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Veröffentlicht am 28.04.2020

Snack-Bite Info zu Nahrung & Umwelt

Mein weit gereister Erdbeerjoghurt
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Ein wunderbares Sachbuch für Kinder über Ernährung im Zusammenhang mit Gesundheit und Umwelt. Nein, hier wird nicht zum x-ten Mal die Ernährungspyramide hervor geholt, sondern stattdessen erklärt woher ...

Ein wunderbares Sachbuch für Kinder über Ernährung im Zusammenhang mit Gesundheit und Umwelt. Nein, hier wird nicht zum x-ten Mal die Ernährungspyramide hervor geholt, sondern stattdessen erklärt woher unser tägliches Essen kommt, auch wohin es geht, was teilweise drin steckt (viel Zucker in der Pizza beispielsweise) und wie viele Ressourcen dafür benötigt werden. Stichwort: ökologischer Fussabdruck.

Das alles wird auf aufwendig gestalteten Seiten in kleine Texthäppchen verpackt mit Zwischenüberschriften verpackt, so dass man sich zu einzelnen Themen schnell informieren kann. Allerdings geht diese Information dann nicht sehr in die Tiefe, was manchmal auch schade ist. War man gerade noch bei einem Thema - ist man in der nächsten Infobox schon wieder beim nächsten. Als erste Information für Kinder und zur Sensibilisierung für diese Thematik ist es aber dennoch toll.

Enttäuscht war ich jedoch, dass gerade über die Frage, die den Titel dieses Sachbuches bildet, lediglich eine kleine 5-zeilige Info gibt, die absolut nichtssagend ist. Eine Studie ergab, dass in einem Becher Joghurt 9000km stecken bis er fertig im Kühlregal steht. Punkt! Aber wie setzt sich das zusammen? Was beinhaltet die Produktion eines solchen Joghurts überhaupt? Gerade an diesem Beispiel hätte man Kindern (und auch mir!) wunderbar veranschaulichen können was es bedeutet Fertigprodukte zu konsumieren.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Cybermobbing + Asylpolitik

Im Netz des Lemming
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Stefan Slupetzky führt den Leser in seinem neuesten Lemming-Buch einmal mehr durch Wien, inklusive städtebaulicher und sprachlicher Besonderheiten. Diesmal greift er sowohl das Flüchtlingsthema als auch ...

Stefan Slupetzky führt den Leser in seinem neuesten Lemming-Buch einmal mehr durch Wien, inklusive städtebaulicher und sprachlicher Besonderheiten. Diesmal greift er sowohl das Flüchtlingsthema als auch Cybermobbing auf, und nebenbei bekommt auch die österreichische Politik gehörig ihr Fett ab. Das alles auf nur 200 Seiten - da ist keine Zeit für tiefergehende Betrachtungen. Wohl aber, um den Finger in offene Wunden zu legen und deutlich zu zeigen, wie schnell jemand mit gezielt plazierten Botschaften im Internet fertig gemacht werden kann.

Das Erschreckenste daran ist ja, dass das nicht nur der Kreativfeder des Autors entsprungen ist, sondern sich tatsächlich so abspielt. Hundertfach und tagtäglich. Das macht mir tatsächlich etwas Angst, auch um meine eigenen Kinder.
Wie schnell der Lemming dann allerdings auf den Täter gekommen ist, und wie sie diesen stellen wollen, fand ich hingegen wenig realistisch. Der "Showdown" am Ende hat mich aber wieder überzeugt.

Ein brandaktueller Roman mit scharfzüngiger Problemanalyse und einem spannenden Fall.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Albern-lustig

Die Glückspilze von Klasse 4 – Stinkreich über Nacht (Die Glückspilze von Klasse 4 1)
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Die Idee der Geschichte ist Klasse: eine Lehrerin gewinnt in der Lotterie und teilt - wie vorher versprochen - den Gewinn mit ihren Schülern. Dadurch erhält jeder über 1 Milliarde Dollar. Genauer gesagt ...

