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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2020

Leicht verwirrender Thriller

Hexenjäger
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Ein Mörder treibt in einer finnischen Stadt sein Unwesen, indem er Menschen nach dem Muster einer Besteller-Trilogie umbringt, die als Thematik "Hexen" bzw. "Hexenverfolgung" thematisiert (Stichwort: Malleus ...

Ein Mörder treibt in einer finnischen Stadt sein Unwesen, indem er Menschen nach dem Muster einer Besteller-Trilogie umbringt, die als Thematik "Hexen" bzw. "Hexenverfolgung" thematisiert (Stichwort: Malleus maleficarum). Die Ermittlerin Jessica Niemi befasst sich mit dem Fall und muss bald feststellen, dass der Täter es auf sie abgesehen hat...

Der Anfang ist überaus spannend, da es gleich zu einem Mord kommt und die Umstände mehr als ungewöhnlich sind und viele Fragen aufwerfen. Die Ermittlungen streiten schnell voran und bald häufen sich die Ungereimtheiten. Die Zeitsprünge haben mich anfangs verwirrt und irritiert, bis ich verstanden habe, dass es sich um die Vergangenheit von Jessica handelt. Auch wenn diese Situationen nichts mit dem Mordfall zu tun haben, gibt es eine schwache Verbindung zu einem der anderen Ermittler von Jessica, den ein schweres Schicksal ereilt und darin die Begründung der Erzählung liegt, wie ich vermute. Einige Szenen in denen Jessica alleine ist und etwas sieht und hört, was nicht vorhanden ist, haben mich auch ratlos zurückgelassen und mir erschließt sich immer noch nicht wo da der Sinn ist.

Das Ende ist ebenfalls verwirrend und letztendlich werden die Motive der Morde nur oberflächlich aufgeklärt und auch nur, wenn man sich als Leser diese selber zusammenreimt, denn viele Informationen werden nicht gegeben, was ich etwas unbefriedigend finde.

Fazit. Ein anfänglich aufregender und fesselnder Thriller, der am Ende jedoch nur verwirrend ist und sich in vielen Punkten nicht aufklärt.

Veröffentlicht am 17.08.2020

Ein Cyberpunk-Thriller mit Potenzial

Mars Ultor
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Im Jahre 2079 besteht die Welt aus fünfzehn großen Städten, die von mächtigen Konzernen in vielerlei Hinsicht kontrolliert werden. In einem dieser Konzerne wurde David Dener als Soldat zur Sicherung und ...

Im Jahre 2079 besteht die Welt aus fünfzehn großen Städten, die von mächtigen Konzernen in vielerlei Hinsicht kontrolliert werden. In einem dieser Konzerne wurde David Dener als Soldat zur Sicherung und Ausführung konzerninterner Missionen angeheuert und leitet ein Team. Seine Mission führt ihn auf eine riskante Reise zur Mars, die als "neue" Erde für das Leben der Menschheit auserkoren wurde, die am ökologisches Abgrund steht. Doch die Interessen des Konzerns bleiben weitestgehend verborgen und David beginnt an ihren Zielen zu zweifeln. Möchte er diese um jeden Preis unterstützen, auch wenn er dabei gegen eigene Prinzipien verstößt?

Die Welt wird anfangs in kleinen Häppchen beschrieben, während die Handlung sich entwickelt, sodass nicht zu viel auf einmal preisgegeben wird und die Geschichte sich in seitenlangen Beschreibungen ergießt, die langweilen. Gleichzeitig schreitet die Handlung schnell voran und der Autor bezieht sich auf das Wesentliche. Im Großen und Ganzen befürworte ich eine zügig erzählte Geschichte, nur hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass die einzelnen Situationen zu schnell abgehandelt wurden und sie keinen Platz zum Entfalten hatten, damit ich ganz in die Geschichte abtauchen konnte. Damit hängt zusammen, dass ich mich auf emotionaler Ebene oftmals nicht mit den Charakteren verbunden gefühlt habe und mich einige Geschehnisse nicht mitgenommen haben. Auf rationaler Ebene waren die Handlungen und Gedanken nachvollziehbar, nur konnte ich nicht mit den Charakteren mitfiebern und mich fesseln lassen, was ich auf das zügige Tempo schiebe. So bleiben sie leider größtenteils blass und oberflächlich.

