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Veröffentlicht am 02.02.2020

Anders als alle anderen

Die Schule der magischen Tiere: Eingeschneit! Ein Winterabenteuer
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Das Besondere an diesem Buch ist, das dieses Mal kein Kind ein magisches Tier bekommt. Warum ich das direkt am Anfang erzähle, weil es einfach das ungewöhnlichste an diesem Buch ist.
Man hat als Leser ...

Das Besondere an diesem Buch ist, das dieses Mal kein Kind ein magisches Tier bekommt. Warum ich das direkt am Anfang erzähle, weil es einfach das ungewöhnlichste an diesem Buch ist.
Man hat als Leser doch ganz klar die Erwartungshaltung, dass in jedem Buch ein neues Tier hinzukommt, doch dieses Mal bleibt dies komplett aus. Man überlegt natürlich warum? Spekulationen fangen an… liegt es daran, weil schon fast jedes Kind, bis auf 5, ein Tier haben und man die restlichen Tiere für weitere Bände braucht, oder bereitet Margit Auer die Leser darauf vor, dass es nicht immer ein neues magisches Tier benötigt, um ein Buch rund um die magischen Tiere die es bereits gibt herauszubringen. Wer weiß… diese Frage kann leider nicht beantwortet werden.

Dieses Buch verbreitet eine wunderbare winterliche Stimmung und macht einfach Lust auf Schnee. Wie sollte es auch anders sein, wenn die Kinder mit ihren Tieren komplett eingeschneit werden. Irgendwie erwischt man sich selbst dabei, einen Blick aus dem Fenster zu werfen und auf die ersten Schneeflocken zu hoffen.
Wie immer lässt sich dieses Buch wunderbar lesen. Es ist so unsagbar gut für Kinder geschrieben, dass es einfach, flüssig und schnell gelesen werden kann. Es gibt keinerlei Verständigungsprobleme, da alle Wörter und Sätze so angelegt sind, dass Kinder diese wunderbar verstehen.
Das Ganze wird untermalt von wunderschönen Illustrationen, die die Geschichte noch ein wenig unterstreichen und das lesen für Kinder angenehmer gestaltet, da manchmal Bilder mehr sagen als tausend Worte.
Was mir persönlich manchmal zu viel war, ist die wunderbare Harmonie zwischen Kind und Tier. Es kann nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen sein. Manchmal bedarf es auch ein wenig Reiberei. Dies hat mir einfach gefehlt… es war zu glatt, einfach ohne Ecken und Kanten. Gäbe es da nicht den grummeligen Hausmeister, der wenigstens ein bisschen Negativstimmung verbreitet. Gäbe es da nicht noch die kleine Unstimmigkeit zwischen Ida und Helene. Denn es muss Schließlich ein Tunnel als Ausgang durch die hohen Schneemassen gebuddelt werden. Aber auch dies hält nur zwei Seiten lang an. Margit Auer… was ist mit ihnen los? Ein wenig Pfeffer bitte….
Wohin die nächste Reise gehen wird, ist ziemlich unklar… denn der bekanntliche Ausblick der sich sonst am Buchende befindet und Lust auf das nächste Abenteuer mit dem nächsten magischen Tier macht fehlt. Daher heißt es abwarten…
Man merkt, es hat mich dieses Mal nicht komplett überzeugt, weil es nicht dem typischen Schema dieser Reihe entspricht. Hier treffen Erwartungshaltung und Realität aufeinander…

Wie hat Maxi (8 Jahre) Eingeschneit gefallen?
Mir hat dieses Mal die Spannung und natürlich das neue magische Tier gefehlt. Es war okay…, weil es einfach im Schnee war, aber es war anders als sonst. Enttäuscht bin ich nicht, aber ich bin auch nicht wirklich zufrieden.

