Cover-Bild Nach Mattias
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 26.02.2020
  • ISBN: 9783257071290
Peter Zantingh

Nach Mattias

Hanni Ehlers (Übersetzer)

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Die Leben acht verschiedener Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Lebensmutes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein bitterer Zufall

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Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann ...

Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann recht spät die Zusammenhänge zu verstehen. Es kommen 9 verschiedene Personen als Ich-Erzähler zu Wort, alle verbindet sie etwas mit Mattias, die einen sehr viel, die anderen nur ein Ereignis – die Bandbreite ist groß. Und so auch die Themenvielfalt der einzelnen Personen. Was sie beisteuern ist aus ihrem sehr persönlichen Blickwinkel erzählt. Mal verlierend in Details, mal hadernd, mal ausschweifend – mal mehr über Mattias, mal weniger. Sicher wächst die Erkenntnis im Laufe des Romans was überhaupt passiert ist und wie diese Personen zusammenhängen, aber durch die minimalistische Schreibkunst Peter Zantinghs bleibt viel unklar und die eigne Vorstellungskraft ist gefragt. Minimalistisch ist der Roman nicht nur auf inhaltlicher Ebene, auch die Sätze selbst, wirken zum Teil unnatürlich verkürzt. Wie beispielsweise auf Seite 153 “Dafür war sie Mutter: zu glauben, dass eine bessere Version ihrer selbst existierte, die das Glück länger festhalten und gesünder sein und sie unsterblich machen würde.“
Musik spielt in diesem Roman auch eine entscheidende Rolle, es gibt sogar eine Playliste am Ende des Buches, die auch der Autor beim Schreiben hörte. Es werden immer wieder Lieder benannt.
Der Autor, Peter Zantingh, hat den Roman geschrieben um den zufälligen Tod als Handlungsauslöser und Einflussgröße bei Dritten zu untersuchen. Was passiert wem, wenn eine Person jetzt verstirbt? Aus dieser Gedankenspiel entstand dieser Text, was ich als interessanten Untersuchungsgegenstand empfinde.
Insgesamt hat der Roman mich nicht überzeugt, vor allem durch die stakkatoartige Schreibweise und einzelne Inhalte wie Fußball. Meine Vermutung ist, dass es Leser geben wird, die dieses Buch feiern werden, mir fallen auch gleich ein paar Männer ein, die hier Freude am Lesen haben könnten – aber meins ist es nicht.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Interessante Spurensuche

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"Nach Mattias" von Peter Zantingh ist der erste Roman des Autors, der auch auf deutsch erschienen ist.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da in kurzen Kapiteln bruchstückhaft und scheinbar ...

"Nach Mattias" von Peter Zantingh ist der erste Roman des Autors, der auch auf deutsch erschienen ist.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da in kurzen Kapiteln bruchstückhaft und scheinbar zusammenhanglos von verschiedenen Personen über Mattias berichtet wird. Dabei werden auch Einblicke in Leben und Gefühlswelt der Personen eröffnet, die losgelöst von ihm zu sehen sind. Nach und nach ergibt sich dann aus den Bruchstücke dennoch ein nachvollziehbarer und spannendes Bild von Mattias.

Anhands des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich einen anderen Eindruck von dem Buch gewonnen. Ich war davon ausgegangen, dass das Buch sehr einfühlsam, emotional und bewegend ist und viel über Mattias aus verschiedenen Perspektiven berichtet. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt, da insgesamt ppwenig über ihn berichtet wird. Dennoch war das Buch interessant. Es zeigt anschaulich die Auswirkungen, wenn ein Mensch plötzlich fehlt - auf Freunde und Bekannte, aber auch auf Menschen, die die Person gar nicht kannten. Dieser Ansatz war neu für mich, ich selbst hatte in diese Richtung nie überlegt. Auch wenn das Buch mich emotional nicht berührt hat, hat es mich dennoch nachdenklich gestimmt.

Sehr gut gefallen hat mir, was der Autor Peter Zantingh selbst über die Aussage seines Buches sagt: "Das Buch handelt vom Mut, den es braucht, positiv zu bleiben. [...] Es braucht sehr viel Mut, um auch in dunklen Zeiten, oder eben gerade in dunklen Zeiten, an der Hoffnung festzuhalten und an das Positive zu glauben. Mattias war jemand, der diesen Mut besaß[...]. "

"Nach Mattias" von Peter Zantingh ist zwar anders als erhofft, aber dennoch lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Trauern ...

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Mattias ist nicht mehr, ausgelöscht, tot. Er war doch erst Mitte dreißig und hatte noch so viel vor. Zurück bleiben Menschen, die mit ihrer Trauer und dem Verlust umgehen müssen. Amber vermisst ihren Lebensgefährten, ...

