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Veröffentlicht am 04.05.2020

Sasha und Ben

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Für ihren großen Wunsch ist Sasha bereit alles zu tun. Sie möchte in Yale, der renommierten Elite Uni unbedingt Medizin studieren. Um das zu erreichen wagt sie den Neustart an einer privaten High School ...

Für ihren großen Wunsch ist Sasha bereit alles zu tun. Sie möchte in Yale, der renommierten Elite Uni unbedingt Medizin studieren. Um das zu erreichen wagt sie den Neustart an einer privaten High School in Boston. Hier könnte sie bei entsprechenden Leistungen sogar ein Stipendium für Yale bekommen. Aber es ist schwierig. Eine Unterkunft bekommt sie bei der wohlhabenden Familie ihres Vaters, die sie nicht kennt. Zum Bruch mit der Familie kam es, als ihr Vater ihre Mutter geheiratet hatte, die offensichtlich nicht standesgemäß war.

Für Sasha ist es am Anfang schwer sich zurechtzufinden. In der Familie hat sie außer Tante Laura keinen Vertrauten und auch in der Schule findet sie so richtig keinen Anschluss. Auch die Anforderungen sind deutlich höher als in ihrer alten Schule in Santa Barbara. Und dann ist da noch dieser arrogante Ben. Er wirft ihr vor ihr den Platz im Debattierklub weggenommen zu haben. Und doch fühlt sie sich irgendwie von ihm angezogen.

Auch Ben weiß nicht, was ihn an Sasha so fasziniert. Eigentlich ist er es gewohnt, dass sich alle Mädchen der Schule an ihm verzehren. Bei Sasha ist das nicht so, sie beachtet ihn nicht einmal und geht ihm sogar aus dem Weg. Ben hat nur ein Problem. Er muss mit Sasha reden, er hat Sorgen dass sie sein Geheimnis verraten könnte.

Wie die Geschichte zwischen Sasha und Ben weitergeht, lest es selbst!

Crazy in Love ist eine der klassischen Geschichten, die es auf dem Markt gibt. Und doch ist es der Autorin gelungen die Handlung so zu gestalten, dass es eben nicht alles nach Plan läuft, wie man es beim Lesen denken würde. Auch die wechselnden Kapitel jeweils aus der Sicht von Sasha und Ben lassen geben einen Einblick in die Gedankenwelt des anderen.

Amüsant geschrieben, mit einer ordentlichen Portion Dramatik, mit viel Liebeskummer und ordentlich Problemen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist kurzweilig und lässt sich gut lesen. Ich empfehle es zu gerne weiter und freue ich jetzt schon auf die Fortsetzung der Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Familiengeschichte mit ordentlich Konfliktpotential

Das Seehospital
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Der Tod ihres Großvaters zwingt Frida 1920 zur Rückkehr nach Amrum. Das Verhältnis zu ihrem Großvater war nach dem Tod ihres Vaters gut. Er unterstützte sie finanziell bei ihrem Ausbildung zur Krankenschwester ...

Der Tod ihres Großvaters zwingt Frida 1920 zur Rückkehr nach Amrum. Das Verhältnis zu ihrem Großvater war nach dem Tod ihres Vaters gut. Er unterstützte sie finanziell bei ihrem Ausbildung zur Krankenschwester in Hamburg. Als sie jedoch den Wunsch äußerte auch noch Medizin studieren zu wollen, was das des Guten zu viel. Die finanziellen Zuwendungen wurden eingestellt.

Die Suche nach einem Testament erweist sich als schwierig. Zu groß ist die Angst ihrer Mutter, der Geschwister und vor allem des Stiefvaters ohne finanzielle Mittel dazustehen, ist zu groß. Aufgrund der Ungewissheit will Fridas Mutter die Kinder des Seehospitals, das ihr Großvater einst gegründet hatte, wieder nach Hamburg ins dortige Waisenhaus zurückschicken. Frida, die sich dort umgesehen hatte, weiß das wäre der sichere Tod der Kinder.

Sie setzt gemeinsam mit ihren Geschwistern alles daran, das Seehospital für die Kinder zu erhalten. Die Schwierigkeiten, die dabei entstehen sind außerordentlich. Der Widerstand ihrer Mutter ist enorm. Auch der Stiefvater, der nach dem spontanen Fund des Testaments als Vollstrecker eingesetzt wurde, will die alte Villa um jeden Preis verkaufen. Die Schwestern sind sich auf jeden Fall einig, dass das alte Seehospital so wie es ist, erhalten bleiben soll. Ob ihnen das gelingt, lest selbst!