Meine Beurteilung: 4 Sterne
Dieses Buch ist anders als alle anderen. Es hat mich nicht komplett glücklich gemacht, da mir einfach etwas gefehlt hat. Es war ohne Ecken und Kanten, zu viel Harmonie, dafür das man mit so vielen Kindern und Tieren eingeschlossen ist. Hier hätte ich einfach mehr Potenzial gesehen und dies auch ausgenutzt. Es ist in meinen Augen ein komplett anderes Buch, dieser Reihe… hat aber dennoch das Feeling und das Flair der magischen Tiere umgesetzt. Für Fans dieser Reihe ein Muss, für Neuleser wahrscheinlich schwierig!

Veröffentlicht am 31.01.2020

Toller Auftakt mit kleinen Schwächen

Ashes and Souls (Band 1) - Schwingen aus Rauch und Gold
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Leider ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr schwergefallen.
Das mag vor allem dem Schreibstil geschuldet sein, der ein wenig meine Nerven strapaziert hat. Das Buch wird aus der Sicht der dritten Person ...

Leider ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr schwergefallen.
Das mag vor allem dem Schreibstil geschuldet sein, der ein wenig meine Nerven strapaziert hat. Das Buch wird aus der Sicht der dritten Person in der Erzählperspektive erzählt, immer abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten, Mila, Asher und Tariel. Es hat ein wenig gebraucht, aber sobald man sich daran gewöhnt hat, war es überraschend selbstverständlich und ließ sich hervorragend lesen.

Ava Reed hat es geschafft für jede Situationen die richtigen Worte zu finden und das Buch somit zum leben erweckt. Es ist wunderbar schlüssig geschrieben, voller bildlicher Beschreibungen, voller Adjektive die das Ganze untermalen und von Emotionen geprägt sind. Die Sätze waren auf den Punkt und unverschnörkelt, so dass ein wunderbarer Lesefluss entstanden ist.

Das Ganze wurde noch unterstrichen von dem grandiosen Setting, welches diesem zugrunde liegt. Prag habe ich in meiner Kindheit das Letzte Mal erlebt und muss sagen, ich hatte das Gefühl als wäre ich nie irgendwo anders in meinem Leben gewesen. Sie hat mich mitgenommen auf eine Reise, in eine Stadt die so wunderbar ist, dass man direkt dorthin reisen will. Sie hat es geschafft in meinem Kopf Bilder zu erzeugen, erneut heraufzubeschwören, die ich komplett vergessen hatte. Gepaart mit einer magischen Atmosphäre wurde dies zu meinem ganz persönlichen Highlight.

Ein Buch lebt vor allem von seinen Protagonisten. Mila war mir direkt sympathisch. Ich hatte das Gefühl eine starke, unabhängige junge Frau vor mir zu haben, die auf der anderen Seite aber sehr zerbrechlich ist. Diese Kombination macht Mila zu einer wahren Sympathieträgerin, weil sie dadurch sehr authentisch und echt rüberkommt.

Asher, ist sehr charmant, süß und humorvoll. Anfänglich war ich mir nicht sicher, wo die Reise mit ihm hingeht, ob er der typische Bad Boy ist, oder nicht? Hier verrate ich nichts weiter….

Tariel hingegen ist für mich noch ein etwas großes Fragezeichen. Mit ihm bin ich nicht wirklich warm geworden. Aufgrund seiner Kühle und seiner Unnahbarkeit, ist er nicht wirklich sympathisch. Er hat etwas an sich, was mich persönlich als Leser nicht anspricht. Das was Asher zu viel hat, hat er zu wenig.

Es gibt noch weitere Protagonisten, die sich in dieser Story einen Platz erobert haben, die ich aber hier nicht weiter ausführen möchte, da manches selbst erobert werden will.