Die Idee der Geschichte ist Klasse: eine Lehrerin gewinnt in der Lotterie und teilt - wie vorher versprochen - den Gewinn mit ihren Schülern. Dadurch erhält jeder über 1 Milliarde Dollar. Genauer gesagt 1.037.037.037,04 Dollar! Was jeder einzelne von ihnen mit dem Geld macht, erfahren wir in den folgenden - meist sehr kurzen - Kapiteln.

Das verspricht eigentlich eine Fülle von tollen Abenteuern. Ich meine, mit sooo viel Geld kann man schließlich eine Menge machen! Außer Mason, der tauscht seinen Scheck gegen eine einzige Kuh. Nunja, bei ihm schreibt die Autorin immerhin dazu dass er nicht die hellste Birne im Leuchter ist. Doch auch reichlich andere Kinder der Klasse verhält sich äußerst doof was das Ausgeben ihres Geldes betrifft. Ich fand viele Ideen albern, auch wenn die Autorin möglichst kreativ war. Die Kinder haben aber immerhin oft gelacht, auch über jeden einzelnen von Liams Furz-Witzen.

Schade fand ich, dass sich die Schüler allesamt sehr unsozial verhalten als es darum geht, ob Santiago auch seinen Anteil am Gewinn erhalten soll. Er war nämlich krank an dem Tag, als die Lehrerin ihren Schülern das Versprechen gab zu teilen falls sie tatsächlich was gewinnen sollte. Und so entschieden sie einstimmig, dass Santiago deshalb auch nichts abbekommen sollte und sie stattdessen jeder etwas mehr. Leider gab es am Ende auch nichts was in Richtung "Moral von der Geschichte" geht, weder bezogen auf Santiago und das nicht-teilen-wollen noch auf ihr meist sinnloses Verschwenden von Milliarden von Dollar.

Von mir hätte das Buch nur 3 Sterne erhalten. Die Jungs haben aber einmal 4 Sterne und einmal 5 Sterne vergeben. Also haben wir uns auf den Mittelwert geeinigt.
Weil am Ende auch gefragt wird, was der Leser mit so einem Gewinn machen würde: der ältere Sohn würde sich eine Insel kaufen (vielleicht eine von den vielen kleinen griechischen), ein Traumhaus drauf bauen, und natürlich auch einen Privatflughafen - damit ihn jederzeit jemand besuchen kann. Der Kleinere würde sich Disneyland mieten (falls sich kaufen für den Betrag nicht ausgeht).

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Tolle Geschichte mit kleinem Hänger in der Mitte

Halb drei bei den Elefanten
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Was ich an den Romanen von Kyra Groh so mag ist, dass ihre Figuren immer vielschichtig sind und auch die Handlung nicht einer kurzen geraden Linie folgt sondern verschlungenen Pfade in den Bücherwald schlägt. ...

Was ich an den Romanen von Kyra Groh so mag ist, dass ihre Figuren immer vielschichtig sind und auch die Handlung nicht einer kurzen geraden Linie folgt sondern verschlungenen Pfade in den Bücherwald schlägt. Das war auch in diesem Roman wieder so. Man kann sich das Ende zwar schon denken, das ist durch das Genre quasi schon vorgegeben, aber der Weg dorthin birgt doch ein paar Überraschungen.

Dabei zeigen sich Max und Moritz mal von der einen und mal auch von einer anderen Seite. Sie haben beide eine Hintergrundgeschichte und vor allem eine eigenständige Personality. Das gilt auch für die Nebencharaktere. Selbst Moritz' Mitbewohner, der mich mit seiner entspannten aber direkten Art und seinen lustigen Sprüche-Shirts stark an Spike aus "Notting Hill" erinnert hat, war kein Klischee sondern eine erinnerungswürdige Figur.

