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Veröffentlicht am 21.01.2020

Wolfsburg und der "Führer"

Eine Familie in Deutschland
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Endlich ist es soweit. Hermann Ising, Besitzer der Zuckerfabrik in Fallersleben, hält eine Rede zum Richtfest. Wir schreiben das Jahr 1933 und die ganze Familie freut sich mit ihm. Ein großes Haus sollte ...

Endlich ist es soweit. Hermann Ising, Besitzer der Zuckerfabrik in Fallersleben, hält eine Rede zum Richtfest. Wir schreiben das Jahr 1933 und die ganze Familie freut sich mit ihm. Ein großes Haus sollte es werden, wo alle Kinder mit ihren Familien wohnen können. Selbstverständlich auch er selbst mit Frau und dem Jüngsten der Familie. Alle sind gekommen und neben seinen fünf Kindern zählen auch sein Schwager und einige Größen der Gesellschaft dazu. Niemand kann sich vorstellen, wie sich ihre Welt innerhalb weniger Monate verändern wird. Dunkle Wolken ziehen am Horizont auf und nur Horst, der ein treuer Nachfolger Hitlers ist, schaut froh in die Zukunft.

Es ist wohl der Name Hoffmann von Fallersleben, wodurch der Ort bei vielen Menschen bekannt ist. Der Dichter erblickte hier das Licht der Welt und lebte hier, bevor er des Landes verwiesen wurde. Heute ist der Ort ein Stadtteil von Wolfsburg. Welche Geschichte hinter dieser Entwicklung steht, wird von dem Autor des Buches Zeit zu hoffen, Zeit zu leben anschaulich beschrieben. Auch die Zeit des Nationalsozialismus und das Erleben aus Sicht der Menschen, kommt zum Ausdruck. Es gibt Menschen, die blind einer Ideologie hinterherlaufen und sich der Konsequenzen nicht bewusst sind. Dann gibt es Juden, die um ihr Leben bangen und das Land möglichst bald verlassen möchten.

Meiner Meinung nach hätte Herr Prange nicht so viele Schicksalsschläge in ein Buch packen brauchen. Zumal viele Dinge gar nicht bis zum Ende erzählt werden. Etwas mehr Tiefe hätte ich mir gewünscht. Die kurzen Kapitel sind zwar angenehm zu lesen, aber der ständige Wechsel zwischen Personen und Orten dient für meine Begriffe nicht dem Lesefluss. Was die historischen Gegebenheit betrifft so such ich immer noch die Quelle, wo steht, dass Leni Riefenstahl homosexuell war. Wer nicht viel Wert auf historische Richtigkeit legt und gerne mit vielen Spannungsbögen unterhalten werden möchte, dem wird das Buch gefallen.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Vergangenheit und Gegenwart perfekt kombiniert

Kalter Zwilling
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Ein Markenzeichen der Autorin Catherine Shepherds ist es, dass sie es versteht, Vergangenheit und Gegenwart perfekt miteinander zu verknüpfen. So auch in diesem Buch. Wolfgang Berger liest und das alleine ...

Ein Markenzeichen der Autorin Catherine Shepherds ist es, dass sie es versteht, Vergangenheit und Gegenwart perfekt miteinander zu verknüpfen. So auch in diesem Buch. Wolfgang Berger liest und das alleine ist ein Garant für einen spannenden Genuss. Die Story beginnt mit einer Geburt und dass diese schmerzhaft ist, kann wohl jeder nachvollziehen. Was mich aber sofort stutzig machte, sind die Ausführungen der jungen Mutter. Sie beschreibt ihr zweites Kind als kalt und seine Hände als Krallen. Was hat das zu bedeuten?