Die Story gefällt mir sehr gut.
Manchmal hat man im Nachhinein dennoch etwas aus der Umsetzung auszusetzen, so nun leider auch hier. Mir ist der Anfang des Buches zu langatmig. Ich hätte mir hier schon mehr Spannung gewünscht. Als dann der Wendepunkt erreicht ist und das Buch an Fahrt aufnimmt, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Es gibt Überraschungen, Wendungen, spannende und emotionale Momente, die man miterleben darf. Spannung alleine reicht nicht immer aus, um ein Buch zu einem guten Buch zu machen, es benötigt auch noch ein wenig Romantik, Liebe, Herzschmerz… eine kleine Lovestory. Nicht zu kitschig, gut dosiert, das knüpfen zarter Bande und alles ist perfekt.
Wie sollte es anders sein, natürlich endet dieses Buch mit einem fiesen Cliffhanger. Einem, der Lust auf die Folgebände macht, weil man einfach wissen will, wie geht es weiter? Was passiert?

Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich gerne mehr über das Innere von Asher und Tariel erfahren. Dies ist glaube ich zu kurz gekommen, aufgrund des gewählten Schreibstils. Wären manche Situationen aus der ICH- Perspektive geschrieben worden, hätte ich diesen Wunsch bestimmt nicht. Dies ist auch so ziemlich die einzige Kritik die ich üben kann.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches ein wunderbarer Auftaktband ist. Spielt in einem wunderschönen Setting, mit durchweg toll durchdachten und ausgearbeiteten Protagonisten.
Es ist Düster, voller Emotionen, fesselnd und gleichzeitig zart und zerbrechlich wie Schwingen. Es lädt zum mitfiebern und rätseln ein. Ein Buch, welches einen fesselt, sobald man die erste Hürde des Schreibstils genommen hat und das Buch an Fahrt aufnimmt. Man will es nicht mehr zur Seite legen, sondern sich treiben lassen. Ergründen, erforschen dabei sein, Teil der Geschichte werden und schlussendlich nach Prag reisen!

Veröffentlicht am 20.01.2020

Grandioses Buch mit kleinen Schwachstellen

Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1)
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In meinen Augen ist dies ein Fantasy Epos größter Güte.
Wir werden als Leser komplett hineingezogen in eine neu erschaffene Welt, in das Land Sabor, Sabor ist kein ungewöhnliches Land, von seiner Aufmachung ...