Für Liebhaber von Familiengeschichten ist dieses Buch genau das Richtige. Gespickt mit ordentlich Konfliktpotential läuft hier anfänglich so einiges schief. Zwar gibt es hier nicht das riesige Familiengeheimnis das aufgedeckt werden will, sondern eher viel Ungerechtigkeit und Dramatik. Aber auch das ist lesenswert, denn schließlich hofft und will man ja, dass letztlich alles gut ausgeht.
Ich fand dieses Buch wunderbar und empfehle es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Krimi aus einer längst vergangenen Zeit

Goldjunge (Ira Schwarz ermittelt 1)
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Köln 1967

Die Situation in Deutschland ist merkwürdig. Der Krieg ist vorbei, aber die Folgen des Krieges haben die Menschen immer noch nicht überwunden. Es gibt Familien, die wohnen immer noch in ärmlichen ...

Köln 1967

Die Situation in Deutschland ist merkwürdig. Der Krieg ist vorbei, aber die Folgen des Krieges haben die Menschen immer noch nicht überwunden. Es gibt Familien, die wohnen immer noch in ärmlichen Verhältnissen unter fast unmenschlichen Bedingungen. Das Denken und Handeln der Menschen ist oftmals noch in alten Strukturen, sie sind nicht offen für Veränderungen. Und doch gibt es kleine Neuerungen. Plötzlich gibt es weibliche Polizistinnen, die sogar versuchen in den Bereich der Ermittler, sogar bis zur Mordkommission vorzudringen.

Eine davon ist Ira Schwarz. Sie arbeitet als Kriminalhauptmeisterin für die weibliche Kriminalpolizei. Allerdings darf sie bei den echten Ermittlungen dann nicht dabei sein. Die weibliche Polizei soll eher den weiblichen Opfern oder auch den weiblichen Beschuldigten zur Seite stehen. Von richtiger Ermittlungsarbeit kann sie nur träumen.

Es ist großer Zufall, dass Ira in die Ermittlungen bei dem Mordfall um einen Jungen mit einbezogen wird. Dieser Todesfall erschüttert die gesamte Stadt. Der Junge wurde brutal misshandelt und ist an den Folgen gestorben. Sein Leichnam wurde dann auch noch angezündet. Die Suche nach einem Täter gestaltet sich anfänglich schwierig. Dann gibt es einen möglichen Verdächtigen, der für die damalige Zeit durch seinen Lebenswandel bereits auffiel. Er lebte unangepasst in einer Wohngemeinschaft und war zudem auch noch homosexuell. Die langen Haare und die entsprechende ungepflegte Kleidung lassen ihn als den idealen Tatverdächtigen erscheinen.

Dem Journalisten Ben kommen Zweifel und er stellt eigene Ermittlungen an. Obwohl Ira und er sich eigentlich nicht leiden können, merken beide schnell, dass sie an einem Strang ziehen. Gemeinsam versuchen sie weitere Spuren zu finden.

Das besondere an diesem Krimi für mich war, dass er zu einer Zeit spielte, von der ich so gar keine Ahnung hatte. So war die Auflösung des Krimis nicht nur lesenswert für mich, sondern auch die Ereignisse zu dieser Zeit. Viel zu wenig weiß man heute noch von damals, wie die Menschen gelebt haben und auch wie sehr man noch in den festgefahrenen Strukturen gelebt hat. Aber auch der Kriminalfall war in seiner Art besonders. Die falschen Spuren, die Unschuldigen die zu Verdächtigen wurden und die überraschende Auflösung haben mir in diesem Krimi gut gefallen.

Ich empfehle diesen Krimi sehr gerne weiter und vergebe verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Interessante Geschichte um drei Frauen in den zwanziger Jahren

Die Frauen von Richmond Castle
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Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet ...

Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet unter der Haube wissen. Blue ist nicht unbedingt abgeneigt, obwohl sie derzeit keinen geeigneten Kandidaten für sich findet. Außerdem fürchtet sie mit dem Eingehen einer Ehe ihr Ziel eine Schriftstellerin bzw. Journalistin zu werden, aus den Augen verlieren könnte.

Es gibt da aber auch noch Delphine, eine junge Frau, die vor ihrem gewalttätigen Mann auf der Flucht ist. Zufällig treffen Delphine und Blue in einer für Delphine brenzligen Situation aufeinander. Blue und ihre Freunde retten Delphine und nehmen sie mit nach Richmond Castle. Delphine ist aus Angst vor ihrem Mann und dem Geschehenen so verstört, dass sie kein klares Wort hervorbringt und nur einzelne Silben stottert. Für die Familie Camberwell ist klar, sie bleibt erst einmal bei ihnen und muss sich erholen.

