Schritt für Schritt zur eigenen Mitte
Schritt für Schritt zur eigenen Mitte
Inhalt:
„Um sich selbst einzuholen, muss man langsam gehen.
Pilgern? Nichts für mich, hätte Katharina Lankers noch vor wenigen Jahren gesagt. Gemeinsam mit Horden von Menschen eine vorgegebene Trasse ...
Inhalt:
„Um sich selbst einzuholen, muss man langsam gehen.
Pilgern? Nichts für mich, hätte Katharina Lankers noch vor wenigen Jahren gesagt. Gemeinsam mit Horden von Menschen eine vorgegebene Trasse entlang zu marschieren, lag weit jenseits dessen, was sie sich als erholsam und inspirierend vorgestellt hätte. Doch in Krisensituationen ist vieles anders…
So brach sie aus einem langjährigen emotionalen Tief auf, um den 800 Kilometer langen Jakobsweg zu pilgern, den Camino Frances von den französischen Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Und erlebte sechseinhalb Wochen, die zu den besten ihres Lebens gehören. Warum, davon erzählt diese Geschichte.
Eine persönliche Reiseerzählung mit praktischen Tipps und Packliste.
„Schritt für Schritt zur eigenen Mitte“ ist nicht nur ein wunderbarer Reisebericht über Katharina Lankers Pilgerreise auf dem Camino Frances, nein – wir erleben hier als Leser mit allen Sinnen so viele Begegnungen auf ihren Weg, nehmen teil an ihren Empfindungen und Emotionen und erhaschen mit ihren Augen einen unglaublichen Blick auf die Natur. Katharina Lankers gibt hier sehr viel persönliches preis und macht es dadurch überaus authentisch.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, richtig lebendig und bildgewaltig obendrein. Es ist, als ob man mitläuft (obwohl ich mir das niemals zutrauen würde).
Der Aufbau des Buches hat mir sofort gefallen. Bevor die Reise losgeht erzählt uns Katharina Lankers, wie es zu dieser Reise kam, über dessen Vorbereitungen, Aufbruch und Anreise und eine Landkarte gibt uns einen Blick auf die 800 km!, die sie in 39 Tagen GELAUFEN ist! Wow!
Jeder dieser Tage entspricht einem Kapitel, zu Beginn eine kleine Landkarte mit den wichtigsten Angaben der Strecke, ihren Erlebnissen auf dem Weg, in den Orten und am Ende jeden Tages/Kapitels gibt es die Herausforderung / die Erkenntnis / das Highlight des Tages zu lesen. Jeder Tag hat wahrlich eine andere Herausforderung, die man vorher kaum erahnen kann und freut sich schon auf den nächsten Tag, was da wohl kommen mag – wer läuft ihr über den Weg oder wem geht sie aus dem Weg… Ihre humorvollen Sichtweisen haben mich oftmals laut loslachen lassen. Ich hätte ewig weiterlesen können.
Sehr imponiert hat mir, dass Katharina Lankers hier alle ihre Empfindungen preisgibt. Damit schauen wir fast bis in den letzten Winkel ihres Inneren und das ist schon sehr intim und zeigt mitunter ihre verletzlichsten Seiten. Ich kann es kaum annähernd gerecht beschreiben, man muss es einfach gelesen haben.
Man bekommt einen detaillierten Blick auf den Camino, eine Gratwanderung zwischen Massentourismus und Einsamkeit. Die Frage, schließe ich mich einer Herde an oder genieße ich alleine? Ein hin und her und auf und ab, wie Höhenmeter auf der Strecke.
Nach diesem Hauptteil des Buches gibt es noch einen wunderbaren Ausklang der Pilgerreise, denn man kommt schließlich nicht nach 39 Tagen an, dreht sich um und fährt heim. Somit hallt auch für uns, den Lesern, diese außergewöhnliche Reise angenehm nach.
Zu guter letzt gibt Katharina Lankers im abschließenden Teil ihrer Reiseerzählung wertvolle Tipps für eine Pilgerreise, angefangen von der Organisation bis hin zur Packliste. Wer so ein gewaltiges Vorhaben selbst einmal planen möchte, ist hier bestens aufgehoben und erhält diese Tipps aus erster Hand.
„Schritt für Schritt zur eigenen Mitte“ hat mich richtig doll beeindruckt und ich ziehe den Hut vor dieser Leistung. Für mich ein tolles Leseabenteuer, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.