In meinen Augen ist dies ein Fantasy Epos größter Güte.
Wir werden als Leser komplett hineingezogen in eine neu erschaffene Welt, in das Land Sabor, Sabor ist kein ungewöhnliches Land, von seiner Aufmachung her, eher von dem daraus resultierenden Weltenaufbau. Die Erschaffung von Kasten, die Gaben die jeder einzelnen Kaste innewohnen, die Eigenschaften der Protagonisten und natürlich die Hierarchien der Kasten.
Es wurden komplett neue Rituale, Begrifflichkeiten und hexerische Einflüsse erschaffen. Diese Neuerungen fließen so selbstverständlich in die Story mit ein, dass man als Leser das Gefühl hat, ja… genauso muss es einfach sein. Genauso und nicht anders.
Selbst der Buchtitel Knochendiebin hat eine besondere Bedeutung. Die Hauptprotagonistin Stur ist eine solche, eine besondere Hexe. Sie kann aufgrund der Zähne und Knochen von Menschen aus den verschiedenen Kasten, vor allem natürlich höheren, deren Geburtsrechte magisch hervorrufen und kurzfristig stehlen. Alleine dies, eine Symbiose zu bilden zwischen Titel und Ereignis im Buch, ist einfach gigantisch und hat mich komplett geflasht.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Stur in der 3. Person erzählt. Leider ein Stil, den ich nicht unbedingt bevorzuge, da ich ihn immer sehr anonym finde und ich nicht genügend Einblicke in das Innerste des Protagonisten erhalte. Hier wahrscheinlich bewusst gewählt, weil es den Leser wie eine Krähe aus der Flugperspektive auf alles hinabschauen lassen will.
Ansonsten lässt sich das Buch wunderbar lesen, es ist sehr schlüssig geschrieben und verzichtet komplett auf verschachtelte Sätze. Was ein eintauchen in das Geschriebene wunderbar möglich macht, vor allem aufgrund der Verwendung von umschreibenden Adjektiven, die Welten entstehen lassen.
Ein zusätzliches Gimmick ist die Karte im Inneren und das jedes Kapitel eine eigene Überschrift hat. Nun am Rande zur optischen Gestaltung!
Aber, selbst wenn ein Buch eine wunderschöne Gestaltung hat, kommt es letztendlich auf die Protagonisten an, die das Buch zum Leben erwecken.
Stur ist die Hauptprotagonistin. Sie gehört der Kaste der Krähen an. Jede Krähe so heißt es, hat in einem früheren Leben Mist gebaut, so schlimm und nicht verzeihbar, dass sie von der Korona zuerst mit der Seuche geschlagen und danach dazu verdonnert werden, diese als Buße ein Leben lang einzudämmen, indem sie die Toten erlösen. Eine schwere Bürde, die diese Kaste zu tragen hat, mit einer starken Protagonistin. Sie ist anfänglich sehr zurückhaltend, ihrer Kaste gegenüber mehr als loyal, doch anderen gegenüber eher kalt und zurückhaltend. Doch im Verlauf des Buches macht sie eine Wandlung durch. Wird stärker, hat Ecken und Kanten, ist manchmal zart wie Seide und dann wieder hart wie Stein. Sie hat mich komplett überzeugt!
Die anderen Protagonisten lasse ich bewusst außen vor, da man diese eigenständig entdecken muss.
Die Story selber ist sehr komplex in ihrer Ausgestaltung. Angefangen bei dem System der Kasten und was sich alles dahinter verbirgt. Eine Story, die man nicht einfach mal so liest, weil sie sehr düster, sehr packend ist, man sich aufgrund der ganzen Ereignisse stark konzentrieren und auch mal bei einem Durchhänger dranbleiben muss. Man darf nicht einfach aufgeben… man muss dranbleiben und wird am Ende belohnt. Ein Buch welches Durchhaltevermögen abverlangt.
Die Story ist düster, vor allem wenn man erfährt was den Krähen alles wiederfährt. Man leidet mit ihnen, mit Stur und verliert bildlich gesprochen die Nerven. Auch der Schluss, wie sollte es sein endet mit einem Cliffhanger. Alles andere würde diesem Buch nicht gerecht werden.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Knochendiebin ist ein Buch, welches aufgrund seiner Komplexität nicht unbedingt jeden Leser ansprechen wird. Oftmals musste man sich selbst antreiben dran zu bleiben, das Düstere hinter sich zu lassen und mit Stur gemeinsam auf die Reise zu gehen. Eine Protagonistin, die mit Herz, Verstand und großer Sturheit überzeugt. Man muss sich öffnen, sich auf die neue Welt einlassen und eines mit ihr werden. Eine grandiose Grundidee, mit kleinen Stolpersteinen in den Längen. Aber, eine wirkliche Empfehlung für alle, die Fantasy in ihrer großen Gänze lieben.

Veröffentlicht am 16.01.2020

Thema sehr gut, stilistische Umsetzung problematisch

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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MMh, ein sehr schwieriges Buch wie ich finde.
Mein großer Sohn hat es angefangen zu lesen und irgendwann sehr frustriert zur Seite gelegt. Er ist mit dem Stil überhaupt nicht klargekommen. Die Story wird ...