Auch dieses Hörbuch aus der Reihe rund um den Ort Zons, konnte mich mich überzeugen. Ein Fluch, der vor vielen Jahren ausgesprochen wurde, soll das Leben von Bürgern der Stadt bis in die heutige Zeit beeinflussen? Nein, das ist nahezu unmöglich. Gut, da gebe ich allen Lesern und Hörern recht. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und die Autorin beanspruchte niemals, dass ihre Geschichten als Tatsachenberichte empfunden werden sollen. Auch dieses Buch ist unterhaltsam geschrieben und alle Ereignisse lassen sich für mich stimmig nachvollziehen. Mehr erwarte ich nicht von einem guten Buch.

Ja, es gibt alte Geschichten, die behaupten, dass ein Zwilling stets bösartig ist. Und ja, bis heute glauben Eltern leider daran. Wer von uns weiß denn, was tatsächlich in den Kliniken abläuft, die sich auf die Erfüllung von Kinderwünschen spezialisierte? Kann es nicht sein, dass auch hier nur das Geld für die Ärzte eine Rolle spielt?

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Mäßig spannend, dafür umso rasanter

In den Klauen des Falken
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In dem Thriller In den Klauen des Falken gibt es einige Tote und viele Verdächtige. Zack, ein Polizist in Stockholm, steht im U-Bahnhof und wartet mit etlichen Menschen auf die Einfahrt der Bahn. Plötzlich ...

In dem Thriller In den Klauen des Falken gibt es einige Tote und viele Verdächtige. Zack, ein Polizist in Stockholm, steht im U-Bahnhof und wartet mit etlichen Menschen auf die Einfahrt der Bahn. Plötzlich kommt ein Mädchen, etwa 12 Jahre alt auf den Bahnsteig. Sie stößt einen Kinderwagen und eine Frau, die den Wagen schob, auf die Gleise. Zack sieht das und eilt dazu. Das Mädchen holt eine Axt aus ihrem Gürtel und fängt an, die um sie stehenden Menschen mit einem Hieb zu töten. Zack hat das Gefühl, dass sie langsam auf ihn zugeht und erschießt das Kind in Notwehr. Er schoss, weil es einen Sprengstoffgürtel trug und sich selbst sowie alle Wartenden damit töten wollte. Es sterben 4 Unschuldige, 9 werden verletzt.

Zwei Wochen später erfährt die Dienstelle Zacks, dass ein V-Mann namens Roger Dahl, seit einer Woche spurlos verschwunden ist. Zack und seine Kollegin werden auf den Fall angesetzt und wissen nicht, wie lebensgefährlich dieser Auftrag für sie wird. Aber, gehören diese beiden Fälle zusammen? Hat das Kind vom U-Bahnhof tatsächlich auf Zack reagiert und wenn ja, warum? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt für alle Beteiligten.

Es war mein erstes Buch aus der Reihe um Zack und seine Kollegen. Trotzdem konnte ich der Geschichte problemlos folgen, da sie in sich abgeschlossen ist. Nur die privaten Ereignisse der Akteure werden wohl fortgeschrieben und am Ende des Buches gibt es dann auch einen Cliffhanger. Für mich war es ein Fall, der auf zu vielen „Zufällen“ beruhte. Teilweise kam es mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen vor und Zack wird als kleiner, dummer Junge dargestellt. Wer oberflächliche aber durchaus spannende Bücher bevorzugt, wird hier das Passende gefunden haben. Vier Sterne und eine bedingte Leseempfehlung gebe ich dafür.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Der Schein trügt oft

Die Tochter der Bettlerin
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Es ist im Winter 1743/44. Anna und ihre Mutter leben in Berlin und bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Betteln. Anna ist ausgesprochen hübsch und ihre Mutter möchte sie unbedingt als Prostituierte sehen. ...