Mattias ist nicht mehr, ausgelöscht, tot. Er war doch erst Mitte dreißig und hatte noch so viel vor. Zurück bleiben Menschen, die mit ihrer Trauer und dem Verlust umgehen müssen. Amber vermisst ihren Lebensgefährten, Quentin seinen besten Freund und Kristianne ihren Sohn – und jeder versucht auf seine ganz eigene Weise mit dem Schmerz umzugehen. Auch auf andere Personen hat Mattias‘ Tod Auswirkungen und beeinflusst direkt oder indirekt ihr weiteres Leben …

Der 1983 in Nordholland geborene niederländische Schriftsteller Peter Zantingh schildert in „Nach Mattias“ sehr einfühlsam, welche Auswirkungen der plötzliche Tod eines Menschen auf sein Umfeld hat und welche Lücke er hinterlässt. Jedes Kapitel des Buches befasst sich mit einer anderen Person, die sich teils gar nicht untereinander kennen und die doch durch Mattias‘ Tod auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind. Dabei gelingt es dem Autor recht gut, die Todesursache bis zum Schluss geheim zu halten und auf diese Weise die Spannung zu halten und zum Weiterlesen zu animieren.

Zu kritisieren hätte ich jedoch den Schreibstil, der für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist und mir nicht gefällt. Ich empfinde die extrem kurzen Sätze als „abgehackt“, „holprig“ und „gewollt auf modern getrimmt“. So redet niemand, nicht einmal der Autor, wie man dem Interview am Ende des Buches entnehmen kann. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass Mattias zwar oft erwähnt, aber als Mensch der er war kaum beschrieben wird uns somit recht blass und schemenhaft bleibt. Schade, mehr über ihn zu erfahren wäre bestimmt interessant gewesen. Versöhnlich stimmt hingegen das absolut überraschende Ende, das die Geschichte dann wunderbar rund macht und bei mir als Leserin einen positiven Eindruck hinterlässt.

Fazit: Durchschnittlich - kann man lesen, muss man aber nicht!

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Veröffentlicht am 08.02.2020

"Make no little plans"

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Der Roman "Nach Mattias" umfasst ca. 260 Seiten, inclusive eines Interviews mit dem Autor.

Kurzer Plot:

"Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als ...

Der Roman "Nach Mattias" umfasst ca. 260 Seiten, inclusive eines Interviews mit dem Autor.

Kurzer Plot:

"Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends." - Seite 7

Amber ist in ihrer Wohnung und sein "Sein" war weg!

Wie geht das Leben für die Menschen weiter die zurückbleiben?

Amber trauert um ihren Mann, Quentin um seinen besten Freund, Riet und Hendrik um ihren Enkel, Kristianne um ihren Sohn...

Aber auch auf Menschen die Mattias kaum kannten, hat sein Tod einen gewissen Einfluss genommen.

Wer war Mattias? Durch die Erzählungen der einzelnen Menschen, wird einem die Person Mattias näher gebracht.

"Mattias war immer voller Pläne. Er hatte immer was Großes vor. Vielversprechendes, Termine. Immer wieder mit was Neuem befasst." - Seite 143

Mein Fazit:

Das zentrale Thema des Romans ist "Verlust und Trauer". In Ich - Form erzählen verschiedene Person von den Begegnungen mit Mattias, der voller Pläne und Lebenslust war.

Leider wurden meine Erwartungen an den Roman nicht ganz erfüllt.


3. Sterne!



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Veröffentlicht am 16.09.2023

Anders als erwartet

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Der Roman „Nach Mattias“ des Niederländers Peter Zantingh beinhaltet als zentrales Thema den Umgang mit Verlust und Trauer. Er erzählt in Kurzgeschichten aus der Sicht verschiedener Personen vom Umfeld ...

Der Roman „Nach Mattias“ des Niederländers Peter Zantingh beinhaltet als zentrales Thema den Umgang mit Verlust und Trauer. Er erzählt in Kurzgeschichten aus der Sicht verschiedener Personen vom Umfeld Mattias, die auf irgendeine Weise mit ihm verbunden sind. Dabei geht es vordergründig nicht um den Tod, sondern wie Mattias Umgang mit der jeweiligen Person war und wie der Verlust verarbeitet wurde. Erst zum Schluss erfährt der Leser, wie Mattias ums Leben kam.
Meine Erwartungen an das Buch aufgrund der Leseprobe wurden nicht erfüllt.
Eindrucksvoll finde ich den Schreibstil und auch die Darstellung der verschiedenen Charaktere (wobei ich finde, dass Nathan in der Reihe nichts zu suchen hat) mit dem Verarbeiten des „Zurückbleibens“. Interessant ist der Einblick am Ende, den Peter Zantingh gibt.