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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2020

Interessantes Geschäftsmodell

Die Präparatorin
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Erinnerungen, Geheimnisse und jede Menge Leichen. Felicitas Booth „erbt“ nach dem Tod ihrer Mutter eine Kiste mit Erinnerungen an ihren Vater. Der war, wie Feli auch, ein angesehener Tierpräparator, der ...

Erinnerungen, Geheimnisse und jede Menge Leichen. Felicitas Booth „erbt“ nach dem Tod ihrer Mutter eine Kiste mit Erinnerungen an ihren Vater. Der war, wie Feli auch, ein angesehener Tierpräparator, der auch die ein oder andere Jagdgesellschaft vor Ort unterstützt hat. Bis er eines Tages ermordet wurde. Feli, damals noch sehr jung, hat über die Jahre die Erinnerungen an dieses Ereignis verdrängt. Doch der Kistenfund löst Blockaden und stellt ihr Leben auf den Kopf.
Felicitas ist eine sehr zurückgezogene Person, die, wenn sie keinen Bock darauf hat, auch ihre Mitmenschen vor der Tür stehen lässt. Soziale Kontakte sind nicht so ihr Ding. Sie ist lieber mit ihren Exponaten allein. Doch die Entwicklungen und ihre Neugier nötigen sie dazu mit Menschen in Kontakt zu treten. Dabei fällt es ihr schwer zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Da musste ich ab und zu den Kopf schütteln. Ich fand das jetzt doch relativ vorhersehbar.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Das erste Kapitel fand ich unrund und irgendwie staksig, aber das hat sich beim nächsten Kapitel komplett gelegt. So manches Mal musste ich auch inne halten, wenn ihre Tätigkeit näher beschrieben wurde. Es war nicht blutig oder irgendwie anders ekelig. Aber die Vorstellung meinen toten Hund ausstopfen zu lassen und mir diesen dann ins Wohnzimmer zu stellen …..ich mag doch lieber lebende Tiere. Auch die Vorstellung extra nach Afrika zu reisen, um Tiere zu töten finde ich abstoßend. Weder in Afrika noch sonst wo sollten Tiere „zum Spaß“ anderer (Menschen) getötet werden.
Fazit:
In Zeiten von Corona und so anderen komischen Leuten, die hier und da rumlaufen, kann man entspannt und sicher vom Sofa aus eine Reise tätigen und sich gut unterhalten lassen. Das Buch ist spannend, logisch und überrascht an manchen Stellen. Investiert lieber in Bücher wie dieses, als in Patronen oder tote Tiere. Ich werde den Autoren auf jeden Fall im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Was bleibt ist die Erinnerung...

Nach Mattias
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„Nach Mattias“ ist ein leises, nachdenkliches Buch über das was bleibt, wenn ein Mensch geht. Welche Leerräume entstehen und wer diese wieder wie befüllen wird. Oder eben auch nicht. Erzählt werden die ...