Die Cyberpunk-Elemente waren für mich mit Abstand am interessantesten und ich lechzte geradezu nach weiteren Informationen zu dieser Welt. Da hoffe ich auf mehr Informationen und Erklärungen.

Die Geschichte hat mehrere Gelenkstellen, welche die Handlung in eine unerwartete und spannende Richtung lenken und viel Freiraum für Spekulationen lassen. Die Geheimnistuerei von Seiten des Konzerns bringt viel Spannung und Ungewissheit in die Geschichte und macht es dadurch aufregender. Bis zum Ende wird nicht alles geklärt und einige Geheimnisse bleiben geheim bzw. werden nur in Ansätzen geklärt, weswegen ich gerne erfahren würde wie es weitergeht.

Fazit: Eine interessante Geschichte mit tollen Cyberpunk-Elementen und unerwarteten Wendungen, die allerdings mehr Potenzial gehabt hätte und aus der man mehr hätte machen können. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch empfehlen und sehe noch viel Potenzial in der Geschichte.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Unterhaltung für zwischendurch

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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Dieses kleine Büchlein ist in 12 Unterkapitel unterteilt, die von verrückten Aktionen bis zur Typologie von Lehrkräften reichen und dabei nicht nur die Perspektiven der Schüler und Schülerinnen, sondern ...

Dieses kleine Büchlein ist in 12 Unterkapitel unterteilt, die von verrückten Aktionen bis zur Typologie von Lehrkräften reichen und dabei nicht nur die Perspektiven der Schüler und Schülerinnen, sondern auch die von Lehrerkollegen einnehmen und aus ihrer Sichtweise und ihren Erfahrungen berichten. Das Kapitel über Schulrecht war für mich persönlich sehr interessant und hat die ein oder andere Wissenslücke gefüllt.

Einige Situationen und/oder Sprüche sind makaber, etwas verrückt, andere schon ziemlich demütigend und verletzend. Dabei gehen solche Sprüche nicht unbedingt von Lehrkräften aus, sondern durchaus auch von Schülern und Schülerinnen auf Kosten der Lehrkräften. Die meisten sind jedoch sehr komisch und tragen zur Unterhaltung bei beim Lesen.

Die Bandbreite und die Einordnungen in die Unterkapitel sind sehr breit gefächert und decken alle möglichen Bereiche ab und bieten eine Fülle an kuriosen, lustigen oder grenzenüberschreitenden Szenen. Bei manchen fragte ich mich wie man dieses oder jenes nur sagen oder tun könnte und konnte darüber nur den Kopf schütteln.

Fazit: Eine locker-leichte Lektüre voll Humor, spricht allerdings auch ernste Themen an. Nette Unterhaltung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Nach Mattias
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Mattias ist weg. Fort für immer. Doch er hinterlässt etwas im Leben seiner Mitmenschen, etwas, das zu etwas Großem werden kann und alle verbindet, ihnen Mut und Hoffnung schenkt und alles zusammenhält.

Dieses ...

Mattias ist weg. Fort für immer. Doch er hinterlässt etwas im Leben seiner Mitmenschen, etwas, das zu etwas Großem werden kann und alle verbindet, ihnen Mut und Hoffnung schenkt und alles zusammenhält.

Dieses Buch erzählt die Geschichte einiger Menschen die entweder direkt oder indirekt durch Mattias Leben und Ableben beeinflusst werden. Dabei laufen alle Fäden bei ihm zusammen und so kann trotz eines so tragischen Schicksals, wie das von Mattias, doch noch etwas Schönes entstehen.

Die Abwechslung der Erzählung der einzelnen Schicksale hat mehr Dynamik und Spannung in die Geschichte gebracht und sie für mich weniger öde erscheinen lassen. Trotz einiger tiefsinniger und elementarer Moment, empfand ich es meistens ziemlich fad und langweilig. Das erste Drittel des Buches gefiel mir kaum und ich wäre beim Lesen beinahe vor Langeweile eingeschlafen. Danach wurde es etwas besser und ich hatte den Eindruck, dass mehr Leben und Farbe in die Handlungen kamen, dass es mehr Inhalt, mehr Hintergrund hatte und nicht alles irgendwie ahnungslos in der Luft schwebte, wie zuvor.