Sprachlich fand ich das Buch in den ersten paar Kapiteln ein bisschen zu bemüht witzig-cool, da hat es Max/Kyra Groh mit ihren Sprüchen und lustig gemeinten Vergleichen etwas übertrieben. Aber später fand sie dann ein angenehmes Maß, so dass das Buch ein Lesegenuss wurde. Mittendrin hat es sich dann aber doch auch mal etwas hingezogen (mit 480 Seiten ist das Buch für dieses Genre auch recht lang), bzw. war ich leicht verwirrt/gelangweilt/genervt. Da treffen sich die zwei seit Wochen, unternehmen verschiedenes, schreiben sich liebe Nachrichten, kuscheln miteinander. Aber sie haben sie sich noch nie wirklich geküsst? Klang doch etwas unrealistisch und sorgte für eine hochgezogene Augenbraue bei mir.
Und allerletzter Kritikpunkt, der zugegeben wahrscheinlich vernachlässigbar ist: aufgrund des Titels habe ich mir mehr Treffen im Zoo versprochen, oder dass es zumindest noch ein sehr bedeutendes Ereignis dort geben wird. Das dem am Ende nicht so war, enttäuschte mich dort etwas (nachdem ich bei jedem Zoobesuch auch immer unbedingt bei den Elefanten vorbeischauen muss!)

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Flüssig zu Lesen da weniger überladen als die Serie, leider dadurch die Figuren auch flacher

Der nasse Fisch
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Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, ...

Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, nachdem ich die ersten beiden Staffeln der Serie letztes Jahr gesehen hatte.

Doch das Buch liest sich überraschenderweise leicht und flüssig weg. Ein Chaos blieb auch aus, zum einen weil wir mit sehr wenigen Ausnahmen an der Seite von Kriminalkommissar Gereon Rath bleiben und damit nur so viele Verwicklungen verarbeiten müssen wie er selbst recherchiert. Zum zweiten enthält das Buch deutlich weniger Füllmaterial als Tom Tykwer in die Serie gepackt hat, was - zumindest wenn man eben schon die Serie kennt - nicht immer gut ist. Die komplette Hintergrundbio von Charlotte Ritter fehlt und auch Rath hat im Buch keine posttraumatische Belastungsstörung und damit keine Morphium-Sucht, und muss zudem auch nicht für seinen Vater einen Geheimauftrag erledigen. Diese ganzen Zusätze machen aber gerade aus diesen beiden Figuren viel besser geformte Charaktere. Im Buch wirken sie etwas flach, und besonders Charly ist hier nur eine blasse Nebenfigur. Allein das Vorwissen aus der Serie half mir dabei, mir diese Personen richtig gut vorstellen zu können.

Allerdings hatte ich mich sogar auf noch viel mehr Unterschiede zwischen Buch und Serie eingestellt, nachdem ich mehrfach gelesen hatte, dass das Buch ganz anders sei. Die wichtigsten Plotbestandteile kannte ich aber, was mir dann im weiteren Verlauf leider auch etwas die Spannung nahm. Andersherum wäre ich dann aber wohl beim Schauen der Serie nicht mehr überrascht gewesen. Wie man es auch dreht, so ein Storytwist kann eben seine Wirkung nur einmal entfalten.

Ich las das Buch passenderweise während eines Wochenendausflugs nach Berlin. Und auch wenn ich nicht wie Rath mit dem Cabrio seines Nachbarn an all den Sehenswürdigkeiten vorbei flanierte, so konnte ich das Gefühl der damaligen Zeit gut nachempfinden, das hat Volker Kutscher wirklich gut eingefangen. Ich war auch etwas überrascht, wie viel von damals es auch heute noch gibt. Oder eher anders herum: dass es damals schon das große Karstadt-Kaufhaus am Herrmannplatz, das Europahaus, der Zoopalast gab, und vor allem auch die gelben BVG-Busse! Manche Dinge ändern sich anscheinend nie.
Dass Köln als Provinz galt, wo diese Stadt doch eine jahrtausende alte Tradition hat (und somit ausreichend Zeit) hat mich ebenfalls gewundert. Aber gegen Berlin kam damals wohl keine Stadt in Deutschland an, dort steppte im wahrsten Sinne des Wortes überall der Bär.

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