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Veröffentlicht am 05.01.2017

Eine Frau geht ihren Weg. Respekt!

Oben ohne
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In Evelyn Heegs Familie kam es leider schon vermehrt zu Brustkrebsfällen, so starb ihre Mutter daran, nun ist außerdem auch ihre Oma noch daran erkrankt. Evelyn erfährt, dass man sich testen lassen kann, ...

In Evelyn Heegs Familie kam es leider schon vermehrt zu Brustkrebsfällen, so starb ihre Mutter daran, nun ist außerdem auch ihre Oma noch daran erkrankt. Evelyn erfährt, dass man sich testen lassen kann, ob eine entsprechende Mutation vorliegt.

Die Thematik des Buches hat mich sehr angesprochen und gleichzeitig auch berührt, auch wenn ich keinen direkten persönlichen Bezug dazu habe. (Nun gut, indirekt, wenn man so will, zwei Kursteilnehmerinnen bei einem Kurs, den ich mitmache, waren betroffen.)
Evelyn Heeg geht sehr offen mit der Möglichen "Erkrankung" (die ja bisher keine ist, sondern lediglich eine Mutation, die dazu führen kann, dass bei ihr Brustkrebs ausbricht) um. Sie schildert sehr gut nachvollziehbar ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Möglichkeiten. Durch die Erkrankung ihrer Oma wird dieses Thema, das sie bislang auf "später" verschoben hat, wieder aktuell und sie geht es an, das Austesten, ob sie die Mutation in sich trägt. Sie schreibt jedoch nicht nur über die Erforschung dieser Mutation, sondern auch über ihr Leben mit ihrem Mann, in der Schule sowie mit Freunden und Bekannten, wie diese beispielsweise damit umgehen, dass sie sich einer Mastektomie (= Entfernen der Brüste) unterziehen will. (Jedoch mit Wiederaufbau!)

Entsprechend nimmt man auch Teil am Leben von Evelyn Heeg und erlebt das Hoffen und Bangen hautnah mit, merkt, wie sie einfach keine Kraft mehr hat, wie das ganze Prozedere an ihr zehrt, etc.

Ab und an gibt es auch kurze Kapitel in denen Tino Heeg, ihr Ehemann schildert, wie manches aus seiner Sicht war, hier bekommt man noch einmal einen anderen Einblick, wobei man merkt, dass die beiden sehr harmonisch miteinander umgehen und er auch Verständnis für die Situation aufbringt. Er hilft seiner Frau wo er nur kann, was man vor allem an späterer Stelle im Buch lesen kann, ich möchte hier jedoch nicht vorgreifen.

Mich hat das Buch sehr gepackt, ich wollte immer wieder wissen, was beim Test heraus kommt, wie es weitergeht, ob alles soweit klappt. Vom Schreibstil ist es meiner Ansicht nach sehr gelungen, man kann alles gut nachvollziehen, es wird auch immer wieder alles medizinische direkt sehr gut erklärt. Außerdem gibt es noch ein Nachwort von Prof. Dr. med. Rita Schmutzler, einer behandelnden Ärztin von Evelyn Heeg.

Ein heftiges Thema, über das aber durchaus geredet werden darf, muss und soll, wie ich finde, ich konnte mir v.a. zu Beginn des Buches keine direkte Vorstellung machen, wie die Mastektomie selbst genau abläuft - nach dem Lesen weiß ich hier nun mehr.

Das Buch hat mir sehr gefallen, ich finde es durchaus wichtig, dass sich Menschen an solch ein Thema heran trauen (Schriftsteller wie Leser), ich finde es bewundernswert, dass Evelyn Heeg über diese durchaus sehr emotionale Phase mit dem Buch berichtet. Von mir gibt es fünf von fünf Sternen sowie eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Eigentlich ist die Thematik nicht lustig.

Nichtschwimmer
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Felix, 33 Jahre jung, möchte gerne mit seiner Freundin Sonja ein Kind haben. Als dies auf natürlichem Weg nicht klappt, wird bei einem Besuch beim Urologen festgestellt, dass seine Spermien nichts taugen. ...

