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Veröffentlicht am 11.02.2020

Tief bewegend

Marianengraben
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Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht jeder anders um. Viele haben allerdings Probleme damit, ihn zu verarbeiten.

Paula ist eine davon: Seitdem ihr kleiner Bruder Tim beim Schwimmen ertrunken ...

Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht jeder anders um. Viele haben allerdings Probleme damit, ihn zu verarbeiten.

Paula ist eine davon: Seitdem ihr kleiner Bruder Tim beim Schwimmen ertrunken ist, fühlt sie sich vollkommen gelähmt- von ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen. Als sie sich eines Nachts dazu überwindet, sein Grab zu besuchen, trifft sie auf Helmut, der gekommen ist, um die Urne seiner verstorbenen Freundin Helga zu stehlen.

Dieses Buch ist eine lustig-berührende Mischung aus Verlustbewältigung, dem Umgang mit dem Tod und einem Road-Movie. Beim Lesen schwankt man konstant zwischen lustigen und traurigen Momenten, die alle das Herz berühren.

Dabei lebt die Geschichte durch die skurrilen Gespräche zwischen Helmut und Paula, die zeigen, dass der Umgang mit Trauer nicht immer nur bierernst sein muss.

Als besonderes Stilmittel fallen die Passagen auf, die Paula in direkter Ansprache an ihren verstorbenen Bruder richtet. Ich finde, diese bringen die Emotionen am besten rüber und verdeutlichen ihren inneren Kampf.

Insgesamt ist "Marianengraben" ein wundervolles, informatives, berührendes Buch für jedes Alter. Denn mit dem Tod wird man schneller konfrontiert als man denkt.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Würdiger Abschluss

Das Imperium aus Asche
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Mit "Das Imperium aus Asche" hat Anthony Ryan ein würdiges Ende für seine Draconis Memoria-Reihe geschaffen.

Die Geschichte, die aus Sicht der vier Leitfiguren erzählt wird, knüpft nahtlos an den Vorgänger ...

Mit "Das Imperium aus Asche" hat Anthony Ryan ein würdiges Ende für seine Draconis Memoria-Reihe geschaffen.

Die Geschichte, die aus Sicht der vier Leitfiguren erzählt wird, knüpft nahtlos an den Vorgänger an:

Clay und Kapitän Hilemore befinden sich auf der Suche nach einer Waffe gegen den Weißen immer noch im ewigen Eis und stoßen dort unverhofft auf neue Verbündete.

Lizanne, die Mitarbeiterin der Abteilung Außerordentliche Maßnahmen, bereitet sich mit Flüchtlingen und Verbündeten auf die unvermeidliche Schlacht vor und versucht nebenbei, in den Erinnerungen des legendären Tüftlers Hinweise auf eine Waffe gegen den Drachen zu finden.

Sirus, ranghoher General in den Truppen aus Verderbten, befehligt vom weißen Drachen, gibt dem Leser Einblicke in die Geschehnisse und Handlungen des Gegners.

Alles läuft auf ein letztes großes Aufeinanderprallen der gegnerischen Lager hinaus und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Großteil dieses letzten Buches durch verschiedene Kampfhandlungen geprägt ist.

Und doch schafft es der Autor, mehr als nur ein blutiges Schlachtengetümmel zu erschaffen. Die Kämpfe sind gekonnt choreografiert, lassen aber auch noch Platz für die Emotionen der Figuren. Und so sind die nicht mal 700 Seiten schneller verflogen als man glaubt.

Um länger in dieser faszinierenden Welt bleiben zu können, liest man langsamer, genießt jede Szene und schwankt so zwischen euphorischer Begeisterung und dem grenzenlosen Bedauern, dass das nahende Ende unvermeidbar und vor allem endgültig ist.

Diese Welt hat mich nicht nur mit ihren fantastischen Elementen begeistert, sondern auch mit dem Steampunk-Touch hochtechnologischer Waffen und Gerätschaften und dem allgemeinen Detailreichtum, mit dem die gesamte Welt aufgebaut ist.

Besonders gut gelungen ist, dass man dank Sirus Erzählungen selbst die Bösen nicht von Grud auf verurteilen kann. Sie werden menschlich, ihre Beweggründe nachvollziehbar und so leidet man zum Schluss nicht nur mit den Menschen, sondern auch mit Drachen und Verderbten.

Fazit:
Eine großartige High Fantasy-Reihe findet ein grandioses Ende und hinterlässt damit eine große Lücke, aber auch eine insgesamt rund abgeschlossene, sehr lesenswerte Trilogie.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Jess Kidd gewohnt stark

Die Ewigkeit in einem Glas
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Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine ...

Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine Ausnahme.

Bridie Devine nutzt ihre außergewöhnliche Beobachtungsgabe, um sich als Privatdetktivin besonders schwerer Fälle anzunehmen. Ihr neuester Fall, in dem es um ein verschwundenes Mädchen mit besonderen Eigenschaften geht, stellt sie nicht nur vor erhebliche Herausforderungen, sondern scheint sie auch in ihre Vergangenheit zu führen.

Die Geschichte spielt im viktorianischen England und zeichnet ein vielschichtiges und zugleich sehr düsteres Gesellschaftsbild, dessen Unterschicht bevölkert ist von skurrilen, verschrobenen Figuren, von denen mich nicht zuletzt der Geist des verstorbenen Boxers Ruby begeistert hat.

Der Fall überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen und war für mich, nicht zuletzt dank der mysteriösen Elemente, bis zum Schluss nicht durchschaubar. Der Schreibstil fesselt einen ebenso wie die Figuren, von denen mich Bridie am meisten beeindruckt hat. Als alleinstehende Frau zu dieser Zeit beweist sie ein ungeheures Maß an Stärke und Integrität, und lässt sich dabei von keinem Mann etwas sagen.

Fazit:
Das ganze Buch wirkt auf mich, als hätte Tim Burton eine Sherlock Holmes-Geschichte inszeniert und gerade dieser Stil macht beim Lesen so richtig viel Spaß.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Mit jedem Band gesteigert

Die Spiegelreisende 3 - Das Gedächtnis von Babel
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Zu Ophelia zurückzukehen fühlt sich langsam wie heimkehren an, auch wenn jeder Band eine vollkommen eigenständige Geschichte sein könnte.

Nachdem ihr Mann Thorn am Ende des letzten Bandes aus dem Gefängnis ...

Zu Ophelia zurückzukehen fühlt sich langsam wie heimkehren an, auch wenn jeder Band eine vollkommen eigenständige Geschichte sein könnte.

Nachdem ihr Mann Thorn am Ende des letzten Bandes aus dem Gefängnis fliehen musste, macht sich Ophelia nun auf die Suche nach ihm. Dabei landet sie in Babel, der Arche die sich dem Erhalt allen Wissens widmet. Aber auch hier ist nicht alles wie es scheint und schon bald befindet sich Ophelia wieder in einem großen Abenteuer.

Die Reihe rund um die Spiegelreisende Ophelia mausert sich für mich immer mehr zu einer wirklichen Herzensreihe. Mit jedem weiteren Band taucht man tiefer in die komplexe Welt der Archen ein, die einen kaum mehr loslässt.

Die Figuren sind wirklich facettenreich gezeichnet, selbst die Nebenfiguren haben ihre Ecken und Kanten und wirken damit kein bisschen schablonenhaft.

Am schönsten aber ist die zarte Liebesgeschichte zwischen Thorn und Ophelia, die mit jedem Band immer mehr wächst, ohne dabei zu sehr in den Vordergrund zu treten.

Ich kann den Abschlussband uf jeden Fall kaum noch erwarten!

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Überzeugend bis zum Schluss

Missing Boy
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Mit Ted und Amanda hat Candice Fox zwei wirklich ungewöhnliche, ausgefallene Ermittler geschaffen, die man sofort ins Herz schließt.

Auch in ihrem dritten Fall, bei dem sie das Verschwinden des kleinen ...

Mit Ted und Amanda hat Candice Fox zwei wirklich ungewöhnliche, ausgefallene Ermittler geschaffen, die man sofort ins Herz schließt.

Auch in ihrem dritten Fall, bei dem sie das Verschwinden des kleinen Richies aus einem geschlossenen Hotelzimmer untersuchen, stellen sich ihnen mal wieder die größten Schwieirgkeiten in den Weg.

Nicht zuletzt hat vor allem Conkaffey auch weiterhin mit den Verdächtigungen der Polizei zu kämpfen und auch Amanda ist einigen ein Dorn im Auge.

Diese Trilogie begeistert mich immer wieder durch ihre Originalität und ihren Witz. Dabei kommt aber auch die emotionale Tiefe der Charaktere nicht zu kurz. Besonders die Gefühlswelt von Ted wird eingehend beleuchtet, sodass man mit ihm mitfiebern und -leiden kann.

Alles in allem hat Frau Fox wieder ein actiongeladenes Paket geschnürt, das mich von Anfang bis Ende entertaint hat.

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