„Nach Mattias“ ist ein leises, nachdenkliches Buch über das was bleibt, wenn ein Mensch geht. Welche Leerräume entstehen und wer diese wieder wie befüllen wird. Oder eben auch nicht. Erzählt werden die Ereignisse aus der Sicht von acht Personen, die Mattias mehr oder weniger kannten. Die Mutter, der beste Freund, die Freundin, ein paar „Bekannte“ – jeder hat eine andere Sicht auf das Geschehen und geht anders mit seiner Trauer um. Und so erfährt man als Leser nach und nach was eigentlich passiert ist.
Da ist leider auch der Knackpunkt an der Geschichte. So ganz kam das bis zum Ende des Buches nicht raus. Sehr viel blieb Spekulation. Vielleicht habe ich das Konzept des Buches nicht verstanden, dass seinen Schwerpunkt auf die Trauer und Verhaltensweisen der einzelnen Personen gelegt hat und wie diese miteinander verbunden sind. Für mich gehört allerdings die Ausgangslage, warum die Personen so reagieren wie sie reagieren mit dazu. Das fehlt mir hier. Und so blieb Mattias für mich eine unfassbare Persönlichkeit: da, aber auch irgendwie nicht.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Es handelt sich eher um einen literarischen Schreibstil der einige gute Gedanken beinhaltet; wer also eher „leichte“ Kost liest ist hier falsch.
Das Cover ist nett anzusehen und trotz des Meeres etwas melancholisch. Für meinen Geschmack passt es jedoch nicht zum Inhalt des Buches. Nur ein winziger Moment könnte die Szene widerspiegeln. Das ist mir aber zu wenig, um als Cover zu dienen. Letztendlich kommt es auf den Inhalt an.
Fazit:
Leises, nachdenkliches Buch mit ein paar schlauen Gedanken zu dem was ist und dem was bleibt. Beim Plot und der Umsetzung gibt (für mich) eine Schwäche, weshalb ich hier „nur“ vier Sterne vergebe. Dennoch eine Kaufempfehlung, da ich großes Potenzial beim Autoren sehe und der Spaß am lesen des Buches überwiegt.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Im Gesicht fehlt mir ja nichts

Meine Mutter, das Alter und ich
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„Ich soll viele Hürden für sie bewältigen, Entscheidungen treffen, Hindernisse aus dem Weg räumen, aber letztendlich ist sie eine eigenständige Person. Diesen Balanceakt zwischen meiner ständigen Verfügbarkeit ...

„Ich soll viele Hürden für sie bewältigen, Entscheidungen treffen, Hindernisse aus dem Weg räumen, aber letztendlich ist sie eine eigenständige Person. Diesen Balanceakt zwischen meiner ständigen Verfügbarkeit und Hilfestellung und Mutters starken eigenen Willen muß ich noch üben.“ (S. 66)
Irgendwann dreht sich die Rolle in der Familie um und die Kinder werden zu den Eltern. Zwischen Bemutterung und Selbständigkeit, Aufopferung und eigenem Leben, Hilfestellung und Manipulation – die Autorin schildert in kurzen Episoden anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, wie sich das für die pflegende Tochter anfühlt und wie ihre Mutter auf ihre Versuche reagiert hat. Wer Eltern hat, die auf Hilfe angewiesen sind, sei es bei der Körperpflege, das Einhalten von Terminen oder Besorgen von notwendigen Dingen, der wird sich bei dem Buch verstanden fühlen. Zumindest ging mir das so. Ich dachte häufiger „ja, das kenne ich“. Wenn die Umkehr kommt ist es für beide Seiten nicht leicht das zu akzeptieren und das Buch kann dabei helfen, Verständnis für den anderen aufzubringen. Wobei es in erster Linie aus Sicht der Tochter beschrieben wird, die ja auch die Autorin ist.
Mein Buch geht deshalb auch gleich weiter in den Besitz meiner Mutter, damit wir auch die nächsten Jahre friedvoll miteinander leben können und keine grauen Haare bekommen.
Den auf der Buchrückseite beworbenen Humor konnte ich nicht wirklich finden. Manchmal war da so ein kleines Mundwinkel-nach-oben-ziehen, aber leider auch nicht mehr. Vielleicht ist es nicht mein Humor? Möglich.
Das Cover passt gut zum Thema und ist eher zurückhaltend und nicht überladen. Mir gefällt es.
Fazit.
Das Buch kann das Verständnis zwischen Eltern und Kinder fördern. Als betroffenes Kind fühlt man sich auf jeden Fall verstanden und merkt, dass man mit „dem Problem“ nicht alleine da steht. Wir, meine Eltern und ich, werden da mal bei einem Glas Wein gemütlich drüber klönen.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Im Bann des Wolfes

Oxen. Lupus
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Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich ...

Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich gut hören, ist interessant, aber zieht sich, wie ich finde, auf der ersten CD bevor die Spannung auf der zweiten CD an Fahrt aufnimmt und mit einer Überraschung endet. Vielleicht liegt das daran, dass es sich um eine ungekürzte Lesung handelt? Ich weiß es nicht. Für mich hätte im ersten Teil jedoch das ein oder andere etwas straffer gehalten werden können.
Gesprochen wird das Buch von Dietmar Wunder. Für mich war es unser erstes Mal zusammen und es hat gut funktioniert. Er hat eine angenehme Stimme – nicht zu hoch aber auch nicht zu tief. So manches Mal war er mir allerdings zu flott, so dass die volle Bedeutung dessen, was er gerade vorgelesen hatte, nicht bei mir ankam und ich den Track nochmal hören musste. Auch die Pausen zwischen den einzelnen Track waren mir persönlich ein paar Sekunden zu lang. Es war kein „in einem Rutsch durchhören“, sondern wurde immer wieder „gestoppt“ bevor es weiter ging
Gelungen ist auch das Cover bzw. die „Verpackung“ der CDs. Passend zum Thema „Lupus“ mit Wolfstatzen auf der Front, auf der Innenseite ein Wolf. Alles in dunkel gehalten. Da die Handlung auch eher düster ist passt das gut zur Story. Und die „Verpackung“ ist aus Pappe/Papier/Karton, also kein Plastik.
Fazit:
Der vierte Teil der Niels Oxen Reihe ist gut, aber ich habe schon bessere gelesen bzw. gehört. Wer sich nicht an den Pausen zwischen den Tracks stört kann hier beherzt zugreifen und wird trotzdem gut unterhalten. Mit einer Dauer von 16 h 30 min für lange Autofahrten geeignet. Von mir Tatze hoch!

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Manchmal ist keine Botschaft die bessere Nachricht

Dunkle Botschaft
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Teil 4 der Julia Schwarz Reihe deckt dunkle Geheimnisse auf.
Wie immer kann Julia ihre Nase nicht aus den Ermittlungen raushalten. Seit neuestem ist sie die Leiterin der Gerichtsmedizin und von den Aktenbergen ...

Teil 4 der Julia Schwarz Reihe deckt dunkle Geheimnisse auf.
Wie immer kann Julia ihre Nase nicht aus den Ermittlungen raushalten. Seit neuestem ist sie die Leiterin der Gerichtsmedizin und von den Aktenbergen angeödet, so dass sie sich darauf freut, wieder in die laufenden Ermittlungen eingreifen zu können. Der Fall, eine Tote in der Badewanne, scheint erst ein normaler Tod durch einen Stromschlag zu sein. Also Unfall oder vielleicht auch Suizid. Bis ein mysteriöses Tattoo auftaucht, das anderes vermuten lässt. Dieses und viele andere Rätsel müssen nun gelöst werden.
Im Wesentlichen gibt es zwei Erzählstränge. Einblicke in das Leben des Täters und die aktuellen Ermittlungen. Das macht die Story spannend und man kann als Leser/Hörer gut mitfiebern und rätseln, wer denn der Täter sein könnte. Allerdings fand ich die Morde schon recht inszeniert. Natürlich ist es ein Buch, aber etwas mehr Realität hätte ich besser gefunden. Dieses Hörbuch kann wie auch seine Vorgänger unabhängig voneinander gelesen werden. Die wichtigsten Infos zu den Personen fließen immer wieder in die Story ein, so dass man auch als Reihen-Neuling gut folgen kann.
Das Hörbuch spricht Svenja Pages, eine erfahrene Sprecherin, die häufigen Hörbuch Geniessern namentlich bekannt sein dürfte. Sie hat eine angenehme Stimme, der man gut folgen kann. Sprechtempo, Betonung, Aussprache – passt alles. Mir gefällt sie tatsächlich als Thriller-Leserin am besten.
Fazit:
Spannender und manchmal auch grausamer Thriller, der im Großen und Ganzen keine Wünsche offen läßt. Meine Botschaft lautet demnach: gut zu hören, gehört in den Einkaufswagen.

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