Felix, 33 Jahre jung, möchte gerne mit seiner Freundin Sonja ein Kind haben. Als dies auf natürlichem Weg nicht klappt, wird bei einem Besuch beim Urologen festgestellt, dass seine Spermien nichts taugen. Im Buch schildert Felix wunderbar komisch, wie er sich mit seinem Leiden arrangiert, wie er für bessere Spermien kämpft (Zink) und welche Dinge sich sonst noch so mit der erwünschten Schwangerschaft der Freundin ergeben...

Ich hatte mich hier auf ein sehr amüsantes Buch gefreut, was auch direkt erfüllt wurde. Dennoch geht es - bei der Thematik ja doch irgendwie klar - ein bißchen unter die Haut, dass Sonja nicht schwanger wird. Felix schildert hier, welche Therapien die beiden über sich ergehen lassen müssen - jedoch wird das ganze hier wirklich komisch geschildert, so dass man den Ernst der Lage nicht so direkt wahr nimmt.

Das Buch unterhält wirklich gut, wenngleich das geschilderte Leiden bei einem männlichen Leser sicher sehr viel anders empfunden wird als von mir als Frau. Durch manche TV-Reportagen habe ich über dieses Thema schon ein bißchen was gehört, hier im Buch jedoch noch einmal vertiefen können. Natürlich gibt es einige Fachbegriffe, die der Autor jedoch auch immer erklärt, damit man auch informiert ist.

Wer mal über diese Thematik lesen möchte, ist hier gut aufgehoben - denn es handelt sich um eine wahre Geschichte. Der Autor hat jedoch seinen echten Namen nicht angegeben, einfach auch, damit man hier später nichts nachvollziehen kann (innerhalb von seiner Familie ist er sehr offen damit umgegangen, direkt öffentlich muss man es dennoch ja nicht machen...).

Ich kann hier gut und gerne 5 von 5 Sternen für ein durchaus interessantes, amüsantes und gut unterhaltendes Buch vergeben und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Einmal die Nummer 2, Extra scharf!

Männertaxi
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Bei einem netten Frauenabend mit ihrer besten Freundin Pia kommt Isa (Isabell Schwärzenbach) beim Pizza bestellen auf die Idee, dass es Männer doch auch nach Bestellung geben sollte... "Einmal die Nummer ...

Bei einem netten Frauenabend mit ihrer besten Freundin Pia kommt Isa (Isabell Schwärzenbach) beim Pizza bestellen auf die Idee, dass es Männer doch auch nach Bestellung geben sollte... "Einmal die Nummer 2, extra scharf, bitte". Da sie in der Liebe zuletzt sehr enttäuscht wurde, lebt sie sich nun aus und genießt es, einen Mann ab und an fürs Bett zu haben, der anschließend aber auch wieder verschwindet. So spinnt sie weiter an ihrer Idee, dem "Männertaxi", einer Pizza-Übersicht ähnlichen Liste, damit Frauen sich mal einen Abend lang nett amüsieren oder sogar einen "Overnight-Stay" buchen können. Doch natürlich geht es auch in ihrem Leben sehr turbulent zu...

Sich einen Mann nach Liste zu bestellen, um Spaß zu haben, egal wie auch immer der Spaß gerade aussieht zwinker - diese Idee hat mir echt gefallen... Also wollte ich dieses Buch lesen.

Samstag kam das Buch - und da hab ich sogleich angefangen zu lesen. Das Buch ist sehr amüsant geschrieben, es ist auch sehr ausschmückend geschrieben, aber das - würde ich mal so sagen - gehört sich so in einem Frauenroman. Die Geschichte an sich ist wirklich sehr lustig, aber auch die Umstände im Leben von Isa und Pia sind immer wieder interessant, wobei es hauptsächlich um Isa geht. Man kann sich teilweise auch richtig gut in die Hauptfigur Isa hineinversetzen, durch Liebeskummer hat sie 7 Kilo zugenommen (die inzwischen wieder weg sind), sie ist eben auch einfach "nur" (nicht falsch verstehen!) eine Frau.

