martha ist die Tochter des Bürgermeisters im kleinen Städtchen Schüttorf und damit eine gute Partie. Doch auch wenn sie jung ist, weiß sie, was sie will: Ein selbstbestimmtes Leben - und Jost, den Nachtwächter. Doch heiraten soll sie Valentin, den Sohn eines Ratsherren. Und Valentin drängt auf eine rasche Hochzeit, denn katholische Söldnertruppen rücken vor, um die Stadt einzunehmen - will er womöglich der nächste Bürgermeister werden? Martha misstraut Valentin zutiefst und muss feststellen, dass dieser nicht nur machtgierig und eitel ist, sondern auch fest entschlossen, ihre Liebe zu Jost endgültig zu zerstören. Kann Martha ihn aufhalten?…“
Zum Inhalt: Dieser historische Roman spielt während des 30-jährigen Krieges in einem kleinen Städtchen und die päpstlichen Truppen sind schon sehr nahe. In dieser unsicheren Zeit soll die junge Martha unbedingt standesgemäß verheiratet werden. Doch mit der Wahl ihrer Eltern ist sie alles andere als glücklich, sie findet Valentin arrogant, eitel und herrschsüchtig. Ihr würde der Nachtwächter Jost sehr viel besser gefallen, doch der ist nicht standesgemäß und somit unerreichbar für sie. Außerdem kommt es zu mehreren Brandstiftungen und ausgerechnet Jost gerät unter Verdacht.
Zum Stil: Die Story wird in der 3. Person erzählt und der Leser begleitet hauptsächlich Martha auf ihrem Weg, das Gefühlschaos der Bürgermeistertochter wird dadurch auch besonders deutlich. Insgesamt werden alle Charaktere sehr lebendig und bildlich beschrieben. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar und flüssig, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Der Schwerpunkt bei dieser Geschichte liegt mehr auf der Liebesbeziehung als auf dem historischen Kontext und sorgt mit dem drohenden Truppen und den Bränden für einige Spannung.
Mein Fazit: Ein romantische Geschichte um eine scheinbar aussichtslose Liebe.

Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Eine verwickelte Familiengeschichte

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Der Klappentext: „Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln ...

Der Klappentext: „Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, denn hier lebt ihre Großmutter. Vielleicht ist ein Ausflug in die Vergangenheit ihrer Familie genau die Ablenkung, die sie nach der Trennung von ihrem Freund braucht. Allerdings ist Maighreads Großmutter vorerst alles andere als begeistert vom Auftauchen ihrer Enkelin. Aber Maighread hat genug zu tun, schließlich hat der gemütliche Wollladen in dem kleinen Ort am Loch Lomond ihren heimlichen Traum von solch einem Strickparadies geweckt. Vielleicht ist es genau diese Leidenschaft für das Handarbeiten, die Maighread und ihre Großmutter näher zusammenbringt.“

Zum Inhalt: Maighreads Leben steht gerade Kopf: Freund weg, Job weg, Wohnung weg. Sie schlüpft bei ihrer Mutter unter und bekommt gleich den nächsten Schlag verpasst: ihre Mutter hat sie all die Jahre belogen, ihre Großeltern sind gar nicht bei einem Flugzeugabsturz gestorben, sondern leben möglicherweise noch. Kurzentschlossen fährt sie nach Loch Lomond um sie kennenzulernen. Aber die Großmutter empfängt sich nicht offenen Armen. Und da ist ja noch die Ungewissheit wie es jetzt beruflich und überhaupt weitergehen soll.

Der Stil: Die Autorin Susanne Oswald hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Erzählt wird in der 3. Person und man begleitet hauptsächlich die Protagonistin Maighread, eigentlich eine sympathische junge Frau, auf der Suche nach ihrer Großmutter und einer neuen Zukunft. Nachdem Stricken ihre Leidenschaft ist, träumt sie von einem eigenen Strickparadies, was zwar ausschlaggebend für den Titel und das Cover ist, ansonsten aber etwas untergeordnet ist. Man erfährt zwar einiges über die Highlandschafe und –wolle und es werden am Ende des Buches auch einige Strickanleitungen zu Maighreads Kunstwerken gegeben, aber ansonsten bleibt der Laden nebensächlich. Obwohl ich den Stil und auch die Grundzüge der Story richtig gut fand, muss ich leider sagen, dass nicht das volle Potential ausgeschöpft wurde. Es gibt einige gute und interessante Wendungen, aber die Lösungen sind dann leider zu einfach gestrickt.

Mein Fazit: Ein kurzweiliger Wohlfühlroman in einer herrlichen Landschaft mit interessanten Wendungen aber ohne echte Höhepunkte.

Ich danke dem Mira Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

Ein abenteuerlicher Tag für eine Ratte

Tote Bauern melken nicht
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Der Klappentext: „Als Bauernhofratte Ede ein ADAC-Spielzeugmotorrad findet, befördert er sich kurzerhand selbst zum Pannenfahrer. Der erste Einsatz führt ausgerechnet in den Stall, in dem der tote Bauer ...

Der Klappentext: „Als Bauernhofratte Ede ein ADAC-Spielzeugmotorrad findet, befördert er sich kurzerhand selbst zum Pannenfahrer. Der erste Einsatz führt ausgerechnet in den Stall, in dem der tote Bauer liegt. Mord ist zwar keine Panne, doch die ehrgeizige Ratte übernimmt sofort die Beweisaufnahme und stürzt sich in ein actionreiches Abenteuer. Die schicksalhafte Begegnung mit dem haschischrauchenden Punk Theo aus der Pathologie führt die beiden zu krummen Immobiliengeschäften mit mafiösen Möwen und fulminanten Verfolgungsjagden, bevor Kommissar Ratte den verzwickten Fall aufklären kann....“
Zum Inhalt: Ratte Ede ist stolz, er hat ein elektrisches Spielzeugmotorrad gefunden und nun ein „Gelber Engel“. Sein erster Einsatz ist zwar keine Panne sondern eine Leiche, aber er will sein Können sofort unter Beweis stellen. Dummerweise landet er samt Motorrad erst im Sarg und dann in der Pathologie, doch eigentlich ist das ein Glücksfall, denn dort trifft er auf Theo, der ihn tatsächlich verstehen kann und mit ihm zusammen ermittelt. Eine Panne jagt dabei die nächste und Ede und Theo werden nicht nur mit dem Mord konfrontiert.
Der Stil: Erzählt wird diese Geschichte eigentlich von der Ratte Ede in Ich-Form, doch teilweise werden Informationen und Kommentare von einem Allwissenden Erzähler eingeschoben. Innerhalb von 24 Stunden erlebt die schlaue Ratte so viele Abenteuer, dass keine Langeweile aufkommen kann und die bissigen Kommentare sorgen für Unterhaltung. Eine Ratte als Hauptfigur ist ja eher ungewöhnlich, wenn man dann auch noch dumme Kühe, leicht kopflose Hühner und diebische Möwen da zunimmt ist das Chaos perfekt und für Unterhaltung gesorgt. Der Autor Benjamin Tomkins hat einen leicht lesbaren Schreibstil und beweist Witz und Ironie. Allerdings handelt es sich nicht um einen „echten“ Krimi, mit richtigen Ermittlungen oder der Einladung zum Miträtseln an den Leser, sondern mehr um eine Aneinanderreihung von Slapsick-Momenten.
Mein Fazit: Eine durchaus humorige Geschichte rund um eine Bauernhofratte – aber nicht unbedingt ein Krimi..
Ich danke dem Ullstein Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst