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Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein gelungener zweiter Band

Overworld
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Schon der Auftakt der Mirador Reihe konnte mich begeistern, daher war ich sehr auf den Folgeband gespannt. Das Cover passt hervorragend zur Geschichte und auch der Klappentext versprach viel Lesevergnügen.
Bereits ...

Schon der Auftakt der Mirador Reihe konnte mich begeistern, daher war ich sehr auf den Folgeband gespannt. Das Cover passt hervorragend zur Geschichte und auch der Klappentext versprach viel Lesevergnügen.
Bereits Band 1 befasste sich mit Marisa und ihrer Geschichte. Hier geht es fast nahtlos weiter, lediglich ein paar Monate sind dazwischen verstrichen.
Dabei erfährt man auch Marisas Perspektive, was sie von allen am greifbarsten macht.
Aber nicht nur Marisa versteht zu überzeugen und für sich einzunehmen. Auch die Mädels von Cherry Dog konnte mich sofort in den Bann ziehen und mehr als einmal zum grinsen bringen. Gerade weil sie so unterschiedlich sind, wird es nie langweilig und man entdeckt immer wieder neues an Ihnen. Besonders gut hat mir dabei Anja gefallen, da ich sie als besonders herausragend und auch unvorhersehbar empfand. Sie alle bilden eine gute Einheit, die einfach gut zusammenspielt und für ordentlich Zündstoff sorgt.
Schade empfand ich dabei, das die Emotionalität leider etwas zu kurz kam und ich sie nicht vollends auskosten konnte.
Daneben konnte mich auch ein neuer Charakter für sich einnehmen. Alain. Ein Mann der zunächst sehr geheimnisvoll erscheint, der jedoch einiges in sich trägt, was mir enorm gut gefallen hat.
Dieser Teil befasst sich mit dem Virtuell Reality Spiel Overworld, in dem Marisa und ihre Mädels an einem Turnier teilnehmen. Dabei gibt es einiges, was für ordentlich Adrenalin sorgt.
Nichts ist dabei irgendwie vorhersehbar, was für einige Überraschungen sorgt.

In die Handlung selbst kam ich auch sofort gut hinein. Ich brauchte zwar etwas bis ich mit allem warm wurde. Doch durch die ein oder anderen Rückblicke, gelang mir das relativ schnell.
Man befindet sich hier im Jahre 2050 , alles ist sehr technisch versiert und ohne Elektronik kommt man gar nicht mehr aus. Bereits im ersten Band bekam man diesbezüglich einen sehr guten Einblick und konnte sich daher gut darauf einlassen. Es gibt viele Begriffe, die man nicht sofort versteht, daher ist das Glossar am Ende des Buches sehr empfehlenswert und man tappt nicht mehr so blind durch die Gegend.
Man betritt hier eine Welt die extrem beängstigend ist. So weit hergeholt ist es nicht, was es auch beängstigender macht. Dan Wells gelingt es mit viel Eindringlichkeit und Subtilität mich immer tiefer in das Geschehen abtauchen zu lassen. Empfand ich alles noch zunächst als relativ klar, so verschoben sich nach und nach die Blickwinkel immer mehr. Die Spannung nahm immer mehr zu und ich war schließlich vollkommen gefesselt.
Dabei hat man hier auch verschiedene Handlungsstränge, die zunächst etwas verwirrend und viel erscheinen,nach und nach nimmt es jedoch an Form an und man kann alles überblicken.

Leider habe ich es vermisst, mehr über Marisas Vergangenheit zu erfahren. Denn diese spielt nach wie vor eine nicht unerhebliche Rolle. Ich hoffe im nächsten Band wird man darauf etwas mehr eingehen.
Hier geht es sehr wirtschaftlich zu und man entdeckt einige Aspekte, die doch sehr erschreckend und abgründig sind. Nichts ist wie es scheint und man muss nach wie vor entscheiden, wem man vertrauen kann.
Kein leichtes Unterfangen, da man immer mit neuen Überraschungen rechnen muss.
Altbekannte Charaktere tifft man wieder, die erneut für Gänsehaut sorgen.
Die Handlung selbst ist dabei sehr abwechslungsreich und konnte mich gut unterhalten. Dennoch muss ich sagen, konnte mich der Vorgänger noch ein kleines bißchen mehr begeistern.
Der Autor schreibt jedoch so fließend und bildgewaltig, das man kaum zu Atem kommt und einfach wissen muss, wie es am Ende ausgeht.
Auch wenn es hier vordergründig um das Videospiel gehen sollte, so hatte ich doch mitunter das Gefühl, es gehe etwas unter. Was wirklich schade ist, denn ich fand es sehr interessant und wäre gern mehr darin abgetaucht.
Nichtsdestotrotz konnte er mich auch hier wieder komplett fesseln und in den Bann ziehen.
Ich bin gespannt, womit sich der nächste Band beschäftigen wird.

Fazit:
Band 2 der Mirador Reihe versteht es auf eindringliche und subtile Art und Weise , komplett für sich einzunehmen. Die Spannung ist hoch und man verliert sich völlig in dieser Geschichte.
Marisa und ihre Mädels sind einfach toll und absolut greifbar, sie machen die Geschichte lebendig und sorgen für ordentlich Zündstoff.
Eine Fortsetzung die sehr gelungen ist und defintiv Lust auf mehr macht.
Ein Zukunftsszenarium das erschreckend und beängstigend ist und dabei auch gar nicht so weithergeholt wirkt.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Anders als erwartet

Wintersong
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Auf Wintersong habe ich mich sehr gefreut, da mich die Inhaltsangabe sofort angesprochen hat.
Die ersten Seiten haben mich sofort verzaubert und auch begeistert, so daß ich unbedingt mehr erfahren musste.

Die ...

Auf Wintersong habe ich mich sehr gefreut, da mich die Inhaltsangabe sofort angesprochen hat.
Die ersten Seiten haben mich sofort verzaubert und auch begeistert, so daß ich unbedingt mehr erfahren musste.

Die Autorin zaubert eine sehr düstere , drückende aber auch qualvolle Atmosphäre, die sofort für sich einnimmt. Sie schreibt dabei sehr fließend, leicht verständlich und einnehmend.
Aber auch sehr kraftvoll und poetisch, so das man das Gefühl hat, förmlich dahinzugleiten.
Das Buch selbst ist in 4 Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel sind kurz bis normal gehalten. Was den Lesefluss gut unterstützt und man schnell vorankommt.

Im Zentrum des Ganzen steht Liesl, deren Perspektive wir auch erfahren. Sie ist eine sanfte und eher unscheinbare junge Frau, die ein großes Herz hat. Verletzlichkeit und innere Stärke zeichnen Sie aus. Stärke die sie brauchen wird. Ich habe nicht unbedingt sofort mit ihr sympathisiert, es kam erst nach und nach. Dabei zeigte sie auch Facetten von sich, die ich nicht unbedingt mochte oder gar gutheißen konnte.
Seit jeher hat der Erlkönig Liesl begleitet. Doch was es später für sie bereithalten würde , hätte sie sich nie zu Träumen gewagt.
Es ist ein Spiel über Verführung, Macht und Verzicht. Über Träume, Wünsche und dem Ziel mehr zu geben, als man instande ist.
Liesl betritt eine Welt die ihre eigene völlig auf den Kopf stellt.
Nichts ist wie es scheint und mit jedem Schritt wird man weiter in die Dunkelheit hineingezogen.

Es ist nicht das, was man zu wissen glaubte, es ist mehr als das.
Es ist Schmerz und Qual.
Es ist Hoffnung und Untergang zugleich.
Es ist Leidenschaft und Hingabe.
Es ist Geheimnis und Offenbarung.
Es ist was es ist, es ist die Welt der Kobolde.

Die Charaktere sind wirklich toll in Szene gesetzt und nehmen mit jeder Zeile mehr für sich ein.
Besonders die Entwicklung von Liesl und dem Erlkönig hat mir sehr gut gefallen. Sie sind greifbar, man fühlt ihre Emotionen, ihr gesamtes Inneres und ergründet sie Stück für Stück mehr. Leider gab es teilweise Wiederholungen, die mich mitunter doch etwas gestört haben.
Es ist nicht das , was ich erwartet habe. Es ist anders. Von fantastischer und schmerzvoller Natur. Man hat das Gefühl, die Tränen würden im Hintergrund ununterbrochen fließen. Man kann nichts dagegen tun, um es aufzuhalten.
Die Dunkelheit zieht einen hinab und zeigt ihr wahres Gesicht. Eine Wahrheit die vielleicht schmerzvoll ist, aber auch mit ernsthafter Klarheit zeigt, was Schein und Sein ist.
Es hat etwas schwereloses an sich, ist aber zugleich auch sehr verletzlich und sanft.
Es ist eine Reise zu sich selbst, bei der man einiges mitnehmen und überstehen muss.
Es ist grausam und schön zugleich.

Die Spannung ist hier eher unterschwellig spürbar. Wer hier hohes Tempo erwartet, wird enttäuscht werden. Es sind die Emotionen, die das Ganze beherrschen und auch ausmachen.
Die Handlung selbst ist recht abwechslungsreich.
Dramatik kam dabei sehr deutlich zum Zuge und steigerte sich immer mehr.
Die Autorin überrascht dabei auch mit Wendungen die ich nicht erwartet hätte.
Aber besonders gut hat mir der musikalische Aspekt gefallen, denn er ist ein Teil von allem.
Das Glossar fand ich daher am Ende sehr gut, da es viele Begriffe nochmal erklärt hat.
Die Grundidee hat mir gut gefallen und wurde auch gut umgesetzt.
Es fasziniert und meine anfängliche Begeisterung flaute jedoch am Ende etwas ab, da ich das Gefühl hatte, es ziehe sich etwas hin.
Der Schlussakkord hat mir jedoch gut gefallen.

Fazit:
Es ist nicht das , was ich erwartet habe. Es ist anders.
Es ist Musik in seiner ganzen Form.
Es ist Schönheit und Grausamkeit.
Es ist Schmerz und Angst.
Es ist Leidenschaft und Hingabe.
Es ist eine Reise in eine fantastische Welt die von Tränen und Sehnsucht begleitet wird.
Ein Roman der mich begeistert hat und am Ende klar sehen ließ.
Der wehtut und doch auch etwas aufzeigt.
Gefühlvoll, magisch und facettenreich.
Poetisch und kraftvoll.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein vielschichtiger und emotionaler Jugenthriller, der komplett in Atem hält

Gefährliche Wahrheiten
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Megan Miranda hat schon den ein oder anderen Thriller geschrieben und auch mehrere Jugendbücher kamen von ihr heraus. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann schon jetzt sagen, daß es nicht ...

Megan Miranda hat schon den ein oder anderen Thriller geschrieben und auch mehrere Jugendbücher kamen von ihr heraus. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann schon jetzt sagen, daß es nicht das letzte gewesen sein wird.

Im Zentrum des Ganzen steht Kelsey. Seit Kelsey denken kann, wird ihr Leben von Gefahr bestimmt. Eine Gefahr die nicht näher zu bestimmen ist, die aber immer wie ein Damoklesschwert über ihrem Leben schwebt.
Wenn man so ein Leben führt, wie soll man sich da wie ein ganz normales Mädchen verhalten können?
Trotz all der Dunkelheit und die unterschwellige Bedrohung gelingt es ihr, ihr Leben halbwegs normal zu führen.
Bis sie eines Tages einen Autounfall hat, der ihr gesamtes Leben aus der Bahn wirft und alles zu zerstören droht.

Wie erfahren hier Kelseys Perspektive, was ihr sehr viel Raum und Tiefe verschafft. Man dringt in ihr Innerstes vor und kann sich gut in sie hineinversetzen und ihren Handlungen folgen und diese auch nachvollziehen.
Der Autorin gelingt es sofort eine beklemmende und düstere Atmosphäre zu entwickeln. Ab dem ersten Satz spürt man einfach die Bedrohlichkeit des Ganzen und fragt sich automatisch, was hinter allem steckt.
Dabei ist der Nervenkitzel und vor allem die Angst mehr als gut spürbar und sorgte dafür, das ich unbedingt wissen musste, was sich hinter dem Ganzen verbirgt.
Man erfährt im Laufe des Buches immer mehr über die Hintergründe, was zu einigen nachdenklichen Momenten führt.
Kelsey empfand ich als eine sehr tolle Protagonistin. Sie ist verletzlich, tough und weiß, was sie im richtigen Moment tun muss. Sie hat sich mit allem arrangiert und versucht einfach das Beste daraus zu machen.
Während des Buches macht sie eine Entwicklung durch, die gut spürbar ist. Unterstützend dazu wird ihr Ryan an die Seite gestellt. Ein junger Mann, den ich sofort unheimlich gern mochte.
Die Autorin webt hier verschiedene Aspekte ein, die doch sehr vorhersehbar sind. Aber nur bis zu einem gewissen Grat.
Ihr gelingt es die ganze Zeit über, die Spannung nicht abflauen zu lassen, sondern sie immer mehr zu steigern.
Sie hat hier nicht nur einen Jugendthriller geschrieben. Das Ganze geht tiefer. Wird emotionaler und packender.
Es geht auch um Liebe. Es geht so sanft und leise vonstatten, das man es kaum merkt und doch ist dieser Zauber da. Er bringt etwas Sonne in das Geschehen und zeigt das es mehr gibt außer Angst und Verzweiflung.
Es geht aber auch um einen selbst. Sie zeigt, das nichts im Leben so ist, wie es sein sollte und das sich mehr Abgründe dahinter verbergen, als man vermuten würde.
Es ist ein Leben , daß Kelsey enorm viele Hindernisse in den Weg räumt und sie selbst muss daraus auch Stärke und Mut entwickeln.
Es geht um Schein und Sein. Den Mut zu haben einen Schritt weiterzugehen, nicht im Stillstand zu verharren und dabei sich selbst nicht zu verlieren.

Die Handlung ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Man lernt dabei verschiedene Charaktere kennen. Auch wenn einige eher im Schatten lagen und nicht allzu tiefgründig waren, so konnte man sich doch ein Bild von Ihnen machen.
Die Abgründigkeit und Kälte kommt sehr gut zum Vorschein und sorgt dafür, das man stetig mitzittert und mitfiebert.
Sie schreibt dabei enorm fesselnd und eindringlich. Es baut sich ein Geschehen auf, das immer mehr an Tempo und Emotionalität dazugewinnt.
Oft weiß man nicht, was man denken soll und rätselt bis zum Schluss, was sich dahinter verbirgt. Auf die Lösung des Ganzen wäre ich gar nicht gekommen, was für mich doch sehr überraschend war.
Das Ende des Buches wurde sehr gut gestaltet, dennoch hätte man den Showdown noch etwas nervenzehrender und gewaltiger gestalten können. Die Perfidität des Ganzen ging für mich etwas dabei unter und gerade am Ende des Buches ging es etwas zu schnell.
Dennoch hat mich dieser Roman wirklich begeistert und in Atem halten können. Er konnte mich mehr als gut unterhalten und die Grundthematik wurde dabei gut ausgearbeitet.
Was hier besonders gut zur Geltung kommt, ist der psychologische Aspekt. Was für Gänsehaut und Nevenkitzel sorgt. Es geht mit seiner Thematik unter die Haut und zeigt das nichts im Leben selbstverständlich ist und das man niemanden wirklich kennt.
Ein Buch das mitunter auch zum nachdenken anregt.

Fazit:
Megan Miranda hat einen vielschichtigen, nervenzehrenden und emotionalen Jugenthriller geschrieben, der vor allem auf der psychologischen Ebene punkten konnte.
Gut ausgeabreitete Charaktere, insbesondere Kelsey und Ryan und eine Handlung die abgründiger und verzweifelter nicht sein könnte.
Megan Miranda gelingt es den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechtuzerhalten.
Ein Jugendthriller der sich gut lesen lässt und komplett in Atem hält.
Ich freu mich schon auf weitere Werke der Autorin

Veröffentlicht am 04.02.2020

Wenn der Schlüssel zur Vergangenheit in der Gegenwart liegt

One Memory
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Wenn der Schlüssel zur Vergangenheit in der Gegenwart liegt.

Schon lange wollte ich ein Buch der Autorin lesen. One Memory hat mich sofort durch das Cover und den Klappentext angesprochen, so das ich ...

Wenn der Schlüssel zur Vergangenheit in der Gegenwart liegt.

Schon lange wollte ich ein Buch der Autorin lesen. One Memory hat mich sofort durch das Cover und den Klappentext angesprochen, so das ich unbedingt mehr davon erfahren musste.
Katie Weber hat einen sehr sanften und fesselnden Schreibstil, wodurch sich diese Story für mich sehr angenehm lesen ließ.
Angesichts der ernsten Thematik baut sich eine sehr zerbrechliche und traurige Atmosphäre auf, die nicht unberührt lässt.
Im Fokus dieser Story stehen Elisa und Caden, deren Perspektiven wir auch erfahren.
Dadurch fühlt man sie gleich intensiver und kann sich noch besser in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.
Daneben fand ich Old Creek und Cadens Mom sehr toll, ebenso den Besitzer des Restaurants. Diesbezüglich hätte ich mir zu gern nur noch mehr Details gewünscht. Weil ich einfach gefühlt habe, dass es ein Ort ist, in den ich mich verlieben und hoffnungslos verlieren kann. Darüber hinaus hätte es die ganze Story auch ungemein aufgelockert und zum Lächeln gebracht. Denn hier sind Menschen, die zu einem Anker werden könnten. In dieser schweren und traumatischen Zeit. Es könnte für Elisa Heilung und für ihr Herz Balsam bedeuten.

Elisa hat nach einem Unfall ihr Gedächtnis verloren und mein Gott, es hat mich so erschüttert, ihrer gebrochenen Stimme zu lauschen. Elisa ist jemand, der sofort sympathisch ist. Sie ist niemand, der gegen den Strom schwimmt. Sie lässt sich lieber mitreißen, um nicht zu sehr aufzufallen. Eine sehr einsame und sanfte junge Frau, die Trost in ihren Zeichnungen findet und deren Leben völlig auf den Kopf gestellt wird.
Caden hatte für mich eine ähnliche einsame Natur. Dadurch ergänzen sie sich perfekt und werden zum jeweiligen Halt für den anderen.

Als Elisa plötzlich wieder in Old Creek auftaucht, wirbelt ihr Erscheinen erneut alles durcheinander. Gebrochenen Herzen werden erneut Wunden zugefügt und plötzlich ist die Vergangenheit präsenter als die Gegenwart.
Sie wird zum Schlüssel für alles.
Durch die unterschiedlichen Zeitebenen kann man sich ein sehr gutes Bild darüber machen, was damals tatsächlich vorgefallen ist. Mich hat dieser Umschwung jedoch immer wieder aus dem Tritt gebracht.
Ganz klar ist ebenso , das Elisa und Caden sehr im Fokus stehen. Dadurch verblassen die anderen Charaktere etwas und verlieren mitunter an Greifbarkeit. Gerade bei Cole hätte ich mir einfach noch mehr Tiefe und Intensität gewünscht. So blieb er für mich jedoch nur ein Schatten, der alles verdunkelte. Ich kann nur erahnen, was ihn wirklich antrieb. Ich hab verstanden, was Katie Weber uns zwischen den Zeilen mitteilen wollte. Dennoch hätte ich mir einfach noch mehr gewünscht, um auch diesen Charakter besser greifen und fühlen zu können.

Die Autorin zeigt ganz klar auf, was eine Amnesie alles auslöst. Es geht nicht nur darum, dass man sich selbst auf jeder erdenklichen Ebene verliert, so unglaublich verletzlich und gebrochen ist und vor lauter Verzweiflung kaum noch atmen kann.
Es wird außerdem ersichtlich, wie sehr es das Umfeld erschüttert. Das man nicht weiß, wie man damit umgehen soll und welche Tribute erneut gefordert werden.
Obwohl ich diese Story als sehr drückend und schwer empfand, so hat sie mich dennoch auch sehr berührt.
Elisas Hintergrund ist einfach absolut nicht ohne und hat mich teilweise wirklich erschüttert.
Und daneben hatte ich einfach das Gefühl, dass ihr nichts geschenkt wurde und sie lieber mit dem Strom schwamm, als dafür zu kämpfen, wofür sie lebte.

Insgesamt ein sehr schöner Roman, der mich jedoch nicht gänzlich überzeugen konnte. Man hätte hier einfach noch einiges mehr herausholen können und dadurch zugleich noch mehr bewegen können. Ich hätte zu gern Stärke und Mut gefühlt. Stattdessen war es eine bleierne Stille in der Unendlichkeit des Ozeans. Eine Stille, die den Atem zuschnürt und kein Raum für mehr lässt.
Ein sehr guter Roman für zwischendurch, leider für mich aber auch nicht mehr.

Fazit:

Mit der Story um Elisa und Cade , schafft Katie Weber einen sehr emotionalen und zutiefst ergreifenden Roman, der absolut in Atem hält und mitunter auch zum Nachdenken anregt.
Trotz Kritik konnte er mich begeistern und auf jeder Ebene mitreißen.
Ein Roman, in der die Vergangenheit zum Schlüssel für die Gegenwart wird.
In dem man unglaublich viel Verletzlichkeit und Schmerz erfährt.
Ein wirklich schöner Roman für zwischendurch, bei dem ich mir jedoch einfach noch mehr gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 29.01.2020

Wer Romantasy liebt, der ist hier definitiv an der richtigen Adresse

Die Tasyar-Chroniken
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Ganz spontan hab ich nach dem ersten Band der Tasyar Chroniken gegriffen. Das Cover hat mich sofort angesprochen, weshalb ich unbedingt ergründen wollte, was sich dahinter verbirgt. Durch Zufall habe ich ...

Ganz spontan hab ich nach dem ersten Band der Tasyar Chroniken gegriffen. Das Cover hat mich sofort angesprochen, weshalb ich unbedingt ergründen wollte, was sich dahinter verbirgt. Durch Zufall habe ich erfahren, dass es sich hierbei um eine Neuauflage handelt. Die neue Coverwahl begrüße ich sehr, da ich bei der alten Ausgabe nicht danach gegriffen hätte.
Einstufen würde ich es definitiv als Romantasy. Die fantastischen Elemente sind definitiv gegeben, dennoch ist diese Story sehr sanft , einen Hauch melodramatisch und spürbar mit einer anbahnenden Liebesgeschichte durchzogen.