Ich war vom Buch regelrecht gefesselt, man ist von der Idee bis zur Entstehung des Männertaxis bzw. der Speisekarte mitten dabei, bekommt die Testphasen mit, die die Männer natürlich durchlaufen müssen - höchstpersönlich durchgeführt von Isa und Pia. Und man erlebt auch, wie sie hier den ein oder anderen Höhenflug erfährt, es ihr aber andererseits auch ab und an mal nicht so gut geht.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt beim Lesen des Romans, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn es unterhält einen so richtig toll. Es gibt auch keine vorhersehbaren Stellen, zumindest ist manches wirkllich sehr raffiniert ausgedacht

Ich kann das Buch absolut empfehlen, vergebe volle Punktzahl, 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Demonstrative Inkompetenz - oder: der Mann.

Männermacken
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Männer haben Macken - und was für welche... vom braunen Daumen bis hin zur digitalen Degeneration über den Fernseheinschaltzwang bis hin zum Übertreibungsdrang... Im Buch hat die Autorin die verschiedensten ...

Männer haben Macken - und was für welche... vom braunen Daumen bis hin zur digitalen Degeneration über den Fernseheinschaltzwang bis hin zum Übertreibungsdrang... Im Buch hat die Autorin die verschiedensten Macken alphabetisch aufgeführt und sehr amüsant beschrieben - man sollte alles also nicht zu ernst nehmen... ;) (mit Sonderteil "Vätermacken")

Ich lese ja durchaus gerne auch mal humorvolle Bücher, entsprechend hab ich mich sehr gefreut als dieses Buch in der Post war. Die Covergestaltung ist jetzt nicht so meins, das gelb ist schon ziemlich aufdringlich, mit dem Hund zwar auf lustig gemacht, aber nun ja. ;) Kommt aber ja auch eher auf den Inhalt an.

Die alphabetische Einteilung der Männermacken gefällt mir ganz gut, so ist diese so gestaltet wie in einem Wörterbuch bzw. Duden - zuerst das Wort, dann der Artikel. Anschließend wird die jeweilige Unart/Macke mal mehr, mal weniger ausführlich erklärt, umfasst aber mindestens so fünf, sechs Zeilen. Gelegentlich ist eine Macke auch bebildert, was mir gut gefällt. Die Bilder sind, wie man dem Abbildungsverzeichnis entnehmen kann, von "Shutterstock", scheinbar einer homepage über die man Bilder kauft. (Damit hab ich mich noch nicht befasst bzw. es betrifft mich auch einfach nicht.) Entsprechend sind es keine eigens dafür gestellten Bilder - was mir so auch eigentlich ganz gut gefällt. Die Bilder sind schwarz-weiß, was auch absolut ausreichend ist.

Die Schilderungen der einzelnen Macken sind sehr wortgewieft, ähnlich im Stil eines Nachschlagwerks ausformuliert, war ich ganz gut gemacht finde. Vielleicht findet der ein oder andere den Satzbau deshalb manchmal ein wenig vertrackt, ich mag sowas ja auch mal ganz gerne. Großartige Fremdwörter kommen nicht vor, gelegentlich wird auf einen Begriff aus dem Vorgängerwerk "Männerkrankheiten" (der Autorin) hingewiesen. Die Ausformulierungen der Männermacken ist sehr witzig, durchaus ironisch, wirklich amüsant. Man darf natürlich nicht alles bierernst nehmen, aber bei mir kam es schon öfter mal vor, dass ich nickend dagesessen war und direkt ein Beispiel vor Augen hatte... ;) (ein lebendiges, versteht sich... ;) )

Der Sonderteil "Vätermacken" ist soweit auch ganz nett und unterhaltsam, wobei man den dann wohl am meisten als Mutter nachvollziehen kann. Mich hat dieser Sonderteil nicht so umgehauen, manches kann man natürlich dennoch verstehen auch ohne in der Vater- oder Mutterrolle zu sein, ist man es, ist es aber bestimmt amüsanter. (Vor allem wenn es um sowas wie die "Durchlaflegende" oder den "Fördervater" geht. ;) )

Was mir auch sehr zusagt: Es ist ein Buch, das man immer mal wieder lesen kann, man muss es nicht am Stück lesen, was ich auch ehrlich gesagt fast ein wenig fad finde, es bietet immer mal wieder amüsante, kurze Ablenkung, wenn man auch mal nur ein paar Seiten liest. Und ja, vielleicht sollte Mann das Buch nicht unbedingt lesen - außer man kann gut mit Kritik und Humor (!) umgehen... ;) Es ist also eher ein Buch, das für Frauen geeignet ist, ggf. holt sich Mann im Buch sonst auch noch Inspiration - wie Mann sich möglichst geschickt anstellt, um gewisse Dinge nicht erledigen zu müssen... ;)

Von mir gibts hier eine Empfehlung sowie 5 von 5 Sternen.