MMh, ein sehr schwieriges Buch wie ich finde.
Mein großer Sohn hat es angefangen zu lesen und irgendwann sehr frustriert zur Seite gelegt. Er ist mit dem Stil überhaupt nicht klargekommen. Die Story wird aus Sicht von Enni erzählt, wie sie in der ICH- Form das ganze ihrem Psychiater wiedergibt. Es ist sprachlich stellenweise sehr anspruchsvoll und keine einfache Lektüre.
Unterstützt wird das Ganze mit Illustrationen. Sie zeigen Situationen in denen sich Enni befindet und auch andere Protagonistin. Dies lockert das Bild, des gewählten optischen Stils ein wenig auf.
Enni ist ein Mädchen, die redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist, daher kommen sehr viele Schimpfwörter und Flüche in diesem Buch vor. Die wurden allerdings immer durchgestrichen, daher ist schon der optische Anblick beim Lesen mehr als gewöhnungsbedürftig.
Lässt man das stilistische außen vor und betrachtet die Hauptprotagonistin Enni, wird schnell klar, es ist anspruchsvoll. Angefangen beim Stil, bis hin zur Story. Denn Enni hatte es im Leben nicht immer einfach und wuchs nicht privilegiert und gut behütet bei ihren Eltern auf. Dies legt auch gleichzeitig den roten Faden der Geschichte und gibt einen Hinblick auf das, was den Leser erwarten wird. Diesem Buch liegt ein Thema zugrunde, welches polarisiert, welches aber auch zeigt wie Kinder durch die Hände von Pflegefamilien gereicht werden, oftmals ohne Perspektive und was es heißt, keine Freunde zu haben.
Enni ist daher eine Protagonistin mit ganz vielen Ecken und Kanten. Sie ist spritzig, frech, manchmal tiefgründig und gleichzeitig rotzfrech und unangepasst. Was hat sie auch noch zu verlieren? Enni schwärmt für die Mathematik, was auch immer wieder in diesem Buch mit einfließt. Allerdings bekomme ich kein wirklich rundes Bild von Enni, denn auch am Ende des Buches sind wahnsinnig viele Fragen zu ihr offen. Sie gibt kein geschlossenes Bild ab, sondern eines welches bildlich gesprochen wie löchriger Käse aussieht. Die Folgebände haben hier wirklich gute Arbeit zu leisten, um das Ganze zu formen und zu vervollständigen.
Es kommen häppchenweise neue Protagonisten hinzu, allerdings gut dosiert. Jeder einzelne von Ihnen bekommt ein wenig Aufmerksamkeit, kann vom Leser wahrgenommen werden, bis dann der nächste auftaucht. Dies macht das Lesen sehr angenehm und erschwert es nicht auch noch zusätzlich.
Die Idee hinter der Story an sich finde ich gut. Auch das gewählte Setting von Berlin und den Bergen. Die Auswahl der Protagonisten ebenso, genauso wie die umgesetzte Sprache, welche von diesen benutzt wird. Die Story ist keine leichte Kost für Kinder, da es doch um ein heikles Thema geht. Ein Thema welches polarisiert, allerdings mit Humor und Herz gepaart ein Buch abgibt, welches für einen Erwachsenen gut verständlich ist und absolut zum Nachdenken anregt. Ein Buch, welches man nicht einfach zur Seite legt, sondern noch einmal Revue passieren lässt und überlegt wie es mit Enni weitergeht.
Das Buch endet leider mit vielen offenen Fragen.

Wie hat es Maxi (8Jahre) gefallen?
Am coolsten fand ich, das Enni immer so viel geschimpft und geflucht hat. Was mich selber beim Lesen gestört hat, waren die durchgestrichenen Schimpfwörter, dies hat mir viel Schwierigkeiten bereitet. Enni und ihre neuen Freunde, haben mir allerdings sehr gut gefallen.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches für Kinder recht anspruchsvoll geschrieben ist. Wo das Thema aber im Großen und Ganzen überzeugt. Man muss sich darauf einlassen, wohl wissend, dass es kein reines Kinderbuch ist, sondern eines was Tiefe besitzt und verstanden werden will. Für meinen Sohn nicht immer ganz einfach, auch mit vielen Fragen, für mich kein Problem, trotz stilistischem Mittel des Streichens von Wörtern, aufgrund Schimpftiraden. Wer dieses Thema mag, sollte diesem Buch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 29.12.2019

Mehr als nur ein ESport Roman

Warcross (Band 2) - Neue Regeln, neues Spiel
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Was mich an den Storys von Marie Lu wirklich fasziniert ist die Thematik, dass wir alle irgendwann zum gläsernen Menschen werden. Das wir es nicht wollen, aber die körperlosen Konzerne uns unweigerlich ...