Das Setting fand ich hier überaus interessant und auch faszinierend. Denn es ist mittelalterlich angehaucht, dennoch mit der Technik von heute versehen. Die Autorin hat sich wirklich viele Gedanken gemacht. Dennoch war es für meinen Geschmack manchmal etwas zuviel des Guten.
Das es sich hierbei um eine magische Geschichte handelt, erkennt man an den unterschiedlichen Wesen, die hier vertreten sind. Tatsächlich dachte ich da manchmal so bei mir: “Boden tue dich auf … argh.”
Heutzutage erfreuen sich manche Wesen allzu großer Beliebtheit. Wo man hier aber hätte durchaus darauf verzichten können. Denn das was hier gegeben ist, ist durchaus ausreichend. Manchmal ist in meinen Augen, weniger einfach mehr.
Ich mag die Story wirklich gern. Gerade weil der Schreibstil wirklich sehr leicht und einnehmend ist.
Was mir jedoch etwas Kopfschmerzen bereitet, ist die Tatsache, dass manche Themen nur angerissen wurden. Sanya unsere Hauptprotagonistin ist ein sehr sanfter und dennoch starker Charakter. Aber bei ihr hätte ich mir einfach mehr von allem gewünscht. Es wird nicht viel hinterfragt. Sie nimmt es an, ohne zu murren. Sicher, die Weichen wurden in Ihrer Vergangenheit gestellt, dennoch hätte ich mir da einfach mehr Ecken und Kanten gewünscht. Toll fand ich, dass man nur ihre Perspektive erfährt, wodurch sie sehr viel Tiefe und Intensität erlangt.
Ich konnte mich wunderbar in sie hineinfühlen und ihr Handeln fast gänzlich nachvollziehen.
Ebenso haben mich die anderen Charaktere absolut mitgerissen. Aber leider wurde mir auch da etwas zu wenig hinterfragt. Besonders was ihre Freunde betrifft. Dennoch brilliert jeder auf seine eigene Art und Weise. Bei den Antagonisten wäre etwas mehr Tiefe und Intensität schön gewesen, damit man auch wirklich das Kalkül und die Abgründigkeit dahinter zu spüren bekommt.

Die Handlung selbst wurde sofort sehr spannend und erkenntnisreich. Man wird in eine Welt entführt, die überaus fantastisch angehaucht ist.
Sanyas und der Weg ihrer Freunde ist nicht unbedingt einfach und von einigen Herausforderungen durchzogen. Sanya lässt sich in diese Welt fallen und gerät in Intrigen , Machtkämpfe und seelische Verbindungen.
Plötzlich verändert sich alles und der Weg wird steiniger und gefährlicher als sie erwartet hatte.
Und plötzlich ist da auch noch Derek, der ihr den Atem raubt und gänzlich einnimmt.
Doch auf welcher Seite steht er?

Jana Ulmer gelang es hier einige Wendungen einzuweben, die ich definitiv nicht erwartet hatte und die der Geschichte neuen Aufschwung verliehen.
Ebenso sind die Charaktere sehr facettenreich gestaltet, so daß man eigentlich nie wusste, was sie als nächstes tun würden. Was diese Geschichte für mich auch unglaublich spannend machte.
Die Story ist sehr abwechslungsreich, dramatisch und mit sehr vielen Emotionen durchwoben. Die Atmosphäre empfand ich dabei als schwer und drückend. Was sich auch teilweise auf die Story niederschlägt und man teilweise nicht so leicht vorankommt, wie man es gern hätte.
Dennoch musste ich unbedingt weiterlesen, weil ich wissen musste, wie es ausgeht.
Jana Ulmer erzählt uns nicht nur eine Liebesgeschichte. Es ist vor allem eine Geschichte, die zeigt wie wichtig Zusammenhalt, Loyalität und Vertrauen ist. Eine Geschichte die Sanya hilft, ihre wahre Bestimmung zu finden.
Richtig toll fand ich, dass die Story quasi abgeschlossen sein könnte. Nun bin ich umso neugieriger, was sich im zweiten Band noch herauskristallisieren wird. Ich hoffe, es wird dann auch mehr auf die Vergangenheit und die verschiedenen magischen Wesen eingegangen .

Fazit:
Die Tasyar Chroniken haben mich vor allem durch das unglaublich tolle Cover angesprochen.
Eine fantastische Story mit einer interessanten Welt und einer Protagonistin, die vollkommen begeistert.
Mich haben vor allem die Charaktere begeistert.
Denn hier ist nichts , wie es scheint.
Obwohl der erste Band nicht frei von Kritik ist, bin ich sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.
Mich konnte es absolut begeistern, wenn auch noch nicht gänzlich überzeugen. Daher bin ich sehr gespannt, was der zweite Band hergeben wird.
Wer Romantasy liebt, der ist hier definitiv an der richtigen Adresse.