(dass es auch "Weiberwahnsinn" von der Autorin gibt, finde ich amüsant - und ist für mich durchaus auch noch ein Buch, das ich lesen möchte...)

Veröffentlicht am 05.01.2017

Louboutins kosten übrigens auch nur ein Prozent eines Skodas...

Männer wachsen nicht auf Bäumen
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Bis zu Emma Reiss' dreißigstem Geburtstag sind es noch sechs Monate. Mit zwei Freundinnen und ihrer Schwester findet sie eine alte Liste, die sie damals mit ihnen geschrieben hatte - eine Liste mit zwölf ...

Bis zu Emma Reiss' dreißigstem Geburtstag sind es noch sechs Monate. Mit zwei Freundinnen und ihrer Schwester findet sie eine alte Liste, die sie damals mit ihnen geschrieben hatte - eine Liste mit zwölf Zielen, die sie unbedingt vor ihrem 30. Geburtstag erreichen wollte. Von ihren damaligen Träumen hat sie bislang keinen einzigen umgesetzt, entsprechend macht sie sich nun an die Umsetzung der Liste, was jedoch nicht wirklich einfach ist - allein Punkt Nummer 7 "Den Traummann finden und ihn heiraten" ist nicht unbedingt einfach auszuführen...

Die Thematik des Buches fand ich grundsätzlich ganz amüsant - eine Liste zu finden, was man bis zu seinem 30. Geburtstag mal machen wollte, welche Träume man im jugendlichen Alter hatte - und ob sowas dann im entsprechenden Alter auch noch realistisch ist. Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch und die Umsetzung und muss sagen, dass ich durchaus positiv überrascht wurde. Die Geschichte an sich gefällt mir ziemlich gut, Emma, eine junge Frau, die mitten im Leben steht, und nun die verschiedensten möglichen und unmöglichen Punkte auf der Liste angeht.

Punkte der Liste sind beispielsweise "Aus einem Flugzeug springen", "die Nordlichter sehen" und auch "einen One-Night-Stand haben". Also durchaus unterschiedliche "Ziele", die hier angegangen werden sollen...

Vom Sprach- und Schreibstil her hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es ist alles gut nachvollziehbar, kein komplizierter Satzbau, nicht unbedingt großartige Fremdwörter etc. Wirklich nett zu lesen, leichte Literatur, die aber doch in die Tiefe geht - dank mancher emotionaler Momente. (Ich mag hier aber nichts vorweg nehmen!)

Generell liest sich das Buch wirklich gut - und meiner Ansicht nach am Liebsten auch am Stück, ist also beispielsweise eine wirklich gute Urlaubslektüre, ein Buch für ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa, etc. Ich musste das Buch leider immer wieder mal unterbrechen, konnte es nur auf Kurzstrecken in der Bahn lesen bzw. hatte abends nicht wirklich großartig den Nerv zum Lesen. (Was mich durchaus auch ein bißchen geärgert hat, aber nun ja...) Die Geschichte hat mir ziemlich gut gefallen, teilweise war es wirklich emotional, hat mich auch mal ziemlich berührt, war andererseits aber eben auch wunderschön zu lesen.

Was ich ein bißel blöd finde: der Titel hat meiner Ansicht nach nichts mit dem Buch zu tun... klingt zwar lustig, hat aber keinen Bezug darauf bzw. im Original heißt das Buch ja auch einfach "The Wish List"... muss man aber wohl nicht verstehen...

Wer gerne ein locker-leichtes, unterhaltsames, durchaus emotionales, aber auch humorvolles Buch mit Anspruch lesen möchte - dem sei dieses Buch wirklich empfohlen. Ich vergebe hier 5 von 5 Sternen.