Die Diversität der Charaktere hat überhaupt erst Spannung in die Handlungen gebracht und mein Interesse geweckt, wenn auch recht spät. Der Schreibstil ist nicht sehr aufregend, lässt sich aber einigermaßen gut lesen. Sticht für mich nur nicht hervor oder hat irgendwelche nennenswerten Merkmale. Ein schlichtes Schreibstil eben.

Fazit: Trotz tiefgründiger Momente und interessanter Charaktere war es für mich größtenteils langweilig und fad.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Ungewöhnliches Motiv

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Nathalie Svensson und das Team der OFA werden mit prominenten Fällen konfrontiert, die sich ähneln. Alle Opfer wurden mit einer blauen Rose auf der Brust aufgefunden, als wären sie friedlich eingeschlafen. ...

Nathalie Svensson und das Team der OFA werden mit prominenten Fällen konfrontiert, die sich ähneln. Alle Opfer wurden mit einer blauen Rose auf der Brust aufgefunden, als wären sie friedlich eingeschlafen. Schnell wird klar, dass sie nicht die letzten Opfer bleiben und noch weitere folgen. Fieberhaft versuchen sie einen Zusammenhang zwischen den Opfern herzustellen, um den Täter schnellstmöglich zu entlarven. Währenddessen kommen sich Nathalie und Johan näher und setzen vieles aufs Spiel...

Nach dem Vorgängerband (Teil 3) erwartete ich den Nachfolger mit Freude und Spannung und fand ihn lesenswert, wenn auch nicht sehr gut. Aber eins nach dem anderen. Der Aufhänger der Geschichte mit den prominenten Fällen hat mir nicht so zugesagt, da ich ihnen eher weniger abgewinnen kann. Die Inszenierung mit der Rose brachte frischen Wind in die augenscheinlich wie Selbstmord wirkenden Tode und konnte mein Interesse dann doch wecken. Der Wechsel der Protagonisten und deren Perspektiven bringen eine eigene Dynamik und Spannung in die Geschichte. Vor allem bei den Kapiteln aus Sicht des Täters habe ich mit Freude gerätselt und überlegt wer es sein könnte. Auch das Motiv blieb zuerst im Dunkeln und konnte mich ziemlich überraschen.

Die Protagonisten, die schon vorher bekannt waren, haben für mich nicht so gut harmonisiert. Im Vergleich zum Vorgänger fehlte mir das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe und die Aufrichtigkeit zwischen den Personen. Das fiel mir besonders auf, weil die gesamte Gruppe in kleinen Grüppchen ermittelt und jeder irgendwie was Eigenes macht, aber di gemeinsame Ermittlung fehlte. Durch die sprunghaften Wechsel der Orte und Personen ging einiges an Hochspannung verloren und es war schwierig das Gesamtbild im Auge zu behalten.

Kleine Wendungen peppen die Handlungen etwas auf und bringen Abwechslung rein, aber wirklich fesselnd wird es erst ganz zum Schluss, als sowohl Täter als auch Tatmotiv endlich schlüssig sind und für eine große Überraschung bei mir führten. Die Intention hat eher weniger mit einem kaltblütigen Mord zu tun, als es anfangs den Anschein macht. Dadurch wurden moralische Fragen zu einem ganz bestimmten Thema eröffnet, das in der Gesellschaft viel diskutiert wird und wohl Ansichtssache ist. Da hätte man durchaus mehr rausmachen können und das tiefer aufgreifen, was leider ausblieb. Insofern ist dieser Kriminalfall definitiv anders, als zuerst angenommen und die Hintergründe der Taten sind ungewöhnlich, fragwürdig und auf jeden Fall diskussionswürdig.

Fazit: Eine schleppende Geschichte, in der mir die Sympathie zu den Protagonisten fehlte. Das Ende ist jedoch sehr gut gelungen und die Motive des Täters sehr interessant dargestellt.

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