Was mich an den Storys von Marie Lu wirklich fasziniert ist die Thematik, dass wir alle irgendwann zum gläsernen Menschen werden. Das wir es nicht wollen, aber die körperlosen Konzerne uns unweigerlich dazu machen. Daher ist in meinen Augen das Thema des ESports nur zweitrangig, da es hier mehr um die künstliche Intelligenz geht.
In diesem Band merkt man, wie stark die Beeinflussung der Medien ist und wie diese uns anfangen zu manipulieren. Unserem Gehirn werden Sachen/ Dinge suggeriert, die eigentlich gar nicht existieren. Der freie Wille des Menschen wird in Frage gestellt und eine Welt wird erschaffen, die frei von Gewalt sein soll. Doch, wie frei ist der Wille noch, wenn man gesteuert wird?
Es handelt sich bei Band 2 um eine packende Cyberpunk Geschichte, die die Schattenseiten der glanzvollen Virtual- Reality Welt zeigt und jede freie Stelle für dramatische Wendungen in der Geschichte nutzt. Eine Kombination aus Action und ein klein wenig Romantik mit einer Nuance Herzschmerz.
Der Einstieg in diesen Band, fand ich ein wenig holprig und hat mich des Öfteren leicht ernüchtert zurückgelassen. Ich habe mich eine ganze Zeit lang nicht abgeholt gefühlt. Doch, irgendwann kam der Point of turn und das Buch hat an Fahrt aufgenommen. Es sind viele Aktionen auf einmal passiert, die sich ineinander verzweigt und mich als Leser in einen Ball aus Chaos gestürzt haben. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und war gefesselt. Dieser Band ist bedeutend düsterer als der Erste. Er hat kaum noch etwas mit der funkelnden Welt gemein, die Marie Lu in Band 1 erschaffen hat.
Wie immer haben mich die Protagonisten rund um dieses Werk von Marie Lu überzeugt. Emika, die im ersten Band eher schüchtern und zurückhaltend rüberkam, als sie die Welt von Hideo kennengelernt hat, hat sich in diesem Buch komplett gewandelt und zeigt eine neue, rebellische Seite. Aber zugleich auch eine verletzbare und man erfährt mehr über sie. Emika wird des Öfteren auf die Probe gestellt und entscheidet sich immer für die Seite, mit der ich nicht gerechnet hätte. Emika rebelliert gegen Hideos Pläne, mit dem Neurolink die komplette Welt zu kontrollieren. Sie muss ihre Gefühle in den Hintergrund verbannen und für ihre Überzeugung einstehen und kämpfen.
Dadurch führt Marie Lu den Leser des Öfteren an der Nase herum und macht es zusätzlich spannend. Das Ende ist in keiner Situation hervorsehbar! Es gibt genügend Punkte, die zu Spekulationen anregen und dem Leser die Möglichkeit zur freien Interpretation bieten. Wie hätte man selber gehandelt? Es wird im Verlauf des Buches alles aufgelöst, vor allem was mit Hideos Bruder passiert ist. Die Geschichte ist rund und lässt im Nachhinein keine Fragen offen.
Es ist wirklich gutgeschrieben und es lässt sich zügig lesen. Sobald man den schwachen Anfang überwunden hat, bietet es Suchtpotenziell und fesselt einen förmlich an dieses.
Die Dilogie ist komplett abgeschlossen und es wird ein Ausblick auf die Zukunft gegeben, nachdem alle Puzzleteile an ihren Platz gefallen sind. Für mich als Leser, das Gefühl das Buch mit einem guten Gewissen zur Seite legen zu können.



Meine Beurteilung: 4 Sterne
„Warcross – Neue Regeln, neues Spiel“ ist für mich ein gelungenes Ende dieser Dilogie. Mir persönlich hat der Einstieg ein wenig Kummer bereitet, was am Anfang mein Lesevergnügen getrübt hat. Doch man wird für dies komplett entschädigt und taucht in ein Buch voller Fantasy, Dystopie und kreativer Weltschöpfung ein. Gepaart mit tollen Protagonisten und einem Fulminaten Ausgang. Es regt zum Nachdenken an…