Eine dritte Hauptperson ist Midge. Sie ist die Stiefmutter von Blue und ihrer Schwester. Alle lieben sie und sind sich einig, dass die Heirat zwischen Kenneth, der nur ein Jahr zuvor seine Frau an der spanischen Grippe verloren hatte, und Midge das Beste war, was ihnen passieren konnte. Aber auch Midge trägt eine schwere Last mit sich. Sie bekam ein Jahr nach der Hochzeit einen Sohn Percy, den alle liebten. Leider wurde Percy auf einem Spaziergang entführt und ist seitdem spurlos verschwunden.

So tragen die Hauptfiguren dieser Geschichte alle ein ordentliches Päckchen vor sich her. Das Leben der Protagonistinnen und wie sie sich weiterentwickeln, das macht einen großen Teil der Geschichte aus. Untermalt wird das Ganze von historischen Ereignissen der zwanziger Jahre, die das ganze beim Lesen sehr viel lebhafter machen. Gerade bei Delphine, die sich von einer völlig unterdrückten, verängstigten Frau zu einer Frau entwickelt, die auf einmal wieder in der Lage ist ein selbstbestimmtes Leben zu führen, geben einem die Fortschritte in ihrer Entwicklung ein gutes Gefühl beim Lesen. Das diese Veränderungen natürlich nicht immer geradlinig verlaufen und mit Dramatik, sowie Höhen und Tiefen verbunden sind, machen einen großen Teil der Spannung aus. Auch Midge, bei der man wirklich denken könnte, sie hat doch alles, werden erst im Laufe der Lektüre die persönlichen Abgründe deutlich. Hier hat man beim Lesen fast das Gefühl man müsste sie retten, damit sie nicht in ihr Unglück rennt.

Das es zum Glück für alle Protagonisten zum Schluss irgendwie gut ausgeht, befriedigte mich als Leser ungemein. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren in einigen Abschnitten unnötige Längen. Einige Episoden wurden einfach zu ausführlich und zu langatmig erzählt, hier wäre weniger mehr gewesen. Nichtsdestotrotz mir hat das Buch gefallen und ich vergebe sehr gerne vier Lesesterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von Familiengeschichten.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Interessant und lesenswert

Der Empfänger
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"Der Reichtum eines Menschen lässt sich daran bemessen, wie viel er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren".

Das ist der Lieblingssatz von Josef Klein, der in den zwanziger Jahren aus dem ...

"Der Reichtum eines Menschen lässt sich daran bemessen, wie viel er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren".

Das ist der Lieblingssatz von Josef Klein, der in den zwanziger Jahren aus dem Rheinland in die USA auswandert. Dort angekommen kann man erfahren, wie schwer es für ihn ist dort Fuß zu fassen. Ohne Geld, ohne persönliche Dinge tingelt er durch New York. Es ist einem Zufall zu verdanken, dass er durch Fürsprache bei einem Deutschen einen Job in einer Druckerei bekommt. Das Leben ist trotz des Jobs hart, aber Joe lässt sich nicht unterkriegen. Seine große Leidenschaft ist das Funken und Morsen. Das wiederum bleibt den Deutschen in Amerika nicht unbemerkt. Plötzlich ist er im Mittelpunkt ihres Interesses und soll mal schnell ein paar Daten, natürlich handelt es sich um Warenbewegungen - so wird es ihm erklärt, nach Deutschland funken. Es dauert ein wenig, bis er bemerkt, dass er plötzlich ein winziges Rädchen im Spionagenetz der deutschen Abwehr ist. Aber das wollte er doch eigentlich nicht, er liebt Amerika und will dort leben.

Ob es ihm gelingt sich doch noch den Deutschen zu entziehen, warum er dann plötzlich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wieder in Deutschland bei seinem Bruder auftaucht und vor allem warum er Jahre später dann in Südamerika lebt, das sollte jeder selbst lesen.
Für mich ist dieser Josef Klein ein Stehaufmännchen. Er lässt sich von Niederlagen nicht unterkriegen und er ist auch kein Mensch der mit seinem Schicksal hadert. Irgendwie gelingt es ihm immer wieder das Beste aus der Situation zu machen. Insofern ist es ihm in seinem Leben gelungen seinen Lieblingsspruch, den ich eingangs zitiert habe, genauso zu leben.

Für mich war das ein interessantes Buch über eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Ich empfehle es sehr gerne und vergebe verdiente vier Lesesterne.

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