Es ist im Winter 1743/44. Anna und ihre Mutter leben in Berlin und bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Betteln. Anna ist ausgesprochen hübsch und ihre Mutter möchte sie unbedingt als Prostituierte sehen. Sie ist überzeugt davon, dass sie sehr viel Geld verdienen könnte und sie selbst nicht mehr betteln bräuchte. Anna wehrt sich jedoch und als es zu schlimm wird, flüchtet sie vor der garstigen Mutter und deren Freund. Zur gleichen Zeit regiert König Friedrich II und der ist voller Tatendrang. Er möchte als Eroberer in die Geschichte eingehen und Preußen zu einem Großreich machen. Aus dem Grund erklärt er immer mehr Nachbarn den Krieg.

Neben Anna ist auch Friedrich von der Trenck eine Hauptperson in dem Buch Die Tochter der Bettlerin. Er ist 17 Jahre alt, Kornett und rang jüngster Offizier der Kavallerie. Der König mag ihn sehr und er hat eine erfolgreiche Zukunft vor sich. Friedrich II lädt die Familie seines Gardisten zur Ballsaison nach Berlin ein. Mutter, Tochter und Sohn Karl Albrecht folgen der Einladung sehr gerne. Gleich in der ersten Nacht nach der Ankunft verschwindet Karl heimlich aus dem Schlafgemach und macht sich auf den Weg ins Nachtleben von Berlin. Aber bereits nach wenigen Minuten wird er angegriffen und kann sich nur mit Mühe vor einer Verletzung retten. Er verläuft sich und begegnet Anna. Sie führt ihn am nächsten Tag nach Hause und er steht in ihrer Schuld. Sie bittet ihn, dass er ihr zu einer Stelle im Haus der Mutter verhilft. Ob das wohl gut geht?

Es waren die Memoiren Friedrich zu Trencks´, welche eine Grundlage für diesen Roman darstellten. Viele Fakten hat die Autorin verarbeitet und trotz einiger Längen gefiel mir das Buch recht gut. Am Ende gibt es eine Personenliste mit allen historischen Personen sowie danach eine Liste, wo die fiktiven Akteure aufgeführt sind. Gerne gebe ich vier Sterne für den Roman und empfehle ihn weiter.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Cold Case vor Weihnachten

Tod und kein Erbarmen
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Es ist Dezember und so langsam beginnt der Weihnachtsrummel. Der Ermittler Erik Donner ist noch krank und hat sich in einer kleinen Pension im Erzgebirge verkrochen. Er möchte vergessen und neue Kraft ...

Es ist Dezember und so langsam beginnt der Weihnachtsrummel. Der Ermittler Erik Donner ist noch krank und hat sich in einer kleinen Pension im Erzgebirge verkrochen. Er möchte vergessen und neue Kraft schöpfen, um bald wieder seinen Dienst antreten zu können. Seine Traumen versucht er in Alkohol zu ertränken. So auch an einem Abend, wo er erheblich zu viele Schnäpse zu sich nahm. Er weiß nicht nicht mehr wie er ins Bett kam und wacht am Morgen mit heftigen Kopfschmerzen auf. Und das ist noch nicht alles. Er selbst und das Bettzeug ist blutverschmiert und sein Auto- und Zimmerschlüssel spurlos verschwunden.

Das Buch ist der 7. Band einer Reihe und für mich war es der erste. Das stellte aber kein Problem dar und ich konnte der Geschichte gut folgen. Sie wechselt immer wieder zwischen Orten und Zeiten. Vor 10 Jahren verschwand ein Kind spurlos und ihre Cousine gab niemals auf, sie zu suchen. Violett, so hieß die Kleine war nicht nur die Cousine von Linda Groß, sondern auch ihre beste Freundin. Die wandte sich auch an dem besagten Abend an Erik Donner, dieser nahm aber ihre Ausführungen nicht ernst. Am Anfang dachte ich, dass es eine Story ist, die ich zu leicht durchschaute. Dem war absolut nicht so. Bis zum Schluss rätselte ich mit, wer den nun der Täter war und was ihn dazu bewog. Auch wenn zwischendurch einige Längen den Lesefluss beeinträchtigten, so konnte mich die Spannung doch gefangen nehmen.

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