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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2020

Rätselhaft, aber intensiv

Nulluhrzug
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Zur Zeit beschäftigt mich die zeitgenössische russische Literatur sehr, zum Beispiel Sasha Filipenko oder der leider schon verstorbene Leonid Zypkin. Juri Buida und sein Buch Nulluhrzug von 1993 gehört ...

Zur Zeit beschäftigt mich die zeitgenössische russische Literatur sehr, zum Beispiel Sasha Filipenko oder der leider schon verstorbene Leonid Zypkin. Juri Buida und sein Buch Nulluhrzug von 1993 gehört auch dazu. Er verfügt über eine starke Sprache, die zu bemerkenswerten Sätzen führen.
Der Roman ist seitenweise kurz, jedoch sehr intensiv. Die Handlung bleibt aber teilweise rätselhaft, auf jeden Fall den Leser fordernd. Das Nachwort von Julia Franck (Die Mittagsfrau) gibt einen aber einen Schlüssel an die Hand. Ich denke, es ist ein Buch, das man mehr als einmal lesen muss.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Phasen einer Beziehung

Allegro Pastell
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Allegro Pastell ist ein sehr zeitgenössischer Roman.
Die Handlung ist ab 2018 angelegt und zeigt in mehreren Phasen die Beziehung von einem Paar Anfang bis Mitte 30.
Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin ...



Allegro Pastell ist ein sehr zeitgenössischer Roman.
Die Handlung ist ab 2018 angelegt und zeigt in mehreren Phasen die Beziehung von einem Paar Anfang bis Mitte 30.
Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin Tanja Arnheim und ihr Freund Jerome Daimler. Sie lieben sich und dennoch scheint nichts sicher.
Es ist ein sehr hipper Roman, der viele moderne Elemente wie z.B. Verweise auf gängige Fernsehserien einsetzt.
Ich habe das Buch ganz gerne gelesen, obwohl es unspektakulär gemacht ist. Im Vergleich zu Leif Rands früheren Roman Dunst über CobyCounty wirkt Allegro Pastell ein wenig langweilig.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein nachdenklich stimmendes, ruhiges Buch

Herr Origami
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Herr Origami ist ein sehr kurzer Text, eigentlich mehr nur eine Geschichte als ein Roman. Der Autor Jean-Marc Ceci schreibt sprachlich verhalten mit kurzen Sätzen, manchmal geheimnisvoll.
Der japanische ...

Herr Origami ist ein sehr kurzer Text, eigentlich mehr nur eine Geschichte als ein Roman. Der Autor Jean-Marc Ceci schreibt sprachlich verhalten mit kurzen Sätzen, manchmal geheimnisvoll.
Der japanische Washi-Experte Meister Korigumo ist als junger Mann in die Toskana gekommen. Er suchte eine Frau, deren Namen er nicht kannte. Sie war in Japan, stammte aber aus Italien. Korigumo folgt er ihrer Spur.
Um seine Geschichte zu erzählen bedarf es eine Begegnung.
Ein junger Uhrmacher schafft es Zugang zu ihm zu finden. In Stille und Schweigen wie auch in Gesprächen werden sie Vertraute und reisen einmal sogar gemeinsam nach Japan.

Ein nachdenklich stimmendes, ruhiges Buch!

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Brüder

Die wir liebten
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Willi Achten erzählt davon, wie eine Familie zerbricht und die Folgen für die Kinder. Es sind die siebziger Jahre und der Roman funktioniert als Portrait dieser Zeit. Erzählt wird die leidvolle Geschichte ...

Willi Achten erzählt davon, wie eine Familie zerbricht und die Folgen für die Kinder. Es sind die siebziger Jahre und der Roman funktioniert als Portrait dieser Zeit. Erzählt wird die leidvolle Geschichte vom jüngsten Sohn Edgar in der Ichperspektive, dadurch wird es besonders intensiv.
Ein Vater, der die Familie verlässt, eine lebensuntüchtige Mutter. Da bleibt dem Jungen nur der ältere Bruder Roman, den er sehr verehrt. Als die vernachlässigten Jungen schließlich sogar in ein Heim müssen, zieht der Autor einen Zusammenhang zu den Erziehungsmethoden des Nationalsozialismus und zeigt, dass die Zeit in Teilen Deutschlands in den siebziger Jahren noch nicht aufgearbeitet war.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

düster

Im Schatten des Kronturms
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Im Schatten des Kronturms erzählt den Anfang der Riyrua-Chroniken und ist typische Fantasyserie aus den USA.

Es ist für den Leser nicht einfach, in eine langjährige Fantasy-Serie einzusteigen, selbst ...

Im Schatten des Kronturms erzählt den Anfang der Riyrua-Chroniken und ist typische Fantasyserie aus den USA.

Es ist für den Leser nicht einfach, in eine langjährige Fantasy-Serie einzusteigen, selbst wenn es ein Prequel ist. Das Worldbuilding ist dennoch woanders erfolgt. Deswegen war der Start für mich holprig.
Doch die Vorbemerkung des Autors war mir zunächst zu langweilig, da habe ich es auf eigene Faust versucht, in die Geschichte hineinzukommen und habe die Vorbemerkung erst später gelesen.

Hauptfiguren sind Hadrian Blackwater und Royce Melborn, wobei anfangs meist nur Hadrian im Vordergrund steht. Erst nach mehr als 100 Seiten des Buches kommt Royce mehr zum Zug. Leider ist der sehr verschlossen. Mit dem sozial eingestellten, mitfühlenden Hadrian konnte ich mehr anfangen.
Es ist ein schwieriger Prozess, aber sie werden zu Partnern!

Es gibt aber auch noch den Handlungsstrang um Gwen. Sie muss in der Schenke Zum Fratzenkopf arbeiten. In der frauenfeindlichen Umgebung hat sie es schwer und durch den Zuhälter Raynor Grue es ist bedrohlich.
Gwen halte ich für eine glaubwürdige Figur.

Was mich störte war eine gewissen Geschwätzigkeit des Autors in manchen Passagen. Das trat aber nicht durchgehend auf. Viele Szenen sind geschickt geschrieben.
Es fällt mir teilweise schwer, die düstere Atmosphäre zu genießen, die Michael J. Sullivans Prosa verbreitet.

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